Thema: Plastikwahn der Hersteller

[SiegiKam]

Ich ärgere mich schon eine ganze Zeitlang über Hersteller, die ihre Produkte derart in Plastik verpacken, dass der Kunde Mühe hat überhaupt an das Produkt zu gelangen. Dieser Plastikwahn in einer Zeit, wo man eigentlich Plastik weniger verwenden soll, nervt mich.

Zum Beispiel das Duschgel von Weleda. Da ist der Kopf dermaßen eingeschweißt, dass man nur mit einer spitzen Nagelschere hinter das Plastik kommt um es irgenwo einzuscheiden und die Öffnung des Duschgels freizulegen. Um vor unberechtigtem Öffnen zu schützen genügte eigenlicht ein Papierstreifen oben drüber. Wenn ich mal alt bin, kann ich das Duschgel nicht mehr kaufen, denn da kriege ich es eh nicht mehr auf.

Oder ich kaufe eine Handtasche von ara. Der ganze Schulterriemen ist in einem Plastikschlauch eingehüllt. Das finde ich völlig überflüssig. Eine Handtasche soll Verpackung sein und nicht selbst verpackt sein wenn ich sie im Laden kaufe.

Nervt euch sowas auch?

Siegi

[frankenpower41]

Hallo Siegi

Du sprichst hier was an, was mich auch zunehmend nervt.  Jetzt denke ich, ich bin jemand der ziemlich bewusst einkauft.
Also schon auf wenig Verpackung schaut, fast keine Getränke die nicht Mehrweg sind, wenig eingeschweißte Wurst usw.
Trotzdem wird der Plastikmüll immer mehr. Wir haben hier im Landkreis das System mit den Wertstoffhöfen zu denen man die Verpackung bringen muss. Früher waren das mal hauptsächlich Sahne-, Jogurtbecher, Shampoo usw. , jetzt sehr oft Dinge, die schon daheim erst mal viel Platz weg nehmen, jede Schokoladenverpackung usw.
Der Zeitraum wie oft ich wegbringen muss wird immer kürzer. Vieles wäre einfach nicht nötig. Früher waren Äpfel, Gurken usw auch unverpackt und es ging.

Marianne

[LunaR]

Ich habe den Eindruck, was Verpackungsmeterial und- überfluss angeht waren wir schon mal weiter. Die Sensibilität dafür scheint sehr nachzulassen.

LG
Luna

[Nelly]

Habe neulich wiederaufladbare BAtterien gekauft, die waren dermaßen fest eingepackt, dass ich selbst mit der Schere so meine Probleme hatte und hinterher mehr geladen als die Batterien war. Was ältere Leute machen, die nicht mehr so die KRaft in den Händen haben, ist mir da echt schleierhaft.

Vor allem finde ich es ärgerlich, dass man kaum an alternative also weniger eingeschweisste Sachen kommen kann, weil alle so einen Plastikfimmel haben.

Ich war vor ein paar Jahren schon drauf und dran, meinen Haushalt plastikfrei zu machen.....bin kläglich gescheitert....

Nell

[Milli]

Meine Tochter schaut immer beim Einkaufen drauf,daß wir auf auf Plastikverpackung zu verzichten.Entweder lose oder im Glas.Papier oder Karton ,sagt sie,geht auch.Weil man das ja wiederverwerten kann.
Neulich wollte ich Bananen mit Beutel rum nehmen,sagt sie zu mir,daneben liegen doch welche ohne Verpackung.

LG milli

[Freya]

wir haben bei uns das System "grüner Punkt" in einer Neuauflage. D.h., die Firma, http://www.wurzer-umwelt.de/  die diesen "Plastikmüll" einsammelt einmal im Monat (in gelben Säcken aus ganz dünnem Plastik) sammelt alles ein, was aus Kunststoff ist und Verpackungen. Auch die Rundballenfolien. Sie müssen halt handlich verpackt sein in den gelben Säcken, dass die Müllmänner sie auf den LKW schmeißen können. Joghurtbecher und Blister und Käseverpackungen etc.

Auch die leeren Kanister vom Melkanlagenreiniger nehmen sie mit. Und es ist einfach so, dass man bei jedem ausßergwöhnlichen Kauf sich überlegen muß, wie man das Zeug wieder los wird ( z.B. Gartenmöbel und -Stühle aus Kunststoff).

Bei unserem Metzger kann man einkaufen indem man seine eigenen Tupperdosen mitbringt, wo dann die Wurst oder das Fleisch reinkommt. Das find ich gut.

Was hier erwähnt wurde mit der strengen Verpackung.... ich habe Probleme Tüten aufzureißen, weil ich die Kraft in den Daumen nicht mehr habe. Also ist überall eine Schere in der Nähe.
Ob ich jetzt wirklich weniger Plastik kaufe als früher Kann ich nicht beantworten. Auf jeden Fall ist das letzte Plastiktrumm was hier rumfliegt der Plastikschlitten. Den muss
ich jetzt mal mitnehmen zum Wertstoffhof.  Das kostet dann aber bisserl was, weil der als Sperrmüll angenommen wird. Batterien kaufe ich einzeln  bei unserem Elektriker, wenn keine passt, die ich als Akku habe.

[gammi]

Nur das was man lose einkauft wurde oft schon vorher von den Verkäuferinnen ausgepackt.

