Bäuerinnentreff
Familie und Co. => Familienbande => Thema gestartet von: Liese am 11.11.16, 09:56
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Liebe Mitbäuerinnen, weil hier auf dem Hof für mich eine schwierige Zeit angebrochen ist und ich manchmal schon ans aufgeben dachte, möchte ich gerne ein neues Thema starten, so nach dem Motto: Positives suchen, das Gute sehen (ohne sich was vorzumachen). Hier im Forum spürt man ja immer wieder soviel Begeisterung der Landfrauen für ihren Beruf, das könnte man doch mal so auf den Punkt bringen, was täglich das Herz erfreut. Sich der kleinen Dinge im Alltag bewusst werden,
gerade diese Dinge sind es doch, die glücklich machen. Zu hören, was andere täglich freut, schärft auch den Blick für Gutes rundherum im eigenen Leben. (Manchmal sieht man ja vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr). Sollte es das Thema schon geben -ich habs nicht gefunden- , oder ich hier in dieser Rubrik falsch liege - dann berichtigt mich bitte. Einen schönen Tag Euch allen wünscht Liese
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Hallo Liese, das hast du gut geschrieben.
Ich bin eigentlich ein fröhlicher Mensch, aber laut meinem Mann ein Pessimist. Es stimmt schon dass ich mich oft schwer tue das Gute zu sehen. Wenn man bewusst versucht das Schöne im Alltag zu sehen, tut das sicherlich gut.
LG Mastreh
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Ganz spontan:
- der Weg zur Arbeit, ich geh nur über den Hof
- ich arbeite zu Hause, bin erreichbar und kann auch mal spontan weg von der Arbeit ohne Urlaub zu beantragen
- ich koche auf mittag, brauch nicht nach der Arbeit kochen, die Familie sitzt mehr oder weniger am Tisch
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Ich habe heute eine Schüssel bunter Eier aus dem Hühnerstall geholt.
Der Saft für die Weinschaumcreme kommt aus dem Obstgarten,
das Gemüse für die Suppe aus dem Garten-
alles kocht vor sich hin,
das hat mir heute richtig Freude gemacht.
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Die gefrässige Stille die einkehrt nachdem SV mit dem Melkstand fertig ist und die Damen sauber aufgereiht sich ihrem Futter widmen, die mag ich sehr.
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Die gefrässige Stille die einkehrt nachdem SV mit dem Melkstand fertig ist und die Damen sauber aufgereiht sich ihrem Futter widmen, die mag ich sehr.
Das stimmt, das mag ich auch, wenn alle am Futtertisch stehen.
Ganz ehrlich, mir gefällt auch, dass mein Tag durch die Melkzeiten Struktur hat. Ich bin ja eher chaotisch. Mir gefällt, dass ich tagsüber für unsere erwachsene Tochter erreichbar bin, ganz ohne whatsapp. Das es für mich wenig Probleme macht, mir Zeit zu nehmen jemanden die letzte Ehre zu erweisen. Ich mags, wenn unsere Nachbars(klein)kinder die Kälber oder Kühe besuchen, weil man ihnen ansieht wieviel Freude es ihnen macht, auch völlig fremden Kindern. Ich mags einen kleinen Ratsch zu halten, seis mit dem Milchfahrer beim Abpumpen oder mal mit jemanden der Milch holt oder die Tiere anschaut.
Liese vielleicht magst auch hier nachlesen:
http://www.agrar.de/landfrauen/forum/index.php?topic=5533.0
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So wie das Wetter momentan ist kann ich mich tagelang richtig freuen, dass Göga mit dem Drillen vor dem Regen fertig geworden ist. Ich bin da sehr seltsam, ich freue mich seit Jahren täglich beim Kochen, weil ich so ein tolles Kochfeld habe.
