Bäuerinnentreff

Rezepte => Rezepte und Ideen => Thema gestartet von: LunaR am 26.12.03, 00:15

Titel: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: LunaR am 26.12.03, 00:15
Hallo,
heute habe ich von meinem Vater das Kochbuch meiner Urgroßmuter bekommen. Sie hat ihren Namen mit der Jahreszahlt 1912 dort hineingeschrieben. Es heißt "Volkskochbuch für sparsame Hausfrauen" und ist von Marie Buchmeier.
Einige Rezepte möchte ich mal hier reinstellen. Für heutige Zeiten sind manche Angaben sehr ungenau. Kochzeiten werden fast gar nicht angegeben. Vieleicht wurde dieses Wissen damals einfach vorausgesetzt.
Darum übernehme ich die Rezepte im Original und jeder darf dann seine Schlüsse ziehen.
LG Luna
Titel: Re:Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: LunaR am 26.12.03, 00:21
Schüsselragout

Zutaten: Butter, vier Sardellen, zwei Eßlöffel voll Kapern, Zitronenschnitzchen, Bratenreste, Zwei Eßlöffel voll Brösel, Bratensauce, Zwei Eßlöffel voll WEiße Sauce, Zwiebel und Petersilie.

Eine Porzellanschüssel wird mit Butter ausgestrichen, mit vier ausgegräteten sardellen, zwei Eßlöffeln voll kapern und Zitronenschntizchen belegt, dann der übrig gebliebene Braten in dünne Scheiben geschnitten, schön in die Schüssel zu den Kapern gelegt, mit zwei Eßlöffeln voll geriebenen Bröseln bestreut, etwas Bratensauce und zwei Eßlöffel voll weiße Einmachsauce dazugegeben, die Fleischstücke mit Butter, fein gewiegten Zwiebeln und Petersilie belegt, die Schüssel zugedeckt auf ein mit Salz betreutes Bleck eine halbe Stunde ins heiße Rohr gestellt und dann zu Tisch gegeben.
Titel: Re:Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: Gislinde am 26.12.03, 00:48
Hallo
Wenn ich mal wieder Zeit habe,werde ich mich daran beteiligen, habe auch ein paar alte Rezepte und Kochbücher im Nachlaß von Vorfahren
Einen Teil habe ich schon mal geschrieben:

Aus Emma Allesteins Kochbuch ( 1914 )

Sauerampfersuppe
Man schneidet in ein Kasserol 6 –8 geschälte Kartoffeln in Scheiben, tut feingeschnittenes Wurzelwerk und Salz dazu, gießt ein Liter kräftige Fleischbrühe darauf und läßt alles 30 Minuten kochen. Während dieser Zeit wäscht und putzt man 2 Hände voll jungen Sauerampfer, schneidet denselben etwas klar mit dem Messer, nimmt ein eigroßes Stück Butter und schmort den Sauerampfer leicht darin. Dann füllt man diese in etwas Bouillon auf und tut je nach Belieben die Kartoffel, Wurzelwerk und Bouillon, entweder ganz oder durchgeschlagen, zu dem Sauerampfer und gibt ein wenig gewiegte Petersilie dazu, kurz bevor man die Suppe anrichtet.

Es sind über 130 Suppenrezepte aufgeführt  wie Suppe von Nieren, rote Rüben,Schwarzwurzeln,  mit Markklößchen, Gräupchen, Sago, Gerstel, Linsen, Bohne, geriebenen Teig, Wassersuppen,von wilden Tauben, Fisch,  süße Suppen mit Bier , Holunder, Apfel , Milchsuppe.

Interessant sind die Fleischrezepte zu lesen, wie :
Rindskaldaunen, Kuheuter zu kochen, Beefsteaks à la Pudding, Kalbsbrust mit Kapern und Rosinen, Kalbskeule mit Buttermilch, Kalbskopf gebraten, Kalbsschweif gedünstet.......Kalbsgehirn mariniert oder gebacken!!!
Hammmelkeule mit Mostrich, Schöpfenfleisch,  Schweinsrücken mit Kirschsauce, altes Huhn gekocht, Kapaun , Entenklein, Salmi von Fasan, Schnepfen, Lerchen zu braten,
160 Rezepte mit Wild und Fischen aller Arten,
Gemüse, Salatrezepte, Gelees, Cremes, Mehl- und Süßspeisen, Torten und Gebäcke,
Einmachen und Einsieden von Gemüsen, Früchten, Obssäften und Gelees, insgesamt über 1600 Artikel

Eine Schokoladentorte anno dazumals:
Man schlägt 15 Eidotter mit 1 Pfund recht feingesiebtem Zucker während ½  Stunde zu Schaum, dann wird das Weiße der Eier zu Schnee geschlagen, dazu geben und zuletzt 1 Pfund feingeriebene Schokolade darunter gerührt. Die Form wird mit zerlassener Butter bestrichen, mit Semmel bestreut, die Masse hineigefüllt und bei gelinder Hitze ¾  Stunde gebacken.

Speisekalender fürs ganze Jahr Vorschläge z.B.
Sonntag .: Suppe mit Eiergelee, Morcheln und Markklößchen, Kalbsmilch mit Madeirasauce, Krebse, Haselhühner, Gefrorenes von Vanillee
Montag : Suppe mit Leberschnitten, Beefsteaks mit Sardellenbutter, Rhabarberauflauf
Dienstag : Blumenkohlsuppe, Tauben mit Guß, Wiener Strudel
Mittwoch : Durchgestrichene Wurzelsuppe, Frikasse von Seezunge, Hascheekrapfen
Donnerstag : Hagebuttensuppe, Hammelkeule àla Bordelaise, Viktoriapudding
Freitag : Gerstelsuppe, Gulasch, Rote Grütze
Sonnabend : Suppe von Nieren, Rindfleisch mit Herzkohl, Sächsischer Brei
Titel: Re:Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: em am 26.12.03, 09:10
hallole,

ich hab ein koch- und backbuch zuhaus, wo meine oma ihre rezepte selbst reingeschrieben hat. in altdeutscher schrift! will es irgendwann mal binden lassen, is doch sonst zu schade, wenns kaputtgeht,
Titel: Re:Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: martina am 27.12.03, 18:56
Wir haben ja auch 2 solcher Schätze zu Hause bei meinen Eltern.

