Bäuerinnentreff

Betriebsperspektiven - die Zukunft, wie soll es weitergehen => Betriebsperspektiven => Thema gestartet von: Jule1968 am 04.08.16, 11:01

Titel: Brauchen wir noch Milchbauern ?- es geht doch auch anders.........*ironisch*
Beitrag von: Jule1968 am 04.08.16, 11:01
Bericht entnommen von der webseite proplanta.de
02.08.2016 | 13:00
Falsche Milchprodukte erschüttern russischen Markt
Moskau - Dieser russische Quark verhält sich nicht wie er sollte. Lichterloh brennt das vermeintliche Milchprodukt. Gut zehn Minuten dauert das Experiment, bei dem eine Reporterin den angeblichen Tworog aus einem Hinterhofladen in St. Petersburg einer Feuerprobe unterzieht.
Russland Milchbranche
Gips, Kreide oder Palmöl? Berichte über falsche Milchprodukte erschüttern den russischen Markt. Dabei spielen auch die Sanktionen eine Rolle, die sich an diesem Samstag zum zweiten Mal jähren. Wie stark leidet der deutsche Milchsektor unter Russlands Importstopp? (c) proplanta

 
Nach kurzer Zeit verwandeln die züngelnden Flammen den schneeweißen Speisequark in eine dunkelbraune Masse. «Es riecht wie Plastik», sagt die Journalistin des Portals fontanka.ru und rümpft im Video-Beitrag die Nase. «Guten Appetit, Genossen!»

Der Clip löst einen Aufschrei im Internet aus. Eine Analyse des Quarks im Auftrag des kritischen Online-Magazins zeigt: Das als Tworog verkaufte Milchprodukt enthält kein Milchfett, sondern ist mit Zusatzstoffen gepanscht. Medien berichten gar von Produkten, die mit Stärke, Kreide oder Gips gestreckt sein sollen.

Der brennende Quark gilt als Sinnbild für den schlechten Zustand der russischen Milchbranche. Gut ein Viertel seines Rohmilch-Bedarfs von 30 Millionen Tonnen importiert Russland. «Jahrelang wies die Sparte die niedrigsten Investitionen in der russischen Agrarindustrie auf», erklärt Artjom Below, Geschäftsführer des Verbandes der Milchproduzenten. Aus Sowjetzeiten geerbte Anlagen gelten als rückständig und unproduktiv.

Der Kurswechsel beginnt 2014. Mit einem Importverbot für westliche Lebensmittel schafft sich der Kreml einen geschützten Raum, um die rückständige Agrarindustrie zu modernisieren. Zu einem führenden Lebensmittelexporteur will Präsident Wladimir Putin sein Land machen.

Das Embargo, eine Reaktion auf Sanktionen des Westens gegen Russland im Ukraine-Konflikt, jährt sich an diesem Samstag (6. August) zum zweiten Mal. Bis Ende 2017 hat Putin das Einfuhrverbot verlängert.

In der EU löst das Verdruss aus. Produzenten von Fleisch, Obst und Milch haben mit Russland einen wichtigen Markt verloren. Um rund 45 Prozent sind die Agrarexporte von Deutschland nach Russland zwischen 2013 und 2015 gesunken, teilt die Bundesregierung mit, ein Minus von mehr als 700 Millionen Euro. Die mit niedrigen Preisen und Überproduktion kämpfenden Milchbauern bekommen dies zu spüren.

Russlands Embargo sei zum Symbolthema für den Milchmarkt geworden, sagte Landwirtschaftsminister Christian Schmidt bei einem Besuch kürzlich in Moskau. «Aber ich möchte davor warnen zu glauben, dass die Probleme des Milchmarktes gelöst sind, wenn Russland wieder offen ist», betont der CSU-Politiker. Dennoch wirbt er für eine Lockerung der Sanktionen und erntet dafür Kritik von der Opposition.

In Russland kostet der Liter Rohmilch nach Verbandsangaben etwa 21 Rubel (rund 28 Cent) und liegt damit spürbar über dem Preis von schätzungsweise 23 Cent, den EU-Landwirte erzielen. Milch-Funktionär Below sieht daher im russischen Importverbot eine wichtige Chance.

«Wenn der Markt jetzt geöffnet würde, dann könnte der Milchsektor sehr stark leiden», meint er. Der Weltmarktpreis sei auf einem Tiefstand, die russische Branche brauche die Einnahmen aus den vergleichsweise hohen russischen Preisen.

Bunte Kühe aus Porzellan und Plastik zieren das Büro des 38-jährigen Milchfunktionärs. Durch das Embargo seien Marktanteile von 20 Prozent frei geworden, die russische Hersteller übernommen hätten, sagt er. Allein in diesem Jahr solle die Produktion um 2,5 Prozent steigen.

