Thema: Um Segen bitten...

[Clara]

Hallo mal eben in die Runde,

weil es gerade bei einem anderen Thema mal wieder zur Sprache kam, wie wir modernen Menschen mit Gott, Kirche und Glauben im Alltag umgehen sollten.

Nach meiner Erfahrung kann ich mit Gott sprechen, wie mir der Schnabel gewachsen ist und dazu gehört auch mal ein wenig nachdrücklicher mit meiner Wortwahl zu werden. 

Und über die Frage, warum es Leid auf der Welt gibt... in vielerlei Form? Es ist die Aufgabe für und von uns in solchen Momenten uns im Mitgefühl, Mut und Demut zu üben und als Menschen zu wachsen und zu reifen.

Wobei ich mit dem Glauben mehr gute Dinge verbinde als die Dinge, die ich "doof" finde. Ich machte die Erfahrung, dass Glaube trägt in den Höhen und Tiefen des Lebens.

Und ob es Gott gibt? Die Frage beantworte ich für mich mit ja, wie es andere sehen, ist ihre Sache. Und wie Gott aussieht? Schau in den Spiegel, sieh die Blume, nimm die Welt mit all deinen Sinnen wahr, auch deinen übersinnlichen- wie Intuition und Bauchgefühl.

Ich freue mich auf eine anregende Gesprächsrunde zu dem Thema,

Anja

[marikat]

Hallo,
für mich ist er so wichtig der letzte Satz des Segens nach dem Gottesdienst: Der Herr..............schenke dir Frieden. Ja Frieden mit mir und meinen Fragen und Unzulänglichkeiten und Frieden in meiner Familie und der Welt.
Da fühle ich mich einfach nur gut wenn ich diesen Segen bewußt höre.
marikat

[creimer]

Hallo,

die Sache, ob es Gott gibt oder nicht muss jeder für sich selbst raus finden. Aber Gott hat mit dem was in den Kirchen abläuft nur  wenig zu tun. Auch dort ist alles nur von menschen Hand gemacht. Um an Gott zu glauben, brauche ich keine Kirche, keinen Altar, keinen Pfarrer.
Ich glaube an Gott oder etwas was über uns steht und viele Dinge lenkt.
So hatte unser Sohn vor rund 6 Jahren einen fürchterlichen Unfall, bei  dem er sich das Gesicht und beide Unterarme verbrannte mit teils 3.gradigen Verbrennungen. Nach der Notaufnahme im hiesigen KH wurde er nach Köln in eine Spezialklinik geflogen und dort ärztlich sehr gut betreut.
Während meinem Aufenthalt dort bin ich mehrfach dem Seelsorger übern weg  gelaufen, der mir dann erzählen wollte, wie gut er mich und meine Ängste versteht  und wenn ich wollte,sollte ich mich an ihn wenden. Ich sagte ihm nur: "so Gott will, wird das alles gut werden. Unser Sohn scheint hier medizinisch gesehen in guten Händen und den Rest muss der da oben regeln."
Er meinte nur, dann hätte ich wohl gutes Gottvertrauen und er wünschte mir viel Glück. Doch dieses brauchte nicht ich, sondern  höchstens unser Sohn, den er sich kaum angesehen hatte. (War auch kein schöner Anblick mit so viel Schläuchen und verbranntem Gesicht). Heute ist davon Gott sei Dank nichts mehr zu sehen. Es ist alles ohne Transplantationen abgeheilt.

