Hallo,
Eigenbestandsbesamung, na klar. Ist nicht nur Arbeit für mich, habe auch Spaß an den Tieren. Eklig finde ich an den Besamungen nichts. Lernen kann das jeder der Interesse mitbringt und dies wirklich lernen will.
Um erfolgreich zu besamen bedarf es aber weit mehr als nur die Besamungstechnik.
Brunstbeobachtung,3x am Tag. Ausgewogene Fütterung, ausreichende Versorgung mit Minneralien,
Ausreichende Versorgung mit Beta-Karotin unbedingt erforderlich. (Wenn im Grundfutter nicht vorhanden).
( nur erster Schnitt hat hohen Carotingehalt).
Sonst keine oder wenig Brunstausprägung und dadurch wird der optimale Besamungszeitpunkt falsch eingeschätzt. Außerdem können dann vermehrt Zysten auftreten.
Eine optimale Vorbereitung der Kuh nach der Abkalbung,
auf die nächste Besamung, fängt schon beim Klauen schneiden an...............
Aus zwei medizinischen Berufen kommend, interessieren mich die Hintergründe, wenn ich was von schlechter Fruchtbarkeit höre.
Wichtig ist, den Grund zu erkennen.
Habe in letzter Zeit viel über schlechte Fruchtbarkeit,
gelesen und mit betroffenen Betrieben gesprochen.
Ich weiß dass einige Herden vermehrt Probleme damit haben.
So müssen einige Betriebe die Infektionslage in ihrem Bestand richtig einschätzen.
Das kann man nur bei wenigstens Stichprobenartigen Untersuchungen. Bei größeren Problemen, sollte der Bestandsbetreuende Tierarzt eine Untersuchung beim ZHD veranlassen.
So weiß ich, dass es Betriebe gibt, in denen z.Z. gehäuft
Neospora canium vorkommt. ( kommt von Wiesen auf denen sich vermehrt Hunde aufhalten. Deren Hinterlassenschaft fressen dann unsere Kühe (Silage) und dies führt zu Verkalbungen.
Clamydia psittaci (Kühe werden erst garnicht tragend)ist auch so ein Ding.Wird durch Vögel übertragen. Alles was Federn trägt hat nix bei den Kühen zu suchen. Keine Schwalbennester oder herumlaufende Enten............
Herdbuchbetriebe sind ja sicher alle auf BHV1 (IBR)
getestet. Ist ja Pflicht.
BVD/MD Sanierung ist auch nur dringen zu empfehlen.
Führt auch zu Verkalbungen.
Bei Fruchtbarkeitsproblemen gleich und ausschließlich den Bullen einsetzen, das kann
für den einen Betrieb gut sein, für einen anderen aber auf lange Sicht das Gegenteil bewirken. Denn der Bulle verteilt die evl. vorhandenen Infektionen auf den ganzen Bestand. Zuerst werden die Tiere dann zwar noch tragend. Aber die Infektionen breiten sich aus.
Grüsse
petraS