Thema: 100 Gründe, um KEINE Bäuerin zu werden

[martina-s]

11. weil es Arbeiten gibt, die trotz Technik und überlegter Arbeitstechnik immer noch kräftemäßig einen überfordern und man daran verzweifeln könnte

[martina-s]

12. weil man viel vom Wetter abhängig ist, wo nicht das Wetter nervt, sondern die Leuter rundherum, die darüber meckern und so das Kraut noch fett machen

[martina-s]

13. weil man ab 50 Kühe schon als Massentierhaltungsbetrieb gilt und sich das von Leuten sagen lassen muß, die nicht einmal fähig sind nebenher eine einzige Kuh zu versorgen und ihre Lebensmittel aus dem Ausland beziehen...

[mary]

Hallo Martina,
ich denke, dass sich die eine oder andere Bäuerin schon überlegt, ob sie hier ihre Gründe schreiben soll, warum sie keine Bäuerin mehr werden würde- es ist ein öffentliches Forum und jeder auf der Welt von Hinz bis Kunz kann diese Beiträge lesen.
Es wird jeder Zeiten haben, die diesen Beruf im rosaroten Licht erscheinen lassen und es gibt sicher auch die Zeiten, wo sich Frau an den Kopf fasst und sich Fragen zu ihrer Berufs- und Lebenswahl stellt, die nicht immer alles im positiven Licht erscheinen lassen.
Ehrlich zu sich und zu anderen zu sein, ist nicht immer ganz einfach.
Gestern war im Notizbuch des Bayer. Rundfunks eine Sendung über berufstätige Frauen, ich habe nur einen Teil davon gehört, aber es war interessant, eine Bäuerin, eine sehr bekannte Schauspielerin, bei der anderen Teilnehmerin habe ich den BEruf irgendwie überhört,
sie erzählten, wie sie mit den Anforderungen und Überforderungen in ihrem Leben klar kamen-
wie auch der Körper irgendwann ein Stop dagegen hielt.
Ob nicht auch viele Neins einfach aus Überforderung kommen?
Herzliche Grüsse
Maria

[martina-s]

14. weil gerade von den Bäuerinnen Drei- und vierfachbelastungen abverlangt werden um zum Einkommen beizutragen. Eigentlich würde der Haushalt und die Versorgung der Tiere schon reichen. Da muß man sich auch noch im Fremdenverkehr arrangieren oder zudem nebenher noch Direktvermarktung betreiben um Landwirtschaft gut darzustellen und auch überleben zu können.

[martina-s]

Hallo Maria,
das mag schon sein, dass so manche an der Überforderung verzweifeln. Und eben auch diese Neins hier das Resultat sind.
Es liegt auch an jeder einzelnen, wie belastbar sie ist und welche Liebe sie im Detail zum Beruf oder aber auch zum Mann hat, so manche Hürden mit Leichtigkeit zu überwinden.
Aber in dieser Box hier sehe ich die Aufgabe dagegen zu halten zur Pro - Box. Wenn die Pro - Box ihre Berechtigung hat, dann auch die Negativbox.
Zumindest sollte man das nicht übersehen.
Wenn eine Bäuerin schreibt, dass sie gerne in der Natur arbeitet und, wie man zwischen den Zeilen annehmen kann wohl auch mit den Launen der Natur versteht zu leben, dann muß ich einfach dagegenhalten, dass ich mich nicht unbedingt anfreunden kann, wenn ich im Sommer bei Bruthitze das Stroh im nassen Acker noch einmal von Hand wenden muß, nur weil ein Gewitterregen das Strohpressen verhindert hat und man mit keiner Maschine mehr in den Acker kann. Daheim bleibt die ohnehin genügende Arbeit liegen.
Ich bin kein Verfechter von Badefreuden und Strandurlaub. Aber in dieser Situation beneide ich dann doch die, die sich an den See begeben können um eine Runde zu schwimmen. Das ist bei uns höchstens mal am Feierabend möglich. Und da will ich dann auch meine Ruhe haben oder mich mit den Gästen auf die Terrrasse setzen...