Aber in die Kirche gehe ich deswegen noch lange nicht. Ich bete für mich, wenn mir danach zumute ist. Egal ob im Stall, im Haus oder irgendwo im Wald oder  auch unterwegs im Auto. Schließlich ist alles von Ihm erschaffen und er uns somit allgegenwärtig.

creimer

[Iris]

Den Gottesdienst besuche ich,
weil ich dort Ruhe finde, gut in mich selbst hören kann,
mir unser Pfarrer (ein humorvoller, intelligenter, aktueller Prediger) oft Anregung zum Nachdenken über GOTT und die Welt gibt,
ich in der Kirche gerne der Orgel lausche und selbst gerne singe,
mich dieser Raum, der schon 800 Jahre alt ist, fasziniert, weil dort immer wieder Menschen aller Epochen zusammen kamen, um Gemeinschaft zu leben,
in traurigen Phasen und in Glücksmomenten,
mir die christlichen Feiertage durch die Predigt bewusst und wertvoll werden und, und, und.....
Der Segen zum Ausklang des Gottesdienstes empfinde ich als einen gewissen Schutz für mich und mir geht es wie marikat,
ich gehe in Frieden aus dem Gottesdienst.

[mary]

Ja, ich bitte um Segen, denn auch wenn man noch so tüchtig, fleissig und kenntnisreich ist,
ohne den Segen von Oben läuft gar nichts.
Mir gefällt ein Buch von Amselm Grün sehr gut- du bist ein Segen-
dass wir im Miteinander auch zum Segen für andere sein können.

[Nixe]

Ich halte es wie Creimer ich bin keine so gute Kirchengeherin ich kann auch mit Gott außerhalb reden ich bitte und bete oft Gott um etwas und hab auch noch in eine Rechnung offen ich muß nach Altötting gehen ich hab gebetet wenn mein Sohn sein Abi schafft,sein Führerschein und sein Bein wieder gut wird pilgere ich da hin aber erst im Winter wenn ich Zeit hab weil Gott hats erhört ich glaub schon an höhere Mächte obwohl ich mit der weltlichen Kirche da so meine Bedenken hab

[gschmeidlerin]

Mir gehts auch wie Nixe, ich hab oft mit den weltlichen Vertretern meine Probleme. Habe auch das Pech in unserer Pfarre einen sehr konservativen Priester zu haben und geh daher nicht mehr regelmäßig in den Gottesdienst. Ansonsten würde ich mich aber als sehr gläubig bezeichnen, und es ist mir wichtig, diesen Glauben auch im Alltag zu leben. Ich glaube, das ist schwerer, als immer am Sonntag eine Stunde in der Kirche zu sitzen und unter der Woche merkt man dann nichts von dem, was am Sonntag gepredigt wurde. Viele nutzen dann das Argument - ja das ist eben mein Beruf - was für mich aber nicht zählt.
Man muß aber auch sagen, dass die Kirche zum Teil doch sehr gutes Personal hat und auch Papst Franziskus gefällt mir gut!

Liebe Grüße Eva

[marikat]

Hallo,
etliche Christen aus meinem Bekanntenkreis trennen ganz gezielt Gott  Glaube   Kirche..
Das ist nachvollziehbar, wenn man die Geschehnisse um die Institution Kirche in der Zeitung liest, oder ein persönliches Problem  mit Vertretern der Kirche hat.
Sicher hat jeder  seinen eigenen Glauben, und lebt ihn anders, aber wenn ich mit Menschen zusammen bin, die einen ähnlichen Lebensentwurf wie ich haben, macht es einfach mehr Freude zu diskutieren. Denn Glaube ist je nach Lebenssituation anders interpretierbar.
marikat

[annama]

Hallo

Europa ist ein christlich geprägtes Land

 wir sollten unser Christentum so leben wie wir im Elternhaus ,in der
Schule und Kirche gelehrt worden sind.

Bin im Krieg geboren  ,durch die Angst ums überleben haben wir das Beten gelernt. Unsere Mütter beteten mit uns Kindern im Luftschutzkeller den Rosenkranz u.v.m
 
Dazu stehe ich, ohne Glauben ist der Mensch arm

Leider werden unsere Kirchen egal welcher Religion immer leerer und die Moscheen immer voller.

Die Kirche wird heute leider nur noch gebraucht :

Für Taufen ,Kommunionen ,Konfirmationen,Hochzeiten und Beerdigungen.

Ich besuche gerne den sonntäglichen Gottesdienst ,hier hole ich mir Kraft und Glauben für die ganze Woche .