Doch die Kehrseite der Medaille ist die Qualität. Die Kremlstrategen wollen zwar künftig aus eigener Produktion den Bedarf decken, doch wie kurzfristig die qualitativ hochwertige EU-Ware ersetzt werden kann, ist offen. Mehr als 80 Prozent der Importe kommen inzwischen aus dem eng verbündeten Weißrussland.

Und so bleibt das Fälschungsproblem: Rund zehn Prozent der russischen Milchprodukte würden unlauter mit billigen Pflanzenfetten wie Palmöl gestreckt, teilt die Agraraufsicht mit. So sollen die Kosten gedrückt und der Gewinn gesteigert werden. Der Palmölimport stieg Berichten zufolge zwischenzeitlich um rund ein Fünftel. «Gegen die Fälschung muss man hart vorgehen», fordert Below. Sein Verband setzt sich für Strafen ein und hofft auf einen Gesetzentwurf im Parlament.

Von brennendem Quark und Käse mit Gips aber will Below nichts hören. Die Agraraufsicht habe auf eine schriftliche Anfrage seines Verbands mitgeteilt, dass es keine eindeutigen Beweise gebe, betont er. «Es ist klar, dass die Milch diese Produkte nicht enthält und auch nie enthalten kann», wehrt Below entschieden ab. Gips im Käse würde dem Image der Branche sicherlich stärker schaden als Palmöl.
Schlagworte

Betrügerei Produktpanscherei Milchprodukte Milchbranche

Titel: Re: Brauchen wir noch Milchbauern ?- es geht doch auch anders.........*ironisch*
Beitrag von: martina am 04.08.16, 11:11
Hallo Jule,

bitte kennzeichne mal in Deinem Beitrag, welcher Text genau zitiert wird mit den entsprechenden Zitatbefehlen und setz noch einen Link dazu, ja?


DANKE!


Titel: Re: Brauchen wir noch Milchbauern ?- es geht doch auch anders.........*ironisch*
Beitrag von: Jule1968 am 04.08.16, 14:12
Hier der Link :

http://m.proplanta.de/Agrar-Nachrichten/Agrarwirtschaft/Falsche-Milchprodukte-erschuettern-russischen-Markt_article1470135648.html?utm_source=Newsletter02082016&utm_medium=E-Mail-Newsletter&utm_term=24112014&utm_campaign=Agrarnews

Zitat
  02.08.2016 | 13:00
Falsche Milchprodukte erschüttern russischen Markt
Moskau - Dieser russische Quark verhält sich nicht wie er sollte. Lichterloh brennt das vermeintliche Milchprodukt. Gut zehn Minuten dauert das Experiment, bei dem eine Reporterin den angeblichen Tworog aus einem Hinterhofladen in St. Petersburg einer Feuerprobe unterzieht.
Russland Milchbranche
Gips, Kreide oder Palmöl? Berichte über falsche Milchprodukte erschüttern den russischen Markt. Dabei spielen auch die Sanktionen eine Rolle, die sich an diesem Samstag zum zweiten Mal jähren. Wie stark leidet der deutsche Milchsektor unter Russlands Importstopp? (c) proplanta

 
Nach kurzer Zeit verwandeln die züngelnden Flammen den schneeweißen Speisequark in eine dunkelbraune Masse. «Es riecht wie Plastik», sagt die Journalistin des Portals fontanka.ru und rümpft im Video-Beitrag die Nase. «Guten Appetit, Genossen!»

Der Clip löst einen Aufschrei im Internet aus. Eine Analyse des Quarks im Auftrag des kritischen Online-Magazins zeigt: Das als Tworog verkaufte Milchprodukt enthält kein Milchfett, sondern ist mit Zusatzstoffen gepanscht. Medien berichten gar von Produkten, die mit Stärke, Kreide oder Gips gestreckt sein sollen.

Der brennende Quark gilt als Sinnbild für den schlechten Zustand der russischen Milchbranche. Gut ein Viertel seines Rohmilch-Bedarfs von 30 Millionen Tonnen importiert Russland. «Jahrelang wies die Sparte die niedrigsten Investitionen in der russischen Agrarindustrie auf», erklärt Artjom Below, Geschäftsführer des Verbandes der Milchproduzenten. Aus Sowjetzeiten geerbte Anlagen gelten als rückständig und unproduktiv.

Der Kurswechsel beginnt 2014. Mit einem Importverbot für westliche Lebensmittel schafft sich der Kreml einen geschützten Raum, um die rückständige Agrarindustrie zu modernisieren. Zu einem führenden Lebensmittelexporteur will Präsident Wladimir Putin sein Land machen.

Das Embargo, eine Reaktion auf Sanktionen des Westens gegen Russland im Ukraine-Konflikt, jährt sich an diesem Samstag (6. August) zum zweiten Mal. Bis Ende 2017 hat Putin das Einfuhrverbot verlängert.