Leute Leute, macht backen heute Freude, steht doch in den Rezepten meistens drinn, daß der Teig in der Regel "30 - 40 Minuten tüchtig in eine Richtung gerührt werde".

Aber nicht mit der großen Bosch oder son neumodischen Krams, nein nein, von Hand!!! Da merkt man erst mal wieder, wie gut wir es doch haben, in unserer tech. Zeit.

Neumodischen Krams haben die aber zu der Zeit durchaus schon gehabt, ich habe z.B. eine Illustration gesehen, für ein Blech mit Törtchenformen, zu Neudeutsch heißen die ja jetzt Muffins ;D

Und die feinen Torten gehen selten unter 12 Eiern aus ::) ist nix für Leute mit hohem Cholesterinspiegel.


Aber immerhin habe ich in enem dieser Bücher auch die Anleitung gefunden, wie man Gänseschmalz macht. man erhitzte das Gänsefett solange, bis es kracht und prasselt. Und das prasselt wirklich, konnte ich mir gar ncith vorstellen, bis ich es ausprobierte letzten Winter.


Fortsetzung folgt :D

Hier aber nun die Rezepte, die meine Mama und mich begeistern, wir haben sie aber noch nicht nachgebacken, bei den Zutaten schrecken wir doch etwas zurück ;)

Titel: Re:Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: martina am 27.12.03, 19:06
Favorit meine Mutter


Aus dem Kochbuch für die bürgerliche Küche von Hedwig Albrecht, erschienen ??? in Max Fischers Verlagsbuchhandlung in Dresden.

Chocoladentorte

man verrühre 500g Zucker mit 15 Eidottern zu Schaum, gebe dann 190 g fein geriebene Vanillechocolade und 375 g fein gestoßene geschälte süße Mandeln hinein, zuletzt ziehe man den steifen Schnee der 15 Eiweiße durch, fülle die Masse in eine gebutterte Form und backe die Torte bei mäßiger Hitze.

******

Jetzt meine erst Wahl, aus dem Buch meiner Urgroßmutter.

Mathilde Erhardts illustriertes Großes Kochbuch aus dem Jahre 1903

Wiener Punschtorte

Man rührt 500 g Zucker mit 20 Eidottern schaumig, tut Zitronenschale und Zimt dazu und rührt nach und nach 500 g geklärte, noch warme Buter dazu, sowie 500 g Mehl. Zuletzt gibt man den Schnee der 20 Eier hinein und backt den Teig in 2 runden Formen.
Unterdes wird 250 g Zucker mit sehr wenig Wasser klar gekocht, und es werden der Saft von 4 Zitronen und 1/2 Flasche Rum dazu gesetzt.

Mit diesem Punsch übergießt man die fertig gebackenen Tortenböden, bestreicht den einen derselben mit guter Fruchtmarmelade, setzt den zweiten Tortenboden darauf und glasiert die Torte mit Punsch- oder Orangenglasur. Nachdem man sie im Ofen hat trocknen lassen, verziehrt man sie mit Spritzglasur und garniert sie mit eingemachten Früchten.


Titel: Re:Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: LunaR am 27.12.03, 20:27
@ Martina: Handgerührte Kuchen kenne ich auch noch. Und bei uns wurde ganz viel gebacken. Sonntags gab es oft Bisquitrollen oder -schnitten, weil die so schnell gingen, selbstverständlich handgerührt.

Diese Tortenrezepte mit den vielen Eiern reizen mich schon, möchte aber nur 1 Stück davon essen. Wie schafft Frau es überhaupt 15-20 Eiweiß im Handbetrieb steif zu schlagen?

LG Luna  
Titel: Re:Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: Mirjam am 27.12.03, 21:45
Hallo,

kennt ihr nicht mehr die Quirle mit Kurbel-Handbetrieb? Die Quirle unten sahen heute auch nicht mehr anders aus als heute an den Handmixern.
Mit sowas haben wir in Kindertagen doch gespielt.

Eure Rezepte wären ja prima bei Eierschwemme  8).

Früher wurden hier auch gesulzte Schweinsfüssle (nicht Haxen, Füssle!) und in der Pfanne gebratene Schweinsohren gegessen.

Macht noch jemand Schupfnudeln oder sowas?

Viele Grüsse

Mirjam

Titel: Re:Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: martina am 28.12.03, 09:26

Diese Tortenrezepte mit den vielen Eiern reizen mich schon, möchte aber nur 1 Stück davon essen. Wie schafft Frau es überhaupt 15-20 Eiweiß im Handbetrieb steif zu schlagen?

LG Luna  


Luna, es ist ja nicht nur der Eischnee, der geschlagen werden muß, sondern die Zucker-Ei-Masse ja auch und die soll auch so lange gerührt werden. Diese Frage haben meine Mutter und ich uns gestern auch mal wieder gestellt und sind zu dem Schluß gekommen, daß es ohne Haushaltshilfe nicht ging ;D oder ohne Kinder, die sich mal beim Rühren abwechseln konnten.

Wie sagte meine Oma mal ::) die Bezeichnung RÜHRTEIG kommt von RÜHREN, je länger er gerührt wird, desto besser
Naja, mit den heutigen Maschinen kann der Schuß auch schon mal nach hinten losgegehn :o

Mirjam, diesen Handkurbelquirl kenne ich natürlich auch noch. Aber in den Rezepten steht ganz oft dabei, daß die Teige mit einem sauberen neuen HOLZLÖFFEL gerührt werden sollen - Muskelkater vorprogrammiert.

Aber nach solch einer Arbeit schmeckte die Torte dann besonders gut, kann ich mir vorstellen.
Titel: Re:Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: Marielle am 29.12.03, 15:33
  :)  :)

Hallo Miriam!

