Autor Thema: Die Ehe - ein Auslaufmodell?  (Gelesen 61471 mal)

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Offline Mirjam

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Re: Die Ehe - ein Auslaufmodell?
« Antwort #15 am: 29.04.07, 19:38 »
Hallo,

ich war heute mit einer "unverheirateten" Familie am See die schon fast 8 Jahre stabil zusammen sind  und sich auch ein gemeinsames Haus gekauft haben - ich frage mich manchmal: Halten Beziehungen ohne Eheschein länger  ??? Oder halten sie länger weil kein Hochzeitsstress/beisammensein-Zwang?

Ich dachte in D wäre mehr Tendenz zur Hochzeit als früher (und mehr Scheidungen...), aber wie im Bekanntenkreis kann dies auch ein Aufatmen (für die Frau in diesem Fall) sein...   :-\.

Gruß Mirjam
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Offline Luetten

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Re: Die Ehe - ein Auslaufmodell?
« Antwort #16 am: 30.04.07, 09:25 »
Meine Nichte heiratet im Juli , "freu" :D
Ich persönlich glaube das die Scheidungen viel mit unserer verwöhnten Gesellschaft zu tun haben, ich kann mich 100% auf meinen Mann verlassen und glaubt mir bei uns halten sich die Kühe auch mal die Ohren zu ;) aber mein Mann und ich haben schon viele Höhen und Tiefen hinter uns und wir wissen das wir uns voll aufeinander verlassen können. Wir haben nach 5J. wilder Ehe geheiratet aber aus finanziellen Gründen ;).
LG Petra
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Offline ChristineN

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Re: Die Ehe - ein Auslaufmodell?
« Antwort #17 am: 30.04.07, 09:34 »
Hallo,

noch am Wochenende hatten wir mit einigen Einstellern eine ähnliche Diskussion im Stall. Es ging hier um Ehe, Familie und Kindertagesstätte. Die wenigsten hier sind verheiratet und denken auch nicht im Traum daran. Wenn überhaupt Kinder, dann sofort in eine KiTa, weil die Frauen wenigstens eine 3/4-Arbeitsstelle behalten wollen. Haushalt und Putzen? Nein danke!
Die, die verheiratet sind, würden es - zumindest sagen sie es - nie mehr heiraten. Eine andere, die gerade erst geheiratet hat, bekam zu hören: die Verrückten sterben wohl nie aus!  ;D
Wenn es so weiter geht, ist die Ehe sowie die Familie mit (mehreren) Kindern bestimmt ein Auslaufmodell.

Ich persönlich würde meinen Mann sofort wieder heiraten.  ;)
Liebe Grüsse von Christine!

Offline Helhof

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Re: Die Ehe - ein Auslaufmodell?
« Antwort #18 am: 30.04.07, 22:04 »
Ich auch !!!
Liebe Grüße,
Maria

Offline fanni

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Re: Die Ehe - ein Auslaufmodell?
« Antwort #19 am: 30.04.07, 23:25 »
Hallo Reserl,

das trifft sich ja gut. Hab heute eine Einladung zu einer goldenen Hochzeit bekommen. Die goldene Hochzeit ist nächste Woche und der erste Sohn, der Schulfreund meines Mannes wird im September 50!!!!

Na, ist das nicht schön?

Aber Spass beiseite. Ich finde die Ehe ist kein Auslaufmodell. Im Gegenteil...........

Fanni
Herzliche Grüße von Fanni

Offline Mirjam

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Re: Die Ehe - ein Auslaufmodell?
« Antwort #20 am: 01.05.07, 09:34 »
Ich persönlich glaube das die Scheidungen viel mit unserer verwöhnten Gesellschaft zu tun haben,

Hallo,

ich weiß nicht, ob man das so pauschalieren kann, mag?

