Autor Thema: Gehen Frauen anders/besser/schlechter mit Geld um?  (Gelesen 18785 mal)

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Christel Nolte

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@ Moderatorin: Ich fände es gut, wenn diese "neue Thema" => Gleiche Chancen f Männer und Frauen in die passende Box geschoben würde (ich kann es nicht), dann können wir da fröhlich weiter diskutieren.

Außerdem finde ich auch folgendes spannend: Gehen Frauem besser/anders/schlechter mit Geld um?
Zitat von mary aus der "Wege aus der Milchpreiskrise" Box (gekürzt):

Vielleicht schaffen wir Bäuerinnen endlich einmal, dass wir uns aus den Schützengräben heraus bewegen und schauen, wie wir die Lage aus Frauensicht sehen und damit klarkommen.
Denn Frauen haben in der Regel ein gutes Händchen für das liebe Geld.
80 % der Kaufentscheidungen werden von Frauen getroffen, Frauen haben eine andere Herangehensweise im Geldumgang.
Stelle ich auch immer wieder als Betriebsfinanzminister fest-
dass ich manches vollkommen anders sehe als mein Mann-
und da müssen wir dann einen Kompromiss finden.
Ich befürchte nur, dass die Wirtschaftskrise sehr bewusst dazu benutzt wird, dass ja die Nahrungsmittelpreise im Keller gehalten werden und dass der Grund und Boden aus der bäuerlichen Hand in andere Hände übergehen soll.
Einen Satz, den ich vor vielen Jahren gelesen hab- den hab ich mir gemerkt,
den Euro, den man nicht ausgibt, den braucht man nicht verdienen.
So alte Ratschläge aus früheren Zeiten schienen ihre Bedeutung nicht verloren zu haben.
Gut, dass mit einigen Jährchen Lebenserfahrung der Blick auf die guten alten Ratschläge wieder möglich ist.
Herzliche Grüsse
maria


Und aus dieser Box, auch von mary, auch gekürzt:

Hab mir gestern das Buch von Sabine Kugler- gebt den Frauen das Geld - wieder mal durchgelesen-
kein feministisches Antimännerbuch- sondern ihre Erfahrungen über den Umgang von Frauen  mit Geld in anderen Kulturen.
Ein Berater hat zu mir einmal gesagt, in den Betrieben, wo die Frau nicht nur die Buchführung macht, sondern auch das Geld verwaltet- und hier sehr bestimmt mitredet- sind die Probleme geringer, weil Frauen mit Geld anders  umgehen.
Vielleicht wird es Zeit, dass die Frauen hier ein wenig mehr in Entscheidungen eingebunden werden, dass sie sich selbstbewusster zu Wort melden. Denn wenn die Geldsorgen und Probleme überhand nehmen, dann müssen sie auch damit leben und vor allem, Männer sind dann mit dem Tragen dieser lasten alleine auch nicht zu beneiden.
Vielleicht ist diese Ungleichgewichtigkeit in der Landwirtschaft-
die Männer haben die lange und tolle Ausbildung, die ganze Landwirtschaft ist eben eine Männerdomäne und die Frauen helfen zu, arbeiten mit, das entscheidende Problem.
Es fehlt hier einiges im Urwald der Landwirtschaft.
Was nützt es, wenn die Frau die Buchführung und das Büro macht, aber es fehlen ihr die betriebswirtschaftlichen Kennnisse?
Egal, auch wenn es heisst, davon verstehst du nichts, nicht klein beigeben, sondern auf der Komandobrücke bleiben.


Und nicht nur die Buchführung machen, sondern der Onkel Dagobert auf den Betrieb werden.
Heute heißt es neudeutsch- Controlling.
.
Es wird Zeit, dass wir Frauen uns in die Gelddinge viel mehr einmischen, denn so gut scheint es mit der Geldsicherheit der Männer leider nicht zu sein, denn sonst hätten in der männerdominierten Wirtschaft nicht gleich die globale Wirtschaft so eine massive Schlagseite bekommen können.

Ich bin keine Feministin, aber ich mag nicht mehr zuschauen, dass wir nur immer die Erbsen aus der Asche pulen sollen.

herzl. Grüsse
maria


Und als "Gegenbehauptung " der alte Spruch:

Eine Frau kann mehr in der Schürze vom Hof tragen , als der Mann mit Wagen einfahren kann  oder so ähnlich

Wünsch uns eine muntere Diskussion ;D
« Letzte Änderung: 09.09.09, 11:41 von Christel »

manurtb

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Re: Gehen Frauen anders/besser/schlechter mit Geld um?
« Antwort #1 am: 09.09.09, 12:28 »
Das ist keine Frage von Frauen oder Männern, sondern von Rollen und Sozialisation.

