Bäuerinnentreff

Schweiz / Österreich => Schweizer Stammtisch => Aktuelles aus der Schweiz => Thema gestartet von: Kleopatra am 07.11.12, 13:12

Titel: Fetz fordert Gleichstellung der Bäuerin via DZ
Beitrag von: Kleopatra am 07.11.12, 13:12
Heutige Bauernzeitung Seite 5. Anita Fetz fordert Gleichstellung der Bäuerinnen via DZ. Kann den Link nicht finden, aber bin begeistert.
Titel: Re: Fetz fordert Gleichstellung der Bäuerin via DZ
Beitrag von: Pierette am 07.11.12, 13:32
Hallo swiss, wärst  du so nett und erklärst ein wenig genauer?
Titel: Re: Fetz fordert Gleichstellung der Bäuerin via DZ
Beitrag von: Conchita am 07.11.12, 13:48
Die Schweizer Bauern sollen nur noch Direktzahlungen (Subventionen vom Staat) bekommen, wenn sie ihre Frauen sozial besser stellen. Fetz schlägt vor, die Frauen als Angestellte zu entlöhnen oder ihnen eine Betriebszweig zu übertragen. Mir persönlich führt das irgendwie zu weit, muss es unbedingt über die Direktzahlungen gelöst werden. Der Ansatz ist sicher nicht schlecht, aber mit den Worten meines Mannes: und was mit den armen Bauern, die gar KEINE Frau haben 8)

Titel: Re: Fetz fordert Gleichstellung der Bäuerin via DZ
Beitrag von: Kleopatra am 07.11.12, 15:09
Die Schweizer Bauern sollen nur noch Direktzahlungen (Subventionen vom Staat) bekommen, wenn sie ihre Frauen sozial besser stellen. Fetz schlägt vor, die Frauen als Angestellte zu entlöhnen oder ihnen eine Betriebszweig zu übertragen. Mir persönlich führt das irgendwie zu weit, muss es unbedingt über die Direktzahlungen gelöst werden. Der Ansatz ist sicher nicht schlecht, aber mit den Worten meines Mannes: und was mit den armen Bauern, die gar KEINE Frau haben 8)



Die haben Glück gehabt.  ;)

Nein im Ernst, Conchita, danke für die Erklärung. Ich ärgere mich eben seit vielen Jahren über die Schlechterstellung der Bäuerin, um so die Machomännerlandwirte am Leben zu erhalten. Fast alles auf Kosten der Bäuerin. Ich musste meinen Mann zuerst von einem öffentlich beurkunteten Ehevertrag überzeugen, zudem musste/ durfte ich die Lehre als Landwirt nachholen um mich ein kleines bisschen in Sicherheit zu fühlen. Zu viele Geschichten in denen die Frauen sogar einen Grossteil ihres eingebrachten Vermögens verloren, hatte ich gehört.

Deshalb deinem Mann Conchita. Wer einer keine Frau hat, dann lebt auch nicht auf deren Kosten und Substanz. Vielleicht lebt er dann auf Kosten der Mutter ???/ Eltern ???
Aber die haben häufig bereits die AHV, also gehts mal um die Ehefrauen.

Der Direktor des SBV J. Bourgeois meint. Zitat. DZ sind Abgeltung für eine erbrachte Leistung und kein Instrument für Sozialpolitik.
Quatsch finde ich.  >:(
Den ich finde wen man die DZ an die Einhaltung des Tierschutzes knüpfen kann, dann kann man sie auch an die Einhaltung minimalster Sozialabsicherung für die Schwertsarbeiterin Bäuerin knüpfen.

