Autor Thema: Auf was lassen sich Frauen, die auf den Hof kommen, ein.... ? II  (Gelesen 78094 mal)

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Offline maggie

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Hallo gammi!

Messias in Sachen Arbeitserleichterung aber in meinem Beruf habe ich genau diese Aufgabe. Gewisse Dingen kommen mir kompliziert bzw. umständlich vor. Das müsste doch auch leichter gehen.....


aber, wenn es über Jahrzehnte so gemacht wurde, tritt doch mit der zeit eine gewisse "Betriebsblindheit" ein, aber - das muss man zugeben können !!! - ich weiss wovon ich rede
liebi grüess   und
bis bald   -  ihr werdet mich  so schnäll nöd wieder los

margrith  us der schwiiz

Offline FlottelotteTopic starter

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Das wäre schön, wenn man das zugeben könnte! :)

Ich werde eine andere Möglichkeit finden müssen, meine Ideen an den Mann bzw. die Frau zu bringen. So direkt funktionierts nämlich nicht!  ::)

Offline mary

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@Flottelotte,
da brauchst du Fingerspitzengefühl.
Geht mir aber auch selbst so, ich hinterfrage meine Arbeitsweise immer wieder, freut mich auch immer wieder, wenn ich etwas vereinfachen, verändern kann,
aber wenn mir jetzt jemand mit der Breithacke kommen würde, was ich alles falsch, unnötig machen würde, wäre ich vielleicht auch etwas gekränkt.
Man Rat wäre- die Aufgaben, die du machst, auf deine Arbeitsweise und Bedürfnisse zuschneiden, dann den nächsten Schritt für die weiterführenden Arbeitsschritte der anderen genauer anschauen und dann eins nach dem anderen versuchen, anzusprechen.


Offline Maja

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  • Ein Wunder in meinen Armen
Ich habe das Verpachten angesprochen weil ich es so gehalten habe.
Der Grund war aber nicht sich ein Hintertürchen aufzuhalten, sondern ich musste meine Investitionen noch abbezahlen.
Von meiner Rente als 100 % Erwerbsgeminderte= 178.€ hätte ich das nicht leisten können. Leben davon auch nicht.
Also musste ich verpachten um von der Pacht die Abzahlungen zu leisten.
Gelebt haben wir die erste Zeit nach der Verpachtung schlechter als Hartz IV Empfänger.
Das Ganze wurde uns vom Bauernverband geraten.
Mir ging es damals so schlecht dass ich die Tragweite erst gar nicht überblickte. 
Mittlerweile ist manches besser im Lot, aber noch nicht alles gut.
Betriebsblindheit ......findet sich wohl nach einiger Zeit in jedem Betrieb.
Änderungen gehen mit Anstrengungen einher, also versucht man die zu vermeiden.
Ich stell mir die Situation von Flottelotte nicht rosig vor, aber sie wird es schon machen.

Mary, das Wort Abwrackzeit hört sich hart und provokant an. Aber es ist so .
Man gibt den Hof ab, hat von einem auf den anderen Tag nichts mehr zu sagen, soll/ darf vielleicht noch was mitarbeiten( obwohl man macht ja doch alles falsch) und abwarten bis man in die "Kiste" geht.
Nicht jeder Übergeber freut sich auf diese Zeit.
Manch einer kann noch was aus dieser Zeit machen, wenn er/sie gesund ist und sich schon frühzeitig für andere Dinge als den Hof interessiert hat.
Für manchen ist es der Abgrund.
Ich fände die Übergabe gut wie es in Canada zum Beispiel abläuft. Man zahlt im Berufsleben in die Rentenkasse ein. Wenn es dann an der Zeit zum Abgeben ist verkauft man den Hof an die Kinder oder auch an Fremde und geht vom Hof. Man ist dann aber gut gestellt weil man Geld hat und auch eine Rente die monatlich läuft.
Man ist dann nicht ein Niemand sondern kann sich Träume und Wünsche leichter verwirklichen.
Ich war jünger als die SM von Flottelotte als ich den Hof verpachtet habe und hatte erst gr. Investitionen getätigt. Ich hätte mir keine Träume verwirklichen können.
Aber so ist das Leben....ein ewiger Kampf... sagte meine Oma