Nicht alle Frauen können mit Geld umgehen und nicht alle Männer können es nicht...
Genausowenig wie alle Männer gut Auto fahren und Frauen eben nicht.

Was mich interessieren würde von denen, die glauben, dass das eine Frauentugend ist, mit Geld gut umzugehen: Woher kommt das? Wann wird diese Fähigkeit ausgebildet? Haben das schon die Babyfrauen oder hat es mit dem Hormonstatus zu tun?

Offline mary

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Re: Gehen Frauen anders/besser/schlechter mit Geld um?
« Antwort #2 am: 09.09.09, 13:03 »
Nachdem der wohl grösste Teil der Bankchefs und Wirtschaftsbosse eher männlich ist- diese auch noch beste Ausbildung für den Umgang mit den Finanzen haben- hab ich das Gefühl, dass wohl der Umgang mit Geld bei Männlein und Weiblein eher verschieden ist.
Der Spruch mit der Schürze ist mir auch bekannt-
aber mit dem und durch den Traktor lässt sich auch einiges Geld bewegen.
Mir ist aufgefallen, dass in den Banken die Beratung über das Geld in die männl. Hände gegangen ist- und es bestimmt kein Nachteil ist, hier sehr klar Schiff zu machen,
Was mir auch auffällt, Frauen sehen Geld in der Regel anders als Männer- und derjenige Mann, der eine Frau hat, die gut mit Geld umgehen kann- hat nicht das schlechteste Auskommen.
Allerdings - den guten Umgang mit Geld lernt man weder in der Schule, noch in den meisten Berufen.
Hier muss ich immer wieder voller Respekt an meine Mutter denken, sie hatte hier das absolute Händchen dafür.
Wenn die Zeiten knapper werden, sehe ich leider niemanden, der Kompetenzen weitergeben kann, wie auch mit weniger auszukommen ist.
maria

manurtb

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Re: Gehen Frauen anders/besser/schlechter mit Geld um?
« Antwort #3 am: 09.09.09, 13:30 »
Maria, das ist leider keine Begründung...
Das könnte erst als Begründung herhalten, wenn es genügend Bankchefs und Wirtschaftsbosse gäbe, die weiblich sind und die es anders machen...
Die Bankchefinnen und Wirtschaftsbossinen, die man so weltweit kennt, die sind seltsamerweise nicht anders. Kann es sein, dass es nur in Deutschland anders ist?

Wenn die Zeiten knapper werden, dann werden die Fähigkeiten mit weniger auszukommen automatisch wieder geübt... Ganz normale Selektion. Was wichtig ist, wird selektiert, was nicht wichtig ist, wird nicht zu den Selektionskriterien.

Offline annama

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Re: Gehen Frauen anders/besser/schlechter mit Geld um?
« Antwort #4 am: 09.09.09, 13:50 »

Hallo ,

 kann ich von mir behaupten ,  den Umgang mit Geld habe ich von der Pike auf gelernt .

Bin im Krieg geboren . für uns Kinder eine arme Zeit zumal in der Landwirtschaft , Essen gab es genug aber Geld war sehr knapp ,somit haben wir schon auf viele Dinge verzichten müssen.Trotzdem waren wir glücklich und zufrieden.

Nach der Schule begann ich 1955 meine Lehre und lernte von meinem Chef schon mit Geld und Bank um zu gehen .

1958 hatte ich meine Lehrzeit mit gutem Erfolg beendet und sah das WIRTSCHAFTSWUNDER wachsen , die Kunden wurden immer anspruchsvoller . Hier sah man schnell die "Neureichen" empor spriesen.

Viele haben den Umgang mit Geld nicht gelernt ,es mit vollen Händen ausgegeben und gehen es heute wie sie es ausgegeben haben suchen.

Meine Mutter hat immer gesagt : "Spare in der Zeit ,dann hast du in der Not "

Oder :   "Auskommen mit dem Einkommen " !

Gehe konstant mit einem Einkaufzettel kaufen und vermeide somit Unnütziges Zeug einzukaufen.




