Manchmal ist es für die Hinterbliebenden auch nicht ganz einfach....
Meine Großeltern väterlicherseits hatten drei Kinder. Mein Opa starb früh, hatte ein einfaches Reihengrab.
Anfang der 90ger Jahre starb der Bruder meines Vaters. Seine Witwe- die 400 km entfernt wohnt- sagte, er wolle "zu Hause" beerdigt werden. Und wo das Thema schon mal akut sei- sie wolle da später auch hin.
Meine Oma war damals schon über 90, also irgendwann würde sie auch ein Grab brauchen....
Meine Eltern wollten also ein Doppelgrab kaufen. Onkel links, rechts Platz für die Oma. Aber wohin mit der Schwägerin, die ja auch....Die hatte zwar Ansprüche, war aber nicht liquid. Also kauften meine Eltern ein Grab für drei.
Knapp vorher bekam das die Schwester meines Vaters mit. Unverheiratet, lebt im Ruhrgebiet, also auch ganz woanders. Nein, sie wolle später aber auch....also gut, ein Grab für Vier.
Knapp nach meinem Onkel starb dann meine Oma. Nun liegen in diesem Grab derzeit Oma, Onkel und Opa, dessen Reihengrabstelle zwischenzeitlich "abgelaufen" war, ist auf dem Grabstein aufgeführt. Und als die Grabstätten nebenan frei wurden, kauften meine Eltern diese- für sich, später mal.
Was zur Folge hat, daß meine Mutter, meine Schwägerin oder wer auch gerade Zeit hat, mittlerweile eine ganze Reihe in Ordnung halten muß. Denn alle die, die unbedingt "mit ins Grab wollen", kümmern sich nicht drum- und haben sich auch nicht an der Bezahlung beteiligt.
Nun haben wir Kinder - weil meine Mutter das einfach nicht mehr so schafft, ich bin zu weit weg, um regelmäßig durchzugehen, und der Rest meiner GEschwister streikt auch- für Oma und Opa, gerne, aber "Platzhaltestellen" für weitentfernte Verwandte pflegen- wozu denn? Wobei- weder Witwe des Onkels noch Söhne lassen sich überhaupt mal am Grab sehen. - letztes Jahr eine Grabpflege gesucht, bestellt und vorausgelegt.
War das ein Theater mit der entfernten Verwandtschaft! Nein, was sollen die Leute sagen, wenn da nun der Gärtner? Aber selber machen--nein, keine Zeit. Dafür bezahlen- wozu denn, ich habs ja nicht bestellt. Und eigentlich hätte mein Vater das alles selbst zu bewältigen, er hätte ja übrigens damals das Elternhaus geerbt ( na, schönen Dank auch!).
Deshalb steht für mich fest- ich überlasse meinen Hinterbliebenden, was sie mit meiner Leiche anstellen. So was wie oben beschrieben finde ich furchtbar. Dann lieber ein Seebegräbnis, das macht keine Arbeit hinterher, oder packt mich von mir aus in die Eieruhr- da nehme ich keinen Platz weg und muß nur ab und an mal abgestaubt werden.