In der EU löst das Verdruss aus. Produzenten von Fleisch, Obst und Milch haben mit Russland einen wichtigen Markt verloren. Um rund 45 Prozent sind die Agrarexporte von Deutschland nach Russland zwischen 2013 und 2015 gesunken, teilt die Bundesregierung mit, ein Minus von mehr als 700 Millionen Euro. Die mit niedrigen Preisen und Überproduktion kämpfenden Milchbauern bekommen dies zu spüren.

Russlands Embargo sei zum Symbolthema für den Milchmarkt geworden, sagte Landwirtschaftsminister Christian Schmidt bei einem Besuch kürzlich in Moskau. «Aber ich möchte davor warnen zu glauben, dass die Probleme des Milchmarktes gelöst sind, wenn Russland wieder offen ist», betont der CSU-Politiker. Dennoch wirbt er für eine Lockerung der Sanktionen und erntet dafür Kritik von der Opposition.

In Russland kostet der Liter Rohmilch nach Verbandsangaben etwa 21 Rubel (rund 28 Cent) und liegt damit spürbar über dem Preis von schätzungsweise 23 Cent, den EU-Landwirte erzielen. Milch-Funktionär Below sieht daher im russischen Importverbot eine wichtige Chance.

«Wenn der Markt jetzt geöffnet würde, dann könnte der Milchsektor sehr stark leiden», meint er. Der Weltmarktpreis sei auf einem Tiefstand, die russische Branche brauche die Einnahmen aus den vergleichsweise hohen russischen Preisen.

Bunte Kühe aus Porzellan und Plastik zieren das Büro des 38-jährigen Milchfunktionärs. Durch das Embargo seien Marktanteile von 20 Prozent frei geworden, die russische Hersteller übernommen hätten, sagt er. Allein in diesem Jahr solle die Produktion um 2,5 Prozent steigen.

Doch die Kehrseite der Medaille ist die Qualität. Die Kremlstrategen wollen zwar künftig aus eigener Produktion den Bedarf decken, doch wie kurzfristig die qualitativ hochwertige EU-Ware ersetzt werden kann, ist offen. Mehr als 80 Prozent der Importe kommen inzwischen aus dem eng verbündeten Weißrussland.

Und so bleibt das Fälschungsproblem: Rund zehn Prozent der russischen Milchprodukte würden unlauter mit billigen Pflanzenfetten wie Palmöl gestreckt, teilt die Agraraufsicht mit. So sollen die Kosten gedrückt und der Gewinn gesteigert werden. Der Palmölimport stieg Berichten zufolge zwischenzeitlich um rund ein Fünftel. «Gegen die Fälschung muss man hart vorgehen», fordert Below. Sein Verband setzt sich für Strafen ein und hofft auf einen Gesetzentwurf im Parlament.

Von brennendem Quark und Käse mit Gips aber will Below nichts hören. Die Agraraufsicht habe auf eine schriftliche Anfrage seines Verbands mitgeteilt, dass es keine eindeutigen Beweise gebe, betont er. «Es ist klar, dass die Milch diese Produkte nicht enthält und auch nie enthalten kann», wehrt Below entschieden ab. Gips im Käse würde dem Image der Branche sicherlich stärker schaden als Palmöl.
Schlagworte

Betrügerei Produktpanscherei Milchprodukte Milchbranche   





Hoffe, das es so richtig ist ???

Titel: Re: Brauchen wir noch Milchbauern ?- es geht doch auch anders.........*ironisch*
Beitrag von: LuckyLucy am 04.08.16, 15:50
Betriebsverlagerung? *ironiemodus.aus*
Titel: Re: Brauchen wir noch Milchbauern ?- es geht doch auch anders.........*ironisch*
Beitrag von: Beate Mahr am 04.08.16, 17:06
Hallo

hab da was für euch

So dreist fälschen Russen deutschen Käse (http://www.welt.de/wirtschaft/article151880127/So-dreist-faelschen-Russen-deutschen-Kaese.html)

Zitat

Schon mal Grüntäler Käse gegessen? Klingt irgendwie vertraut,
dürfte aber in deutschen Supermarktregalen kaum zu finden sein.
Die russische Firma Cheeseart produziert den würzigen Schnittkäse
in der Nähe von Moskau und vertreibt ihn, ansprechend verpackt,
unter dem deutschen Namen und mit deutscher Beschreibung.

Russland hat sich vor anderthalb Jahren buchstäblich selbst den "Milchhahn" zugedreht.
Käse, Butter und andere Lebensmittel aus der EU sind in den Supermärkten
seit dem 6. August 2014 nicht mehr aufzufinden.