[LunaR]

wir haben bei uns das System "grüner Punkt" in einer Neuauflage. D.h., die Firma, http://www.wurzer-umwelt.de/  die diesen "Plastikmüll" einsammelt einmal im Monat (in gelben Säcken aus ganz dünnem Plastik) sammelt alles ein, was aus Kunststoff ist und Verpackungen. Auch die Rundballenfolien. Sie müssen halt handlich verpackt sein in den gelben Säcken, dass die Müllmänner sie auf den LKW schmeißen können. Joghurtbecher und Blister und Käseverpackungen etc.

Freya, war das bisher anders, weil du schreibst "... in einer Neuauflage"? Wir haben auch den grünen Punkt und ich dachte, das wäre eine deutschlandweite Sache. Ursprünglich hieß es, das wäre nur für Verpackung -wozu natürlich auch Johurtbecher u. a. gehören - auf der als Symbol der grüne Punkt angegeben ist. So wie ich es sehe, ist das aber nicht Usus, sondern dort landet allgemein aller mögliche Plastikram. Vor einiger Zeit stand hier in der Zeitung, der grüne Punkt wäre gescheitert und es wäre ein anderes System geplant. Warum das so sein soll weiß ich nicht. Habe damals nur die Überrschrift gelesen und sonst nichts weiter dazu gehört.

Bei der Einführung hieß es, damit solle Plastikmüll vermieden/reduziert werden. Bereits damals war ich der Meinung, wenn erst jemand daran verdient, wird so ein System durch Zuwachs noch interessanter und nicht durch Reduzierung. Als Verbraucher ist es in vielen Fällen auch interessanter, eine Plastikverpackung zu nehmen, weil die Entsorgung im gelben Sack günstiger ist als in der regulären Mülltonne. Zumindest sind die Mengenbegrenzungen da nicht so streng. Bei der Wahl zwischen Glas (Einmalflaschen aus Glas) und einer Einmalflasche aus Kunststoff macht den Vorteil die Bequemlichkeit. Gelber Sack wird abgeholt und Altglas muss selbst entsorgt werden. Das sind so Punkte aus meiner Sicht, warum dieses System nicht zur REduzierung beiträgt, zumindest wird ein Teil auf diese Weise wieder verwertet.

Ich habe aber auch gehört, dass in diesen Säcken vermehrt anderer Müll sogen. Fremdstoffe entsorgt werden. Vielleicht ist auch das ein Grund, warum man das System als gescheitert ansieht 

LG
Luna

[gammi]

Das wird von Kommune zu Kommune auch anders gehandhabt was angenommen wird.

Neulich erst hat aber auch unser Bürgermeister erzählt, dass viele von den Gelben Säcken in der normalen Müllverbrennung landen, da der Restmüll inzwischen oft so gut sortiert ist, dass er gar nicht mehr brennt.

[mary]

Aber wie entkommt man diesem Verpackungsirrsinn von doppelt und dreifach verpackt?
Hab das Gefühl, dass das immer mehr wird.
Bei den Lebensmittel kriege ich einen relativ sparsamen Verpackungsanfall hin- aber selbst eine Häkelnadel ist in Plastik eingeschweisst. Die Plastiktöpfchen bei den Pflanzen sind auch nur für Einweg gedacht.
Wenn wir wissen, dass das Erdöl nicht unbegrenzt zur Verfügung steht- begreife ich einfach nicht, warum so gehaust wird.

[SiegiKam]

Wenn ich einen Artikel gerne verwende und mich die Verpackung immer wieder stört, dann bin ich schon so frei, den Hersteller anzumailen und anzuregen die Verpackung zu überdenken. Das wird nicht groß auffallen, wenn ich das mache, aber wenn das mehrere Verbraucher immer wieder tun, dann hat das evtl. doch einen Einfluss auf die Verpackung. Ich gehe ja davon aus, dass die Hersteller nicht darauf aus sind unpraktische Verpackungen zu verwenden und den Verbraucher jedes Mal zu verärgern. Vielleicht hat ein Verpackungsfachmann einfach gefunden, dass diese Art der Verpackung kostengünstig und praktisch für den Handel ist und nicht bedacht, dass sich der Verbraucher ärgert über das enge Einschweißen von Artikeln.

Sícherlich gibt es Untersuchungen, dass beispielsweise soundsoviele Äpfel mehr verkauft werden, wenn der Kunde nichts abpacken muss, sondern seine sechs Äpfel eingeschweißt mit einem Griff mitnehmen kann. Ich wehre mich als bewusster Verbraucher in Zukunft.

An den Kassen der Geschäfte kommt es oft sehr positiv an, wenn man eigene Tüten für Kleidung etc. dabei hat.

Siegi

[fanni]

mich regen die vielen eingeschweißten Kataloge auf..............

[annelie]

Konventionelle Bananen sind nicht in Plastik verpackt und Bio-Bananen schon, das ärgert mich.

[SiegiKam]

biogurken auch, vielleicht weil man bei denen die Schale mitisst, das ist bei den bananen eher nicht so^^.

Siegi

[mary]

Hallo Siegi,
ob sich die Firmen wirklich beeinflussen lassen?
Ich habe mich schon ein paar Mal über eine so dooooofige Werbung geärgert und dies den Firmen kund getan, ausser ein paar blablaigen Zeilen ist da nichts passiert.
In meiner Handtasche lagern immer ein paar Stofftaschen und zum Einkaufen verwende ich einen Korb- aber dennoch kommt mir immer noch viel zu viel Plastikmüll zusammen.

@annelie, das hat mich auch geärgert, habe jetzt schon öfters die Bananen vom Missionsladen gekauft, Vorteil- nicht verpackt und die schmecken wirklich noch viel mehr nach Banane. Und wenn ich Glück habe, erwische ich wirklich reife Bananen.