Gestern hörte ich gerade wie mein Sohn mit seinem Freund telefonierte, dessen Oma es ganz schlecht geht. Er sprach vom Abschied nehmen und sagte dann "... und dann beim Beerdigungskaffee nehmt euch Zeit und denkt und redet über alles Schöne, was ihr mit ihr erlebt habt. Ich habe selten so gelacht, wie beim Beerdigungskaffee meines Opas." Mag vielleicht komisch klingen, aber er war sehr eng mit dem Opa verbunden, hat noch heute ein Bild von ihm, wenn er seinen PC startet. Die beiden haben viel zusammen erlebt, ganz vieles, was beiden eine Menge Spaß gemacht hat. Nach der schrecklichen Krankheit des Opas war es ein Segen, über schöne gemeinsame Erinnerungen lachen zu können.
Ich fand es sehr tröstlich, wie viele Menschen bei diesem Kaffee dabei waren, aus allen Bereichen seines Lebens und dachte, das hätte ihm sicher gefallen. Ein Stück Lebensgeschichte. Mein Vater war sehr gesellig und hat es geschafft, die Verbindungen bis zu seinem Ende aufrecht zu halten. Heute ist sein Todestag. Vor 5 Jahren ist er gestorben.
Mein Mann, der früher nicht viel damit anfangen konnte, hat auch dieses Beisammensein schätzen gelernt. Vor einigen Jahren kam er von einer Beerdigung, bei der nach der Trauerfeier alle auseinander gingen. Er fand, dass das sehr traurig gewesen wäre. Das gemeinsame Erinnern an den Verstorbenen ist doch auch eine Würdigung seines Lebens, ein Zeichen, dass er so schnell nicht vergessen wird.
Luna