Schaut euch mal das Video an  8)

Gruß
Beate
Titel: Re: Brauchen wir noch Milchbauern ?- es geht doch auch anders.........*ironisch*
Beitrag von: Annemie am 04.08.16, 18:57
Hallo,

Habe bei Elite online einen Beitrag gelesen. Weiß aber nicht wie ich den link reinstellen kann.

Schlagworte dafür:Russland Milchmangel macht erfinderisch Käse aus Zement und Seife.  Beitrag ist vom 8.7.16

V. G.
Annemarie
Titel: Re: Brauchen wir noch Milchbauern ?- es geht doch auch anders.........*ironisch*
Beitrag von: libido am 26.05.18, 14:51
Da kann ich euch zustimmen!  ::)
Titel: Re: Brauchen wir noch Milchbauern ?- es geht doch auch anders.........*ironisch*
Beitrag von: Freya am 26.05.18, 15:17
Da kann ich euch zustimmen!  ::)

Du antwortest auf einen Beitrag vom 4.8.2016 ??? ....
Titel: Re: Brauchen wir noch Milchbauern ?- es geht doch auch anders.........*ironisch*
Beitrag von: Ingrid1 am 27.05.18, 08:58
Darf man auf alte Beiträge nicht mehr antworten


Die Frage ist doch im Moment wieder hoch aktuell mit  der neuen Düngeverordung, Massentierhaltung und sonst noch alles was uns Landwirten vorgeworfen wird. Wenn sogar die Imker angeklakt werden das die die Bienen in Massentierhaltung halten und nur zur Produktion von Honig ausnützen????

Ist es wirklich möglich das Deutschland ohne Bauern auskommt und alle Lebensmittel einführt?????


Titel: Re: Brauchen wir noch Milchbauern ?- es geht doch auch anders.........*ironisch*
Beitrag von: martina am 27.05.18, 09:47
Doch, man darf auf alte Beiträge antworten.

Aber in der Regel nehmen die Schreiber dann einen aktuellen Bezug zum alten Thema auf und spammen mit mit "ich stimm Euch zu" die Threads voll, wie es gestern gelaufen ist.
Titel: Re: Brauchen wir noch Milchbauern ?- es geht doch auch anders.........*ironisch*
Beitrag von: Ingrid1 am 27.05.18, 12:53
Oh dann sollte man aber auch die Themen einfach sperren oder löschen wenn es euch zu viel Arbeit macht
Titel: Re: Brauchen wir noch Milchbauern ?- es geht doch auch anders.........*ironisch*
Beitrag von: mogli am 27.05.18, 20:41
Nein, warum?
Wenn jemand auf das Thema Bezug nimmt kann auch ein "altes" Thema interessant sein.
Aber wie oben einfach nur einen Brocken hinwerfen- was soll das?
Titel: Re: Brauchen wir noch Milchbauern ?- es geht doch auch anders.........*ironisch*
Beitrag von: martina am 28.05.18, 07:18
Oh dann sollte man aber auch die Themen einfach sperren oder löschen wenn es euch zu viel Arbeit macht


Nö, warum? Wir haben stattdessen den Spammer gebannt, ist langfristig effektiver.

Und nun bitte wieder über die Zukunft der Bauern sprechen. Danke.
Titel: Re: Brauchen wir noch Milchbauern ?- es geht doch auch anders.........*ironisch*
Beitrag von: Anneke am 28.05.18, 09:44
Zum Thema passt hervorragend der folgende Link:

https://www.br.de/br-fernsehen/sendungen/unter-unserem-himmel/unter-unserem-himmel-100-jahre-freistaat-bayern-100.html

Der Anfang des Titels irritiert, es geht um das Ende der bäuerlichen Landwirtschaft, diese These erstellt ein Historiker und praktizierender Ackerbauer.

Über seine Theorie könnte man diskutieren, er sieht das vollkommen unsentimental.

Titel: Re: Brauchen wir noch Milchbauern ?- es geht doch auch anders.........*ironisch*
Beitrag von: frankenpower41 am 28.05.18, 10:16
Danke, muss ich mir heute Abend angucken, jetzt hab ich keine Zeit.
Titel: Re: Brauchen wir noch Milchbauern ?- es geht doch auch anders.........*ironisch*
Beitrag von: Wiese am 28.05.18, 11:33
Ich hab mir die Sendung gestern angeschaut. Wahrscheinlich wird die Prognose des Historiker und praktizierender Ackerbauer
für die Landwirtschaft so enden. Obwohl mit 60 ha ist man bei uns hier, kein kleiner Betrieb. Aber die Verhältnisse sind von Bauern zu Bauern verschieden. Auch in welcher Gegend er lebt, ob Familienbetrieb oder GmbH.
Auch die anderen Beispiele der Betriebsumstellung finde ich gut.