Betriebliches > Familie und Betrieb unter einem Hut

Hofübernahme – eure Highlights?

(1/2) > >>

Schanett:
Hallo liebe Frauen

Bitte entschuldigt, wenn es einen solchen Thread schon gibt. In der Suche habe ich ähnliche gefunden (auch von der "abtretenden" Generation), aber nicht wirklich das, was ich suche.

Weil bei uns auf Anfang 2019 die Hofübernahme (elterlicher Hof meines Mannes) ansteht, ist das Thema für mich sehr aktuell. Ich wohne seit 7 Jahren auf dem Hof und unsere Kinder sind 4 und 6. Zur Zeit habe ich 2x die Woche fix Stalldienst (Milchkühe), meinen separaten Haushalt und Garten. Den Umschwung erledigen die Schwiegermutter und ich gemeinsam, wobei ich ihr da in einigen Dingen bewusst nicht dreingeredet habe, obwohl sie mich stören. Ich bin mir bewusst, dass einige Veränderungen auf uns zukommen und freue mich darauf. Gleichzeitig habe ich etwas Bammel und die doch noch zahlreichen Unsicherheiten machen das nicht besser. Vielleicht geht das anderen auch so, und geteiltes Leid ist halbes Leid.

Deshalb meine Frage: Was waren/sind bei eurer Hofübernahme eure Highlights (positiv und negativ)?

Sonnige Grüsse,

Schanett

maggie:
liebe schanett,
ich würde sagen, wenn dich dinge um den Hof herum stören - klär das mit deiner sm ab, oder dann teilt die Umgebung auf, damit du dein eigens reich hast,

ich möchte nicht den garten oder so mit meiner schwiegertochter teilen - geht z.g. bei uns nicht, aber sie bastelt und dekoriert gerne, was mir überhaupt nicht liegt -
ich habe einige blumentöpfe rund ums haus und einige blumensträucher, fertig (z.g. hatten meine Männer vor 10 jahren keine zeit mir hier im stöckli einen garten anzulegen - ich war auch nicht mehr darauf aus - übrigens st auch nicht, sie hat auch nur einige büsche, etwas beeren, etwas rosen und dann den platz vor der Haustür und die Terrasse sehr schön gestaltet ...

mein Highlight war, dass ich nicht mehr für alles zuständig bin, gut - auch ich musste mich daran gewöhnen, und da wir ca. 300 m vom "haupthof" weg wohnen bekam ich nicht mehr alles mit, war am anfang schon nicht so einfach - nur das war schon vor der hofübergabe - und hätte eigentlich doch noch überall bescheid wissen müssen ....

also - ihr müsst reden miteinander, bei mir war es mein sohn, der immer vergass mir dies und das zu sagen und Göttergatte erzählte auch nur wenn ich nachfragte - da gab es öfter nochmal knatsch ....

aber da du ja schon länger da bist und auch schon "mitmischst" sollte sm eigentlich verstehen wenn du dann einiges ändern möchtest, denn sie sollte dich ja nun doch einwenig kennen ...

viel glück - und sag ihr - es ist toll nicht mehr für alles zuständig zu sein (bei uns war hofübergabe 2014, doch Junior hat vorher schon einiges selbst entschieden, mein mann gab ihm da sehr bald freie Hand ..)

fanni:
Hallo ich hab hab ja in einen schon übergebenen Hof hinein geheiratet und das schönste für mich ist eigentlich dass wir bzw. ich nie in den Übergabevertrag hineingeschaut habe.......zu Zeiten als die SE noch lebten........  dann hat wenigstens da alles gepasst......

Bei der Hofübergabe meines elterlichen Betriebs an meinen Bruder war wirklich alles super geregelt und wir sind danach alle Essen gegangen.......da bin meinen Eltern dankbar, dass mein Bruder einen gepflegten Hof bekommen hat (nicht groß aber schuldenfrei), den er jetzt auch schon 20 Jahre bewirtschaftet. Das war schon wichtig für unser immer noch sehr gutes Verhältnis der Geschwiser untereinander, dass hier mit offenen Karten gespielt wurde.

Marina:
Ich habe jetzt lange über das Thema nachgedacht. Es ist auch sehr lange her, dass uns der Hof
übergeben wurde.
Für mich hat sich anfangs nichts geändert, da ich Vollzeit berufstätig war und nur zu Stoßzeiten in der
Landwirtschaft geholfen habe. Wenn ich Urlaub hatte, war meine SM immer ganz begeistert: sie musste in der Zeit nicht kochen  ;D. Haushalt war nie ihr Ding  ;). Dafür hat sie ihren Garten geliebt, der lag mir nicht. So kamen wir uns nie in die Quere.

Schwieriger hatte es mein Mann. Mein SV war immer sehr dominant und redete auch nach der Hofübergabe in alles rein. Andrerseits blockte er so manches ab. Er war z.B. alleine fürs Spritzen zuständig. Nach der Hofübergabe hat er von jetzt auf gleicht nichts mehr gespritzt. Er wies meinen Mann aber auch nie ein, sagte nur: das musst du jetzt selber wissen. Mein Mann hat dann nie mehr um Rat gefragt - auch bei anderen Dingen nicht.

Jetzt sind wir ein auslaufender Betrieb und müssen uns nicht mit dem Thema auseinander setzen  :D

Annina:
Hallo Janett,
bei uns liegt die Hofübernahme im Mai 7 Jahre zurück.
Wenn du nach Highlights fragst: die Überschreibung beim Notar kam mir vor wie bei einer Beerdigung, Total miese Stimmung bei SV, niemand getraute sich was zu sagen und ich hab gar nicht recht begriffen warum...
Wir haben den Übergabevertrag gemeinsam mit einem Berater der Landw.Schule gemacht, auch da war die Stimmung nicht gerade super, aber ich bin froh, konnten wir das mit einer neutralen Person anschauen.
Positives Highlight: die SE haben sich entschieden, in das Elternhaus der SM im Nachbardorf zu ziehen. Nicht dass ich meine SE nicht ausstehen könnte, aber es war schon so viel Spannung in der Luft, das wär sicher nicht gut gekommen, sie wären hier wohnen geblieben.
Erst vor ca 2 Jahren hatte ich den Eindruck, dass der SV gemerkt hat, dass wir den Betrieb nicht an die Wand fahren, und er konnte sich mehr lösen, muss nicht mehr alles kommentieren und ich kann jetzt auch ein ganz kleines bisschen Stolz über seinen Sohn bei ihm feststellen.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

Zur normalen Ansicht wechseln