Was mich noch geärgert hat ist das Zurückkrebsen der Bäuerinnenpräsidentin. Wobei eigentlich hat sie einfach Schiss wen sie sagt, dass sie sich nicht vorstellen kann das dies akzeptiert wird. Womit sie der Anita Fetz eigentlich indirekt Recht gibt.
Sie hat es nur im Moment der Aussage nicht gemerkt.
Titel: Re: Fetz fordert Gleichstellung der Bäuerin via DZ
Beitrag von: maggie am 07.11.12, 17:24
hallo swissbäuerin

ich finde das von fetz eine bodenlose frechheit -
was ist mit den bäuerinnen die auswärtsarbeiten ? - natürlich erledigen die zu hause auch einen grossen teil der arbeit - aber ich finde diese "frauenförderung" von linker seite einfach nur dumm -

ich weiss, ich bin nicht abgesichert, aber damals wurde nicht darüber gesprochen und heute stört es mich nicht mehr - ich komme schon zu meinem "geld" ....

ich bin auch dafür dass die frauen entweder miteigentümerin, für einen eigenen betriebszweig zuständig sind oder angestellt werden vom betrieb - aber diese forderung geht einfach total daneben -

das hat wirklich nichts miteinander zu tun -

dann ihr kommentar - für maschinen geben die landw. jede menge geld aus, aber der ehefrau können sie keinen lohn bezahlen - finde ich auch nicht korrekt -
wenn unser betrieb maschinel gut eingerichtet ist, habe ich es als bäuerin auch nicht mehr so streng  -

gut - vielleicht will sie einfach mal wieder provozieren, dass kennt man bei dieser dame ja (nur ich weiss nicht, ob es nicht doch oft ihre ansichten sind !!), aber es wird in diesem fall noch etwas mehr über dieses thema gesprochen -

ich habe mich über diese kommentare eher geärgert, als dass ich sie (auch nur im minimsten ansatz) gut fand !!!
Titel: Re: Fetz fordert Gleichstellung der Bäuerin via DZ
Beitrag von: maggie am 07.11.12, 17:27


Der Direktor des SBV J. Bourgeois meint. Zitat. DZ sind Abgeltung für eine erbrachte Leistung und kein Instrument für Sozialpolitik.
Quatsch finde ich.  >:(
Den ich finde wen man die DZ an die Einhaltung des Tierschutzes knüpfen kann, dann kann man sie auch an die Einhaltung minimalster Sozialabsicherung für die Schwertsarbeiterin Bäuerin knüpfen.


danke swissbäuerin - aber ich möchte nicht mit dem tier- und naturschutz in einen topf geworfen werden -
ich weiss, das ist überspitzt - aber genauso sehe ich auch die forderung von fetz  :-X
Titel: Re: Fetz fordert Gleichstellung der Bäuerin via DZ
Beitrag von: Romy am 07.11.12, 18:31
Meine St hat sie mir zu lesen hingelegt. Aber da ich mich in meinem Fleischberg winde, hatte ich noch nicht die Ruhe den Text zu lesen. Ich selber hatte die Buchhaltung unter mir und deshalb habe ich mir immer einen Lohn ausbezahlt. Ist ja einfach nur einmal ins aus und einmal ins ein und Ende Jahr habe ich mir dann selber einen Lohnausweis ausgestellt.
Frau muss sich halt zu Helfen wissen. Und wie schon Maggie schrieb: Jede Maschine auf dem Betrieb erleichter auch meine Arbeit. Wir haben sogar Geräte die auf mein Verlangen gekauft wurde. Zum Beispiel der Heuschwader.
Titel: Re: Fetz fordert Gleichstellung der Bäuerin via DZ
Beitrag von: Kleopatra am 07.11.12, 18:35
Ich habe natürlich bewusst etwas provoziert.  ;)

Aber ich habe Anita Fetz wirklich immer bewundert und bewundere sie noch. Habe natürlich selber eine ziemlich linke Vergangenheit.  :-*

Manchmal muss frau eben etwas übers Ziel hinausschiessen um etwas zu bewegen. Ich hoffe fest das ihr das gelingt.

So sind die Meinungen verschieden. So soll es auch sein.

Das Argument mit den Maschinen na ja, das ist wohl etwas überspitzt. Auch ich habe mir zu helfen gewusst, mit Lohn und Absicherung, aber ICH musste mir helfen, mich für meine Anliegen einsetzen, etwas das Nicht Bäuerinnnen nicht müssen.

