Autor Thema: Neuanfänge  (Gelesen 8345 mal)

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Offline MirjamTopic starter

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Neuanfänge
« am: 19.04.05, 19:30 »
Hallo,

haben wir in (der Landwirtschaft) Angst vor Neuanfängen?


In den letzten Tagen habe ich ganz neugierig im Weblog von unserer neuen Bt-lerin Franziska gestöbert, unserer Schweizerin, die nach Kanada ausgewandert ist. Ich war in Gedanken oft "drüben" um mir vorzustellen, wie es ist neu anzufangen, sich ganz woanders zu integrieren und ich hab mich ehrlich drüber gefreut, wie sich dort ein bißchen Schweiz, Französisch und Canadisch mischen  8).

Hier im BT wird ja auch viel über Traditionen, Brauchtum und Wurzeln geschrieben: Wo sind meine Wurzeln?

Meine Wurzeln sind Neuanfänge  8). Beide Großelternteile sind als Kriegsflüchtlinge erst nach Westdeutschland aus Polen und aus Schlesien gekommen. Wo sind meine Wurzeln dort? Von den Höfen dort existiert kaum ein Stein auf dem anderen. Für mich gibt es dort keine Wurzeln  und ich brauche sie auch nicht, brauch dem nicht nachjammern, sondern schau nach vorne:

Meine Groß-/eltern haben ihre ganze Kraft in und für den Neuanfang hier gelegt, kaum ein "Brauchtum", ein paar Rezepte, wurde beibehalten, oder ist ihnen gerade deswegen die Integration hier so gut gelungen?

Um zu begreifen, was damals eigentlich passierte, habe ich nur ein paar Fotos, Erzählungen von polnischen Pferden und ein paar Habselgkeiten, die auf einem Wagen für den Neuanfang reichen mussten - und reichte.

Heute steht die Landwirtschaft wie auch die deutsche Wirtschaft wieder mal in einer Krise, aber eine, die mit der damaligen nicht zu vergleichen ist. Den ganzen Tag verfolgt mich allerdings ein Zitat von Max Frisch:

"Krise kann ein produktiver Zustand sein. Man muß ihr nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen."

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Ich glaub, jeder von uns hat schon mal eine Krise im Leben erlebt: Welche Krisen habt ihr wie gemeistert?

Wie geht es euch - schon mal Neuanfänge gemacht, wo ihr "altes" aufgegeben habt, aufgeben musstet?

Könnt ihr immer wieder aufstehen und das Gute an einer Situation sehen oder hindern euch Ängste?


viele Grüsse

Mirjam









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Alice

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Re: Neuanfänge
« Antwort #1 am: 21.04.05, 10:00 »
Hallo Mirjam,

tolles Thema!

Ich denke jeder hat schon mal mehr oder weniger schlimme Krisen oder gar persönliche Katastrophen erlebt. Ein völliger Neuanfang ist bestimmt schwer, aber zum Glück tut man z.B. Auswandern freiwillig und aufgrund irgendeiner Motivation (Job, Heirat,...) und man weiß oft nicht so genau was auf einen zukommt, so dass man zwar ängstlich ist, aber das Ausmaß der nahenden Veränderungen (Heimweh, Geld, sich fremd fühlen) falsch einschätzt, sonst würde man sich vielleicht auch nicht trauen...

Sind nicht die Wurzeln die eigene Familie???

Aber wer kennt sich schon mehr in der Familie aus, als die Grosseltern???

Außerdem sind doch hauptsächlich die Menschen ausschlaggebend, die immer da waren und mit denen man Kontakt hat....

Ein völlig anderes Beispiel ist der Ausstieg aus dem normalen Job (als Frau) und Einheirten auf einen Hof mit all den Verpflichtungen und der Verantwortung... Das ist auch ein Neuanfang. Das würde mich interessieren wie ihr das gemacht habt..