Gerade wenn eine Frau meint ihre Arbeit sei getan
wird sie Grossmutter

Liebe Grüsse annama

Offline samira

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Re: Gehen Frauen anders/besser/schlechter mit Geld um?
« Antwort #5 am: 09.09.09, 14:30 »
Den Spruch mit dem sparen kenn ich in ähnlicher Form: Spare wenn du hast, dann hast du in der Not.
Die Oma von Göga hat ihn immer gesagt und sich danach gerichtet, das ist bei meinem Mann wohl hängen geblieben.
Wir richten uns schon auch grösstenteils danach.
Liebe Grüße Samira

Offline mary

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Re: Gehen Frauen anders/besser/schlechter mit Geld um?
« Antwort #6 am: 09.09.09, 14:42 »
Mein Wahlspruch:
es sind nicht die Höhe der Einnahmen entscheidend
sondern die Höhe der Ausgaben.
Herzl. Grüsse
maria

Offline fanni

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Re: Gehen Frauen anders/besser/schlechter mit Geld um?
« Antwort #7 am: 09.09.09, 15:45 »
Mein Wahlspruch:
es sind nicht die Höhe der Einnahmen entscheidend
sondern die Höhe der Ausgaben.
Herzl. Grüsse
maria

da sagst du was wahres.........denk ich auch oft...........brauch ich nicht ;) und schon sind wieder 50€ gespart. 8)


aber zum Thema:

Göga und ich haben mal ein kommunikatives Partnerschaftstraining mitgemacht und von unserm Trainer u.a. die Aufgabe bekommen eine fiktive Erbschaft in Höhe von damals 5000 DM auszugeben/anzulegen/zu verprassen...........streng nach den vorher gelernten Gesprächsregeln.........sind wir doch glatt ins Streiten gekommen 8)........ich wollt eher sparen, er eher verprassen........

.....aber es ging ja um zusätzliches Geld, das wir ja sowieso nie real hatten, insofern.....


...........mußten wir die Übung nochmal machen in der nächsten Stunde, weil wir die Kommunikationsregeln nicht beachtet hatten (ja wenns ums Geld geht ;D)
« Letzte Änderung: 09.09.09, 15:59 von fanni »
Herzliche Grüße von Fanni

Offline mary

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Re: Gehen Frauen anders/besser/schlechter mit Geld um?
« Antwort #8 am: 10.09.09, 07:56 »
Hallo fanni,
über den Umgang und die Verteilung des Geldes haben wir - mein Mann und ich- ziemlich unterschiedliche Vorstellungen.
Letztlich kommen wir aber dann doch immer wieder zu Kompromissen oder einer gemeinsamen Entscheidung. Mein Mann würde jeden Cent sofort wieder im Betrieb umsetzen, ich hab da inzwischen eine etwas andere Einstellung.
Immer macht mir die Stellung von Onkel Dagobert im Betrieb nicht den grossen Spass- hab auch überhaupt keine Lust- so ein Geizkragen wie diese Wald Disney Figur zu werden. Aber den Euro, den wir nicht einnehmen, können wir nicht ausgeben und der Euro, der nicht ausgegeben werden muss- ist schon mit Sicherheit erspart.
Ich hab in einem Vortrag vor vielen Jahren eine Grafik gesehen- ein voll aufgedrehter Wasserhahn, das Wasser lief in die Tonne, aus der aus vielen kleinen und grösseren Löchern das Wasser floss. Der Referent machte klar, dass oben nie so viel reinfliessen könne, wenn unten die Löcher immer mehr und grösser würden.
Was nützt es, die Einnahmen versuchen zu steigern, wenn unten durch die Ausgaben immer grössere Löcher ins Fass gebohrt würden.
Dieses sehr gut vorstellbare Bild hat mich seither nie mehr losgelassen.
Und nach meiner Erfahrung hilft es im Haushalt genauso wie im Betrieb.
Herzl. Grüse
maria

Offline Mirjam

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Re: Gehen Frauen anders/besser/schlechter mit Geld um?
« Antwort #9 am: 10.09.09, 08:29 »
Hallo,

dieser Tage warte ich auf ein Buch einer Verhaltenstherapeutin, die darin die Persönlichkeiten auch aufgrund der Hormonspiegel charakterisiert und in welchen Kombinationen hier Partnerschaften "gut gehen" und wo Probleme entstehen.