LG annama

[marikat]

Leider werden unsere Kirchen egal welcher Religion immer leerer und die Moscheen immer voller.

Hallo,
ich glaube, dass gerade Menschen die in ein fremdes Land kommen, und vieles wenn nicht gar alles verloren haben, gerade an dem Glauben festhalten, weil dieser etwas ist das man im innersten trägt.
Wir hatten nach dem Krieg katholische Flüchtlinge bei uns, in einer fast ausschließlich evangelischen Gegend. Die gehörten einfach zu unserer Familie. Meine Mutter sagte immer. Ich kann mit der "Tante Süsser" über alles reden nur nicht über ihren Glauben.
marikat

[frankenpower41]

@ marikat, da hast Du recht mit deiner Aussage am Anfang. Als in den 1990er Jahren die russischen Spätaussiedler kamen, waren hier (evangelisch) die Kirchen auch wieder voller, vor allen mit den Alten, die ja deutsch sprachen.
Mittlerweilen hat sich das wieder geändert.

Auch Annama gebe ich stimme ich zu, die Kirche wird nicht mehr gebraucht. Ich kann mich da leider auch nicht ausschließen, und wenn ich meine Kinder ansehe, dann bin ich da sowieso machtlos (leider).
Dass ich wenig Zeit habe, ist oft nur Ausrede. Wenn ich dann aber hingehe, dann finde ich schon, dass es mir was gebracht hat.

Meine Großeltern gingen schon vor über 40 Jahren zu einem Dankgottesdienst in die Kirche anlässlich ihrer Goldenen Hochzeit. (war damals hier noch seltener als heute). Ich fand das einfach schön, meinen Mann könnte ich dazu vermutlich nicht bewegen.

LG
Marianne

[martina-s]

Hallo,
also ich finde, Glaube und die Hoffnung auf Hilfe und Bitte um Segen; dass man so was für sich beansprucht und braucht, das zu erkennen, das ist auch so was wie Gnade.
Diese wird nicht jedem Menschen zuteil!
Ich stamme aus keinen besonders gläubigen Elternhaus. Meine Mutter hat sehr mit der Kirche gehadert.
Oma war gläubig. Aber wie gläubig sie war, das entzieht sich meiner Kenntnis. Sie ging halt zur Kirche. Als ich 12 war starb sie. Bzw. ich war noch gar keine zwölf.
Also konnte ich mit ihr darüber auch nimmer diskutieren.

Ich selbst gehe sehr gerne in den Gottesdienst. Wäre sogar in Gießen gegangen wenn das zeitlich möglich gewesen wäre. Einziger Gottesdienst wäre in einem Altenheim zu erreichen gewesen. Das wollte ich dann nicht so gerne. Bis man sich da durch diese Einrichtung bis zur Kapelle vorkämpft...

Aber ich habe mir St. Bonifatius auf meinem Spaziergang angeschaut.
Das war dann so was wie Ersatz.

Hier in der Gemeinde hole ich mir gerne am Samstagabend in der Vorabendmesse Kraft für die Woche. Nur leider waren die letzten Wochen gerade am Samstag immer Abendveranstaltungen wo ich mich wegen meines Ehrenamtes nicht entziehen konnte.

So bleibt mir nur während Autofahrten für mich und die Meinen zu bitten.
Denn ich bin der Meinung, alles ist und liegt in Gottes und Marias Hand.
Warum ich davon überzeugt bin, das kann ich leider nicht erklären.
Ich denke, man muss auch manchmal was so annehmen wie man es empfindet. Manche Fragen kann man einfach nicht beantworten.
Aber ich bin dankbar dafür!

[Ingrid2]

Das hast du schön geschrieben Martina. So empfinde ich das auch.

[Clara]

... ich gebe seit einiger Zeit  all meiner Post einen Reisesegen mit.

Das mag einige jetzt schmunzeln lassen, allerdings merke ich, dass seither Dinge anders ankommen. ;-))

Beste Grüße,

Anja

[mamaimdienst]

Inwiefern anderst?