Du willst wissen ob noch jemand Schupfnudeln macht?

Hier ist das Rezept!

Kartoffelteig:

750g mehlige Kartoffeln kochen, abschälen und noch warm durchpressen, erkalten lassen.

100- 120g Mehl und etwas Salz leicht untermengen.

2 Eier dezu und zu einem Teig kneten.

Sofort verarbeiten weil er sonst feucht wird.

Fingerdicke Nudel formen und in heißen Fett in der Pfanne schon braun  backen.

Gutes Gelingen   und LG Marielle         :) :) :)



Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: martina am 05.07.08, 12:09

Mathilde Erhardts illustriertes Großes Kochbuch aus dem Jahre 1903

Wiener Punschtorte

Man rührt 500 g Zucker mit 20 Eidottern schaumig, tut Zitronenschale und Zimt dazu und rührt nach und nach 500 g geklärte, noch warme Buter dazu, sowie 500 g Mehl. Zuletzt gibt man den Schnee der 20 Eier hinein und backt den Teig in 2 runden Formen.
Unterdes wird 250 g Zucker mit sehr wenig Wasser klar gekocht, und es werden der Saft von 4 Zitronen und 1/2 Flasche Rum dazu gesetzt.

Mit diesem Punsch übergießt man die fertig gebackenen Tortenböden, bestreicht den einen derselben mit guter Fruchtmarmelade, setzt den zweiten Tortenboden darauf und glasiert die Torte mit Punsch- oder Orangenglasur. Nachdem man sie im Ofen hat trocknen lassen, verziehrt man sie mit Spritzglasur und garniert sie mit eingemachten Früchten.




Diese Torte hab ich nun letzte Woche zum Dorfjubiläum gebacken, aber vorsichtshalber nur das halbe Rezept genommen. Es ergab dann eine für heutige Verhältnisse normal hohe Torte.

Die beiden Einzelböden hab ich nach dem Backen gleich mit dem Rumpunsch getränkt und dann noch im Ofen in der Nachhitze über Nacht trocknen lassen.

Aschließend die Böden jeweils einmal durchgeschnitten und mit Holunderbeergelee zusammengesetzt. Aus übriggebliebenem rumpunsch und Puderzucker einen Guß gemacht und die Torte damit glasiert. Danach wieder trocknen lassen.

Die Torte ansich war optisch ok, sah ganz nett aus, geschmacklich war sie eher wie eine Waffel mit Marmelade einzuordnen.

Ich werde sie wahrscheinlich eher nicht noch mal backen, aber einen Versuch war es wert. Zur 1001-Jahrfeier absolut passend :D
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: Wendi am 02.10.10, 15:29
Hallo, kennt von Euch jemand das Rezept für Kartoffelwürstle aus Kartoffelhefeteig, die dann im Fett ausgebacken/frittiert werden. Dazu isst man Apfelmus.

Sie sind sehr lecker.

Da hätte ich jetzt im Herbst Lust drauf.

Viele Grüße
Wendi
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: Marina am 02.10.10, 15:57
Ich kenne die "Baunzen" so:

Kartoffeln kochen, heiß durchdrücken, abwiegen.
1/4 des Gewichtes Kartoffelmehl dazugeben, etwas Salz
zugeben und soviel kalte Milch zugeben, dass ein geschmeidiger
Teig draus wird. Aus dem Teig Rollen formen, in ca. 5 cm lange
Stücke schneiden und etwas platt drücken.
Die Baunzen wurden bei uns daheim in einer Bratraine (schreibt man
das so?) mit viel Fett von beiden Seiten gebraten. Dazu gab es Apfelmus.

Ich hab die Baunzen einmal in meiner Ehe gemacht. Sie fanden keinen
Anklang  :'(

Gruß
Marina
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: gundi am 02.10.10, 17:03
Hallo!

Die Kartoffel-Baunzen heißen bei uns "Daum-Nidei" :D. (Daumendicke Nudeln)
Dazu werden gekochte Kartoffel -können auch vom Vortag sein- fein gerieben,1 Ei und Mehl dazu, mit Salz und Muskat würzen und zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten. Daraus Rollen formen und in ca.5cm lange Stücke schneiden. In einer Pfanne mit Butterschmalz braten (nicht schwimmend). Dazu gibt es bei uns Sauerkraut.

lg gundi
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: Mucki am 02.10.10, 18:01
Hallo,
ja bei uns han des Fingernuddeln und de giebts als Süße wariante und als deftige.

Lg Mucki
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: Joba am 02.10.10, 22:11
Hallo
bei uns war einmal der Mixer kaputt und Küchenmaschine auch schon längere Zeit.
Unser Jüngste war dann doch erstaunt das es am Sonntag doch einen Kuchen gab, zwar nur einen Rührkuchen aber doch einen Kuchen .
Natürlich mit handbetrieb.
gruß Bärbel
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: mary am 22.11.18, 08:59
Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen?
Ich habe dieses Jahr wieder Rübenkraut gemacht, die Rüben hatten lange ein Armutgeschmäckle, ich kannte sie überhaupt nicht.
Von älteren Zeitgenossen hab ich noch mitbekommen, dass man dieses Rübenkraut gekocht hat, es wurde mit Einbrenne eingedickt.
Bin kein Freund von Einbrenne, aber ich habe alle meine alten Kochbücher durchgeblättert, ein Rezept über gekochtes Rübenkraut hab ich nicht gefunden.
Teltower Rübchen sind als Rezepte zu finden, auch über Mairübchen, aber für die Winterrüben findet sich in meiner Sammlung nichts.
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: Niernderl am 22.11.18, 09:02
Mary - Rübenkraut bringt mir meine Schwiegermutter immer von der Schranne mit, wir essen es roh als Salat, ganz fein zur Jause mit etwas Rahm angemacht.
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: bienchen3 am 22.11.18, 09:08
Hallo Mary,
ich hab ein altes Volkskochbuch, das muss von ca. 1900 sein. Ich schreib dir mal ab:

Zutaten Rübenkraut, Fleischsuppe, Fett, Zwiebel, ein Kochlöffel voll Mehl, Salz und Pfeffer
Das Rübenkraut (kurz oder lang geschnitten oder gehobelt) wird mit Wasser (oder besser mit Fleischsuppe) verdünnt und weich gekocht. Man gibt dann in einen Tiegel Fett, läßt darin eine geschnittene Zwiebel mit einem Kochlöffel voll Mehl gelb werden und verrührt dies mit dem Rübenkraut, gibt wenn nötig noch Salz und etwas Pfeffer bei, läßt es nochmals aufkochen und richtet es zu Rindfleisch an.

und noch eins:
Schöne große weiße Rüben werden gewaschen, bis etwas über die Hälfte geschält (die Wurzeln jedoch dran gelassen) und entweder kurz oder lang eingehobelt oder mit einem Rübenmesser klein zusammengehakt, nun ein gut ausgebrühtes Fäßchen mit Weinlaub ausgelegt, das Kraut lagenweise hineingegeben, jede Lage gesalzen und fest eingestampft, ein reines Tuch draufgelegt und das ganze beschwert. Auch einen großen steinernen Hafen kann man verwenden.

Lg Sabine
die jetzt dann gebackene Leberknödel macht :D
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: mary am 22.11.18, 09:21
@Danke an Euch, hilft mir weiter.
Als Salat hab ich es gestern unter Endivensalat gemischt, hat sehr gut geschmeckt,
als Beilage zu Rindfleisch wird das baldigst ausprobiert.
@bienchen- steht bei dir im Rezept, wie lange das Rübenkraut gären durfte?
Ich habs in Twist-Off Gläser reingestopft mit Klarsichtfolie wie ein Silo abgedeckt und dann den Twist Off-Deckel drüber gedreht (sonst packt das Salz den Deckel an) und wie Sauerkraut gemacht- aber ob ich das genauso lange wie Sauerkarut stehen lassen müsste, hab da nichts gefunden, was mir weitergeholfen hat.
Leberknödel muss ich die nächste Zeit auch mal wieder machen, überhaupt das Fach im Gefrierschrank mit den Suppeneinlagen ist ziemlich leer.

Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: bienchen3 am 22.11.18, 09:51
nein, das hat man damals glaub ich, als Grundwissen vorausgesetzt. Die Rezepte lesen sich manchmal schon sehr interessant für heutige Zeiten.
So "um 5 Pfennig Hefe" und solche Mengenangaben ;D
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: mary am 22.11.18, 12:07
Ja, in alten Kochbüchern zu blättern ist eine interessante Zeitreise.
Was mir allerdings aufgefallen ist, Rezepte (Kochbücher) für die bäuerliche Küche gabs eher weniger, da wurde ziemlich runtergeschaut.
Ich war heute auf dem Wochenmarkt und habe Herbstrüben in gelb und violett  gesehen, scheinen wieder im Kommen zu sein.
Hab nach Rübenkraut gesucht, um einen Geschmacksvergleich machen zu können, aber da hab ich leider nichts gefunden.
Ein österr. Verkäufer hat mich auf die Schranne in Salzburg verwiesen.
Ich hab meine  Herbstrüben geschält und mit der groben Reibe der Küchenmaschine geraffelt, mit Salz und ein wenig Zucker solange gedrückt, bis Zellwasser rauskam und dann in Gläser gefüllt.
Jetzt hab ich noch ein paar ganz dicke Winterrettiche, bin am Überlegen, ob ich einen Teil davon auch noch fermentiere.

Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: Nixe am 22.11.18, 12:48
Hallo Mary Gib mal Steckrübe ein, dürfte dasselbe sein oder kohlrübe. Ich hab voriges Jahr welche von einer Bekannten bekommen, hab sie wie sauerkraut gemacht und anschliessend und ich find das Rezept nimmer, absr ich bin am suchen und schicks dir aber Einbrenn ja und ich glaub ich hab da zucker karamelisiert und dann erst Mehl, aber ich finds hoffentlich
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: anka am 22.11.18, 15:07
Liebe Maria

Am Wochenmarkt in Burghausen gibt's aber immer Rübenkraut.

LG anka
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: hosta am 22.11.18, 18:20
Was bezeichnet ihr als Rüben. Die Wurzeln, da bin ich drauf gekommen wegen der Farben.

Bei uns werden als Rüben die Steckrüben bezeichnet, aber die sind alle einheitlich gelb.
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: mary am 23.11.18, 05:11
@anka,
vermutlich hab ich bei den Falschen gefragt.

