Autor Thema: Hof und gelungene Beziehung  (Gelesen 20996 mal)

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Offline Frieda

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Re:Hof und gelungene Beziehung
« Antwort #15 am: 24.08.04, 20:22 »
Hallo Mirjam,

bei uns stehr auch meim Mann im Telefonbuch, auf Rechnungen und als Züchter... Also ich hab da kein Problem damit. Vielleicht hätte ich dan eine damit, wenn ich dann nicht an Telefongehen dürfte..  Nein Spaß beiseite; Ich hätte schon eine Problem damit wenn mein Mann unseren züchterischen Erfolg allein sich zuschreiben würde. Tut er aber (meistens) nicht.

Mein Mann ist kein Heiliger, aber ich bins auch nicht, das heißt, mein Mann mecket mich manchmal an und lässt seinen Frust an mir ab, ab ich tus auch manchmal, acuh wenn ichs das nicht richtig finde, aber es passiert halt :-[

Auch mein Mann hat manchmal so Anwandlungen , wo er sagt: "Ich mach die ganze Aussenwirtschaft und du nur den Haushalt", damit kann er mich zur Weißglut bringen und wenn ich dann nicht grad meinen besten Tag hab haben wir den schönsten Streit >:(

Es gibt sicher einiger Dinge die mein Mann tut oder auch weils ers nicht tut, die mich, mal vorsichtig ausgedrückt stören, aber umgekehrt ist das sicher auch so.


Ich hab sehr bald festgestellt, daß wenn man alle Meckereien nur einsteckt und sich denkt, es würde mal besser, dann wirds immer nur schlimmer. Allerdings schaff ich das auch nicht immer, daß ich ihr, wenn er seinen Frust an mir auslässt, ihn dann freundlich drauf hinweise, daß er seinen Frust nicht an mir auslassen soll, weil ich da auch nichts dafür kann -  dann entschuldigt er sich (meistens). Wenn mir da allerdings nicht gelingt, sondern ich zurück motzedann streiten wir und jeder ist auf den anderen sauer.

Zu der "erschöpften" Frau: Ich arbeite viel und ich bin auch oft erschöpft, aber meim Mann auch

Und der Hof ist uns beiden wichtig, denn unsere Familie lebt davon.
« Letzte Änderung: 24.08.04, 20:26 von Daggl1 »
Viele Grüße,

Jesus verspricht: Ich bin bei euch alle Tages eures Lebens bis ans Ende der Zeit (Mt 28,20)

Offline Geranie

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Re:Hof und gelungene Beziehung
« Antwort #16 am: 24.08.04, 21:31 »
Hallo,
dazu kann ich auch ein schönes Beispiel beitragen.
Bei uns im Stall ist es so,dass ich züchterisch allein die Entscheidungen treffe, Management ist auch meine Sache-mit Fütterung hab ich dagegen nix am Hut.
TA+Viehhändler haben das längst aktzeptiert, arbeiten u. verhandeln mit mir.
Als nun unsre Miss Europa in Paris gekürt wurde,war dann in allen Zeitungen nur noch von meinem Mann zu lesen,TV rief an und fragte nach meinem Mann usw.
Ehrlich: das hat mich dann schon ganz schön gewurmt >:( :(
Versprochen wurde uns noch eine "Ehrung " in Triesdorf an der Jahreshauptversammlung der Rinderzüchter im Januar nächsten Jahres(wenn`s bis dahin nicht vergessen wird)
Das hab ich meinem Mann aber schon verklickert,dass dann ich den Preis in Empfang nehme ;D,falls es dazu kommt ::)
so und jetzt dürft ihr mich Emanze und eingebildet schimpfen ;)