Alice

andrea61

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Re: Neuanfänge
« Antwort #2 am: 10.07.05, 10:44 »
Hallo Alicia,
das ist ein interressantes Thema,
ich bin jetzt schon 25 Jahre auf unserem Hof ,bin auch eingeheiratet.Habe meinen Job Krankenschwester aufgeben und meine ganze Kraft
in den Aufbau unseres hofes gesteckt ,wir sind kontinuierlich gewachsen.haben nach und nach Stall ,<scheune  Haus ausgesiedelt.
Doch jetzt bin ich an einem Punkt angelangt wo ich erkannt habe das ich an meinem Verhalten etwas ändern muss wenn ich nicht krank werden will,bzw wenn der Hof sich weiter entwickeln soll muss man manchmal neune Wege beschreiten.
Es ist nicht so leicht gegen allte gewohnheiten anzukämpfen wenn man all die Jahre das getan hat was die anderen von einem erwarten .
Aber veränderungen sind immer eine Chance für einen Neubeginn.Im Moment speigele ich einfach meiner Familie ihr verhalten vor.
Das ist etwas wo sie ganz schwer mit umgehen können ,mir fällt es aber auch nicht so leicht mich wieder meine Natur zu verhalten.
Doch kann ich nur etwas verändern wenn ich als Vorbild vorrausgehe.
Meine arbeit macht mir nach wie vor viel Spass doch werde ich jetzt noch einmal etwas neues beginnen .
So das soll für heute genügen

Liebe Grüsse und eine schöne Zeit
Andrea61

Marie-Luise

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Re: Neuanfänge
« Antwort #3 am: 22.09.05, 22:26 »
Ich denke es ist ein großer Unterschied ob man neu anfangen    m u s s   oder kann bzw. darf, so mancher macht aus der Not eine Tugend, die er dann als "wow ich hab´s drauf - alle anderen sind die ewig Gestrigen" verkauft, kennt man ja zur Genüge.

Und ich denke auch, dass Wurzeln einen nicht daran hindern müssen, aufgeschlossen für Neuanfänge zu sein (immer diese Klischees ::)),

ganz im Gegenteil, sie können einem den nötigen Rückhalt für (auch experimentelle ) Neuanfänge geben (wie gesagt manche können, manche müssen)

Wurzeln können für mich auch nicht irgendwelche Orte oder Gegebenheiten darstellen, die zwar meine Urahnen gekannt haben,mit denen diese
wohl mal verwurzelt waren - aber ich niemals gesehen, bzw. erlebt habe, kann ja wohl kein normal denkender Mensch ernsthaft irgendwas betrauern, das er nie gekannt hat  ::)





« Letzte Änderung: 22.09.05, 22:31 von Kassandra »

Offline mary

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Re: Neuanfänge
« Antwort #4 am: 23.09.05, 06:47 »
Hallo Kassandra,
ohne Wurzeln wird ein Neufang schwierig, alles verlieren und neu zu beginnen - ist sicher nicht einfach-
dieses Schicksal von Flucht und Vertreibung mussten sehr viele mitmachen.
Hoffen wir, dass den nachkommenden Generationen so ein Schicksal erspart bleibt.

Aber du bist doch ein gutes Beispiel für einen Neuanfang-
und viele andere Bäuerinnen und Bauern, die sich aufgemacht haben, alte Wege zu verlassen,
Man kann nur was neues anfangen, wenn was altes zurückbleibt.
Egal, was es ist, ob Können oder Wissen, das zurückgelassen werden muss-
um wieder neu zu beginnen.
Ein bisschen kann ich mitreden,
denn wir haben in unserem Betrieb sehr viel neu angefangen.

Herzliche Grüsse
maria

tiomo

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Re: Neuanfänge
« Antwort #5 am: 01.11.05, 18:36 »
na wenn das nicht mein thema ist ;)))
meine meinung:
etwas neues anfangen muss ja nicht unbedingt bedeuten, das man etwas "altes" zurücklassen muß.
dich selbst nimmst du überall mit und das vergangene nimmst du als teil von dir auch mit in den neuanfang.
ich bin bereits einige male so richtig NEU angefangen: nach der ausbildung von NRW nach Frankfurt um karriere zu machen, dann ins ausland um dem LEBEN näher zu kommen und die WAHREN werte des lebens zu leben.
so jetzt bin ich wieder zurück in deutschland und möchte landwirtin sein....und ich denke hier bleib ich auch ;)))
jeder abschnitt war richtig und gut und schoen...und ging vorbei...es war zeit etwas neues anzufangen.
es ist keine unruhe für mich gewesen sondern eine ganz logische folge des älter werdens. mit 20 wollte ich die karriereleiter erklimmen und mit mitte 30 mich selbst. jetzt bin ich mitte 40, jünger als jemals zuvor und das vermutlich größte problem meines lebens vor mir: landwirtschaft!