Sie unterteilt hier in "Baumeister", "Vermittler", "Entdecker" und "Direktor" - ähnlich läuft es ja in der Homöopahtie (Choleriker, Sanguiniker...) oder im DISG-System. Was hat das jetzt mit der Box hier zu tun?

Ich denke, dass unser Umgang mit Geld eine Menge mit Hormonen (Dopamin, Adrenalin, Serotonin...) und Persönlichkeitstypen zusammenhängt und ich habe große Bedenken, dass ob der Krise nun jeglicher Unternehmergeist, Risikobereitschaft - "abgewertet" wird.

Wäre die dt. Wirtschaft "nur" in Frauenhand gewesen - hätte sie sich tatsächlich zur Exportweltmacht entwickelt? Wieviele Margarete Steiff´s gibt es, die trotz widrigster Umstände tatsächlich ein Unternehmen aufbauten?

Neue Märkte erobert? Haben Frauen immer den Mum auch Millionen in die Hand zu nehmen? Wieviel trauen sich Frauen zu? Oder trauen wir uns nur manchmal das zu, was wir in unserem Umfeld überschauen können?

Sind wir nur "besser im Mikrokosmos" - aber was ist mit dem Makrokosmos - braucht es nicht manchmal auch männliche Entschlossen halt zu sagen: Ja wir stellen jetzt einen Mitarbeiter ein, ja der kostet im Jahr 40.000 Euro oder ja wir nehmen jetzt Kontakt mit aussereuropäischen Kunden auf?

Ich sage für mich - und ich bin kein Kind von Traurigkeit: Die Entschlossenheit, den Wagemut den mein Mann und andere Kollegen oder auch Landwirte manchmal haben - habe ich nicht. Und sie machen ihren Job gut,  schaffen Arbeitsplätze und Wirtschaftsleistung, erschließen Absatzmärkte für unsere Erzeuger.

Das eine ist nämlich sparen - das andere ist: Irgendwo muss auch Geld herein kommen, sich ein Unternehmen entwickeln, verändern, Riskio´s eingehen.

Testosteron vs Oxitocyn?  ;)   
Der Kopf ist rund - damit die Gedanken auch mal die Richtung ändern können!

Offline mary

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Re: Gehen Frauen anders/besser/schlechter mit Geld um?
« Antwort #10 am: 10.09.09, 11:22 »
Hallo gammi,
ja, da hast du recht. Ich hab nur die letzten Wochen ganz bewusst auf die Aussagen zu den Krisen geachtet.
Von Gürtel enger schnallen - ich hab da nichts davon gehört. Im Gegenteil, von der Brille bis zum Wohlfühlwochende- alles ist auf Pump möglich.
Sparsameres Wirtschaften- die Doscounter überschlagen sich ja gerade mit den Geiz ist geil Angeboten.
Aber sinnvolles, sparsames Wirtschaften- da ist nichts zu lesen und zu hören. Der Staat geht ja mit dem Schuldenbeispiel voran-
wenn wir alle so wirtschaften würden, dann wären wir längst pleite.
Vielleicht müssen wir doch lernen, kleinere Brötchen zu backen.
Herzl. Grüsse
maria

Offline Stadtkind

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Re: Gehen Frauen anders/besser/schlechter mit Geld um?
« Antwort #11 am: 10.09.09, 11:35 »
Hallo,

ich denke Frauen im Allgemeinen und Besonderen können genauso gut oder schlecht mit Geld umgehen wie Männer, nur muss man den Frauen auch manchmal die Chance dazu geben das auszuprobieren.

Ich kenne z.B. einen jungen Mann, der im jugendlichen Leichtsinn, hohe Schulden für PC, CDs und Spiele gemacht hat und die Mutter des 18jährigen dann noch Jahre später monatlich die Kontoauszüge kontrolliert hat und auch monatelang die EC-Karte entzogen hat.

Vieles muss man den eigenen Kindern einfach vorleben - egal, ob man aus verschrumpelten Äpfeln noch Kompott macht oder den Wert der geschenkten Zeit, zum Spielen etc., den Kindern einfach vermittelt und nicht nur von einem Termin zum nächsten hetzt.

Und wie ist die Wirklichkeit in vielen Familien? - Ganz klar, der Mann bringt meistens den Großteil der Kohle nach Hause, hat durch sein Einkommen "Macht" und diese Macht lässt er sich doch nicht nehmen, indem Frau die Finanzen kontrolliert. So ist es zumindest meist in Deutschland.