Eine Freundin ist gerade in der Trennungsphase und da kommen Dinge ans Licht (u.a. die Trotzreaktion des zukünftigen Ex, was in Terror ausarten)... :-[

Ich kenne diesen Spruch "denen gehts/gings einfach zu gut" zur genüge, aber wenn ich sehe, was Ehen an Menschen (und deren Kindern) anrichten können, die "zulange durchgehalten" worden sind  :-[ :-[ da ist doch einiges in meinem Bekanntenkreis.

Wer kann / mag beurteilen, wann es anderen wirklich gut geht, sie glücklich sind, ihre Bedürfnisse erfüllt sind?

Eher sehe ich es so, dass man heute viel eher die "nicht-geächtete Chance" hat, sich ggf. zu trennen. Oder auch die Chance - mit dieser Option im Hintergrund viel mehr Motivation/Energie auch in die Partnerschaft zu setzen, zu investieren damit der Wille/Wunsch aufrecht erhalten bleibt und die Partnerschaft an sich attraktiv.

Ja, auch ich würde meinen Partner wieder heiraten und um jedes Jahr, dass wir haben (auch wenn wir es nicht punktgenau feiern, weil wir ja schon eh zuvor länger zusammen waren) bin ich froh - und auch stolz.

Ich denke, wenn manche dabei abschätzen könnten, was sie bei einer Scheidung/Trennung alles verlieren, was dies Kraft, Energie, Wurzlen, Kinder.. kostet - und sie dies vorher IN den Partner/Partnerschaft investiert hätten...

Gruß Mirjam

« Letzte Änderung: 01.05.07, 09:43 von Mirjam »
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Offline Luetten

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Re: Die Ehe - ein Auslaufmodell?
« Antwort #21 am: 01.05.07, 21:40 »
@Mirjam, ich glaube auch du weißt das ich Schläge,Alkohol ect. ausgeschlossen habe ;)
LG Petra
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Offline maggie

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Re: Die Ehe - ein Auslaufmodell?
« Antwort #22 am: 01.05.07, 21:55 »
natürlich wird heute oft mal zu rasch geschieden -

anderseits, wenn ich z.b. meine se gesehen habe (beide schon lange tot) -
heute würde sich wahrscheinlich eine frau all dies nicht mehr gefallen lassen, was sm erdulden musste -

einmal, kurz nachdem wir verheiratet waren, wurde ich zeuge bei einem streit der beiden - nur verbal - da hat sie ihm an den kopf geworfen - "wenn ich dem arzt immer die wahrheit gesagt hätte, hätte man dich hinter gitter besuchen müssen...." -

aber sie sagte mal, was hätte ich tun können, dieses leben so, war einfach mein schicksal - nun wenn sie es nicht so genommen hätte, wäre sie ganz sicher in der psychiatrie gelandet -

und so war es eben nicht nur in der landw. - und lange zeit waren geschiedene frauen einfach "geächtet" -
männer natürlich viel weniger ....


übrigens - auch ich würde meinen "herzallerliebsten" nochmals heiraten - trotz der oftmals fliegenden fetzen und anschliessend "stillen messen"....
liebi grüess   und
bis bald   -  ihr werdet mich  so schnäll nöd wieder los

margrith  us der schwiiz

Offline Mirjam

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Re: Die Ehe - ein Auslaufmodell?
« Antwort #23 am: 02.05.07, 07:42 »
Hallo Petra,

ich wollte es einfach mit angesprochen haben  ;).

Aber schließlich steigt die Scheidungsrate in der Landwirtschaft auch ganz erheblich und ich glaube kaum, dass hier immer entweder Mißbrauch oder Verwöhnung mit im Spiel sind, sondern es eine Reihe handfester anderer Gründe gibt.