@Nixe
Gestern Abend hab ich noch in "bäuerlich gehaltenen Kochbüchern geblättert-
im Kochbuch der Bäuerin hab ich dann ein Rezept gefunden- sie sollen 3 Wochen gären, ansonsten wie Sauerkraut machen.
Der Tip mit dem Karamelisieren ist gut, die Teltover und Mairübchen mag ich auch gerne und karamelisiere sie auch, bzw. auch als Salat.
Der Dichter Goethe soll die Teltower Rübchen sehr gerne gegessen haben, ich hab noch welche im Garten, die gibts nächste Woche.
Irgendwo hab ich gelesen, dass die Steckrüben im 1. Weltkrieg vor den verhungern bewahren sollten- und deshalb aber auch über viele Jahre als Hungerrübe aussen vor waren. Jetzt werden sie als kalorienarmes Gemüse beworben, hab Dank eurer Tips im Netz einiges an Rezepten gefunden.
Kochen und Essen ist auch immer Mode oder Zeitgeist.
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: Nixe am 23.11.18, 07:08
Hallo Mary ja wie Sauerkraut nur ich habs nicht ganz so fein gehobelt ich habs in so stifteln gehachelt und hier das Rezept ich habs gefunden  ;D ca 500g Rübenkraut, 200 ml Gemüsebrühe 1/2 tl Kümmel ca 15 min (halt bissfest und nicht zerkocht) köcheln lassen am besten nicht in der k<che schmeckt etwas streng ;D Ca 2 Esl öl oder Schmalz erhitzen 2 Tl zucker anbräunen 2 Tl Mehl dazu mitrösten und dann das gekochte Kraut dazu aufkochen lassen mit 2 Esl Sahne abschmecken ich geb noch immer nen Spritzer Essig dazu.
@Anka Rübenkraut ist ja eigentlich das fertige Kraut was haben wir gerätselt was das für eine Rübe ist, wir haben in der Gartenmesse bei Arche Noah gefragt und die haben uns Mairüben mitgegeben das sind die aber deventiv nicht mein Mann war entäuscht kein Rübenkraut, aber ich werde die Dame wo wir voriges die Rüben herhatten fragen zwecks Samen ich glaub sie hat gemeint Lagerhaus wahrscheinlich im 10 kg Sack. Ich weiß nur die bauen die relativ spät an als Folgesaat.
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: mary am 23.11.18, 09:00
@Danke für die vielen Tips.
@Nixe,
bei den Steckrüben gibts mehrere Sorten, die Willhelmsbuger wird gross und ist eher gelb oder orange angehaucht bei der Schale (vom Geschmack her erinneren mich die an die Futterrüben) und dann gibts eine andere Steckrübe, die hat eine leichte lila Färbung, da weiß ich leider die Sorte nicht mehr, hab das Päckchen leer weggeworfen.
Rüben sind eine gute Nachfrucht und eigentlich realtiv einfach zu halten.
Gibt dann noch eine ganz alte Sorte- eine bayerische Rübe- da find ich aber leider kein Saatgut mehr.
Die Mairübchen sind sehr viel feiner im Geschmack und dann hab ich noch eine Sorte aus Frankreich angebaut, sehen dann aber eher wie grosse Rettiche aus, sind aber auch relativ mild vom Geschmack her. Wachsen bei mir im Garten besser als die Rettiche.
Dieses Jahr waren die Erdflöhe ein echtes Problem bei den Rüben.
Bei der älteren Generation haben die Rüben keinen hohen Stand, scheinen sehr nachhaltig im Bewusstsein mit schlechten Zeiten in Verbindung zu hängen.
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: ade60 am 23.11.18, 10:20
hallo

ich hatte gerade einen großen Denkfehler
Hatte Rübenkraut mit Rübensirup verwechselt. : ;D

Ihr meint doch in euren Rezepten " die Steckrübe" ?
Gruss ade
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: gammi am 18.02.20, 22:27
Kennt noch jemand "Biest"?

Also Kolostrum, das wie eine mit Salz und Kümmel im Ofen gestockt wird.

Und weiß bei wieviel Grad?
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: Milli am 18.02.20, 22:29

mir dreht sich grad der Magen um............................

Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: frega am 18.02.20, 22:34
ja genau Biestmilch ode Kolostrum
das ist die 2. und 3. milch, darf aber keine blutspuren haben.
im ofen stocken lassen mit salz und zwiebeln.
meine sm machte das immer. ich finde man kann das essen aber mehr?
ich kann mal schauen wenn du es brauchsts ich denke das ist bei den rezepten von sm.
liebe grüsse
frega
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: ANNALENA am 19.02.20, 07:49
🙈🙈🙈
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: samira am 19.02.20, 08:30
Ich kenn das mit der Biestmilch noch aus Erzählungen von Göga's Oma. Da wurde wohl etwas Mehl untergerührt und dann als Auflauf gebacken
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: saba am 19.02.20, 09:36

mir dreht sich grad der Magen um............................



Aber seehr gesund.....  ;D
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: Morgana am 19.02.20, 09:54
vom erzählen kenne ich es auch. Allerdings hat sich schon meine Oma geweigert das zu essen.
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: gammi am 19.02.20, 11:15
Im Grunde ist es ja auch nur eine Art Käse.
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: inga am 19.02.20, 14:04
Auf einem meiner Lehrbetriebe gab es Biestmilchpudding, das war kein Pudding sondern eine Mehlspeise. Andere Namen dafür sind auch Mehlbüddel, Großer Hans. Das wird in einer Form im Wasserbad gegart. Es wird mit Fruchtsosse gegessen, oder kalt noch mal aufgebraten. Rezept habe ich keines, ich füttere die BIestmilch lieber an die Kälber. 8)
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: hosta am 19.02.20, 14:53
Auf einem meiner Lehrbetriebe gab es Biestmilchpudding, das war kein Pudding sondern eine Mehlspeise. Andere Namen dafür sind auch Mehlbüddel, Großer Hans. Das wird in einer Form im Wasserbad gegart. Es wird mit Fruchtsosse gegessen, oder kalt noch mal aufgebraten. Rezept habe ich keines, ich füttere die BIestmilch lieber an die Kälber. 8)

Also Mehlbüddel und Grosser  Hans hab ich andere Rezepte. Grosser Hans ein Griespudding in einer Form im  Wasserbad
Mehlbüddel mit Mehl , bischen Gries und alles in einem Tuch ins Wasser gehängt ..Dazu Speck, im Wasser mitgekocht.
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: martina am 19.02.20, 15:22
Nicht alles, was essbar ist, muss ich auch essen.
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: Annette am 19.02.20, 16:45
Da bin ich Mal wieder ganz bei Dir Martina.

Gestern Abend bei meinen Eltern kamen wir auch auf das Thema Essen früher. Für mich nicht genießbar: Silobohneneintopf, Buttermilch ...Diverses 😫 sehnsuchtsvolles Seufzen bei Göga und Muttern.

LG Annette
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: gina67 am 19.02.20, 18:02
Da bin ich Mal wieder ganz bei Dir Martina.

Gestern Abend bei meinen Eltern kamen wir auch auf das Thema Essen früher. Für mich nicht genießbar: Silobohneneintopf, Buttermilch ...Diverses 😫 sehnsuchtsvolles Seufzen bei Göga und Muttern.