Und na ja, ich hätte doch gerne mal eine neue Küche meine ist fast 30 Jahre alt, natürlich mit neuerem Kühlschrank und Backofen, trotzdem, die Kästen lösen sich langsam auf, unser Badezimmer ist echt grusig, es ist auch fast 30 Jahre alt. Ich werde seit Jahren vertröstet,  manchmal ist es mir auch wieder gleich, und zu fest darf ich nicht jammern, den jetzt bauen wir einen neuen Pferdestall und vor 2 Monaten habe ich mir eine neue Absaugeinrichtung mit Abnahmeautomatik und anderen Schikanen gekauft, die alte Melkeinrichtung war auch beinahe 20 Jahre alt. Aber mein Mann hat sich einen neuen breiteren Grupper, und einen 3. Kipper geleistet und liegt mir mit einem neuen Mäher in den Ohren. Was wird wohl als nächstes angeschafft? Das Haus kommt wirklich immer zuletzt. Manchmal auch bei mir, da ich nicht diee Hausfrau bin, aber vor allem bei meinem Mann. Ich müsste ihm einfach wochen-monatelang konstant in den Ohren liegen, oder einen grossen Hammer nehmen und alles selber rausschlagen und reissen.
 
Titel: Re: Fetz fordert Gleichstellung der Bäuerin via DZ
Beitrag von: Pferdefrau am 07.11.12, 18:58
Und was ist wenn die Frau Eigentümerin des Hofes ist? :) Ich finde es wichtig für die Frauen das sie abgesichert sind. Finde es gerade für die Frauen wichtig die aus ihrem ursprünglichen Beruf ausgestiegen sind. Eine Ehe kann auch mal auseinander gehen.
Ob das der richtige Weg ist weiss ich nicht, aber mehr absicherung ist wichtig.
Titel: Re: Fetz fordert Gleichstellung der Bäuerin via DZ
Beitrag von: hildy am 07.11.12, 23:50
Mein Mann und ich haben einen Ehevertrag. Gemäss diesem waren wir gemeinsam Eigentümer des Betriebes und lebten in Gütergemeinschaft. Mein Mann hat seine AHV-Beiträge abgerechnet, ich nur von meinen Nebeneinkünften. Es lag damals nicht drin, dass wir auch für mich einen Lohn ausgewiesen hätten. Trotzdem sind wir nun beide auf einen guten Rentenbetrag gekommen, dank dem, dass ich schon vor der Ehe ein bezahlt hatte und mir die Betreuung von 4 Kindern angerechnet wurde.
Auch ich musste erst insistieren, bis mein Mann begriff, warum ich einen Ehevertrag wollte. Ich hatte  bei einer Bekannten, deren Mann gestorben war gesehen, wie schwierig sie es hatte, den Betrieb weiter zu führen. Der Hof gehörte ihr ja nicht, es war der Erbe ihrer Kinder und so bekamen diese einen Vormund und  der Vormund konnte jederzeit eingreifen weil er die Rechte der Kinder schützen musste.
Zum Glück sind wir nicht in eine solche Situation geraten - aber mit dem Ehe- und Erbvertrag wäre die Rechtslage um einiges besser gewesen. -
Zu Anita Fetz ist zu sagen, dass sie eine kluge und tüchtige Nationalrätin ist. Sie weiss aber sehr gut, wie man sich in Szene setzen muss!  ::)
Auch ich möchte nicht eine weitere "Auflage" für die Direktzahlungen sein! Sicher kann man sich auch auf andere Weise finanziell absichern! Aber daran denken muss man schon.
Hildy
Titel: Re: Fetz fordert Gleichstellung der Bäuerin via DZ
Beitrag von: maggie am 08.11.12, 00:04
auch wir haben einen ehevertrag - haben ihn zum glück auch nie gebraucht und es ist wie bei hildy, da ich vor der ehe schon gut einbezahlt habe und während der ehe immer kleine nebenjobs hatte wo mit ahv abgerechnet wurde, haben wir auch eine anständige rente - ich werde nächstes jahr ab april zu den bezügern gehören - wir haben nie daran gedacht mir einen lohn gutzuschreiben - auch ich nicht - ich zahlte immer ahv ein und der betrag aus dem betrieb war ansehnlich und da es zusammengezählt wird wussten wir, dass es so geht - hat uns unser buchhalter schon vor jahren erklärt

