Die Bausparzeitschriften berichten immer mal wieder über Mehrgenerationenprojekte und manchmal fragen sie auch nach 5 Jahren noch mal, wie es läuft.
Meine Patentante und ihr Mann haben schon vor 10 Jahren ihr Siedlungshäuschen samt Garten verkauft und sind in eine Wohnanlage gezogen. Nun wohnen sie im dritten Stock (mit großem Aufzug) in einer schönen Wohnung mit Balkon und Aussicht ins Grüne. Können jederzeit eine gepflegte Parkanlage der Kurstadt genießen, um deren Beete sie sich nicht selber kümmern müssen (hatten eh immer einen Gärtnerdienst fürs Grobe). Hausmeister- und Reinigungsdienste kann man mit der Miete mitbuchen, je nachdem, was man selber nicht schafft. Meine Tante putzt nicht gern Fenster und hat sich da die Dienstleistung dazugebucht.
Und dann sagte sie ganz trocken bei einem Besuch bei ihr: "Wenn wir hier nicht mehr klarkommen, ziehen wir in das Haus da hinten, erst ins betreute Wohnen und dann in die Pflege!".
Aber Onkel und Tante haben schon immer hart gearbeitet für das, was sie haben UND frühzeitig Vorsorge fürs Alter getroffen und eben auch immer wieder darüber nachgedacht, was wollen sie selber.
Nein, sie hängen nicht am Häuschen mit Garten, hatten eh schon immer Hilfe dabei, es zu versorgen neben der Arbeit.
Nein, die Kinder hängen auch nicht wirklich an dem Häuschen und werden es nicht übernehmen.
Wann ist der richtige Zeitpunkt zu verkaufen?
Wie wollen wir im Alter wohnen und wo?
Und so haben sie halt nicht nur das Haus verkauft, sondern sind auch in eine andere Stadt gezogen, weil da die Infrastruktur besser zu ihren Bedürfnissen passt. In der neuen Stadt sind alle Fachärzte, die sie für ihre Zipperlein brauchen, fußläufig zu erreichen, einkaufen in 2 Minuten, gute Zuganbindung nach Osnabrück...
Meine Mama war sehr nachdenklich, als wir da wieder wegfuhren und sagte dann, sie hätte in mein Elternhaus und die Hofstelle samt Garten soviel Zeit und Geld nach und nach investiert, nun wolle sie das auch genießen.