LG Lydia

Offline martina-s

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Re:Hof und gelungene Beziehung
« Antwort #17 am: 24.08.04, 22:14 »
Hallo Lydia,
Ehre, wem Ehre gebührt!
Nein, im Ernst, das würde mich auch ärgern. Ich denke, wenn ich hier am Hof züchterisch den vollen Durchblick hätte, dann hätte mein Mann nichts dagegen, dass dieser Part meinen Namen trägt.
Aber das ist mein Mann. Dem ist es recht, wenn ich mache und mich um so manches kümmere. Aber ich habe auch meine Grenzen.
Vor allen Dingen wäre ich glücklicher, wenn mein Mann selber Vorstellungen hätte und, wenn es mich auch vielleicht hart treffen würde, etwas zurückstecken müßte, weil er in irgendeinen Bereich weiter nach vorne kommen wollte. Aber dem ist leider nicht so.
Im Telefonbuch stehen wir schon beide. Das hat man mal so geändert, als wir den Hof übernommen haben und SE eigenes Telefon bekommen haben. Aber auch bei SE stehen (leider jetzt noch) beide. Müßte man mal ändern. Aber ich vermute, dass dann mehr Doofanrufe kommen, die immer nach "weiblichen" Telefonnummern suchen.
Aber ein Telefonbucheintrag sagt meines Wissens nichts aus. Der ist nur vorteilhaft, wenn es doppelte Zu und Nachnamen im gleichen Ort gibt. Dann orientiert sich der Anrufer am Vornamen der Frau.

Ist Euch schon einmal aufgefallen, dass Frauen, die immer den Part des Mannes vertreten sollen sich so sehr nach einem Mann sehnen, der alles in der Hand hat und auch über sie bestimmt?
Es gibt Frauen, die sich schlagen lassen und das als normal und richtig empfinden...
Liebe Grüße
Martina

Offline Margit

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Re:Hof und gelungene Beziehung
« Antwort #18 am: 25.08.04, 12:18 »
Wunderbar Maria,

du hast alles genau auf den Punkt gebracht.

Margit

Offline Margret

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Re:Hof und gelungene Beziehung
« Antwort #19 am: 25.08.04, 19:54 »
Hallo,

neulich habe ich ein Gespräch mit einer (nichtbäuerlichen)  Freundin  geführt,  das mich seitdem sehr beschäftigt.   Bin ein wenig in Sorge um sie und ihren Mann ,  um ihr Miteinander.    Sie erzählte sehr gefrustet,  dass seit langem sehr  schlechte Stimmung herrsche,  dass fast nichts Gescheites  miteinander geredet werde usw.    Fast gehen sie sich manchmal aus dem _Weg;  er jeden Abend  an seinen Computer,  sie vor den Fernseher bzw. ins Bett  bzw.  sehr oft Treffen mit Freundinnen,  "weil sie auch mal reden möchte".   Er nehme gar keinen Anteil an ihren Gefühlen und Gedanken...

Habe mit meinem Mann über solche Kommunikationsstörungen geredet;  es betrübt uns beide.     Heute mittag habe ich ihm  (unangekündigt)  längere Zeit was helfen müssen,  was aber fast unproblematisch für mich war.    Wir haben immer gefrotzelt,  dass es gut für unsere Kommunikation sei...

Nein  im Ernst,   einerseits ist das dauernde Verbundensein  in Familie, Arbeit, Betrieb  usw.  ganz schön belastend.
Andererseits scheint es wirklich eine Chance zu sein.  Oder wie Maria es genannt hat,  ein großes Potential.

Wir denken wirklich oft,  dass es nichtbäuerliche Familien schön haben,  dass sie so große Freiräume von der Arbeit haben  und  die Nichtbäuerinnen  ein absolut einfacheres Leben führen  -  zu schade für sie ,  dass dies auch nicht der Schlüssel zum Glück zu sein scheint.

