Autor Thema: rund um die Beerdigung  (Gelesen 128991 mal)

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Offline hosta

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Re: rund um die Beerdigung
« Antwort #285 am: 09.08.23, 22:08 »
Evangelisch bei uns

Wir haben Gräber auf zwei Friedhöfen, Kirchengemeinden

Einmal Kapelle für Beerdigungen.  Sarg schon in der Kapelle. Trauerfeier mit Pastor, evtl. auch mit weltlichen Inhalten,   anschließend zum Grab. Dort spricht der Pastor nochmal und evtl. letzte Worte von Vereinen etc. wenn jemand darin war. Am Grab steht Schale mit Sand und oftmals eine Schale mit Rosenblätter zum Nachwerfen.
Beerdigungen können  Mo Di Do u Frei  10:00 / 11:30 und 13:00 stattfinden.

In der anderen Kirchengemeinde ähnlich nur in Der Kirche und mit freier Terminwahl.

Herzlichst hosta

Offline Marina

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Re: rund um die Beerdigung
« Antwort #286 am: 10.08.23, 13:29 »
Hier ist ein junger Mann seinem Krebsleiden erlegen.
Letzte Woche war eine "Lebensfeier" in den Streuobstwiesen mit
einer Trauerrednerin. Die Urne war dabei und ganz viele Erinnerungs-
stücke, Bilder usw.
Die Urne wird auf See bestattet.

Das ist aber eher die Ausnahme bei uns.

Offline Steinbock

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Re: rund um die Beerdigung
« Antwort #287 am: 10.08.23, 15:34 »
@annelie, Du warst bei der Beerdigung in der Diözese Regensburg (Tirschenreuth).
Da gehen die Uhren weit hinten, was Beerdigungsrituale betrifft.  :-X

@zwagge: ich glaube Du verwendest (wie so viele hier) das Wort "Beisetzung" und meinst
die Aussegnungsfeier ein bis drei Tage vor dem Trauergottesdienst mit Beerdigung.

Hier ist es so, dass nicht mehr von allen ein Sterberosenkranz gewünscht/abgehalten wird.
Einerseits ist so ein abendlicher Sterberosenkranz praktisch, da kann frau auch hingehen,
wenn sie an der Beerdigung nicht teilnehmen kann (und so ihre Verbundenheit ausdrücken).

Andererseits ist das Rosenkranzgebet "Geschmackssache". Immer öfter gibt es die Situation,
dass das Gebet kaum mehr geläufig ist und dann ein peinlich/unsicheres Gemurmel entsteht...
(Früher gab es die "Totenfrau", die hat mit kräftiger Stimme den Rosenkranz vorgebetet.)
Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne... (H.Hesse)

Offline Maja

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Re: rund um die Beerdigung
« Antwort #288 am: 10.08.23, 17:35 »
ja Rosenkranz beten wird oft fallen lassen. Dabei kommt man dabei zur Ruhe,danach geht man zu  Leichenhaus. Dort werden die "fünf Wunden "gebetet und man gibt dem Verstorbenen Weihwasser. Auch das entfällt oft wenn der Leichnam ohne Aussegnung zum Krematorium kommt.
Es hat sich alles verändert, ist vielfältiger geworden, individueller.
Nicht unbedingt besser und schöner.
Hier ist Eine alte Mutter gestorben, drei Kinder. Sie war in Einem Pflegeheim und seit zwei Wochen lag sie im Sterben. Keines der Kinder war da, sie waren in Urlaub oder bzw sind jetzt in Urlaub gefahren. Eine Tochter allerdings liegt im KKH , wurde genau an dem Tag mit Hüfte operiert.
Müssen jetzt Fremde Leute alles Regeln. Stell ich mir schlimm vor für die Tochter.
Die Verstorbene hat immer bei Beerdigungen den Rosenkranz gebetet. Bin gespannt wie sich das auflöst.
Zurzeit muss man sich echt informieren wenn Beerdigung angesagt ist, wie es abläuft. Immer anders nichts konstant.

Offline martina-s

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Re: rund um die Beerdigung
« Antwort #289 am: 10.08.23, 18:02 »
Wenn ich hier so lese fällt mir folgendes ein:
 
Morgengebet
Wenn ich erwach' am frühen Morgen,
Herz Jesu, dann begrüss' ich Dich,
um für des Tages Müh' und Sorgen,
Dir innig zu empfehlen mich.[/color][/font]
Auf dich o Herz will ich nur schauen,
Du bist mein Stern, mein Trost, mein Licht!
Und mutig will ich Dir vertrauen;
denn deine Treue wanket nicht.
So nimm mein Herz Dir ganz zu eigen;
gib Du ihm Kraft zur guten Tat.
Und sollte es zur Sünde neigen,
halt' Du es fest in deiner Gnad'!
Von Dir soll heute nichts mich scheiden,
verbirg' in Deine Wunden mich!
Dort will ich beten, opfern, leiden
und sterben, wenn Du willst, für Dich!
So oft wie heut' mein Herz wird schlagen,
will ich es stets auf's neu' Dir weih'n,
und jeder Pulsschlag soll Dir sagen:
"Herz Jesu, für Dich ganz allein!"
In Deine Liebe ich empfehle
auch alle, die mir nahesteh'n;
behüte sie an Leib und Seele,
lass keinen heute irre geh'n!
Und nun gib mir den Morgensegen,
er weihe diesen Tag mir ein,
und sei mit mir auf allen Wegen,
bis ich werd' ewig bei Dir sein!
Amen.Ich hatte eine Frau, schon sehr betagt die ich versorgt hatte. Sie war zusammen mit ihrer behinderten Tochter in einem Altenheim.
Sie betete jeden Tag wenn ich sie aus dem Bett holte und während ich sie wusch dieses Gebet.