ich habe bei meiner schwägerin erlebt wie das ist, hatten keinen betrieb, aber mein bruder verstarb vor der geburt des 1. kindes - dann hiess es sie müsse für ihr kind einen vormund haben, da haben wir uns erkundigt - und gefragt - wie ist das, wenn die mutter stirbt, bekommen dann die kinder auch einen vormund - nein bewahre - da haben wir uns gewehrt - und es ging ohne - das gesetz war schon lange geändert, aber es wurde einfach so gehandhabt und die meisten frauen wussten nicht, dass es auch ohne geht !!! -
die hatten gar keine freude an uns beiden, wir haben sehr viele stunden auf ämtern, etc. zugebracht ....
Titel: Re: Fetz fordert Gleichstellung der Bäuerin via DZ
Beitrag von: Kleopatra am 08.11.12, 09:49
@hildy und maggie. Ihr wart eurer Zeit wohl weit voraus. 

Heute morgen beim Misten kam mir noch ein Gedanke zu unseren Bäuerinnenpräsidentin. Vor etwa 1 Monat hat sie ein Interview gegeben indem sie geklagt hat wie schlecht die Bäuerinnen sozial abgesichert seien. Dieses Interview war u. a. auch im Blick online zu lesen.

Nun packt eine linke Frau den Stier bei den Hörnern und nun ists auch wieder nicht recht. Was und wer soll den handeln wen sie nur klagt aber nichts tut. Die Bauern werden es wohl kaum anpacken. Wir emanzipierten Frauen wir haben das nicht nötig. Aber scheinbar hat laut Bäuerinnenpräsidentin die Mehrheit der Bäuerinnen Hilfe nötig.

Stimmt das nun, dann wären wir vom bt mit einem Ehevertrag demzufolge alles emanzipierte Weiber und wissen uns zu helfen und abzusichern. Aber die anderen, die ohne Ehevertrag, was ist mit denen. Was ist mit der Mehrheit, falls es eine Mehrheit ist.
Titel: Re: Fetz fordert Gleichstellung der Bäuerin via DZ
Beitrag von: maggie am 08.11.12, 10:52
hallo swissbäuerin,
gut - die präs. klagte - aber sie klagt nicht nur - sie sind aktiv im schweiz. vorstand -

und wie tönte es als der vorstand unter der *neuen* präsidentin (letztes jahr oder dieses frühjahr) beschloss am frauenstreiktag mitzumachen, um aufzurütteln - da war das hallo - vor allem aus bäuerlichen kreisen - riesengross !!

Titel: Re: Fetz fordert Gleichstellung der Bäuerin via DZ
Beitrag von: Kleopatra am 08.11.12, 14:47
hallo swissbäuerin,
gut - die präs. klagte - aber sie klagt nicht nur - sie sind aktiv im schweiz. vorstand -

und wie tönte es als der vorstand unter der *neuen* präsidentin (letztes jahr oder dieses frühjahr) beschloss am frauenstreiktag mitzumachen, um aufzurütteln - da war das hallo - vor allem aus bäuerlichen kreisen - riesengross !!


Aktiv, was machen sie den? Bin nicht dabei und habe echt keine Ahnung :-\

Wer hat den opponiert gegen das mitmachen am Frauenstreiktag? Ich habe schon vor 20 Jahren am Frauenstreiktag mitgemacht. Also ich war es nicht.  :-\

Vielleicht brauchen wir eine Anita Fetz, vielleicht brauchen wir die anderen Frauen. Wäre ja mal eine Überlegung wert. Vielleicht wären die restlichen Frauen auch mal froh um uns. Also ich wäre dabei.
Titel: Re: Fetz fordert Gleichstellung der Bäuerin via DZ
Beitrag von: Conchita am 09.11.12, 15:02
Wie Romy es gemacht hat mit dem Lohn und dem Lohnausweis finde ich super! Wäre mir bisher gar nicht in den Sinn gekommen. Aber das mache ich ab nächstes Jahr genauso. Statt den Lohn an SV auszubezahlen, der hat jetzt AHV, zahle ich den Lohn an mich aus! Danke, Danke! Da ich ja noch einen Job auswärts habe, kann ich jedes Jahr mit dem Lohnausweis ein eigenes Einkommen ausweisen. Ehevertrag haben wir nicht. Auch ein sehr guter Ansatz.

