Hallo Katharina,
damit Du die Obstbau-Box nicht fast allein füllen musst, will ich (bin erst seit einigen Wochen dabei) mal von unserem Obstbau berichten. Wobei ich allerdings "ein ganz kleiner Obstbau-Fisch" bin. Wir leben im Kreis LB in Bad.-Württ., wo wir z.Zt. 60 ar Äpfel (wir hatten schon bis 120 ar) in einer sog. Gemeinschaftsanlage haben. Diese Gemeinschaftsanlage ist ca. 30 Jahre alt. Damals hat gutes Tafelobst bei den Leuten noch was gegolten und Im Rahmen der Flurbereinigung (glaube ich) ließ sich fast jeder, der Äcker hatte, 5 oder 10 ar in die Obstanlage legen und hat sich, seine Großfamilie, Arbeitskollegen,.....mit dem Obst versorgt
Die entstandenen Kosten für Pflanzenschutz, Mulchen, Verwaltung usw. wurde über die Raiffeisenbank abgerechnet, es handelt(e) sich um eine Genossenschaft. (Gestern haben sie beschlossen, diese genossenschaftl. Form endlich aufzugeben, da dadurch erheblicher Mehraufwand wg. Prüfungen, Abrechnungen usw. entsteht.) Früher wurde überschüssiges Obst über die WLZ verkauft, aber deren Abzüge für Lagerung, Werbung usw. sind so horrend, dass es niemand mehr machen will.
Bis gestern wurde auch das HQZ (0Herkunfts- und Qualitätszeichen) verwendert, was einige Kontollen mehr und mehrere hundert Euro mehr pro Jahr bedeutet hat. Dieses HQZ wird nun durch ein anderes Zeichen abgelöst, dessen Gebrauch noch teurer und aufwändiger ist. Desh. hat die Gemeinschaft beschlossen, nun auszusteigen. Es soll trotzdem weiterhin nach den Berartungen des Landratsamtes (Obstbauberatungsstelle) nach den Richtlinien des integrierten Anbaus gearbeitet werden.
Traurigerweise hat in den vergangenen Jahren nicht ein einziger Verbraucher Lob geäußert, dass wir HQZ hätten und integriert arbeiten....
Da mein Mann hier der Vorstand der OEG ist und gleichzeitig der "Pflanzenschutzminister" sind mir Deine Sorgen wg. den dauernd nicht mehr vorhandenen/zugelassenen Mitteln sehr geläufig.....
Die Vermarktung erfolgt völlig an Privatkunden und wenn möglich/nötig direkt an Kollegen aus der allernächsten Umgebung.
Wir haben selber nur einen Kühlraum und müssen natürl. unbedingt viel im CA-Lager zwischenlagern. Wir waren Jahrzehnte lang im gleichen WLZ-Lager , aber das haben sie (ich denke aus politischen Gründen) ohne jegliche Ankündigung letzten Herbst nicht mehr betrieben, um an anderen Orten zu bündeln. Echt der Hammer, es war uns nicht mitgeteilt worden. Wir hatten das Glück, dass andere Pech hatten: wg. Hagelschaden und Dürre gab es in fahrbarer Nähe in einem privaten Lager Platz für uns zum Einlagern. Wir zahlen ähnlich viel wie bei der WLZ und hier hat man das Ein-und Auslagern viiiiel besser im Griff! Wir sind froh hier gelandet zu sein und durch das Ausscheiden eines Mitgliedes uns Einlieferungsrechte erwerben zu können.
Je weiter es in den Frühling geht, desto mehr Äpfel brauchen wir - aber eben nur erstkklassig knackige, so dass ein CA-Lager unerläßlich ist.
Übrigens, Katharina, woher hast Du z.B. Werbeplakate für Äpfel ? Ich hatte bisher schon große Probleme, sie bei unserer Marketingstelle zu erhalten - und jetzt werde ich sicher keine mehr kriegen, da ich ja das neue HQZ-Zeichen nicht mehr führen werde.
Für heute genug !
Viele Grüße von Margret