neuanfänge sind gut wenn sie richtig sind und das kann man meistens wohl erst rückbklickend beurteilen.

ganz liebe grüße an euch alle!! :-*

p.s. da ich nun wirklich gar keine ahnung vom bauernlebe habe: kann ich hier irgendwo meine fragen loswerden oder kann mir jemand tipps geben wie ich meine wissenslücken stopfen kann? ach so: wohne in S-A.....danke

tiomo

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Re: Neuanfänge
« Antwort #6 am: 02.11.05, 17:01 »
Mirjam,
wo bleibt Dein Kommentar????? Ich brenne geradezu drauf...und das ist ehrlich gemeint!!!!!!!

tiomo

Offline MirjamTopic starter

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Re: Neuanfänge
« Antwort #7 am: 02.11.05, 17:09 »
Hallo Tiomo  ;) *wink*

hier bin ich. Ja, deine Postings haben mich beeindruckt - und ich hab dich sogar schon zitiert  8):

in der "wer ist ein Bauer" Box: http://www.agrar.de/landfrauen/forum/index.php?topic=8890.msg130122#msg130122

Es ist ein wirklich interssanter Schritt in die Landwirtschaft einzusteigen und from the bottom anzufangen und du hast sicherlich nicht nur ich neugierig gemacht?

Du hast nicht zuuuufällig ein paar Bilder von deinem Hof? Erzähl doch mal - WAS du auf deinem Hof eigentlich vorhast und womit du deinen Lebensunterhalt verdienen möchtest?

Für das "Bauernleben" gibt es vieeele Wissensquellen, die wichtig sind - hier im Forum findest du viele Boxen über die meisten Themen, die das Leben am Hof betreffen, wenn du nicht sicher bist, ob es eine Box zu deinen Fragen schon gibt - kannst du die Suche-Funktion des Forums fragen - oder aber einfach eine KM an eine der einzelnen Moderatorinnen der Bereich/Rubriken/Boxen schicken, wir helfen gerne weiter  ;).

viele Grüsse und hab etwas Geduld, falls wir in den nächsten Tagen nicht so "prompt" anworten - wir haben vom Bäuerinnentreff e.V. aus Jahreshauptversammlung mit über 60 Bäuerinnen aus allen Richtungen bei Fulda :).

viele Grüsse

Mirjam
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tiomo

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Re: Neuanfänge
« Antwort #8 am: 02.11.05, 17:49 »
schnelles reply Mirjam....danke!!!!
gerne werde ich mal ein paar Fotos schicken....sobald ich welche habe..;)))
Wenn ich hier jetzt schreibe, dass ich Pferdeaufzucht betreibe/betreiben will, erwarte ich ehrlich gesagt das übliche .....jaaaa....noch so ein Idealist!!! Nix für ungut...ich kann es ja verstehen.
Also: ich recherchieren seit 2 Jahren und sehe die Konzepte anderer Pferdehöfe...(ch mag das Wort an sich schon nicht so gerne - but...bleiben wir mal dabei)
Abgesehen von Pferdefrau bin nun mal in erster Linie Kaufmann. Habe mir externe Berater hinzugezogen und mich letztendlich erst NACH deren positiver Äusserung und meiner persönlichen/eigenen Einschätzung und Recherche dazu aufgerafft ES zu wagen. (Ich weis, dass es wie eine Verteidigung meines Konzeptes klingt ....jedoch: es ist ein Vorwegnehmen von evtl. wieder auftauchenden Interventionen die ich selbstverständlich bereits vor meiner Entscheidung abgewägt habe). Wie dem auch sein....
Für mich bleibt unterm Strich doch vor allem eins: ich habe meinen Traum angetreten...nach bestem Wissen und Gewissen ;)))
Bisher bereue ich nix - auch wenn ich gerade nicht so recht weis welchen der erforderlichen Schritte ich als nächstes gehen muß.

Und noch etwas: ich bewundere viele Frauen hier die offen und kritisch ihre Situation beurteilen....wie stark WIR Weiber doch sein koennen....Hut ab vor Euch allen.

