Hallo Sigrid,
vorlesen oder erzählen ist doch etwas wunderbares, es ist doch wunderschön, dick eingemummelt im Bett zu liegen und eine Geschichte vorgelesen zu bekommen.
Letzte Woche hab ich einen ausgebildeten Märchenerzähler gehört,
hat mich auch irgendwie in die Vergangenheit versetzt.
Er hat es so angesprochen- dass mit dem Erzählen ein Punkt der Seele berührt werden soll.
Eine vorgelesene oder erzählte Gesichte spricht sicher viel mehr an, alle Sinne,
es spricht auch mehr an als mit Hörbüchern und Cassetten oder mit dem Fernsehen.
Ich war gestern abend in einer Lesung über Balladen, kannte die meisten, aber die Atmosphäre, nur Kerzenlicht, alles zusammen hat mir viele teilweise als Kind gehasste Balladen in einer ganz anderen Art erleben lassen.
Als Kind hab ich die Auswendiglernerei von solchen langen Schinken nicht unbedingt geschätzt- jetzt bin ich fasziniert von Sprache und Inhalt.
Und der Lehrer, der schon lange verstorben ist, war gestern wieder so sichtbar vor mir, mit seiner Liebe für diese Art der Dichtkunst, der Sprache.
So gesehen ist es doch wichtig, Kindern einen guten Zugang zu Sprache und geschriebenem Wort zu geben.
Möglicherweise wärst du ganz wichtig, um Kindern wieder vorzulesen.
Hab neulich beim Aufräumen das absolute Lieblingsvorlesebuch wieder gefunden-
ILse Kleeberger mit ihren Omageschichten.
Hätt absolut nichts dagegen, so eine Oma werden zu dürfen.
Ich würde mir einen schönen Ohrensessel kaufen und meinen Enkeln Geschichten vorlesen.
Herzliche Grüsse
maria