In Korea dagegen ist es abnormal, wenn ein Mann selbst nach seinen Finanzen schaut, denn dort ist dies ausschließlich Frauensache!!!!

Ich denke da greiffen auch zwei Theman ineinander, der Mann, meist Bauer und Hoferbe bzw. -nachfolger sieht sich als Allwissend und nur er kann die weittragenden Entscheidungen (Neuer Mähdrescher/ Stall,....) entscheiden, denn Frau ist meistens nur die Zu-Arbeiterin (ähm Magd, die nach seinen Anweisungen arbeiten darf, weil sie meist die LW nicht von der Pike auf gelernt hat und selbst wenn, dann fehlt ihr meist die jahrzehntelange Erfahrung, weil die jungen Buben meist von Kindheit an eben Traktor fahren/ bei Ernte oder im Stall helfen). Und schwupps denkt sich frau hie und da, ja, mein Mann hat ja recht, er hat die langjährigere Erfahrung blablabla, obwohl frau sparen möchte/ sich die Entscheidung nicht zutraut/ lieber noch mit dem Stallbau gewartet hätte oder eben eine andere Investition getätigt hätte, wie z.B. Spülmaschine etc.. Und das ist doch das Problem mann anerkennt das Wissen und die Intuition der Frau nicht an, denn nur er ist der tolle Mann, der vor Kraft strotzt, und frau ist ja nur das Hausmütterchen  8)

Ja, ich habe absichtlich ein wenig übertrieben (bitte nicht steinigen) aber ist doch oftmals so.

Und ich denke nicht jeder Betrieb braucht ein bis ins letze Detail ausgetüfteltes Controlling, aber einen einfachen Überblick über Einnahmen und Ausgaben, um auch einen Investitionsplan machen zu können und realistisch einschätzen zu können, im Monat brauchen wir x Euro Lebensmittel, x Eur Sprit, x Eur Freizeit, x Eur Telefon, Handy, Internet, x Eur Tierarzt usw., dann kann man einfach sehen, okay, wir verdienen x Euro und y Eur haben wir (z.B. als Mittelwert) fixe Kosten (Miete etc.) und mit z Eur können wir einen Mähdrescher abzahlen....

Ich fürchte jeder, egal, ob Männlein oder Weiblein, kann gerade beim Börsengeschäft in den "Geldrausch" verfallen, war ja auch lange Jahre so, dass viele Menschen z.B. mit den Telekom Aktien ganz gut verdient haben und dann schwupps war die Blase weg, aber trotz alledem gilt in meinen Augen immer noch das alte Grundprinzip bei der Geldanlage und oftmals auch sonst "nicht alle Eier in einen Korb legen".

Gerade Bäuerinnen kommen häufig von außerhalb und kennen oftmals mindestens zwei Betriebe, zum einen den eingeheiraten und häufig den Lehrbetrieb und/ oder mehrere Arbeitsstellen, sie haben einfach einen anderen Blick, der oftmals noch nicht so verklärt ist, weil eben eine ordentliche und ordnungsgemmäße Buchführung super wichtig ist und wenn frau das mal gelernt hat, macht sie das normalerweise auf dem eigenen Betrieb erst recht richtig. Und mal ehrlich - was bleibt am ehesten liegen? Klar, die Haus- und Büroarbeit, weil beides zeitaufwendig ist und eben nicht vom Wetter etc. abhängig ist, also, Buchführung und Controlling raus aus dem "Schneewittchen-Schlaf".

Ciao

Offline Ingrid2

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Re: Gehen Frauen anders/besser/schlechter mit Geld um?
« Antwort #12 am: 10.09.09, 12:01 »
Hallo Stadtkind,

na ja - so ganz sehe ich das nun nicht. Ich tendiere eher dazu, es wie Mirjam zu sehen. Ohne die Risikobereitschaft der Männer wäre wohl das "Wirtschaftswunderland" so nicht entstanden. Viele Frauen wollen doch überhaupt nicht diese ganze Verantwortung haben. Verantwortung heißt doch auch, daß ich für das geradestehen muß, das ich entschieden habe. Ob nun gut oder schlecht. Und es gehört sehr viel Mut dazu, riskante Entscheidungen zu treffen. Aber ohne ein gehöriges Maß an Risikobereitschaft kann sich kein Betrieb entwickeln. Für viele Frauen ist es doch viel einfacher, die wichtigen Entscheidungen den Männern zu überlassen und sich vor der Verantwortung zu drücken.