Hab das das ganz starke Gefühl, das ich Dauergast in diesem Forum sein werde....

Bald kommen meine Fragen....rüstet Euch ;))))

tiomo


Offline Luetten

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Re: Neuanfänge
« Antwort #9 am: 02.11.05, 18:23 »
Hallo Tiomo,
du hast bis jetzt nicht´s bereut und wirst auch in Zukunft hoffentlich nicht´s bereuen ;),denn du wirst dir immer sagen können ich habs wenigstens probiert :P. Mein Mann sagt auch oft zu mir"Du bist ja verückt! und hinterher höre ich oft "Na,hast du deinen Dickkopf mal wieder durch die Wand gedrückt! Wobei ich aber sagen muß das er mich immer in all meinen "Unternehmungen" unterstützt. Ich freue mich schon auf die Bilder :D
LG Petra
Man sollte nie mit vollem Mund über Bauern schimpfen!

Offline MirjamTopic starter

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Re: Neuanfänge
« Antwort #10 am: 02.11.05, 18:35 »
Hallo Tiomo,

tja der Pferdevirus läßt einen ja nicht los...  ;)

hier gleich mal ein Link um die Ohren:

Die Rentabilität der Pensionspferdehaltung - nettes Merkblatt + Kalkulationsprogramm

http://www.stmlf.bayern.de/proxy.php?url=/lba/ppferde/ppferde.htm&prxctx=/landwirtschaft/tier/pferde/oekonomik

vieeel Spaß beim Stöbern, dasselbe gibts von Baden-Würddembersch auch nochmal und ich hab dazu mal ein Kurzseminar von Hr. Fink gehört - das war vielleicht interessant  :).

Wir haben ja noch einige mehr Pferdeleute/Pensionsbetriebe hier mir BT - kuck mal in die Pferdeboxen

Mirjam
« Letzte Änderung: 02.11.05, 18:44 von Mirjam »
Der Kopf ist rund - damit die Gedanken auch mal die Richtung ändern können!

tiomo

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Re: Neuanfänge
« Antwort #11 am: 25.11.05, 14:20 »
Hallo Solli,
endlich kopmme ich mal wieder dazu hier rumzustöbern.
Hast sicherlich recht: Wenn man immer wieder Neues beginnt, umzieht, aufbaut geht sicherlich das Gefühl Heimat ein wenig verloren. Auch ich habe endlich das Gefühl, da zu sein wo ich hingehöre. Hier will ich leben und endlich Wuirzeln schlagen. Optimistisch bin ich nach wie vor. Nur merke ich wie der ganze Bürokratenkram mir doch Steine in den Weg legt, die mich immer wieder veranlassen Umwege zu machen oder auch zurückzutreten um einen völlig anderen Weg einzuschlagen. Vielleicht ähnlich wie es bei Euch war.
Ich freue mich, daß Du jetzt sagen kannst, das es gut und richtig ist.
Und S-A ist doch schön...
Liebe Grüße aus der Altmark,
tiomo

Offline passivM

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Re: Neuanfänge
« Antwort #12 am: 03.03.06, 11:33 »
Also, ich hab' bei meinem Mann schon mehrmals die Erfahrung gemacht, dass das Thema "Neuanfang" ihm, wenn's denn konkrete Formen annimmt, so viel Angst macht, dass er entweder einen Rückzug macht, oder dass er dann Streit mit MIR provoziert. ...so dürften sich wohl auch unsere jüngsten Überlegungen "erledigt" haben.

Mir ist aufgefallen, dass mein Mann immer dann vorprescht (um sich dann wieder zurück zu ziehen), wenn er gerade mal wieder besonders unzufrieden ist - z.B. wegen der immer noch nicht geklärten Hofübergabe-Frage.

Frust ist wohl keine gute Motivation für einen Neuanfang. Es sollte aus positiven Bewegründen heraus erfolgen.

Tröstlicherweise habe ich mir von unserer letzten "Seifenblase" aber ein nettes Hobby für mich behalten: Ich nehme weiterhin Reitstunden, auch wenn das mit dem Pferdehof wohl nichts wird.

Ein Neuanfang ist nicht jedermanns Sache.