LG Annette

Was ist denn Silobohneneintopf? Oder meinst du vielleicht Schnibbelbohneneintopf? Das war das Schlimmstes, das früher bei uns zu Hause auf den Tisch kam.
*Schüttelgruselbäh*
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: martina am 19.02.20, 18:07
Schnippelbohnen sind doch lecker?  ???
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: gina67 am 19.02.20, 18:49
Schnippelbohnen sind doch lecker?  ???

*wüüüürg*
bei uns gab es die mit Schweineohren. Mir graut es jetzt noch.
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: hosta am 19.02.20, 19:54
Schnippelbohnen sind doch lecker?  ???

Find ich auch. Bei uns gab es sie aber nicht als Eintopf sonder als Gemüse mit Milchsoße.
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: Annette am 19.02.20, 21:00
Silobohnen sind kleingeschnippelte Bohnen, die eingesalzen in einen Steinguttopf eingestampft wurden und dann darin gegärt haben. So wie man Sauerkraut gemacht hat, halt eben mit Bohnen. Und ja, da gehören dann Pfötchen und eben auch Schweineohren mit in den Eintopf. Hier kamen noch extra weiße Bohnen mit rein. Fragt mich nicht was noch genau, stinkt eben säuerlich wie Silo. Und dann kommst Du hungrig von der Schule nach Hause, gehst in den Flur und riechst das Elend schon. Bääach😝😝😝😝

Schnippelbohnen werden bei uns genau so wie jeder andere Gemüseeintopf  gekocht, und warum auch immer so ein bisschen mit Mehl gebunden - eigentlich nur soviel, dass die Brühe so eine milchige Farbe bekommt. Die mag ich, Koch ich auch selber (heute zum Beispiel  ;D) nur ungebunden.

LG Annette
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: Marina am 20.02.20, 07:11
Andre (Bundes-)Länder, andre Sitten. Klingt jetzt nicht so, dass ich das brauchen würde  :-X 8)
Überhaupt die Schweinsohren, die habe ich schon im Pressack gehasst  :P
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: gina67 am 20.02.20, 08:20
Silobohnen sind kleingeschnippelte Bohnen, die eingesalzen in einen Steinguttopf eingestampft wurden und dann darin gegärt haben. So wie man Sauerkraut gemacht hat, halt eben mit Bohnen. Und ja, da gehören dann Pfötchen und eben auch Schweineohren mit in den Eintopf. Hier kamen noch extra weiße Bohnen mit rein. Fragt mich nicht was noch genau, stinkt eben säuerlich wie Silo. Und dann kommst Du hungrig von der Schule nach Hause, gehst in den Flur und riechst das Elend schon. Bääach😝😝😝😝
LG Annette

...und das sind bei uns Schnibbelbohnen.
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: martina am 20.02.20, 11:25
Siehste, so unterschiedlich die Regionen.

Schnippelbohnen sind bei uns nur einfache grüne Bohnen, die schräg in kleine Stücke geschnippelt werden und dann mit Speck und Kartoffeln zu einem Eintopf gekocht.

Wer legt denn heute noch Bohnen milchsauer ein?
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: Mathilde am 20.02.20, 12:28
Hallo,

meine Mutter (gar nichts mit Landwirtschaft am Hut) hatte da so eine Maschine in der die Bohnen der länge nach zu Schnittbohnen verarbeitet wurden.Natürlich von Hand zu betreiben. Das hat man mit zu langen, dicken grünen Bohnen gemacht da die sonst recht zäh geworden wären.

LG Mathilde
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: goldbach am 21.02.20, 08:42
@mathilde - ein solches Teil hatte meine Mutter auch in Benutzung. 2 Bohnen können gleichzeitig geschnippelt werden.  Mein Bruder war der "Häckselkönig" - er drehte mit einer solchen Geschwindigkeit, dass die Bohnenteile überall rumlagen.  Das Teil liegt gut verwahrt für die nächsten Generationen hier im Bauernhaus  :-X
Mittlerweile bin ich alt genug, dass ich nichts mehr esse, vor was mir als Kind gegraust hat: z.B. Lamm- oder Schaf-Fleisch...
Von Schafen und Lämmern, die ich selbst aufgezogen habe bzw. bei der Geburt hilfreich zur Seite stand. 
Zu Erziehungsmaßnahmen meiner Mutter gehörte, mir das vorzusetzen:
Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt! 
Mein Vater hatte großes Einsehen und Verständnis und gab das Essen auf meinem Teller unserem Hund  :-*, wenn Mutti grad nicht da war. Ich saß von 13 Uhr bis 16 Uhr vor dem Teller....
Oder Gulasch aus Schweinebauch - da läuft nicht nur mir, sondern auch meinen 4 Geschwistern der kalte Schauer über den Rücken!
Gruselige Erinnerungen

Mutter war eine gute Köchin - aber manches  :-X :'(
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: frankenpower41 am 21.02.20, 09:09
solche Erziehungsmethoden kenne ich nicht.
Bei uns war es so, es konnte geben was es wollte, bei Oma blieb immer ein Rest auf dem Teller übrig. Vermutlich war schon deshalb klar dass man dann Teller ausessen schlecht durchsetzen kann.  Sollte man natürlich schon, aber halt lieber wenig drauf und  nachfassen.
Auch meine Mutter hatte gegen manches Abneigungen, ich erinnere mich noch sehr gut als es mal Stallhase gab,  den hatten wir bekommen und das ist ja angeblich so gut und gesund, da meinte sie vorher schon das kann sie nicht essen, versuchte es dann doch, da ist sie nur gerannt.
Auch ich hab so etwas nie gegessen, gibt keine Erklärung dafür, aber muss nicht sein.
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: Maja am 21.02.20, 09:14
Hallo,

meine Mutter (gar nichts mit Landwirtschaft am Hut) hatte da so eine Maschine in der die Bohnen der länge nach zu Schnittbohnen verarbeitet wurden.Natürlich von Hand zu betreiben. Das hat man mit zu langen, dicken grünen Bohnen gemacht da die sonst recht zäh geworden wären.