Gruß Mirjam

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Offline Sonnenblume2

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Re: Die Ehe - ein Auslaufmodell?
« Antwort #24 am: 02.05.07, 10:15 »
bei uns stehen 5 Hochzeiten in diesem Jahr an, bei dehnen wir eingeladen sind  :D
(liegt aber vielleicht auch etwas daran, dass bei uns meist eine Hochzeit viel größer gefeiert wird, also fast ein Dorffest ist, und nicht nur die Familie und Freunde eingladen sind)
lg Sonnenblume

Offline Sasa

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Re: Die Ehe - ein Auslaufmodell?
« Antwort #25 am: 02.05.07, 17:05 »
Hallo Sonnenblume2,

vielleicht seid Ihr auch gerade in einem "heiratswütigen"Alter??? Ich will das mal erklären: Im Jahr 1990 rannten wir von einer Hochzeit zur nächsten( unsere eigene eingeschlossen ;D), in den Jahren 1991/1992 häuften sich die Kindstaufen ( damals wurde jungen Frauen im Dorf schon geraten, nicht am Fußballplatz vorbei zu laufen, wenn die 3.Herren spielt- sie würde automatisch schwanger), mittlerweile haben wir die "Hölzernen" schon lange hinter uns und planen die Silberhochzeiten( na, wir wollen mal nicht übertreiben! ;D). Wenn ich so nachdenke, sind auch fast alle Paare von damals noch zusammen, 2 sind geschieden...

Offline regi

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Re: Die Ehe - ein Auslaufmodell?
« Antwort #26 am: 02.05.07, 17:24 »
Wir bekommen immer mal wieder eine Hochzeitsanzeige mit dem Satz

"Wir trauen uns"

Das gefällt mir sehr gut! Sich vermählen, aber auch den gemeinsamen Lebensweg zusammen wagen.

Ich würde mich auch wieder trauen, nach 22 Jahren (Hochzeit im Mai, Sohn wird im September 22 - *winkzufanni*), mit allen Hochs und Tiefs.
In unserem Freundeskreis sind alle noch beieinander - das fällt mir deshalb auf, weil wir uns noch nie für eine weitere Freundschaft mit IHR oder IHM entscheiden mussten. Mir ist klar, dass das nicht selbstverständlich ist.
Tschüss zäme
regi

Tilia

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Re: Die Ehe - ein Auslaufmodell?
« Antwort #27 am: 31.08.07, 16:28 »
Ich glaube, daß die Frauen, die nicht mehr ganz so positiv über Ehe nachdenken, sich bei dem Thema zurückhalten, man will ja nicht unbedingt glückliche Menschen desillusionieren. Es gibt aber viel mehr gewichtige Gründe als nur Alkohol und Schläge, z.B. die Tatsache, daß die Eheempfehlungen der Bäuerin aus dem Bayrischen Wald von nur sehr wenig Männern eingehalten wird: ich kenne ehrlich gesagt keinen Mann, vielleicht kenne ich zu wenige, der seine Frau wie einen normalen Menschen achtet, der weiß, wie viel sie in der Versorgungsarbeit leistet, was es bedeutet, gleichzeitig alte Familienangehörige zu pflegen, der sich über ein paar gestrickte Socken freut. Stattdessen gibt es viele, die ihre Frau ständig kontrollieren, bevormunden, ihr Werk lächerlich machen, sie also immer wieder in ihrer Lebensfreude und Tatkraft zu Boden drücken. Wie viele sprechen mit der Frau nicht über die Themen der Welt, weil sie sie für zu dumm erachten. Gerade in der Landwirtschaft: kennt Ihr das nicht, daß er die neuesten und größten Geräte kauft, ihr aber die Spülmaschine verweigert, oder sie zum Möhrenwaschen per Hand ans kalte Wasser stellt?
Es gibt vor allem auch psychisch defekte Partner, die ganz schwer auszuhalten sind.
Früher mußten die Frauen vielleicht noch mehr leiden, allerdings war eine gute Hauswirtschaft auch geschätzter als heute. Und täuscht Euch nicht! Selten waren die Paare im Schnitt so lange verheiratet wie heute, weil früher schneller der Tod dazwischen kam, seis daß die Frau bei der Entbindung oder an Krebs vorzeitig starb, der Mann im Krieg. Wenn man alte Standesbücher nachliest, so kommen da auch auf einem kleinen Dorf viele Frauen und Männer mühelos auf 4 Partner im Leben. Vielleicht mußte man noch nie so lange miteinander aushalten wie heute. Außerdem war z.B. früher Armut üblicher. Wer heute überschuldet ist und sich nichts mehr leisten kann, der fällt aus seiner sozialen Umgebung total raus. Armut ist immer relativ, deshalb ist sie heute viel schwerer auszuhalten.
Ich habe mich nach 30 Ehejahren getrennt, was ich am Hochzeitstag schon wollte, mich aber nicht getraute, und ich glaube, ich werde nie wieder heiraten. Es müßte denn andere Männer geben. Liebe Grüße und Euch allen mehr Glück, Tilia

