Christoph Blocher verpasst die WiederwahlSVP-Regierungsrätin Eveline Widmer-Schlumpf erzielt im zweiten Wahlgang mehr Stimmen
Bundesrat Christoph Blocher hat die Wiederwahl nicht geschafft. Er erzielte im zweiten Wahlgang zehn Stimmen weniger als die Sprengkandidatin der Linken, SVP-Regierungsrätin Eveline Widmer-Schlumpf. Ein Antrag der SVP-Fraktion, die Sitzung zu unterbrechen, wurde abgelehnt.
ubl. Bundesrat Christoph Blocher hat die Wiederwahl nicht geschafft. Er erzielte im zweiten Wahlgang zehn Stimmen weniger als die Sprengkandidatin der Linken und der CVP, der Bündner SVP-Regierungsrätin Eveline Widmer-Schlumpf. Die SVP-Fraktion scheiterte nach der Nichtwahl ihres Bundesrates mit dem Antrag, die Sitzung bis 13 Uhr zu unterbrechen.
Blocher erhielt im zweiten Wahlgang 115 Stimmen, Widmer-Schlumpf kam auf 125 Stimmen. Das absolute Mehr lag bei 122 Stimmen. Noch ist unklar, wie die Bündner Finanzdirektorin Widmer-Schlumpf zur Wahl steht. Widmer-Schlumpf, die Tochter des ehemaligen Bundesrates Leon Schlumpf, ist erst kurz vor dem Wahltag ins Spiel gebracht worden. Am Wochenende wurden noch die CVP-Vertreter Darbellay und Schwaller als mögliche Gegenkandidaten zu Blocher gehandelt. Die Grünen haben ihre eigene Kandidatur Luc Recordon am Morgen zugunsten der Kandidatur Widmer-Schlumpf zurückgezogen.
Neben Christoph Blocher haben alle anderen Mitglieder des Bundesrates die Wiederwahl mit guten oder sehr guten Resultaten geschafft. Das beste Ergebnis erzielte FDP-Bundesrat Hans-Rudolf Merz, der 213 von 233 Stimmen auf sich vereinte.
ubl. Nach der Abwahl von Blocher erzielte der Freisinnige Hans-Rudolf Merz ein Glanzresultat mit 213 von 233 gültigen Stimmen. Damit liess sich die SVP nicht zu einer Strafaktion hinreissen, nachdem möglicherweise auch nicht alle FDP-Vertreter Bundesrat Blocher unterstützt haben.
CVP-Bundesrätin Doris Leuthard ist als letzte der amtierenden Bundesräte mit 160 von 191 gültigen Stimmen gewählt worden. Ihr dürften auch vor allem die Stimmen der SVP gefehlt haben. Die SVP hatte dies angekündigt, nachdem die CVP-Fraktion dem SVP-Bundesrat offiziell die Unterstützung versagt hatte.
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