Offline gina67

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Hallo Maja
das Modell in Kanada und ich glaube in Holland ist das auch so, finde ich besser als unser System. Meine Schwiegereltern haben z.B. kaum in die Rentenkasse eingezahlt, erst als es Pflicht wurde, ich glaube ab 1970?. Da hatten sie aber schon fast 20 Jahre hier gearbeitet, das wurde zwar irgendwie angerechnet aber ja nicht so, als wenn richtig eingezahlt worden wäre. Wir mussten / müssen hohe Altenteilleistungen zahlen, was ja auch richtig ist, schließlich soll ja meine Schwiegermutter Geld zur Verfügung haben.
Aber sie regt sich dann auf, dass mein Sohn, der hier die meiste Arbeit macht x mal soviel bekommt wie sie. Der muss aber eine Familie ernähren und hat jede Menge Abgaben und spart noch, damit er sich später mal den Hausumbau hier auf dem Hof leisten kann.
Meine Schwiegermutter ist mit Leib und Seele Bäuerin, das bin ich nicht und meine Schwiegertochter auch nicht. Wir können uns auch ein Leben ohne den Hof vorstellen. Vielleicht liegt es auch daran, dass meiner Schwiegermutter der Hof gehört hat und sie nicht eingeheiratet hat.
Sicher tut es einem weh, wenn alles als falsch dargestellt wird, was lange Jahre gut und richtig war. Aber was meinst du wie es meinem Mann und meinem Sohn weh tut, wenn die Mutter/Großmutter so tut als wenn nur sie eine Ahnung von Landwirtschaft hat und alle anderen zu blöd sind. Das wir uns an Gesetze halten müssen, die es früher nicht gab, ignoriert sie. Da können wir ihr jeden Tag vorbeten, dass wir ab einem bestimmten Tag keine Gülle fahren dürfen und das wir genau darlegen müssen wieviele Medikamente verabreicht werden usw. usw.
Weißt du dieses ständige Gequengel und Genörgel kann ganz schön demotivieren. Wir sollen sie immer wegen ihrer Lebensleistung loben, das fordert sie sogar öfter mal. Aber selber wird kaum ein Lob verteilt oder eben nur so halbherzig.
Wir stehen jetzt auch bald davor, dass wir verpachten oder Übergeben. Unsere jungen Leute, besonders meine Schwiegertochter, haben Angst plötzlich mit allem alleine zu sein. Was sie ja nicht sind, wir wollen ja gerne helfen, wenn wir dürfen. Und wir sind ja längst noch keine Rentner. Andererseits will mein Sohn gerne seine Pläne verwirklichen, das geht aber nur, wenn er der alleinige Chef ist, sonst redet mein Mann ihm viel zu viel rein. Da hilft immer nur reden, reden und nochmals reden, aber mein Sohn ist so maulfaul. Das wird noch Kraft und Mühe von uns 2 Frauen kosten, die Männer auf eine Linie zu bringen.
Ich bin mir mit meiner Schwiegertochter in vielen einig und ich denke dass wir Frauen den Übergang hinkriegen.
LG Gina

Offline Gitta

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  • tschau tschau
richtig flottelotte,

ehrlich währt am längsten,  das war und ist und wird auch weiterhin mein Lebensmotto sein.

manchmal ist es schwer sich selber gegenüber ehrlich zu bleiben und für die anderen ist es auch nicht immer
einfach die Wahrheit zu verstehen und zu verkraften. Und wenn nötig, aus der Wahrheit heraus die richtigen Entscheidung
zu treffen und dann umzusetzen. Auch selber.

Meine Erfahrung hat gezeigt, dass nur mit dem richtigen Umgang mit der Wahrheit ein Lebensfundament geschaffen werden kann.
Dieses wünsche ich dir auch.

gitta
Wer das Ziel nicht kennt, kann den Weg nicht finden.
Liebe Grüße
Gitta

Offline suederhof1

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  • Wir haben die Welt nur von den Kindern geliehen
Hallo FlotteLotte

Ich finde deinen Mut bemerkenswert und finde es gut, wenn du dir schon über die Weiterentwicklung des Betriebes Gedanken machst.