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Ich kann mich gut erinnern: Ich bin noch nicht zur Schule gegangen und im Dorf, wo meine Urgroßmutter lebte, gab es einen Bauernhof mit Onkel Robert und Tante - ich weiß gar nicht, ob wir um Ecken verwandt waren oder nur Nenntante und -onkel. Auf jeden Fall bin ich immer sehr gern dort gewesen, habe im Stall die großen Kühe und die Schweine bestaunt, auf der Streuobstwiese die Kirschbäume geplündert und gern bei der Tante in der Küche gesessen. Das war so eine ganz andere Lebensweise als zuhause. Meine Mutter ist immer arbeiten gegangen und warmes Essen gab es meist nur am Wochenende. So ein Leben wie diese Tante wollte ich auch führen, zuhause arbeiten, sich um die Familie kümmern, und mein erster Berufswunsch war tatsächlich Bäuerin.
Ich glaube, Ihr Bäuerinnen habt die Möglichkeit, Euer Leben viel traditioneller und familiärer zu gestalten. Das gönne ich Euch von Herzen.
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@annelie,
warum sich nicht darüber freuen, dass die Aussaat für das nächste Jahr in der Erde ist.
Warum sich nicht über ein Kochfeld freuen, bei mir ist es der kochende Mixer.
Ich habe mich heute gefreut, wie klein die landw. Welt ist- und wie der BT den Horizont erweitert.
Habe heute alles an Lichtmöglichkeiten in die Küche geschleppt und eingesteckt- Musik aus der Karibik rausgesucht, das Wetter draussen ist nicht zu ändern, aber im Haus ist es warm und vor allem "Licht".
@LuckyLucy
ich habe leider das Gefühl, dass diese traditionellere Welt ganz leise verschwindet.
Bemühe mich, meinen Beitrag für den Erhalt zu leisten.
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Gerade habe ich den Kühen und Kälbchen "Gute Nacht" gesagt, sie schauen zufrieden vor sich hin während draussen der Schnee fällt. Keiner nervt mich, niemand mobbt mich. Ich mache das Licht ab im Stall mit einem guten Gefühl und weiss, ich werde morgen früh wieder von grossen Kuhaugen erwartet.
@mary: Ich denke nicht, dass diese Traditionen aussterben, ganz im Gegenteil. In diesem hektischen Computerzeitalter sind wir womöglich noch "Exoten", aber die Menschen müssen ja irgendwo entschleunigen und wo geht das besser als auf dem Bauernhof? Ich sehe an meinen Kindern, dass sie mitunter sogar gestresst aus dem Urlaub kommen.
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Das ich mir meinen Tag einteilen kann. Freilich hab ich jeden Tag die Stallarbeit
aber ich kann untertags auch mal einfach faul sein oder mich mit Freundinnen zum Kaffeeklatsch treffen.
Besonders jetzt, wo die Zeit etwas ruhiger wird, ist zwar auch nicht immer der Fall.
Ich sehe jeden Tag meine Tiere, wohne mitten in der Natur und Gott sei Dank nicht in der Stadt.
Die frische Luft bekomme ich umsonst. Meine Kinder sind mit den Tieren aufgewachsen und auch teils mit der Arbeit. Hat ihnen aber nicht geschadet, sie konnten draußen spielen und Erfahrungen sammeln. Und noch wohnen sie hier im Haus, aber das wird sich auch bald ändern.Dann kommt für uns ein neuer Lebensabschnitt.
Doch es gibt schon schöne Seiten in der Landwirtschaft.
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mir gefällt...
....vor allem, die Arbeit mit den Tieren,
.....wenn sie alle zufrieden wiederkäuen
....auch mal Zeit für Streicheleinheiten und putzen
....die frechen Ziegen oder Kälber einfach mal zu beobachten
.....wenn sich die Stallkatzen herkuscheln und so gut nach Heu riechen
...daß mein Kleiner mit Tieren und mit der Arbeit aufwachsen kann
....daß ich mein eigener Chef bin, selber meine zeit einteile und wenn mal was liegenbleibt, ist es mein eigenes Problem
....daß mir sicher jeden Tag etwas neues einfällt daß mir gefällt
lg
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Hallo
mir gefällt
dass ich/wir nach einer Aktion (z.B. Blühstreifen) die den Kollegen nur Kopfschütteln abringt
von der Bevölkerung positive Rückmeldung bekommen ...
