Autor Thema: Altersheim, nein Danke........  (Gelesen 57821 mal)

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Offline kabraedu

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Re: Altersheim, nein Danke........
« Antwort #75 am: 25.03.14, 09:39 »
Guten Morgen,
ein echt interessantes Thema. Gut für mich kam immer (wenn es die das Umfeld und die Situation zuläßt) nur eine Pflege meiner Mutter in ihrer häuslichen und gewohnten Umgebung in Frage. Und auch in der jetzigen schweren Phase dieser Pflege weiß ich, dass ich es richtig gemacht habe und weiterhin tun werde. Ich für mich überlege mir für später, bedingt durch die Möglichkeit der Wohnungsgenossenschaften, einmal in ein Mehrgenerationenhaus zu ziehen oder in eine Anlage in der dies praktiziert wird. Dann gibt es hier verstärkt die Seniorengerechte Wohneinheiten und dann noch das betreute Wohnung bevor es zum Heimaufenthalt kommen muss.
Man sollte sich schon in jungen Jahren durchaus rechtzeitig Gedanken um dieses Thema machen. Mit Haus und Hof sieht es da sicher schon etwas anders aus als wenn man nur zur Miete wohnt. Aber angesichts dessen, das ich heute schon weiß das ich niemanden haben werde, der mich einmal pflegt und im Alter betreut ......... die Zeit rennt schneller als man glaubt.
Schön wie intensiv und ausführlich dieses Thema hier besprochen wurde.
Gruß Karin
aus Duisburg in NRW
der Stadt an Rhein und Ruhr
am Tor zum Niederrhein

Offline muellerin

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Re: Altersheim, nein Danke........
« Antwort #76 am: 25.03.14, 18:33 »
aber auch zu hause müssen sie sich oft an einen neuen tagesrhythmus gewöhnen -

wenn ich auf die hilfe angewiesen bin, kann ich auch nicht immer verlangen dass die hilfen zu dem Zeitpunkt kommen wann ich es will - sei es haushalt oder krankenpflege -
ich erlebe das gerade mit haushalthilfe - eine unserer hilfen kann im Moment nich arbeiten - ja glaubt ihr die alte Dame wäre einverstanden dass die andere am montag oder dienstag zum putzen kommt -
nein - frühstens am donnerstag, lieber am freitag - doch leider ist die ersatzhilfe an diesen beiden tagen bereits ausgebucht -
nun - vielleicht kann sie noch überzeugt werden, sonst muss sie es eben selbst machen - aber im selben Atemzug hat sie "geklöhnt" sie könne ja nicht mehr staubsaugen - der rücken schmerze da zu fest !!! - nun vielleicht muss dann eben eine der töchter oder enkeltöchter diesen part übernehmen, aber ob die dann am freitag zeit haben ????

Meine SM hat sich lange gesträubt, morgens den Pflegedienst zu akzeptieren. Das wäre ein zu großer Einschnitt in ihre persönliche Freiheit.
Zum Glück hat sich mein Mann dann durchgesetzt, weil Kind und ich i.R. um 7 Uhr aus dem Haus gehen und er wegen Stallzeiten und Unwägbarkeiten auch manchmal zu ihrer Frühstückszeit nicht wieder im Haus ist. Sie kann es sich allein nicht mehr richten und will sich auch nicht selbst spritzen (Zucker).
Nun kommt der Pflegedienst gegen 7.30, und es funktioniert gut. Am Wochenende kann sie dann bis halb 9 schlafen, weil wir dann alles übernehmen.
Grundsätzlich muss in so einer Situation auch auf die Pflegenden Rücksicht genommen werden, finde ich. Wenn ein alter Mensch selbst nicht mehr kann, darf er auch nicht erwarten, dass alles nach seinem Kopf geht. Hier müssen dann Kompromisse her... Schwierig  ;D.

LG
Müllerin

Offline Hilde

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Re: Altersheim, nein Danke........
« Antwort #77 am: 21.07.14, 20:51 »
Ein Chormitglied hat mich gerade um Rat gefragt.