[Mirjam]

Hallo,

weil wir im hochtechnisierten Zeitalter von GPS-Ackerbewirtschaftung, Palm-Datenerfassung und vollelektronischer Computerfütterung von Schweinen und Melkroboter immer noch wie vor zig hundert Jahren mit einer Gießkanne durch den Garten laufen! (wo es super Bewässerungssysteme gibt..)

Also die Ergonomie und Arbeitserleichterung noch nicht wirklich auf allen Höfen in allen Bereichen der "Frauenarbeit" Einzug gehalten hat - aber das ja "Frauenarbeit" nichts wirklich produktives ist wie Ackern gehen, das "gsport" wird 

[Mathilde]

Hallo,


weil die Bäuerinnen mit Vieh immer die Quadratur des Kreises zwischen Kindern und Kuhstall versuchen. Morgens um 6 sollten die Kinder aufstehen für die Schule ..........und der Kuhstall mit den Melkzeiten 

Abends das Gleiche in grün: Wer bringt die "Jüngeren" ins Bett oder wie kommt man zur Elternversammlung in die Schule die um 18.00 Uhr beginnt 

Das alles ohne Altenteiler oder Au-pair im Haus  Es hat eben alles seine Vor- und Nachteile 
Das macht mich nun seit über 20 Jahren fix und fertig weil ich nicht aus der LW stamme und dies für meine Mutter kein Problem war und somit ich immer ausgeglichen zur Schule kam .

[martina-s]

Stimmt, Mathilde,
so was nervt tierisch. Möchte aber noch zusätzlich erwähnen, dass man auch mit SE als Hilfe nicht unbedingt am besten fährt. Man hat dann auch oft nur das Gefühl abhängig zu sein.



Gell, schön langsam bekommen wir  schon die hundert Punkte zusammen Bei punkt 16 sind wir schon *lautlach*

[gundi]

Hallo!

Mir ist auch schon des öfteren passiert,das ich alles am liebsten auf den Mond geschossen hätte.Nachdem ich mir dann aber überlegt habe was für Alternativen es zum Bäuerinnensein  gäbe,so habe ich auch in anderen Berufen einige Nachteile entdeckt.Einen großen Vorteil sehe ich darin, sich die Zeit frei einteilen zu können.

liebe Grüße und ein schönes Wochenende

gundi

[Marina]

Hallo Martina,

kann es sein, dass du heute einen schlechten Tag hast? Sonst lesen sich deine Einträge nämlich nicht sooo negativ  .
An manchen Tagen stört einen einfach alles. Aber wenn ich an meine 16-jährige Berufstätigkeit zurückdenke, möchte ich eigentlich nicht mehr tauschen!

Gruß
Marina

[suederhof1]

Hallo

17.Weil man hochschwanger noch melken muß oder Tiere treiben,schnauf.
Kein Krankenschein wenns einem schlecht geht

LG Barbara

[suederhof1]

18. Weil es keine praktisch keine 8 Wochen Babypause gibt.
Von 3 Jahren ganz zu schweigen.

LG Barbara

[frankenpower41]

Hallo

19. Weil es mich nervt überallhin  zu spät zu kommen. Wenn man wirklich früher anfängt kalbt bestimmt ne Kuh oder irgend ein Tier ist krank.

20. Weil ich mir nicht gerne anhöre, von Nichtmehrlandwirten, wir haben auch nicht so lange im Stall gebraucht ( Kunststück, die hatten seinerzeit auch nur einen Bruchteil unseres Bestands)

Trotzdem würde ich es wieder machen

Marianne

[geli.G]

21. Weil ich mich bei meinen Urlaubgästen, aber auch bei einheimischen Nichtlandwirten rechtfertigen muss:
Warum das Kalb nicht bei der Kuh bleiben darf ?
Warum die Kühe "Ganzjahressilage" bekommen?
Warum wir keinen Weidegang machen?
Warum wir mit der Gülle den Boden "belasten"? ...... es nervt mich.....!!!!