Thema: Wildschaden!

[Susanna]

Unser Jagdpächter wollte, konnte, auch nicht zahlen. Dann haben wir vereinbart, dass er uns Wildfleisch zur verfügen stellt.
Gesagt, getan, wir haben ungefähr 70 Kilo Wildschwein und Reh in der Truhe

[Lise]

Möchte diese Box mal wieder anschubsen.
Wie sieht es bei euch BT´lerinnen mit Wildschäden (vor allem Schwarwild) aus?
Wir sind momentan ziemlich hilflos.
Die Wildschweine nehmen bei uns so überhand, dass sie vor nichts mehr Halt machen. Ob Wiesen, Gerste, Weizen, und natürlich Mais - überall wird von ihnen Schaden verursacht. Unser Problem ist der Jagdpächter. Er behauptet, dass er jede Nacht draussen sitzt und eben nichts sieht. Wir wissen aber, dass er gar nicht ansitzt. Er hat vorzeitig seinen Vertrag verlängert und den Wildschaden darin fast auf 0 gesetzt. Da er schon vorher 8 Jahre Jagdpächter war und das auch sehr gut gemacht hat, war die Jagdgenossenschaft in dem Glauben dass er es auch weiterhin gut machen wird. Aber Pustekuchen! Seit er die Verlängerung in der Tasche hat macht er gar nichts mehr.
Wer weiß Rat ?
L G Lise

[steilufer]

Hallo Lise,

das verstehe ich nicht.Ihr als Landeigentümer müsse doch eigentlich den Jadgpächter bestimmen, bzw. seiner Bewerbung zustimmen.
Gehört Ihr nicht auch zur Jagdgenossenschaft? So geht das zumindest in unserem Teil von Schleswig-holstein zu.

[Lise]

Hallo Steilufer,
ja freilich haben die Landeigentümer (Jagdgenossen) ihm die Vertragsverlängerung gegeben. Es dachte ja jeder dass er seine Jagdausübung genauso weiter macht wie bisher. Aber leider hat er nachdem der Vertrag neu geschlossen war - und das auf 9 Jahre - gar nichts mehr getan. Jetzt wenn ihn jemand darauf anspricht dann droht er, unangenehme Dinge in die Öffentlichkeit zu bringen. Obwohl keiner von uns etwas auf dem Kerbholz hat. Er tut aber so, als ob er über jeden etwas wüsste.
Der Vertrag kann nur in beiderseitigem Einvernehmen vorzeitig aufgelöst werden. Er ist da aber nicht dazu bereit.
Gruß aus Bayern von Lise

[apis]

In Niedersachsen gilt folgendes:

Wenn die Landwirte in der Jagdgenossenschaft dem Pächter unzureichende Bejagung, und damit die Vernachlässigung seiner Pflichten nachweisen können, so kann der Pachtvertrag unbefristet gekündigt werden.

Die Wildschäden müssen wie üblich innerhalb von 7 Tagen nach Feststellung bei der Gemeinde gemeldet werden. Danach kann ein öffentlich bestellter Schätzer die Schäden taxieren. Normalerweise muß jetzt die Jagdgenossenschaft die geldwerten Schäden begleichen.
Falls die Schäden in der gesamten verpachteten Jagdfläche übergroß sind ist eine nicht ordnungsgemäße Ausübung der Jagd bewiesen. Mit Hilfe der unteren Jagdbehörde kann der Pachtvertrag aufgehoben werden.

Allerdings müssen sich die Landwirte einig sein.........

Such doch mal im Netz das bayerische Jagdgesetz, da wird die Lösung für euch zu finden sein.
Und lasst euch von dem Jagdpächter nicht erpressen.

[apis]

Hallo Steilufer,

natürlich bestimmen die Eigentümer den Pächter. Aaaber in unserer Genossenschaft haben wir über 200 Eigentümer und nur noch 5 aktive Landwirte.

Der Pächter hat so seine Freunde die mit ihm auf Jagd gehen dürfen. Um diese Privilegien zu erhalten tun die alles damit der Pächter bleibt. Von Eigentümern, die nicht an der öffentlichen Versammlung teilnehmen, holt man sich Vollmachten zur Stimmabgabe, verteilt vor der Generalversammlung ordentliche Wildbraten und agitiert auf jede Art und Weise.

So pachten selbst über 75 jährige immer wieder. Die Landwirte sind manchmal finanziell abhängig und rebellieren nicht mal.
Wir haben bei einem solchen Pächter schon wiederholt Entschädigungen eingeklagt.

[amazone]

Hallo Lise,

auf welche Summe schätzt Du den Wildschaden? Wie viel Hektar sind denn umgebrochen?