Margret

Offline Beppa

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Re:Hof und gelungene Beziehung
« Antwort #20 am: 26.08.04, 08:14 »
Hallo Margret ! Aber warum soll der Schlüssel zum Glück auch im Beruf oder den Lebensumständen liegen ? Ist nicht viel mehr der Umgang miteinander der Schlüssel.
Diese beiden haben offensichtlich vergessen sich in ihrer Beziehung trotz "Freiheiten und Unabhängigkeit" Gemeinsamkeiten zu erhalten.
Sicherlich ist es eine Überwindung sich nach der Arbeit nocheinmal aufzuraffen um etwas gemeinsam zu unternehmen, aber bereuen tut man es trotzdem nicht und schöne gemeinsame Erlebnisse verbinden. Aber so entspannt jeder für sich und ist trotzdem nicht glücklich.
Die Bequemlichkeit ist bei vielen einfach schon so tief drin, dass es schwer ist nocheinmal die Richtung zu wechseln. Was ist mit den Spieleabendenden oder dem gemeinsamen Zeitung lesen von früher geworden ? Da wurde automatisch miteinander geredet. "Du bist dran" - "Hast du das gelesen". Bei Computer und Fernseher kann man sich selbst das Reden schon sparen und braucht einfach nur zuzuhören.

Beppa
« Letzte Änderung: 26.08.04, 08:21 von Beppa »

Offline Margret

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Re:Hof und gelungene Beziehung
« Antwort #21 am: 26.08.04, 08:36 »
Hallo Beppa,

ja,  da hast du völig Recht.    Die Umstände drumrum sind es nicht;  zumindest nicht nur.    Es ist das,  was man draus macht.

Klar ist,  dass man daran schaffen muss,  sich um die Liebe ein Leben lang wirklich bemühen muss,  egal,  in welcher Lebensphase man sich gerade befindet.
Ist ja keine "schlimme Arbeit",  der Lohn kommt tausendfach zurück  in dem,  was das Leben eigentlich ausmacht.

Margret

Jenny

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Re:Hof und gelungene Beziehung
« Antwort #22 am: 26.08.04, 10:33 »
Liebe Maria,
Ich habe deinen Text sehr aufmerksam gelesen und auch viele der anderen. Miriams "Anti-Regeln" sind eine wunderbare Satire über die man mehr oder weniger lachen kann, aber der letzte Satz von dir ist etwas, was mir auch oft einen Stich versetzt. Leider neigen wir Frauen dazu -von unseren Hormonen und der Erziehung getrieben- für Haus und Hof zu sorgen und an das gute im Mann zu glauben. Durch die Emanzipation und die mittelalterlichen Erb- und Scheidungsrechte muß sich aber jeder Einheiratende Gedanken um seine wirtschaftliche Situation machen. Das nehmen die diktatorischen Herrscher zwar als ersten Mißtrauensantrag, aber dann läßt sich auch gleich alles üben, was vorhin im TÜV verlangt wurde....
Ich wünsche allen, dass sie ein glückliches Leben leben und lieben und Liebe genießen an jedem Tag.
                           :-*           Grüße  von Jenny

Offline Mirjam

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Re:Hof und gelungene Beziehung
« Antwort #23 am: 26.08.04, 12:02 »


Hallo ,

Ehe-Tüv? Der Gedanke hat mich nicht losgelassen.

Mal aus männlicher Sicht betrachtet - würden wir Frauen irgendwann ihm gegenüberstehen und er würde sagen: Was willst denn, ich hab den Ehe-Tüv bestanden, also muss alles o.k. sein!?

Andersherum - wer würde daran teilnehmen mit dem Risiko "durchzufallen"?

Oder als Abschluss: Reifetest bestanden, Lernen eingestellt!?

Ich kenne einige (dauerhafte) Partnerschaften, da haben wohl manche am Anfang gesagt: Die wären nicht "reif" genug für die Ehe und beide sind doch hineingewachsen und andere, die erst später geschlossen wurden, die aufgrund von bestimmten Umständen auch nicht hielten...

Wer will von "aussen" beurteilen ob eine Ehe "gut" oder "nicht-gut" ist?
Hat nicht jeder andere Bedürfnisse in einer Ehe oder Vorstellungen?

Für mich wäre (und für die Männer leichter zu akzeptieren) Pflichtseminare zum Thema "faires Streiten", Konfliktlösung oder Partnerschaft - weil man dies über die Ehe hinaus in unserer Gesellschaft braucht, ich denke, mit dem Eingang in die Ehe kommen diese Themen allerdings zu spät... was Hänschen nicht lernt...

viele Grüsse

Mirjam

Der Kopf ist rund - damit die Gedanken auch mal die Richtung ändern können!

