Autor Thema: Ausstieg aus der betäubungslosen Ferkel-Kastration ab 1.1.2019 bzw. 1.1.2021  (Gelesen 26438 mal)

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Offline Freya

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Das zuständige Bundesamt hat das Inhalationsnarkotikum für die Durchführung einer wirksamen Schmerzausschaltung bei der Ferkelkastration zugelassen.

Quelle. >>>>  https://www.agrarheute.com/tier/schwein/ferkelkastration-bundesamt-erteilt-zulassung-fuer-isofluran-549841?utm_campaign=ah-newsalarm&utm_source=agrarheute&utm_medium=newsletter&utm_term=2018-11-23
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liebe Grüße
Freya

Offline MargretTopic starter

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So langsam laufen die Informationsveranstaltungen zu den verschiedenen Methoden an.  Gggf. muss man ja auch Sachkundelehrgänge absolvieren, Geräte bestellen usw.

Noch immer stellt sich aber für die meisten Sauenhalter keine Methode als für sie jeweils praktikabel oder gar eindeutig gut  heraus (Wahl zwischen Pest, Aussatz, Cholera usw.).
Ich traf noch keinen, für den die Frage eindeutig zu beantworten wäre. :-\
Es geht ja nicht nur um das Handling im Stall des Ferkelerzeugers sondern viel stärker noch darum, ob und an wen diese Ferkel danach verkäuflich sind und wo deren Vermarktungsweg hingeht. Welcher Schlachtbetreib will sie, welcher Kunde kauft sie ?

Wie siehts bei euch aus mit der Einschätzung ?

Offline gammi

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Zu dem Thema hatte ich erst neulich eine Diskussion auf facebook.

Da wurde vorgeworfen, dass DIE BAUERN gar kein Interesse haben, sonst hätten SIE schon lange nach einer Lösung gesucht. Die wollen jetzt nur jammern, sie hätten ja genug Zeit gehabt.

So kommt es dann bei Aussenstehenden an. Die bösen Bauern wollen doch gar nix ändern.
Enjoy the little things

Offline martina

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Ich habe gerade im Newsletter der LWK gelesen, dass man jetzt Zuschüsse zur Anschaffung der Betäubungsgeräte beantragen kann.

Zitat
Ferkelkastration unter Isoflurannarkose – Anschaffung von Narkosegeräten jetzt förderfähig!
https://www.lwk-niedersachsen.de/index.cfm/portal/1/nav/227/article/35199.html

https://www.ble.de/DE/Projektfoerderung/Foerderungen-Auftraege/Bundesprogramm_Ferkelnarkose/Bundesprogramm_Ferkelnarkose_node.html

Offline Milli

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Es geht doch überall nur darum daß die Wirtschaft angekurbelt wird..........................die Zuschüsse gehen zu 100% direkt an die Firmen weiter.


Offline MargretTopic starter

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Ja,

Martina, danke für den Link.

Es "pressiert" sogar halbwegs.
Antrag auf Förderung muss ja bis 01.07.20 gestellt sein. Dann muss bei Bewilligung des Antrages das Narkose-Gerät bis 01.09. gekauft sein ! :o
So wird mancher vorsorglich  den Antrag stellen, obwohl er voraussichtlich gar kein Gerät kaufen will. Aber falls doch, gäbe es nach dem 1.7. nie mehr diesen Zuschuss.     Es ist, wie so oft, alles sehr unausgegoren. Bevor man das Gerät nutzen darf, muss man ja einen Sachkundelehrgang absolviert haben und die dazugehörigen Prüfungen bestehen.   Die Stellen, die geeignet wären, diese Lehrgänge abzuhalten (z.B. Landesanstalt für Schweinezucht) sind heillos überlastet damit. Logistisch kann das fast nicht klappen mit den relativ wenigen Muttersauen, die die halten.

Diese Bindungsfristen, die man mit der Annahme der Förderung annimmt, sind ja auch nicht von Pappe.  Wer könnte in dieser Branche schon einige Jahre planen ?!

Sind wir mal gespannt.