Seine SM benötigt eine ausländische Pflegekraft. Er hat in der Nachbarschaft bereits eine Polin, die hier mit einem Deutschen verheiratet ist. Sie hat eine Bekannte aus Polin, die gerne als Pflegekraft in Deutschland arbeiten möchte.

Hat jemand Erfahrung wegen Lohnhöhe, Lohnnebenkosten, Anmeldung?



LG

Hilde



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Offline WieseTopic starter

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Re: Altersheim, nein Danke........
« Antwort #78 am: 22.07.14, 11:52 »
Hallo Hilde

Vielleicht kannst du mal bei einem Pflegedienst nachfragen, wie das hier mit der Lohnabrechnung gehandhabt wird.

LG. Wiese
Wer sich heute freuen kann,soll nicht bis morgen warten.
                     " Pestalozzi "

Offline strop

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Re: Altersheim, nein Danke........
« Antwort #79 am: 22.07.14, 13:28 »
Hilde, ich kenne ein paar polnische Frauen, die bei älteren Menschen den Haushalt führen.
Sie sind keine ausgebildeten Pflegekräfte. Es kommt sicher auch darauf an, ob sie etwas deutsch sprechen können, ob sie den Führerschein haben, um z.B. zu Arztbesuchen und zum Einkaufen zu fahren. Auch ob sie 24 Stunden am Tag zur Verfügung stehen oder eine geregelte 40 Std.-Woche haben. Was evtl. alles noch so "nebenbei" anfällt, Garten, Putzen, Kochen.
Sie bekommen netto ca. 1000 bis 1200 euro, bei freier Kost und Logi. Sie sind für ihren "Schützling" weitgehend den ganzen Tag da, haben aber auch geregelte Freizeit, um z.B. Freunde zu besuchen.
Meine Mutter hat ein paar ältere Damen als Freundinnen, zwei davon haben polnische Frauen engagiert, die sich sehr gut kümmern und auch pflegerische Dienste machen. Sie sind mit ihnen prima zufrieden, denn sie haben Führerschein/Auto und können sich besuchen fahren. Sie bewahren sich so ein Stück weit Unabhängigkeit.
Die Lohnnebenkosten kann man erfragen.
LG, Monika

Offline frankenpower41

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Re: Altersheim, nein Danke........
« Antwort #80 am: 22.07.14, 14:36 »
Hallo  Hilde

Ich habe mich erst vor kurzer Zeit mit einer Bekannten aus dem Dorf unterhalten die eine polnische Pflegekraft für ihren Opa haben.  Sie sind sehr zufrieden. Die Frau meinte aber, wenn sie alle Kosten einrechnet, dann käme ein Heimplatz auch nicht teuerer. (Verpflegung, Versicherung, Wasserkosten usw).  Ihnen geht es darum, dass Opa in gewohnter Umgebung lebt. Er hat abgeschlossene Wohnung im Haus. Ich würde es nicht wollen (bei unseren nicht getrennten Wohnverhältnissen), dass da jemand mit wohnt.

Die Frau aus Polen,ganz hinten an der Grenze her, spricht fast kein deutsch (lernt aber) hat sehr Heimweh. Sie braucht auch etwas Familienanschluss.  Daheim Mann (kleiner Hof) und fast erwachsenen Kinder, war vorher für 3 Jahre zur Kinderbetreuung in New York. Sie hat keine pflegerische Ausbildung.  Opa ist auch nicht bettlägerig. Ich vermute mal, dass kochen hauptsächlich die ST macht, sie meinte nur, dass sie es alleine nicht schafft vor allen weil Opa Nachts oft ruft.

Marianne
« Letzte Änderung: 22.07.14, 20:35 von frankenpower41 »

Offline Hilde

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Re: Altersheim, nein Danke........
« Antwort #81 am: 22.07.14, 18:01 »
Vielen Dank schon mal an alle, die geantwortet haben. Ich werd es so weiter geben.