Offline Emma

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Re: Die Ehe - ein Auslaufmodell?
« Antwort #28 am: 31.08.07, 16:56 »
Hallo alle zusammen,

wollt mich auch zum Thema melden.

Ehe war vor 150 Jahren gerade mal 11,5 Jahre lang. Durch die hohe Sterblichkeit der Frauen und
durch die kurze Lebenserwartung.

Ich denke darin liegt das Problem. Ich habe meinen Mann mit 17 kennen gelernt, mit 20 geheiratet. Aus
freiem Willen, gegen die Sorgen meiner Eltern. Ich wollte, ich war ja so verliebt.

Nun sind wir 25 Jahre zusammen, dieses Jahr 22 Jahre verheiratet. Haben 3 erwachsene Kinder und merken,
dass wir uns sehr verändert haben. Vieles gefällt uns, manches empfinden wir fremd am Anderen.
Merken tun wir es erst jetzt, da mehr Zeit für uns alleine ist.
Wir wachsen in eine nächste Entwicklungs-Zeit unserer Ehe. Die ist, wenn es so sein darf, länger als diese
intensive  Zeit bisher. Genau das ist bei uns der Punkt. Wir können uns auf uns konzentrieren und lernen
uns noch einmal neu kennen. Ich für mich bin in dieser Ehe erwachsen geworden.

Ehe ist immer auch Arbeit. Mal mehr mal weniger. Aber ich finde es lohnt sich.

Viel Spaß beim arbeiten

Engel

Clara

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Re: Die Ehe - ein Auslaufmodell?
« Antwort #29 am: 31.08.07, 21:55 »
hallo @ all,

ich denke nicht, dass die ehe ein auslaufmodell ist.

aber ich denke, auch trauzeugen und freunde sollten sich manchmal als mittler zwischen den beiden "trennungswilligen" einschalten und nicht noch spaltend unterwegs sein.

ich denke, manchmal ist es schon ausreichend, wenn man als guter freund zuhört und sich jeglichen kommentar verkneift und nach aussen auch verschwiegen ist. dafür aber mal für die zwei ein "liebeswochende" oder einen ausflug organisiert/anschubst, wo nur die zwei nur als paar unterwegs sind und die kinder erfreuen sich bei den freunden oder bei oma und opa. na ja, man hat ja als freund/freundin der familie einmal im jahr "das problem", was kann ich x und y zum geburtstag für eine wirkliche freude bereiten.

ich beobachte nämlich ganz oft, dass es jungen eltern oder paaren mit pflegebedürftigen angehörigen selten gelingt, ab und an/regelmässig einen abend zu zweit fern vom hof und alltag zu arrangieren. das ist auch nicht schlimm, aber gerade dann  sollten freunde da sein und mal "lenkend eingreifen" und sich als babysitter oder so anbieten. ;-))

ach ja und noch was, wenn es nicht mehr geht, dann muss man es gehen lassen. aber ich bin immer dafür, vermittelnd erst mal zur seite zu stehen, weil bei einer trennung geht es immer um viel mehr als nur um geld und materielle werte...

liebe grüße anja
« Letzte Änderung: 31.08.07, 22:15 von Clara »