Die Menschen sich nach so Aktionen für gewisse Zusammenhänge interessieren
dass ich mit *ungewöhnlichen / kreativen* Maßnahmen / Aktionen oft leichter an ein Ziel komme
wenn ich den *politisch korrekten* Weg wählen würde käme ich nie / Jahre später an´s Ziel
Gruß
Beate
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mir gefällt wie@Wiese,
-die (oft)freie Zeiteinteilung,
-jemandem spontan sagen zu können," ja ich habe Zeit",
-auch mal spontan irgendwo oder für irgendwen etwas machen können ohne ständig in Streß zu geraten
-ein gewisses "geerdet" sein,( immer wenn das Wetter tut was es will, und nicht wie wir es gern hätten,
bin ich im Grunde dankbar, dass wir nicht alles in der Hand haben und nicht ganz für alles verantwortlich
gemacht werden können)
-die schönen Herbstfarben bei Tageslicht genießen zu können
-buchstäblich "mit den Jahreszeiten" zu leben
-wissen wo unsere Nahrung herkommt, zu sehen wie es wächst und auch was für Mühe doch dahintersteckt (die Mühe selbst gefällt mir nicht immer :-X)
-dass ich nicht in der Stadt leben muß
-dass ich hier so viele Menschen habe, die ich mag
vieles was schon angeführt wurde mag ich auch- das nur aus dem haus zu gehen zur Arbeit z.B.
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Ich mag die Mahlzeiten daheim mit meinem Mann sehr (bin froh, dass wir nicht "to go" damit leben) und
bin riesig erleichtert über den nicht vorhandenen Weg zum Arbeitsplatz und
bin froh über unsere relativ kurzen Dienst- und Entscheidungswege (nur er und ich ;D) und
mag normalerweise die Arbeit mit unseren Tieren und draußen.
Margret
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Wenn man die Beiträge so liest - da wird einem ganz warm ums Herz. Wir sind doch supi!!!!!!!!!!!
Gestern: Shopping in Freiburg mit Tochter - Gedränge, Geschubse, auch so eine gewisse Arroganz - (dazwischen auch ein paar gut gelaunte junge Leute, zugegeben).
Heimgekommen, in aller Ruhe den Stall gemacht, dann Tee und Kekse am warmen Kachelofen, Kerze brennt, der Hund schnarcht, Harmonie.......
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Wie preiswert die Dekomaterialien sind,
selbst eine kränkelnde, umgemachte Käferfichte hatte noch einen schönen brauchbaren Gipfel mit Zapfen, das Moos liess sich plattenweise mitnehmen, ein paar Birkenäste lagen auch noch rum, schöne Baumschwämme- ein ganzer Eimer Zapfen, Eicheln ,kurzum die Deko für Advent und Weihnachten ist gefunden und wenn es nicht mehr gebraucht wird, kommt es wieder in den Naturkreislauf zurück.
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... und viel schöner/interessanter wie das bunte Fliesband-Glitzerzeugs in manchen Läden. Alles wertvolle Einzelstücke :)
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@Heti,
ja, gegen die Chinaadventsglitzideko ist das ganz anders. War heute in unserem Floristikfachgeschäft, wirklich geschmackvolle Deko für Advent hat seinen Wert und auch seinen Preis.
Aber da wird die Naturdeko leider auch immer weniger, immer mehr Kunstdeko kommt in Adventskränze und Gestecke.
Ich freu mich auf die Adventszeit, sie ist immer eine ganz besondere Zeit.