Es ist sicher oft nicht einfach, jemand Fremden in seiner Wohnung zu haben. Oft möchten die älteren Menschen aber nicht aus ihrer gewohnten Umgebung raus und da ist es wieder gut, wenn es polnische Pflegekräfte und Hilfen gibt.

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Offline SiegiKam

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Re: Altersheim, nein Danke........
« Antwort #82 am: 22.07.14, 22:55 »
Ja, es ist schön in seiner gewohnten Umgebung zu bleiben. Aber für welchen Preis? Ein dementer Mensch wird von einer völlig fremden Frau, die mit viel Glück Deutsch sprechen kann, betreut. Ich sage bewusst betreut, denn sie kann ihn nicht pflegen, weil sie dafür weder eine Altenpflegeausbildung hat noch eine medizinische, noch eine geriatrische. Sie kann genauso als Putzfrau irgendwo arbeiten. Ich glaube bei der Auswahl einer Putzhilfe ist man sogar wählerischer als bei der einer ausländischen Pflegekraft. Bei der Putzhilfe will man wissen, woher sie kommt, ob sie einen guten Leumund hat etc., denn man lässt sie in sein privates Reich. Aber die Not eine Hilfe zur Pflege zu bekommen ist anscheinend so groß, dass man seine Mutter oder seinen Vater 24 Stunden mit einem Menschen alleine lässt, der völlig unbekannt ist, aus einem anderen Land kommt, den alten Menschen und seinen Hintergrund genausowenig kennt, wie er weiß, wie man mit kranken oder dementen Menschen umgeht. Und krank ist jemand, der eine Pflegekraft braucht, sonst bräuchte er sie ja nicht, oder? Ja, man kann die ersten Tage zu Besuch kommen und die fremde Arbeitskraft beobachten. Aber weiß jemand, wie sie mit dem dementen Menschen umgeht, wenn sie alleine ist? Wo doch für einen selbst es schon schwierig ist mit dem Vater oder der Mutter umzugehen, wenn sie sich etwas in den Kopf setzen oder Dinge tun, die alles durcheinander bringen? Keine einfache Lösung.

Siegi
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Offline LunaR

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Re: Altersheim, nein Danke........
« Antwort #83 am: 22.07.14, 23:00 »
Hallo,

ich finde es heftig, von einer fremden Pflegekraft eine 24 Stunden Bereitschaft zu erwarten. Nicht nur wegen der Gewerkschaft, gestzl. Arbeitszeitregelung usw., sondern auch unter dem Gesichtspunkt, wie das jemand aushalten können soll. Wenn einem das als Angehöriger schon kaum gelingt, wie kann man es dann von jemand Fremden erwarten, der keine Beziehung zu diesem Menschen hat? Zeitweise Hilfe von ausländischen Pflegekräften finde ich aber i. O. Auch Angehörige haben ihre Grenzen und brauchen auch Entlastung.

LG
memory
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Ein lieber Gruß Luna


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Offline gammi

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Re: Altersheim, nein Danke........
« Antwort #84 am: 22.07.14, 23:16 »
Die ausländischen Pflegekräfte haben schon auch ihre Freizeiten. Es geht bei der Art von Betreuung ja auch eher darum, dass einfach jemand da ist der Hilfe holen kann wenn irgendetwas ist.

Es gibt Agenturen, die ausländische Pflegekräfte vermitteln.
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Offline Maja

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Re: Altersheim, nein Danke........
« Antwort #85 am: 23.07.14, 14:28 »
Wir haben einen Freund der seit kurzer Zeit eine polnische Pflegekraft im Haus hat.
Seine beiden Söhne leben zu weit weg um sich kümmern zu können und er selbst kann nicht mehr alleine sein im Haus, er hat öfter Schwächeanfälle.
Er kommt sehr gut mit der Dame zurecht, sie ist auch sehr belesen und wissbegierig im Deutsch lernen. Kocht für ihn die leckersten Sachen, fährt ihn in seinem Auto spazieren. Bringt ihn zu den Plätzen an denen man schön fotografieren kann und lernt so von ihm viel über das Hobby fotografieren.
Unser Freund ist sehr glücklich dass er diese Frau über die Caritas gefunden hat.
Selbstverständlich wird sie für ihre zeit bezahlt, aber ich weiß nicht wie viel sie Stundenlohn bekommt. Müsste ich mal erfragen.

