Bei uns werden nach Möglichkeit viele Beerdigungen und sowieso die Verabschiedungen nach Einäscherungen auf Samstag gelegt, weil eben viele die Möglichkeit haben, daran teilzunehmen. Man merkt es an den Personenzahlen ganz deutlich, ob Werktag oder Samstag.
Erst gestern war ich in unserem nicht ganz kleinen Dorf auf einer Beerdigung (Samstag vormittags finden die Trauerfeiern immer um 10.00 Uhr statt). Wenn ich die/den Verstorbenen gekannt habe, versuche ich immer hinzugehen, manchmal ist es eben auch nicht möglich, wenn ich eben Arbeitstag mit Kundenterminierung habe. Da kann ich nicht x-beliebig freinehmen. Bei Verwandten tausche ich schon mit einer Kollegin, das muss aber die Ausnahme bleiben. Erst letztes Jahr kam ich schon in Engpass, war als Springerin langfristig in der 60 km entfernten Nachbarbehörde eingeplant, da musste ich sehr hetzen, um zu Beerdigungsbeginn rechtzeitig zurück zu sein.
Ich lebe hier in einem katholischen Dorf, so gibt es auch immer noch die Möglichkeit, am Vortag der Beerdigung den Sterberosenkranz (ist als Verabschiedungsgebetsstunde für die/den Verstorbenen zu verstehen) zu besuchen als Alternative zur Teilnahme an der Beerdigung. In vielen Dörfern findet dieser Sterberosenkranz mittlerweile leider unmittelbar vor der Beerdigung statt, so dass diese Möglichkeit wegfällt.
Hier wird sich die nächsten Jahre sicher auch in den ländlichen Gegenden noch viel ändern.
@daggl, erst heute habe ich zu meinem Mann gesagt, gut dass die Werktagsbeerdigungen inzwischen erst um 14:30 Uhr beginnen, so können eben auch Leute teilnehmen, die Frühschicht arbeiten. An die Ministranten habe ich dabei gar nicht gedacht, das ist aber bestimmt der eigentliche Grund für die Verlegung von früher 14:00 Uhr auf jetzt 14:30 Uhr, bei uns sind die Ministranten nicht zum Leichtrunk eingeladen, werden aber "entlohnt" von den Angehörigen der/des Verstorbenen.
Übrigens: Gestern hat einer der Söhne der Verstorbenen eine Dankesrede vor der Trauergemeinde an seine verstorbene Mutter gehalten. Das muss man fertigbringen, war sehr ergreifend, wie auch die gesamte Trauerfeier einschl. des Sterbebildes, es war auf der Außenseite mit der Photografie eines trändenden Herzes (Pflanze) bedruckt, hatte ich so noch nicht gesehen.