LG Mathilde
Mathilde,  das wurde grundsätzlich mit Stangenbohnen gemacht, dass man sie mit der Bohnenmühle geschnippelt hat. Sie wurden dann schön gleichmässig.
zu hart gewordene Bohnen kamen gar .net mehr in die Küche, sondern gleich zu den Schweinen in den Futtertrog. Geschnippelte grüne Stangenbohnen sind was Feines als Salat. 
Buschbohnen wurden von Hand gebrochen und daraus wurde Salat gemacht, nur Salat. Als Gemüse mit leichtbemehlter Sosse gab's nur von den Stangenbohnen. 
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: gammi am 21.02.20, 09:54
Auch früher war ja das meiste von Haus zu Haus verschieden.

Aber auch nicht alles was heute für gut empfunden wird schmeckt mir.  ;)

Ist doch schön, dass wir uns da auch entscheiden können. Und nicht vor der Entscheidung stehen esse ich oder hungere ich.
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: Annette am 21.02.20, 09:58
@mathilde - ein solches Teil hatte meine Mutter auch in Benutzung. 2 Bohnen können gleichzeitig geschnippelt werden.  Mein Bruder war der "Häckselkönig" - er drehte mit einer solchen Geschwindigkeit, dass die Bohnenteile überall rumlagen.  Das Teil liegt gut verwahrt für die nächsten Generationen hier im Bauernhaus  :-X

Hach, da kann ich noch zwei von der Sorte bieten, einmal hier und bei meinen Eltern - wer weiß,was Mal kommt und die Maschine wird nur mit der Mettwursthydraulik 💪betrieben. (Und in Zeiten von FfF ein Vorzeigeprojekt in Sachen Nachhaltigkeit  8) )  Uns hat das Schnippeln immer viel Spaß gemacht  :D

LG Annette
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: Mathilde am 21.02.20, 14:46
apropo FfF

sollten wir vielleicht mal diese ganzen Haushaltsgeräte sammeln und denen zeigen und vormachen was man damit tun kann und fragen ob Sie das so wollen nach einem anstrengenden 8 Stunden Tag wenn man durch Sie noch nicht arbeitslos geworden ist.

Mir ist als Kind auch der Schweinebauch im Sauerkraut eine bleibende Erinnerung *würg*
da war der gerauchte Bauch in den Linsen oder weißen Bohnen direkt eine Delikatesse.

LG Mathilde
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: sonny am 21.02.20, 20:25
Wenn ich hier so mache Essgewohnheiten lies, muss ich nicht haben.😉

Mir ist auch so manches in Erinnerung, was mir nicht geschmeckt hat daheim.
Bei uns hieß es, wenigstens probieren 🤦‍♀️
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: frega am 10.11.20, 22:11
hallo Gammi
ich suche dir das rezept meine SM hatte das immer gemacht.
und wir haben auch einen bekanten der das macht. habe ihm soeben eine wattsapp geschickt. hoffe er lüftet sein Rezept.
liebe grüsse
freg
Kennt noch jemand "Biest"?

Also Kolostrum, das wie eine mit Salz und Kümmel im Ofen gestockt wird.

Und weiß bei wieviel Grad?
[/quote]
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: frega am 10.11.20, 22:13
ich liebe auch diese uralten kochbücher. einaml darin zu lesen. ich habe ein kochbuch von meiner oma von 1915.
in altdeutscher schrift geschreiben.
so schön.
liebe grüsse
frega
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: frega am 11.11.20, 21:50
 hallo Gammi
ich habe dir das rezept:
1 liter biestmilch 2. oder 3. milch
würzen mit salz und je nach gerschmack , soja oder was du magst
1 ei dazu rühren gut verrühren
dann in einer bratpfanne eine gehackte zwieber dämpfen
mit der biestmilch ablöschen ohne zu kochen
alles gut mischen
 in eine feuerfeste form geben und in den ofen schieben
bei 180 grad zirka 30 min
bis es schön braun ist.
ich hoffe das passt
liebe grüesse frega

Kennt noch jemand "Biest"?

Also Kolostrum, das wie eine mit Salz und Kümmel im Ofen gestockt wird.

Und weiß bei wieviel Grad?
[/quote]
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: Maja am 03.12.20, 02:16
den Namen "Biest" kenn ich wohl, aber eine Mahlzeit damit ist mir unbekannt.
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: frega am 12.12.20, 11:08
Vielleicht nennt ihr es anders. Bei uns ist die biestmilch due etsten melken nach den kalben.
Meun rezept gubt da so einen pudding aehnlich...
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: ayla am 12.12.20, 15:06
Vielleicht nennt ihr es anders. Bei uns ist die biestmilch due etsten melken nach den kalben.
Meun rezept gubt da so einen pudding aehnlich...

Doch, ich kenne Biest schon, im Dialekt sagen wir "Biemschtmilch"

Aus meiner Kindheit kenne ich den Biemstkuchen. Wir hatten nur einen kleinen Betrieb, und wenn eine Kuh kalbte und viel Biemstmilch gab, jedoch nur ein Kalb zum tränken war, machte dann meine auf dem Hof lebende Tante eben Biemstkuchen. Ich kann mich nur erinnern, dass er in einer Auflaufform gemacht wurde. Ich glaube, meine Mutter hat ihn später nicht mehr gemacht, und ich vermute, wir Kinder haben dem auch nicht nachgetrauert, vor allem, als wir dann wussten, womit er gemacht wurde. ;)

Ich habe aber etwas im "Netz" gefunden, der Kuchen könnte etwa so gemacht worden sein, und das Berner Kochbuch war zudem eines der wenigen Kochbücher, welches es daheim gab. Ich kopiere es mal.