Offline Baumeule

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Re:Hof und gelungene Beziehung
« Antwort #24 am: 26.08.04, 22:24 »
Hallo
Es wäre wahrhaft traurig, wenn man nichts mehr dazulernt, wenn aus dem Hänschen ein Hans geworden ist. Da lob ich mir den Spruch "und wirst du alt wie eine Kuh, lernst du immer noch dazu." "fgundnixfürugut"

Aber nun ernsthaft zum Thema. Gibt es den Schlüssel für eine gute Beziehung überhaupt. Gibt es Voraussetzungen, die eine Ehe sicherer gelingen lassen? Alles was ihr hier zu dem Thema geschrieben habt ist sehr interessant, doch mir ist das alles zu einseitig. Die Ehen und Beziehungen sind so vielseitig wie eben die Menschen vielseitig und unterschiedlich sind. Ich glaube nicht daß Landwírtsehepaare es schwerer oder leichter haben als andere Berufsgruppen. Es kommt immer darauf an, was ich selber aus meiner Beziehung mache.

Früher wurden Ehepartner vor allem bei den Bauern, von den Eltern ausgesucht. Da war die Erwartung die Hoffnung, daß es einigermaßen gut geht. Heute ist die Erwartung, die die Partner mit in die Ehe bringen eine ganz andere. Das ist die wahre Liebe und nur die/der Eine ist es, der mich glücklich macht. Ist dann nach einiger Zeit der Lack ab und die Fehler, die jeder Mensch hat, kommen zum Vorschein, sind Enttäuschungen für beide vorprogrammiert, weil jeder von vorne herein damit überfordert ist, immer perfekt sein zu müssen und viele trennen sich, ohne sich überhaupt die Chance zu geben, eine Beziehung aufzubauen.

Eine Beziehung ist ein lebenslanges Lehrstück. Es gibt keine Garantie, daß man besteht, nicht nach drei oder zehn oder fünundzwanzig Jahren. Beziehung ist nichts statisches, sondern was sehr lebendiges und will und muß jeden Tag von beiden gepflegt werden. Es gibt gute und böse Tage und Zeiten in jeder Ehe. Ich bin jetzt schon über 30 Jahre mit dem gleichen Mann verheiratet und die Fluchttentenzen waren manchmal schon sehr groß. Daß wir heute noch zusammen sind, daß es uns gut geht in unserer Beziehung hat viel damit zu tun, daß wir beide miteinander, aneinander gelernt haben und uns beide weiterentwickelt haben. Dafür bin ich unendlich dankbar. Entwickelt sich nur einer weiter, hat die Beziehung wenig Chance, gut zu gelingen.

Es gibt meiner Meinung nach einen Hauptfehler, den wir machen und der ist, daß ich den Partner und die Umstände für mein eigenes Glück verantwortlich mache. Damit ist jeder, aber auch jeder total überfordert. Diese Verantwortung habe ich selber und wenn ich die Verantwortung für mein eigenes Wohlergehen nicht selber übernehme, wird mein Glück, meine Zufriedenheit auf der Strecke bleiben. Das selbe ist, wenn mein Partner meint, ich bin für sein persönliches Wohlergehen verantwortlich. DAS GEHT NICHT! Für mich war das das Wichtigste, was ich gelernt habe.


Wenn mir mein Name im Telefonbuch wichtig ist, dann habe ich doch die Möglichkeit, das zu ändern und muß nicht darauf warten, daß mein Mann das tut.
Wenn ich auf der Rechnung mit draufstehen will, dann mache ich die Firmen drauf aufmerksam. Oder ich ändere den Briefkopf. Ein neuer Adressenstempel kostet auch nicht viel. Ich muß mich einsetzen für das, was mir wichtig ist und darf nicht darauf warten, daß der andere es schon merkt, wenn mir was wichtig ist. Seid versichert, ER MERKT ES NICHT!
Damit gehe ich natürlich auch das Risiko ein, mal anzuecken. Aber Risiko gehört zur Verantwortung und ich lerne auch aus Fehlern.