Mein Mann und ich bewirtschaften einen Grünlandbetrieb im Norden Deutschland, nicht zu vergleichen mit eurem, im Vollerwerb.
Ich bin hier als Gast stecken geblieben und komme auch nicht aus der LWS.
Für meine SE war ich wohl ein Lichtblick in Hinsicht auf die Frau an der Seite ihres Sohnes. ;D
Ich stamme aus dem Ruhrgebiet und haber ersteinmal versucht hier oben in meinem alten Beruf eine Stellung zu finden. was sich aber dann als nicht so einfach herausstellte.
Also war ich ein Jahr arbeitslos und wurde vom Betrieb angestellt.Es wurden alle Sozialabgaben weiterbezahlt.Meinen Beruf habe ich dann aufgegeben ,war nicht anders möglich. :-\

Ich wurde hier von Anfang an herzlich aufgenommen, war gleich mit in Haus und Hof integriert.Am Anfang ist immer alles schön und gut.
Nach der Hochzeit und Hofübergabe änderte sich dann unsere Situation. Die Kinder kamen und ich wurde in allen Dingen mehr gefordert.
Von meinen SE habe ich alles so übernommen wie es war, habe aber dann festgestell, das es nicht mein Ding ist so zu arbeiten.
Am schwiegigsten fand ich den Fremdenverkehr. Mein SV ist darin aufgegangen, aber ich mocht es nicht , das sie Gäste sich in Küche und Wohnzimmer einnisteten.
Es war ein hartern Kampf und ergab auch manches böses Wort .SV war schnell beleidigt und konnte sich darüber noch Wochen später auslassen. :(
Meine SM stand immer hinter mir, da sie als junge Frau einen sehr starken Leidensweg von wegen SM hinter sich hatte.
Sie war dankbar, das endlich jemand da war.der ihr mit der Arbeit half.Wir waren zusammen im Stall und machten die Arbeit gemeinsam.Sie lehrte mich viel und dafür bin ich auch sehr dankbar.
Dabei hab ich mir aber eigene Arbeitsabläufe zugelegt, die sie ohne murren akzeptiert hat.
Nach und nach hat sie sich dann zurückgezogen und sich auf das konzentriert, was sie gerne macht, den Garten.
Ab und an vertritt sie mich noch mit 84 Jahren, und dann muss ich das so hinnehmen ,wie sie das macht.
Wir respektiern uns so wie wir sind und das geht wunderbar.
Hier im Haus haben alle Kompromisse eingehn müssen.
Heute leben wir hier mit 3 Generationen und Gästen.
SM und ich reden viel miteinander. Sie kümmert sich auch im die Kinder, damit sie morgens aus dem Haus kommen.
Ansonsten hat sie einen getrennten Wohnbereich, das private sie von allen Seiten akzeptiert.

Ich will damit nur sagen, das, wenn alle Beteiligten sich einig sind und mit einander reden ,werdet ihr auch eine Lösung für das Problem finden.
Noch fühlt sich den SM hin und hergerissen.
Sie ist noch zu jung um aufzuhören,ganz weg will sie auch nicht, nichts mehr zu sagen haben geht nicht.
Ssie muss lernen und da kann man auch einwenig diplomatisch zu gehn, arbeit abzugeben, Vielleicht macht sie morgens den Stall und du abends.
Dann geht sie mal abends weg, oder macht einen WoEnd ausflug. ;D
Damit sie wieder Anschluss ans richtige Leben bekommt und das nicht der Betrieb der Mittelpunkt der Welt ist.

Viel Glück
« Letzte Änderung: 30.09.15, 12:02 von suederhof1 »

Offline geli.G

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Ich meinte welche Veränderungen im Betrieb sie sich vorgestellt hat.