«Brieschkuchen» – Biestmilchauflauf
Aus dem «Berner Kochbuch»:

200 g Mehl
5 dl Biestrahm und -milch
4-6 Eier
5 g Salz

Das gesiebte Mehl wird mit Milch und Rahm angerührt;
Eier nach und nach zugeben, den Teig tüchtig klopfen. Er soll dickflüssig
sein.
Die Formen müssen reichlich gefettet werden.
Je nach Wunsch können zwei Drittel Rahm und ein Drittel Milch oder
auch halb und halb genommen werden.
Backzeit: 35-45 Minuten.
Biestmilch: Man lässt die dritte oder vierte Milch etwas Aufrahmen und
schöpft die zu verwendende Menge oben ab. Der Satz wird nicht
verwendet.
Der «Brieschkuchen» kann auch mit geriebenem Käse, Pfeffer, Muskat
und Paprika oder süss mit Zucker, Zitronenschale und Vanillinzucker
verfeinert werden.
Anna Schnyder kennt den «Brieschkuchen» seit ihrer Kindheit: «Er ist
ähnlich wie Käsekuchen, vielleicht etwas mehr in Richtung
«Niedlekuchen», weil er so gehaltvoll ist. Der Kuchen wirft Blattern um
die wir uns als Kinder immer gestritten haben weil sie so fein knusprig
waren!»
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: ANNALENA am 12.12.20, 15:43
Wie kann man das essen?
Mir wird beim Lesen schon anders.
LG
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: Tina am 12.12.20, 15:51
Annalena,
das dritte oder vierte Gemelk sieht schon etwas anders aus. Und auch nicht jede Biestmilch ist gleich. Ich glaube, wenn ich das nicht wüßte.....könnte ich das essen.
Auch darf man nicht vergessen, das in früheren Zeiten oft Schmalhans Küchenmeister war, es gab lange nicht alles zu kaufen, mußte selber haltbar gemacht werden und Weckgläser gibt es auch erst seit gut 100 Jahren, von Gefriermöglichkeiten ganz zu schweigen.
Da mußte man das essen, was es gerade gab.
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: gschmeidlerin am 12.12.20, 16:55
Biestmilch wurde auch bei uns ähnlich wie das Rezept von Ayla zubereitet. Ich hab es auch noch nie versucht, aber mein Neffe hat es einmal auf seinem Praxisbetrieb bekommen und es gelobt. Es soll sehr flaumig sein, was ich mir vorstellen kann. Ich hab da aber auch keinen Gusto darauf, aber ich kann mir schon vorstellen, dass das gut wird. und wie Tina schreibt, Biestmilch ist nicht Biestmilch.
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: Annette am 12.12.20, 17:13
Ich gehe mal davon aus, Annalena, dass auch Du schon "Biestmilch" genossen hast - als allererste Mahlzeit/en in Deinem Leben.  ;)

Meine SM hat ab dem 3. oder 4. Gemelk Butter aus der Milch gemacht.

LG Annette
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: ayla am 12.12.20, 17:32
Annalena,
das dritte oder vierte Gemelk sieht schon etwas anders aus. Und auch nicht jede Biestmilch ist gleich. Ich glaube, wenn ich das nicht wüßte.....könnte ich das essen.
Auch darf man nicht vergessen, das in früheren Zeiten oft Schmalhans Küchenmeister war, es gab lange nicht alles zu kaufen, mußte selber haltbar gemacht werden und Weckgläser gibt es auch erst seit gut 100 Jahren, von Gefriermöglichkeiten ganz zu schweigen.
Da mußte man das essen, was es gerade gab.

Ich glaube auch, es hat mit dem Wissen darum zu tun. Und wenn ich sehe, welch dicke Schoggimilch ich manchmal einem neuen Kalb "vertränke", trägt das nicht unbedingt dazu bei, dass ich das Rezept ausprobieren möchte.

Aber eben, früher hat man einfach gelebt. Weggeworfen hat man nichts, und die "normale" Milch konnte man an die Käserei liefern, während die Biemstmilch den Kälbern verfüttert wurde und für den Eigengebrauch genutzt wurde - also ich vermute jetzt mal, dass es so war. Es wurde einfach alles verwertet.

Eigentlich reizt es mich, und vielleicht mache ich das Rezept aus dem Berner Kochbuch demnächst, aber statt mit Biemst mit gewöhnlicher Milch und im Verhältnis mehr Rahm. Halbe Menge und mit geriebenem Käse, also auf die rezente Art... mal schauen.

Ich würde allenfalls berichten.  ;D
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: gammi am 12.12.20, 21:13
Ich denke mit normaler Milch wird es nicht funktionieren. Die Biestmilch hat ja ne besondere Zusammensetzung. Und wenn man sie zu heiß erwärmt, dann stockt sie ja auch.

Im Grunde ist es ja auch nur eine Art Käse.
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: elke am 19.12.20, 22:44
Biestmilchpfannkuchen und Biestmilchkuchen kenn ich auch noch aus meiner Kinderzeit - -  sie kamen aus Omas Kochbuch - schon lange nicht mehr gegessen
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: frega am 08.02.21, 15:17
gutenTag
ich möchte euch fragen ob jemand von euch Rezepte  hat vom Rest der übrig bleibt wenn man Nusskerne zum Oel Pressen laesst. da bekommt man den rest von den Nusskernen zurüeck gemahlen oder als Kuchen hart. ich habe es als Mehl zurück genommen.
was kann man damit machen?
vielen dank
frega
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: Morgana am 08.02.21, 17:12
direktes Rezept weiß ich jetzt  keines. aber man kann damit Kuchen backen.
Bis zu einem Drittel vom Mehl durch den Ölpresskuchen ersetzen habe ich mal irgendwo gehört.
Dips wäre noch eine Idee.
Walnuss würde sich in Brot sicher ganz hervorragend machen.

Eine Freundin von unserem Sohn lebt Zero Waist Vegan. Ich werde mal nachfragen, vielleicht hat sie
Rezepte oder noch Ideen.
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: frega am 09.02.21, 21:37
morgana,
danke sehr gerne
liebe grüsse
frega
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: Morgana am 09.02.21, 21:41
mein Sohn hat mittlerweile nachgefragt, aber diese Freundin meinte auch, am besten zum Backen verwenden.
Titel: Re: Rezepte aus Uromas Kochbuch
Beitrag von: klara am 09.02.21, 22:49
@frega,
googel doch mal:Walnusspresskuchen verwenden. Da findest du viel dazu.
LG Klara