Für unseren Betrieb kann ich nur sagen:  Ohne die Risikobereitschaft meines Mannes und meinem finanziellen Überblick hätten wir es wohl nicht geschafft. Ich hätte oft nicht den Mut gehabt, unsere Vorhaben umzusetzen, bei mir wäre es wohl sehr oft beim Wunschdenken geblieben. Andererseits habe ich dafür geschaut, daß uns die finanzielle Übersicht nicht abhanden gekommen ist. Ich muß kein "Dagobert Duck" sein, hab ich gar keine Lust drauf. Wenn wir viel arbeiten und viel in den Betrieb investieren, dann will ich auch, daß ich auf der privaten Seite was übrig bleibt. Nur arbeiten, um abends müde zu sein, da wollen wir nicht.

Meiner Meinung können Männer und Frauen gleich gut oder schlecht mit Geld umgehen. Es kommt einfach auf die Sicht der Dinge an. Darauf, was jedem einzelnen wichtig ist. Es gibt natürlich Zeiten, da wird jeder EURO in den Betrieb gesteckt, aber es muß auch Zeiten geben, da "darf" man auch mal vom Betrieb leben, dafür arbeiten wir ja schließlich. Es ist einfach eine Sache der Balance.

Ingrid

Offline Mirjam

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Re: Gehen Frauen anders/besser/schlechter mit Geld um?
« Antwort #13 am: 10.09.09, 13:32 »
Viele Frauen wollen doch überhaupt nicht diese ganze Verantwortung haben.

Hallo Ingrid,

ich nehm jetzt mal ein ganz hartes Beispiel - Fr. Fischer-Boel. Sie hat mit ihrem Mann zuhause auf Bauern/Guthof? gelebt - und hätte es sich dort "schön" sein lassen können.

Gurken und Tomaten züchten, die Geranien pflegen oder wie wir hier diese Fotografieren und uns im BT rumtreiben *ggg*. Zu wöchentlichen Stammtischen gehen, ein bißerl walken...

Aber - sie hat auf all dies verzichtet um einfach ihre politische Karriere durchzuziehen und nicht nur ihr Geld - sondern politisch auch über das Geld anderer mitzuentscheiden. Und sie "zahlt" dafür, indem sie mit ihrer Person in der Öffentlichkeit steht, eben nicht ständig daheim sein kann Enkelkinder spazierenfahren...

Das viele Frauen nicht so viele Posten bekleiden - hat auch einen Grund: Ob es ihnen das Wert ist auf anderer Seite auf einiges zu verzichten? Dann braucht man sich aber auf anderer Seite nicht beklagen  :-X

Gruß Mirjam
Der Kopf ist rund - damit die Gedanken auch mal die Richtung ändern können!

brit

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Re: Gehen Frauen anders/besser/schlechter mit Geld um?
« Antwort #14 am: 10.09.09, 13:49 »
Das viele Frauen nicht so viele Posten bekleiden - hat auch einen Grund: Ob es ihnen das Wert ist auf anderer Seite auf einiges zu verzichten? Dann braucht man sich aber auf anderer Seite nicht beklagen  :-X

hat ja immer mehrere Seiten..
aber *verzichten* ist vielleicht zu oft realität..aber nicht wünschenswert.... meine Sicht..das ist wie wenn man was lebenswertes nicht leben darf für den Erfolg ??

dann ist der Erfolg auch nichts wert..
Frauen sind da vielleicht intuitiver.... und der Preis so zu heiss..
meine Meinung...weil geht ja im leben immer auch um dich als Person..wo führt dich das hin mit deinen Wünschen und Sehnsüchten..

ich denk da muss sich noch einiges ändern zu gunsten flexibleren Lösungen.. oder wollen wir längerfristig gut ausgebildete , (teure) Fachkräfte an den *Herd* verlieren.. ;)
weil das ganze Bild muss sich auch ändern, wenn die Erwartungen andie Frauen starr bleiben..wie wenn s noch wie früher wär..das geht gar nicht..
es sind Massnahmen notwendig, , damit eine Berufstätigkeit  mit Familie ausgeübt werden kann.

und natürlich , Frauen gehen doch viel besser mit Geld um ..sie bringens unter die leute  .. (was ja dann auch wieder positive Effekte erzeugt.)