Gammi, Entschuldigung, das hab ich falsch gelesen  ;)
Man kann dem Leben nicht mehr Tage geben, aber dem Tag mehr Leben.
Viele Grüße von Geli

Clara

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Hallo mal eben,

was zahlen denn Frauen, die auf den Hof ziehen  und ausserlandwirtschaftlich arbeiten und über ein entsprechendes Einkommen verfügen an Miete für ihre neue Bleibe?

Immerhin sind die Wohnungen ja recht gross und verfügen über Carport und Garten und sonstigen Komfort und haben auch noch eine Pferdebox im Paddock im Bedarfsfall.


Warum ich die Frage stelle, WEIL die Wohnung mglw. zum Betriebsvermögen zählt, dann einen Kosten verursacht und zum andern  von der Seniorengeneration ja auch anderweitig vermietet werden könnte- als Zubrot zur ihrer Rente quasie.

Fragende Grüße,

Anja

Offline FlottelotteTopic starter

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Hallo!

Der Umbau wurde von uns selbst durchgeführt und finanziert. Deshalb hätte die Seniorengeneration wohl keine Wohnung zum Vermieten, wenn wir diese nicht gebaut hätten.  ::) Nebenbei bemerkt würde die Seniorengeneration ganz schön alleine mit der vielen Arbeit da stehen, wenn sie die Wohnung an jemand anderen vermieten würde.  :P

Und deshalb wurde vereinbart, dass auf dem Hof mitgearbeitet wird und die Betriebskosten monatlich an die Hausbesitzerin bezahlt werden.

Ich hoffe, ich konnte deine Fragen ausreichend beantworten,  :) fragende Anja.


Clara

  • Gast
Hallo!

Der Umbau wurde von uns selbst durchgeführt und finanziert. Deshalb hätte die Seniorengeneration wohl keine Wohnung zum Vermieten, wenn wir diese nicht gebaut hätten.  ::) Nebenbei bemerkt würde die Seniorengeneration ganz schön alleine mit der vielen Arbeit da stehen, wenn sie die Wohnung an jemand anderen vermieten würde.  :P

Und deshalb wurde vereinbart, dass auf dem Hof mitgearbeitet wird und die Betriebskosten monatlich an die Hausbesitzerin bezahlt werden.

Ich hoffe, ich konnte deine Fragen ausreichend beantworten,  :) fragende Anja.

Wunderbar Lotte,

das ist genau, was Frau braucht... Handschlaggeschäfte statt klarer schriftlicher Verträge oder zumindest schriftlich fixierter Vereinbarungen. So lange alles gut geht, ist es gut. Nur was ist, wenn es anders kommt- genau, dann haben mit einem alle Gedächtnislücken und brauchen Foren und Anwälte als Brücken.

Beste Grüße und alles Gute,

Anja

Offline FlottelotteTopic starter

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Dann hoff ich mal das Beste, dass das bei uns nicht so schlimm wird, wie bei anderen!  ;)

Offline FlottelotteTopic starter

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Nur was ist, wenn es anders kommt- genau, dann haben mit einem alle Gedächtnislücken und brauchen Foren und Anwälte als Brücken.

War das bei dir so?

Offline Mara

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Hallo Anja,
also bei uns ist das Wohnhaus, obwohl Betriebsleiterhaus, schon lange im Privatvermögen. Über sonstige Wohnungen verfügen wir nicht. Da hatten wir gar keine Chance. Das wurde damals vom Finanzamt so verlangt.
Das müsste doch bundesweit so sein.

Lg mara
3 Wünsche:
Die Gabe, nie zu vergessen, was Du warst,
den Mut das zu sein, was Du bist,
die Kraft, das zu werden, was Du sein möchtest.

Offline martina-s

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Hallo Mara,
das stimmt! Das ist bundesweit so geregelt.
Wohnhäuser sind Privatvermögen.
Und wollte man ein neues Wohnhaus bauen muss man die Fläche dazu aus dem Betriebsvermögen herauskaufen. Außer man hat die Fläche schon früher in Privatvermögen umgewandelt (wäre bei uns beim Gemüsegarten z. B. ) so.
Liebe Grüße
Martina