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Ja Mary heuer hat man wieder viel Künstliches und silber ist Mode ist mir aber egal bei mir gibt's weiterhin Holzsterne und Holzchristbäume von Männe gefertigt und was die Natur bietet rote Kerze hab ich mir heuer gekauft und roten Tüllstoff das wars mit mir verdienen die leider nicht so viel trend hin und her grins
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Ja, Dekomaterial aus Garten, Wald und Natur ist am schönsten, mir kommt so Flitterkram nicht ins Haus. Ich hasse alles, was glitzert. Da kann Mode sein, was will. Einziges Zugeständnis an den derzeitigen Trend sind Kordeln und Bänder aus Filz, die gefallen mir schon.
Gestern habe ich mir schon Kiefernzweige und Lärchenzapfen im eigenen Wald geholt, der Advent naht.
Ist schön, wenn man sich daheim und im eigenen Wald bedienen kann, ich hab in den Kulturen schon auch meine Lieblingsbäume stehen, auch wenn das von Försterseite belächelt wird ;D
@mary, das ist mir auch schon aufgefallen, dass die schönen, geschmackkvollen und natürlichen Kreationen auch die teuersten sind, manche Floristen haben da aber wirklich was drauf.
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@gammi, deshalb schrieb ich explizit im e i g e n e n Wald. Um auch bei dem Thema hier zu bleiben, damit war wohl Haus und Hof etc. gemeint???
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Unser Wald liegt nicht abseits, ich finde es nicht sooo schlimm, wenn Leute in der Advendtszeit ein paar Zweige mitnehmen - es liegt doch genug herum.
Und den wunderbaren Tannenduft gibts noch dazu und ist mit nix aus dem Laden zu toppen.
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Zum was mir gefällt, zähle ich den Wald auch dazu. Der liefert im Frühling die schönen zartgrünen Buchenblätter plus Vogelgesang, im Sommer gehe ich dort gerne hin, wenn es überall sehr heiss ist, der angenehme Schatten hat was ganz positives,(da merkt man die wohltuhende Klimaverbesserung des Waldes)im Herbst find ich dort auch für den Winter das Dekomaterial, er liefert uns die Wärme fürs Haus.
Seit ich auf dem Hof bin haben wir zwar auch schon massive Sturmschäden erlebt und das war nicht positiv, aber nach Jahren wenn die neugepflanzten Bäumchen aus dem Gröbsten raus sind, rücken die schlechten Gefühle wieder in den Hintergrund.
Wie ist das eigentlich mit dem aus dem Wald mitnehmen, mich stört das nicht, wenn sich jemand auch in unserem Wald was holt, aber wenn es ausgerechnet der schönste Jungtannenbaum als Christbaum ist, den mein Mann niemals für uns abschneiden würde :-[.- Man lernt man auch damit zu leben, dass die windschiefsten Feger mit eingebohrten Ästen recht brauchbare Christbäume ergeben. ;D Hat auch was positives am eigenen Christbaum, das Bäumchen hat sich in unserem Wald entwickeln dürfen, wurde ausgemäht und hat die Rehe überstanden. Sicher gefallen mir die wunderbaren Christbäume bei den anderen- aber ich schätz inzwischen selbst wieder den ganz frisch geholten Christbaum - und wenn es auch nur eine ganz gewöhnliche Fichte ist- aus dem eigenen Wald.
Jetzt brauch ich nur noch Äste für den Adventskranz- und fürs Gesteckt.
Werde mir heute auf dem Kreativmarkt ein paar geistige Anregungen holen,
aber machen möchte ich die Adventsdeko selbst- das ist im Gegensatz zum Putzen und Aufräumen als Pflicht- die Kür im Haus.
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Das hast du gut beschrieben, mary, das deckt sich gänzlich mit meinen guten Gefühlen zum und im Wald, die Tiefschläge treten irgendwann wieder in den Hintergrund.
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Ja mary, diese Verbundenheit mit dem Wald habe ich auch und Achtung und Dankbarkeit vor den Generationen vorher, die die Bäumchen gepflanzt haben.
Und an Tagen -wenn ganz viel auf einen einprasselt- nach ein paar Stunden im Wald fühle ich mich gelassener und in Frieden mit mir.
In diesem Sinne - ein entspanntes Wochenende - Liese