Autor Thema: Die LKK informiert: Frühförderung - kostenloses Hilfsangebot nutzen!  (Gelesen 3225 mal)

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Frühförderung - kostenloses Hilfsangebot nutzen

Bayreuth (lsv-fob): Nicht immer können Eltern alles alleine schaffen. Kinder großzuziehen ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Um den jungen Erdenbürgern einen möglichst optimalen Start zu ermöglichen, gibt es in Deutschland das gesetzlich verankerte Hilfsangebot der Frühförderung. Die Land- und forstwirtschaftliche Krankenkasse Franken und Oberbayern rät Eltern von Säuglingen und Kleinkindern dieses kostenlose Angebot zu nutzen, wenn sie der Meinung sind, dass ihr Kind in seiner körperlichen, geistigen oder auch seelischen Entwicklung Unterstützung braucht. Werden Auffälligkeiten oder Beeinträchtigungen frühzeitig erkannt und gezielt behandelt, dann stehen in vielen Fällen die Chancen gut, dass die körperliche und seelische Entwicklung des Heranwachsenden einen günstigen Verlauf nimmt.

Welche Möglichkeiten gibt es für mein Kind?

Frühförderung umfasst medizinische, psychologische, pädagogische oder auch soziale Hilfen. Die bekanntesten darunter sind sicher Krankengymnastik und Physiotherapie etwa zur Schulung der Motorik und zur Einübung richtiger Bewegungsabläufe, Sprachheilpädagogik (Logopädie), also die gezielte Förderung des Umgangs mit der Sprache, sowie die Ergotherapie, deren Ziel es ist, die Wahrnehmung zu schärfen, Abläufe wieder zu erkennen und damit in der Folge zielgerichtetes Handeln zu ermöglichen. Daneben gibt es noch weitere, weniger bekannte Hilfen. Besonders wichtig ist in jedem Fall, das Kind in der Therapiephase nicht alleine zu lassen. Hilft die ganze Familie zusammen, wird so ein Umfeld geschaffen, um mögliche Defizite auszugleichen.

Was bietet die Frühförderung darüber hinaus?

Von einem guten Therapeuten wird erwartet, dass er neben der grundsätzlichen Behandlung des Kindes vor allem auch die Eltern berät und unterstützt. Er wird sie zum Beispiel auch dazu anleiten, zuhause selbständig zusammen mit dem Kind zu üben. Er wird den Therapiefortschritt kommentieren, oder er wird die Eltern darauf aufmerksam machen, wenn er andere Defizite feststellt, die eine andere Behandlung oder weiterführende Therapie erfordern.

Wer berät, welche Maßnahmen für mein Kind sinnvoll sind?
 
Die Fördermöglichkeiten sind vielfältig und jedes Kind braucht seinen individuellen Weg. Üblicher Weise wird der (Kinder-)Arzt, der auch die Vorsorgeuntersuchungen U1 bis U9 durchführt, der erste Ansprechpartner sein. Entweder er weist selbst aufgrund seiner Erfahrung drauf hin, dass die Entwicklung des Kindes gefördert werden sollte, oder die Eltern sprechen ihn darauf hin an und holen sich gezielt seine Meinung ein.
Sollte dieser Arzt jedoch keine erschöpfende Auskunft geben oder Hilfe anbieten, sollten sich Eltern auch nicht scheuen, weitere Stimmen zu Rate zu ziehen. 

Wer trägt die Kosten?
 
Frühförderung ist Vorsorge und damit für die Eltern kostenneutral. Die Kosten teilen sich die Kranken- sowie die öffentlichen Kassen. Für die Eltern heißt dies, bevor sie mit ihrem Kind eine Therapie beginnen, sollten sie sich die entsprechende ärztliche Verordnung (Rezept oder den Überweisungsschein zu einem Therapeuten) vom behandelnden Arzt ausstellen lassen.

Offline martina

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Hallo Frau Stemmler,

also bei uns in Niedersachsen wird die Frühförderung vom Jugendamt des Landkreises übernommen, dabei spielt die Krankenkasse keine Rolle. Auch kann bei uns die FF nicht von der Kinderärztin verordnet werden, sondern idR ist der Kindergarten Ansprechpartner, die vermitteln den Kontakt zur Lebenshilfe, welche auch die Therapeuten hat.
Die Gutachterin der Lebenshilfe schaut sich das Kind an, erstellt einen Bericht und füllt mit den Eltern zusammen den Antrag auf Kostenübernahme auf. Wenn der bearbeitet ist, bekommt man vom Gesundheitsamt des Landkreises einen Termin bei der Amtsärztin und die schaut sich ebenfalls das Kind an. Sie entscheidet, welches Kind die FF bekommt und für wie lange.
Die FF selber wird dann wieder von der Lebenshilfe durchgeführt, entweder im Eltenhaus oder auch im Kiga.

Auch wenn bei uns der Ablauf also etwas anders als in Bayern ist, kann ich die FF nur sehr empfehlen.

Offline Erika

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Mal eine ganz andere Frage, aber natürlich auch an die LKK, soweit Frau Stemmler hierauf antworten kann und es zu Ihrem Aufgabengebiet zählt:

Gibt es eigentlich bei der LKK Bonusprogramme wie sie von vielen anderen Kassen angeboten werden? Nichtraucherprogramm... oder einen Bonus wenn man als Erwachsener regelmäßig die Krebsvorsorgen in Anspruch nimmt?

Ich habe die LKK nach der *dicken* Beitragserhöhung angeschrieben aber bis heute leider keine Antwort bekommen. Von der IKK werden solche Programme schon ab dem 18. Lebensjahr angeboten, es wird weniger Beitrag gezahlt bzw. es gibt Geld zurück.

Marille

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Ach ja, gleich noch eine Frage:
" Die Barmer Ersatzkasse unterstützt die Aktion "Leichter-Leben in Deutschland" mit einem Geldbetrag nach erfolgreichen Abschluß, ich glaub € 70,--, sozusagen als Ansporn !"
Könnte da die LKK nicht auch mitmachen ?! Dient ja schließlich rein der Gesundheit !

Offline martina

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Hallo Erika,

die LKK Niedersachsen-Bremen hat so ein Vorsorge-Bonus-Programm.