Dann gibt es nichts, was ein Paar mehr verbindet, als eine für beide Seiten!!!  befriedigende, lustvolle. entspannte Sexualität. Da steht aber in den allermeisten Fällen zumindest in meiner Generation, die Erziehung im Wege. Das körperliche ist mit Schuld und Scham belastet bis zum geht nicht mehr! Zuerst sollst du als Mädchen immer nein sagen und dann sollst du immer ja sagen. Über alles mögliche gibt es Ratgeber und Betriebsanleitungen, aber den Sex soll jeder ohne lernen können. Und wenn doch, dann ist es fast immer nur Schrott. Was heute so in Zeitschriften und Filmen abgeht, das hat doch nichts mit befriedigender Sexualität zu tun, das grenzt an Hochleistungssport. Natürlich kann das auch mal schön sein, aber auf Dauer?
Auch für das körperliche gilt, was ich oben schon geschrieben habe, Veratwortung für mich selber,  mein eigenes Wohlergehen übernehmen und selber für mich sorgen. Das nimmt die Spannung und den Leistungsdruck, den es auch hier gibt vom Partner und macht es möglich, entspannt und gelöst, miteinander zu schlafen. Das hat nichts mit Egoismus zu tun, sondern verhilft zu viel Freiheit.

LG Elisabeth
« Letzte Änderung: 26.08.04, 22:25 von Baumeule »

evareiterer

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Re:Hof und gelungene Beziehung
« Antwort #25 am: 04.09.04, 21:14 »
Liebe Elisabeth, daß hast du ganz richtig geschrieben, vor allem, daß man selbst die Verantwortung übernehmen muß für sein Wohlergehen, und wenn es dann mir gut geht, geht es auch den anderen gut!

Liebe Grüße Eva

Offline marikat

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Re: Hof und gelungene Beziehung
« Antwort #26 am: 14.01.05, 21:28 »
Hallo Miriam,
wir sind morgen auf einem Geburtstag von einer Bäuerin eingeladen und da hab ich mir deine Liste mit den 10 Punkten ausgedruckt, ich find die einfach toll.
Als ich sie in der Küche liegen hatte kamen meine Männer und haben sie durchgelesen, mein Mann lächelte etwas gequält (ob er Parallelen gezogen hat) und mein Sohn meinte früher wären solche Parolen bestimmt geahndet worden im Krieg mindestens als Wehrkraftzersetzung.
Fand ich toll.  Die Jungs brauchen ja nur nicht zu tun was auf der Liste steht.
Aber er meint unsere Bekannten hätten Humor und da wär ich mit dem Ausdruck bestimmt richtig.
Also nochmal vielen Dank


Alice

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Re: Hof und gelungene Beziehung
« Antwort #27 am: 23.02.05, 13:13 »
Hallo,

ist nicht oft (oder zumindest manchmal) die viele, nicht enden wollende Arbeit ein Problem bei der Führung eines Hofes und einer gelungenen Beziehung???

Viele Männer sind bzgl. Hof Perfektionisten bzw. workaholics. Sie können einfach nicht aufhören, wenn nicht alles 1000 %ig perfekt ist. Sie können auch nicht wenn sie krank sind eine Stunde weniger draußen sein, um mal ins Bett zu liegen oder zum Arzt zu gehen...

Wie ist es bei Euch mit dem Arbeitsaufkommen, dem Stress, den dauernden Unterbrechungen (Kuh kälbert immer dann, wenn man weggehen will....), den Arbeitsspitzen im Sommer und den vielen zeitraubenden Tätigkeiten nebenher (Instandhaltungen, Kaminkehrer, Lohnarbeiter, Papierkra....)?

Der Faktor Zeit ist verdammt wichtig. Habt ihr (die in Beziehungen leben mit einem Landwirt oder einer Landwirtin) Zeit nur für Euch, die ihr nicht nur bei der Arbeit (Melken etc.) mit Eurem Mann verbringt????