Es gibt Menschen, mit denen kann man wohl nichts aufbauen. Die sind zwar immer irgendwie unzufrieden mit dem IST-Zustand, und sie äußern das auch ständig; aber ihnen fehlt der Mut, wirklich was zu ändern.
Ich musste erkennen, dass es bei so jemanden egal ist, wie gut oder schlecht das neue Konzept ist. Da nützen auch Förderungsmöglichkeiten nichts; wahrscheinlich nicht mal Eigenkapital. Wo das menschliche "Kapital" fehlt, wird nichts draus - egal wie gut oder schlecht die äußeren Bedingungen sind.

liebe Grüsse

Anna
Liebe Grüße
aus dem schönen Mecklenburg-Vorpommern

Trudi61

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Re: Neuanfänge
« Antwort #13 am: 03.03.06, 12:17 »
Hallo Anna,

es gibt da glaube ich ne ganze Menge Leute denen es so geht wie Dir. Ich hab auch so ein Exemplar zu Hause.
Mann ist mit allem unzufrieden, ständig am rumnörgeln, macht man aber Vorschläge was zu ändern, so ist das auch nicht recht, weil zu unsicher und gefährlich.
Dein Beitrag in der Frust-Box von gestern passt sehr gut dazu ( kenn ich auch so)
Man kann sich doch aber mit Mitte 40 noch nicht zur Ruhe setzen, da kann man sich doch gleich begraben lassen!!!!

Sicher denke ich manchmal auch, dass der gewohnte Trott und das gewohnte Umfeld was für sich hat. Außerdem beruhigt es nat. auch wenn man nicht jeden Monat eine große Summe an die Bank zahlen muss, aber wenn alle so denken kanns auch nicht weitergehen!!

Ich hatte mal den Traum von einem Pferdehof, habe auch schon mit verschiedenen Betrieben, die ihren Hof aus Altersgründen abgeben wollten gesprochen, aber es ist nie was Konkretes draus geworden, weil wir ja nicht hier bleiben konnten.
Inzwischen hab ichs auch aufgegeben. Aber selbst kleine Investitionen hier im Haus oder im Stall zur Verbesserung oder Erweiterung werden sofort abgeblockt und sind immer nur auf Umwegen zu erreichen. Das nervt total!!

Ich bewundere daher alle die den Mut für Veränderungen haben

Gruß
Trudi

Offline ChristineN

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Re: Neuanfänge
« Antwort #14 am: 04.03.06, 16:14 »
Hallo,

Mut zu Veränderungen......
Ich glaube, Männer tun sich da auf alle Fälle schwerer als Frauen. Ich kann ja nur für mein Umfeld sprechen, aber wenn ich an die Vergangenheit denke.....
Wir haben auch viele Male Neues begonnen, uns versucht, zu verändern. Investiert wurde vor allem in Ideen, die mein Mann für gut fand. Trotzdem, dass es teilweise nicht funktionierte, brauchte er teilweise Jahre, sich endlich davon zu lösen, um am Ende zu sagen: warum nicht früher?! Das gleiche mit unseren Ferienwohnungen. Jahrelang hab ich meinen Mann diesbezüglich bearbeitet. Tausend Ausreden hatte er. Heute sagt er, wir hätten schon 10 Jahre früher damit anfangen sollen.  >:(

Ich persönlich brauche Veränderungen, hasse Stillstand, bin auch leider viel spontaner als er.  ::)

Vor Jahren bin ich u. a. für eineinhalb Jahre nach Amerika. Es war toll, aber nicht das Richtige. Dann hab ich mit meinen Eltern eine Pension mit Wirtschaft aufgemacht, um dann, 5 Jahre später, in die Landwirtschaft einzuheiraten. Ich habe auch viele böse Erfahrungen gemacht. Aber wie das Wort schon sagt: es sind Erfahrungen, die einen prägen und reifer werden lassen. Man muss das, meiner Meinung nach, immer positiv sehen. Das kann einem keiner mehr nehmen, wenn´s auch manchmal schlimm war. Ich hab mir immer gesagt: das sind Erfahrungen, die müssen andere erst machen. Ich hab viel gelernt.

Viele Grüsse!
Christine

Liebe Grüsse von Christine!