Hallo,
die Frage "wie reden wir miteinander" und welche Bedeutung hat die Wortwahl? Ich mag meine Gedanken dazu nicht in die zwei Boxen aufteilen und weils beide Seiten (Eltern/Kinder betrifft) pack ichs zusammen.
Das ist die Basis von Kommunikation und auch von Schlüsselwörtern, wie unser Verhältnis ist, oder?
In dem wie wir andere Personen ansprechen oder auch uns ansprechen lassen - lassen wir doch zu, dass wir in verschiedenen Situationen verschiedene Rollen annehmen.
Ziel und Zweck der Pubertät - in welchem Alter - sollte doch auch sein, dass wir "erwachsen" werden, uns abgrenzen lernen und auch (irgendwann) gleichwertig anerkannt werden.
Wirklich interessant ist es für mich deswegen eure Beiträge zu lesen. Für mich hat sich hierbei einiges klargestellt:
Mama - ist die Bezeichung, persönliche Anrede zwischen Kindern! und Mutter
Mutter ist die Bezeichnung, wie das Verhältnis zueinander steht.
Rede ich meine Mutter mit "Mama" an - dann schlüpfe ich in die Rolle des KINDES
Mutter oder Modder/Vadder ist für "rollenneutraler", auch in meiner Famiilie war es v.a. den Jungen/jetzt Männer angenehmer, in/nach der Pubertät das Wort: Mutter/Vater benutzen zu können.
Vielleicht deswegen, weil "wir" als Töchter mit unserer Tochter-Mutter-Beziehung eine ganz andere Basis haben und dieses Verhältnis nicht aufgeben wollen/sich so nahe stehen?
Ehrlich gesagt finde ich es komisch, wenn ein 40jähriger seine Mutter noch mit Mama anreden - wir andersherum aber in anderen Boxen beklagen, dass sich Landwirte gegenüber noch als "kleines Kind" benehmen und nicht in seiner Rolle als Partner zur Frau steht?
Nie käme ich auf die Idee SM/SV mit Mutter oder Vater anzureden, davon habe ich bereits zwei und das wäre für mich eine Gleichsetzerei, die ich nicht will und zum anderen möchte ich nicht in die Rolle einer Tochter oder eines Sohnes sondern in die einer als gleichwertig anerkannten Persönlichkeit!
Ebenso finde ich es in Ordnung, wenn ich Tanten/Onkel meinerseits irgenwann eben "nur noch" mit Vornamen anspreche oder Nichten/Neffen micht (zum Glück!) nicht mit Tante & Co. anreden, ebenso, wie meine Kinder wissen, dass es Onkel/Tanten sind, aber diese auch mit Vornamen anreden.
@ Marikat: Das ER (ohne h) war mir auch neu, allerdings sehe ich es als Zeichen einer Abgrenzung (früher sprach man Adlige an: Was wünscht ER zu essen?) und ich hab darüber schon mal vor längerem mit jemanden vom "Fach" gesprochen und waren uns einig: Es ist ein Zeichen für Distanz das der Tauf/Vornamen nicht benutzt wird und ich halte es da mit Immanuel Kant mit dem kathegorischen Imperativ:
Auf gut deutsch: Was du nicht willst was man dir tut.und umgekehrt.:
Werde ich mit meinem Vornamen angesprochen, dann halte ich es seit ich in der Schule mit dem 16.ten Lebensjahr geziezt werde genauso
.
In Zukunft?
Kann ich mir durchaus vorstellen, dass wenn meine Kinder so weit sind in ihrer Persönlicheit, dass wir uns mit Vornamen anreden. Ich kann meine "Mama-Rolle" durchaus abgeben, daran muss ich nicht in dem ich so bezeichnet werden klammern, ein gleichgesetzter Respekt ist für mich ein echt erstrebenswertes Ziel, weil ich es immer wieder erlebe, wie "Mamas" "ihre Kinder" noch im Erwachsenenkinder behandeln, bewerten oder gar "führen" mit Erwartungen usw. die ihnen einfach nicht mehr zustehen.
Gefällt euch die Rolle, in der ihr euch bewegt?
Das ganze basiert auf der Systematik der Transaktionsanalyse: Kindheits-Ich, Eltern-ich und Erwachsenen-ich,
wer das Buch von v.Thun: Ich bin o.k - du bis o.k. nicht kennt, hier ein guter Link:
http://home.t-online.de/home/reinhard.foos/ta/ta.htmDas mit dem "Alte" "Alter" finde ich witzig.
Warum? In meiner Familie wird Humor auch bei der Arbeit gepflegt, nicht alles toternst genommen: So kann es durchaus mal vorkommen, dass mein Vater meiner Mutter bei der Arbeit zuruft: "Alte! Schieb mehr!" und sie "von dir altem Krock lass ich mir nix sagen!" und wir uns dabei (schnaufend) kaputtlachen.
in diesem Sinne schönen Sonntag
Mirjam