Margret
« Letzte Änderung: 17.02.20, 20:05 von Margret »

Offline MargretTopic starter

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Habt ihr euch schon entschieden, wie es weitergeht damit für euch und euren Betrieb ?
Wir probierten einiges aus, sind aber noch nicht ganz sicher, was es wird. Eigentlich überzeugt uns nichts, es wird nur die Wahl zwischen verschiedenen Übeln.

Margret

Offline Suri

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Ne, wir haben uns auch noch nicht entschieden. Uns geht es wie euch, es hat uns auch noch nichts überzeugt ???

Es gibt ja jetzt wieder die Möglichkeit, Anträge für ein Narkosegerät zu stellen. Da gab es wohl bisher nicht genug Interesse, woran das wohl liegt  ::).

LG Susi
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Offline naima

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Wir haben das Narkose-Gerät schon hier.
Nicht aus Überzeugung, aber weil unser Abnehmer keine anderen Ferkel abnimmt ab 1.1.21.
Da braucht man sich keine Gedanken über eigene Wünsche und Vorstellungen zu machen  :-X

Offline MargretTopic starter

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Ja,

bei uns könnte es auch unfreiwillig drauf rauslaufen. :'( Als kleinstes Übel eben am Ende. Oder als doch am ehesten realisierbar in der Praxis. Leider.

Wir hatten eine Reihe von Testgruppen mit Improvac durchlaufen lassen, auch die Schulung gemacht, und das hätte soweit schon hingehauen, dass es geklappt hätte langfristig. Aber dann hat unser Schlachtunternehmen drastische Preisreduzierung angekündigt für die Zeit ab 1.1.21.  Die leidige EU-Diskussion wegen der Biobetriebe, die bisher Improvac anwendeten, tut wohl ein Übriges, dass das Image vollends verdorben ist. Da war ja schon vorher zu wenig Nachfrage am Markt für diese Mastschweine. D.h. der Erlös dafür hätte jederzeit noch weiter sinken können bzw. sind Abnahmeschwierigkeiten zu befürchten. Das bringts auch nicht so richtig.

Mit dem Tierarzt haben wir Probelauf gemacht mit örtl. Betäubung durch ihn. Hat an sich auch geklappt, aber sowohl er mit seiner Praxis als auch wir mit dem Betrieb sind personell sehr eng aufgestellt. D.h. es wäre manches mal fraglich geworden, ob wir es terminlich miteinander hinbekommen.  Vom Handling her war es nur mittelmäßig.  Alles in allem in unserer Situation nicht überzeugend.

So kommt man näher ans Narkosegerät als man will. :-\
Wir hoffen nun, dass unser Beratungsdienst bzw. die Landesanstalt für Schweinezucht noch praktische Anwendung zeigt der verschiedenen Geräte, damit man der Sache näher kommt. Das ist aber noch nicht sicher.

Margret
« Letzte Änderung: 25.08.20, 15:31 von Margret »

Offline Suri

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Aktueller Stand hier bei uns:

Der Ferkelabsatz bricht zusammen, die Mäster stallen mal lieber erst gar nicht ein oder sehr günstige aus Dänemark oder Holland und wir bleiben auf unseren Ferkeln hocken und sollen dann auch noch in ein teures Narkosegerät investieren  ???. Passt alles nicht mehr zusammen....

Frustrierte Grüße
Susi

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Offline klara

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Nein, das passt alles nichtmehr zusammen. Erst wenn der letzte das Licht aus macht kommt es vielleicht manchem. Was macht man dann mit den Ferkeln???Ist das alles in dem Tierwohlsinne?Kostet Transport weniger, wie im eigenen Land erzeugt? Unglaublich alles.
LG Klara
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Offline MargretTopic starter

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...und können die ausländischen Ferkel derzeit echt noch billiger sein als die deutschen ? Die kosten ja derzeit so wenig wie schon lange nicht mehr.

Margret

Offline klara

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Ich glaub, da verdient einzig der Händler.
LG Klara
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Offline Heti

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Wir nehmen auch das narkosegerät, nicht freiwillig, nuir wegen dem Ferkelverkauf  :-\
Die Arbeit damit bleibtz wohl uns "Alten", für die Jungen ist´s zu gefährlich, wenn sie noch Kinder bekommen möchten ... :-[
Gruß Hedwig