Das Thema ist heiss... und sehr sensibel.
Die Anweisung an mich als Lehrling war von meinen Ausbildern... Es geht nur zu zweit auf die Weide und von der Bullenbox habe ich grundsätzlich Abstand zu halten. Ende der Ansage und der Diskussion.
Mein Vater bläute mir von klein auf ein: Absolute Vorsicht im Umgang mit Vatertieren, egal welcher Rasse.
Unfälle gab, gibt und wird es immer wieder geben.
Manchmal reicht es nur schon, wenn ich anders rieche oder mich bewege als sonst, weil ich einen Termin der Stadt habe oder mal ausgeh, allerdings noch mal eben eine Stallrunde mach... und schon ist es passiert, was eigentlich nicht passieren sollte.
Wann passieren Unfälle im Stall oder im Strassenverkehr? Wenn es hektisch ist, wenn der übliche Rhythmus mal aus der Bahn ist aus welchen Gründen auch immer. Und passiert jeden Tag irgendwo.
Und ich weiss auch von Unfällen, wo die Unfallopfer echte Kuhflüsterer sind und einen absoluten Blick und ein excellentes Händchen für Vieh haben, die sehr, sehr schwer waren und doch im Nachgang betrachtet "glimpflich" ausgingen, weil sie keine bleibenden Schäden verursachten bzw. tödlich endeten.
Besamungsstationen, da ist es so, dass die Bullen nach meiner Kenntnis ausschliesslich von Männern geführt werden. Und so gern ich auch mal "Männeraufgaben" erledige, es gibt Sachen, da halte ich mich an die örtlichen Gegebenheiten und gut is.
Und wir können uns auch vieles schön reden... Je mehr Tiere je Halter kommen, desto anspruchsvoller und herausfordernder wird die Individualbetreuung zwischen Mensch und Tier. Überall kann ich doch heute bspw. in den Fachzeitschriften und sonstwo lesen, dass `ne Mutterkuhherde nur eine Halbtagskraft erfordert... aus betriebswirtschaftlicher Sicht gesehen...
Und Klickertraining... Was kostet denn solch ein Kurs und wo kann der gebucht werden und ist er zertifiziert?
Nachdenkliche Grüße,
Anja