Findet Euer Leben nicht nur auf dem Hof statt und nur zwischendurch gibt es mal ein persönliches, privates Wort oder einen Kuß (Schwiegereltern sitzen am Tisch oder arbeiten mit, Mitarbeiter sind da, der Hof geht immer vor...)???

Ist das nicht (auch bei nicht lw Beziehungen) ein großes Problem??? - Alle Arbeiter sind am Ende ihres Tages /bzw. zu Feierabend müde und haben keine allzu große Geduld mehr... In der Landwirtschaft ist die Freizeit doch eh knapp, um was zu unternehmen oder "nur" alleine zu sein, zur Stallzeit muss man da sein...

Ja, Hobbies sind auch wichtig, aber die stehlen doch Zeit, die irgendwo für die Partnerschaft fehlt...

Alice

Offline Margit

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Re: Hof und gelungene Beziehung
« Antwort #28 am: 25.02.05, 13:19 »
Hallo Alice,

wieso bist du der Meinung, Landwirte würden nur arbeiten?  ??? Wir haben auch Freizeit, gehen ins Kino, Theater auch mal in Urlaub, zwar nicht immer gemeinsam, aber jeder für ein paar Tage.

Wir haben vielleicht andere Arbeitszeiten und nicht immer pünktlich Feierabend, Tage mit sehr viel Arbeit, aber auch Tage,an denen weniger zu tun ist. Man (auch Frau) muß flexibel sein, dann läuft der Laden.

Margit




Offline renerl

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Re: Hof und gelungene Beziehung
« Antwort #29 am: 26.02.05, 15:00 »
Wir haben uns am Anfang unserer Ehe oft einenegn lassen. Von den Erwartungen der SE, von der der Nachbarn, was man so über uns redet. Manche Sachen hat man klaglos akzeptiert, weil sie halt schon immer so waren. Dann kamen nacheinander so 2- 3- Kinderlein. Wir hatten gar keine Zeit , ich ahtte oft das Gefühl, gelebt zu werden. Man will keinen Streit, macht manche, oder zuviele Sachen einfach mit, ohne sie iegentlich zu wollen. Man hat ja von Kind an gelernt, "brav" zu sein.  Bis es einfach nicht mehr geht. Bei mir war es so, und auch bei meinem Mann, das wirklich das ende der Fahnenstange erreicht war. Wir haben die Wohnungen getrennt und auch das Familienleben. Seit der Hofübergabe managen auch wir den Betrieb, nicht die SE. Wenn wir Hilfe brauchen, fragen wir. Ansonsten gibt es klare Trennungen. Mein Göga und ich besprechen den Tagesablauf gemeinsam und tragen auch gemeinsam die Verantwortung. Seit dieser schmerzhaften Trennung von den SE, haben wir auch wieder Freude am Leben und an der Arbeit. Unsere SE konnten nicht loslassen. Wir mussten sie dazu zwingen. Schade, aber es war der einzig gangbare Weg. Unsere KInder sind nicht brav und angepasst. Aber so hab ich es gewollt. Sie sollen selber denken und Verantwortung übernehmen. Es gibt genug "Jasager". Wenn wir beide, mein Mann und ich, früher den Mut gehabt hätten, unsere Wünsche und Vorstellungen zu äußern, hätten wir uns viel erspart und manches wäre heute mit weniger Bitterkeit in der Vergangenheit verbunden.
Auf jeden Fall gibt es Dinge, die man einfach hinnehmen muss, weil man sie nicht ändern kann. Vieles kann man aber ändern, wenn man nur bereit ist dazu, und den Mut hat. Man kann auch in Urlaub fahren, und wenns getrennt ist, oder Arbeiten auslagern oder vereinfachen wenns möglich ist. Und bevor einem die Arbeit gänzlich über den Kopf wächst,  lässt man halt mal einen anderen pachten. Wir haben gelernt, uns wieder zu freuen. An kleinen Dingen und auch an uns selbst
Gruß Renerl