Abends gab es dann das passende Abendgebet.

In ihrer Einfachheit konnte sie dieses Gebet. Es gab ihr wohl auch Kraft und Stärke.

Einen Tag nachdem ihre Tochter verstarb konnte auch sie gehen. Ich hab mir da schon oft gedacht welch ein Segen Gebete sind die man flüssig auswendig kann.

Wenn man im Alter nix mehr auf die Reihe bekommt. Das einmal Gelernte, das funktioniert!

So ist es mit dem Rosenkranz und den dazu gehörenden Traditionen auch. Eigentlich wäre es schon sehr wichtig solche Dinge an die Folgegeneration weiter zu geben.
Man kann nicht nur von speziellen Events leben.

Manchmal ist auch gut was auswendig zu wissen wenn man selber nimmer in der Lage ist ein Gebet zu formulieren.

Gerade bei Trauerfeiern und dem dazu gehörenden Sterberosenkranz denke ich, da wäre wichtig was beten zu können wo man keine Brille braucht und was jedem, auch dem in der letzten Bank geläufig ist. 
« Letzte Änderung: 26.02.24, 17:27 von martina »
Liebe Grüße
Martina

Offline frankenpower41

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Re: rund um die Beerdigung
« Antwort #290 am: 10.08.23, 18:39 »
@annelie, Du warst bei der Beerdigung in der Diözese Regensburg (Tirschenreuth).
Da gehen die Uhren weit hinten, was Beerdigungsrituale betrifft.  :-X

@zwagge: ich glaube Du verwendest (wie so viele hier) das Wort "Beisetzung" und meinst
die Aussegnungsfeier ein bis drei Tage vor dem Trauergottesdienst mit Beerdigung.

Hier ist es so, dass nicht mehr von allen ein Sterberosenkranz gewünscht/abgehalten wird.
Einerseits ist so ein abendlicher Sterberosenkranz praktisch, da kann frau auch hingehen,
wenn sie an der Beerdigung nicht teilnehmen kann (und so ihre Verbundenheit ausdrücken).

Andererseits ist das Rosenkranzgebet "Geschmackssache". Immer öfter gibt es die Situation,
dass das Gebet kaum mehr geläufig ist und dann ein peinlich/unsicheres Gemurmel entsteht...
(Früher gab es die "Totenfrau", die hat mit kräftiger Stimme den Rosenkranz vorgebetet.)

also ich verstehe und Beisetzung die Beerdigung wenn der Leichnam bestattet wird.
Vielleicht lieg ich aber auch falsch.  Aber Beisetzung steht bei uns öfters in der Traueranzeige.

Offline hosta

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Re: rund um die Beerdigung
« Antwort #291 am: 10.08.23, 19:08 »
Bei uns gibt es den Trauergottesdienst und die Beisetzung ist im Anschluss den Sarg  oder die Urne in die Grabstelle zu betten.

Zum besseren Verständnis Der Trauergottesdienst von Heide Simonis war ja öffentlich die anschliende Beisetzung nur im Familienkreis
Herzlichst hosta

Offline martina-s

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Re: rund um die Beerdigung
« Antwort #292 am: 10.08.23, 20:28 »
Hallo,
also Beisetz oder Beisetzung... das hat mich auch schon irritiert. Scheint aber in Bayern und Österreich wirklich die Aussegnung zu sein.
Andere Länder, andere Sitten!
Liebe Grüße
Martina

Offline zwagge

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Re: rund um die Beerdigung
« Antwort #293 am: 10.08.23, 21:44 »
Zur Aufklärung:
Also bei uns ist die Beisetzung wenn der Verstorbene ins Leichenhaus kommt. Meist 1 oder 2 Tage vor der Beerdigung. Ich denke das ist andernorts die Aussegnung. Da wird dann am Leichenhaus ( die engen Angehörigen stehen am Sarg, die Gemeinde draussen) mit Pfarrer gebetet, dann in die Kirche gegangen und der Rosenkranz gebetet.
Am Beerdigungstag stehn dann die Angehörigen am Sarg im Leichenhaus, und die Gemeinde kommt, besprenkelt den Sarg mit Weihwasser und dann gibt's den Gottesdienst in der Kirche. Nach dem Gottesdienst gehn dann alle zum Grab und da gibt's noch ein kleines Gebet und evtl noch Ansprachen der Vereine. Man geht nochmal ans Grab und gibt Weihwasser/ Blumen/ Erde auf den Sarg.
Anschließend geht's meist zum Leichenschmaus, bei uns zur Kremeß, oder auch ad Leich. Also zim Wirt zum Essen....

So läufts bei uns am Land....
Ganz liebe Grüße
Birgit

Offline bienchen3

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Re: rund um die Beerdigung
« Antwort #294 am: 10.08.23, 21:49 »
Ich war im Frühjahr auf einer Beerdigung im Heimatort von meinem Opa in Tirol in der Nähe von Kufstein.
So eine berührende Beerdigung hab ich noch nie erlebt. Gesungen und musiziert hat ein Dreigesang. Die Lieder sind im Dialekt gesungen und werden auf die jeweils verstorbene Person umgeschrieben. So persönlich, das war Gänsehaut von Anfang an.
Viele Menschen wissen, dass sie unglücklich sind. Aber noch mehr Menschen wissen nicht, dass sie glücklich sind. Albert Schweitzer