Morgen ist wieder einmal Ewigkeitssonntag. In vielen Kirchen wird an die Verstorbenen des nun zuende gehenden Kirchenjahres gedacht, viele Menschen gehen zu den Gräbern , um stille zu werden und sich der eigenen Vergänglichkeit bewußt zu werden.
Auch hier im Bt haben viele in diesem Jahr Angehörige verloren, in der Trauerbox konnte man fats jede Woche davon lesen. Deshalb texte ich hier nochmal den Brief, den ich schon an anderer Stelle zitiert habe.
"Zunächst: Es gibt nichts, was uns die Abwesenheit eines lieben Menschen ersetzen kann, und man soll das auch gar nicht versuchen; man muss es einfach aushalten und durchhalten; das klingt zunächst sehr hart, aber es ist doch zugleich ein großer Trost; denn indem die Lücke wirklich unausgefüllt bleibt, bleibt man durch sie miteinander verbunden. Es ist verkehrt, wenn man sagt, Gott füllt die Lücke aus; er füllt sie gar nicht aus, sondern er hält sie vielmehr gerade unausgefüllt und hilft uns dadurch, unsere alte Gemeinschaft miteinander- wenn auch unter Schmerzen- zu bewahren. Ferner: je schöner und voller die Erinnerung, desto schwerer ist die Trennung. Aber die Dankbarkeit verwandelt die Qual der Erinnerung in eine stille Freude. Man trägt das vergangene Schöne nicht wie ein Stachel, sondern wie ein kostbares Geschenk in sich. man muss sich hüten, in den Erinnerungen zu wühlen, sich ihnen auszuliefern, wie man auch ein kostbares Geschenk nicht immerfort betrachtet, sondern nur zu besonderesn Stunden und es sonst nur wie einen verborgenen Schatz, dessen man sich gewiß ist, besitzt; dann geht eine dauernde Freude und Kraft von dem Vergangenen aus."
Allen Trauernden wünsch ich Zeit und Muse zur nachdenklichen Besinnung am morgigen Tag...
lg, Heiko