Offline Katz

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Re: Altersheim, nein Danke........
« Antwort #86 am: 23.07.14, 23:55 »
Also soweit ich mich erinnern kann hat die polnische PK meiner Nachbarin ca 1300 € im Monat gekostet, waren alle sehr zufrieden. Die Oma konnte bis zum Schluss daheim bleiben.

Grüßle....
Grüße aus dem Frankenwald

Offline Lise

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Re: Altersheim, nein Danke........
« Antwort #87 am: 18.06.15, 23:13 »
Heute habe ich es geschafft, meine Mutter zum 1. Mal im Altenheim zu besuchen. Sie ist dement und war bei meinem Bruder. Leider haben wir keinen Kontakt, d. h. ich bekomme keine Resonanz auf Einladungen, E-Mails, Telefonate. So war es auch, dass ich per E-Mail erfahren hab, dass die Mutter jetzt im Altenheim ist. Für mich war es ein komisches Gefühl und ich habe einen Besuch immer vor mir her geschoben. Heute war ich nun mal dort. Sie hat sich gefreut, ich hatte ihr Blumen mitgebracht. Ich bin aber schon ein bisschen erschrocken, wie sie in diesen Wochen gealtert ist. Ich nehme mir nun vor, sie ab und zu aufzusuchen.
Hat aus dem BT auch jemand ähnliches erlebt?
 L G Lise

Offline cara

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Re: Altersheim, nein Danke........
« Antwort #88 am: 14.01.17, 08:42 »
Die Gesellschaft wird immer älter und immer mehr Menschen möchten so lange wie möglich in ihren eigenen vier Wänden oder wenigstens für sich in einer abgeschlossenen Wohneinheit leben. Möglich machen das Wohnformen wie Mehrgenerationenhaus, Senioren-WG etc.
Stichwort "Selbstbestimmtes Wohnen im Alter".

ein bisschen mehr Informationen gibt es beim BMfFSJ.

Habt ihr davon schon eimal gehört? Gibt es bei euch vielleicht schon solche Projekte?
LiGrüss cara

It's a magical world, Hobbes, ol' buddy...
Let's go exploring!

Offline annelie

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Re: Altersheim, nein Danke........
« Antwort #89 am: 14.01.17, 09:54 »
Bei uns in der Nachbarschaft wird heuer ein Mehrgenerationenhaus gebaut. Eine Wohnungsbaugenossenschaft baut diese kleine Anlage. Um einziehen zu können muß man u. a.  Mitglied sein und drei Anteile à 500 € zeichnen. Die Wohnung sind Mietwohnungen. Außerdem sollen kleine Büros in die Gebäude kommen, so dass  Bewohner, die das so wollen dort arbeiten können. Die Wohnungen sind unterschiedlich groß, so dass sowohl Familien als auch Einzelpersonen dort wohnen können. Es wirds  Demenz-Wohngruppen geben,  für 18 Demenzkranke, sowie Pflegepersonal.
Das Projekt besteht aus
    17 Wohnungen von 30-105qm
    einem Anbau für zwei ambulante Wohngemeinschaften (Pflege und Demenz)
    5 Büroeinheiten unterschiedlicher Größe
    Gemeinschaftsraum
    Gemeinschaftliche Nutzflächen (z.B. Hobbyraum, Werkstatt, …)
    und individuelle Nutzflächen (Stellflächen, Kellerabteil, Fahrradraum)

« Letzte Änderung: 14.01.17, 09:57 von annelie »
Vergangenheit ist Geschichte,
Zukunft ist ein Geheimnis
und jeder Augenblick ist ein Geschenk.

Liebe Grüße
Annelie