Titel: Fetz fordert Gleichstellung der Bäuerin via DZ
Beitrag von: Uhu am 10.11.12, 14:13
Um etwas einen Millimeter zu bewegen,muss man in der Schweiz grad den Bulldozer hervorholen. Genauso kommt bei mir die Forderung an. Ein Wachrütteln der Männer, für doe es nicht selbstverständlich ist, dass Frauen besser abgesichert werden müssen. Die Frauen, die hier schreiben, sind sicher sehr gut informiert. Aber es gibt zu viele Bäuerinnen, denen im Fall des Falles ganz nichts bleibt. Ob das mit den DZ gelöst werden muss, ist glaubs zweitrangig, wichtig ist, dass es gelöst wird. Vielen Familien ist glaubs auch nicht klar, was in einem IV Fall passiert, für die Frau ist dann hoffentlich wenigstens auf privater Ebene getan worden.
Wir haben es wie Romy gelöst, mein Lohn wird grad wie der von den Mitarbeitern geregelt. Hat bei uns noch den Vorteil, dass die Unfallversicherung günstiger ist ;-)
Titel: Re: Fetz fordert Gleichstellung der Bäuerin via DZ
Beitrag von: geli.G am 10.11.12, 19:16
Hallo ihr,

ich les hier manchmal mit, weil es mich interessiert, was in der Schweiz so los ist....vor BT-Zeiten wusste ich kaum was über euer Land.... :-[

Mein Mann und ich haben einen Ehevertrag. Gemäss diesem waren wir gemeinsam Eigentümer des Betriebes und lebten in Gütergemeinschaft.

Das was Hildy hier schreibt, war bei uns (ich weiß nicht ob es in ganz Deutschland so war) völlig üblich.....auch bei mir vor 20 Jahren. Das wurde sogar vom Bauernverband so empfohlen.

Jetzt wird dringend davon abgeraten, weil bei einer Scheidung der ganz Hof draufgehen kann.
Titel: Re: Fetz fordert Gleichstellung der Bäuerin via DZ
Beitrag von: LunaR am 10.11.12, 19:25
Zitat
ich les hier manchmal mit, weil es mich interessiert, was in der Schweiz so los ist....vor BT-Zeiten wusste ich kaum was über euer Land....
  :-[

Geht mir genauso  :-[.

Luna
Titel: Re: Fetz fordert Gleichstellung der Bäuerin via DZ
Beitrag von: maggie am 10.11.12, 19:32
mein sv hätte nie die einwilligung gegeben dass wir den hof gemeinsam übernommen hätten - ich wollte auch nicht, aber anschliessend haben wir einen ehevertrag gemacht und da hatte er nichts mehr dazu zu sagen ..

wenn ich mein auswärtsverdientes geld in den betrieb stecke oder mein erbgut, ist das ja notiert und dann wird das bei einer trennung oder todesfall zuerst "auseinandergenommen" -
und erst dann wird der hof geschätzt

dann wird berechnet wieviel mehrwert der hof seit der übernahme oder heirat hat, und dann wird geteilt -
d.h. - wenn bei einer scheidung der bauernverband der bäuerin nicht "unterjubelt" - wenn sie ihren anteil rausnehmen, wird der betrieb eingehen oder jedenfalls nicht mehr überlebensfähig sein -
so geschehen bei meiner schwester vor ca. 20 jahren (nach 15 jahren ehe), sie stand da, mit 4 kindern (zw. 10 und 15) und bekam einen eher knappen unterhalt, da ihr herr gemahlt bei der steuerbuchhaltung einiges vertuschte.... - ginge heute wahrscheinlich nicht mehr -
der betrieb wird trotz ihrer damaligen zurückhaltung nicht weiterexistieren wenn ihr exmann in rente geht, da die kinder nicht mehr oft auf dem hof waren und keiner der 3 buben in die landw. einstieg...
ich hätte mich da durchgesetzt - aber sie - wollte einfach ein ende und ihre ruhe haben -
und ihr anwalt war auch zu wenig für sie da - na ja - der gegenanwalt war ein sehr guter parteikollege ihres eigenen !! -   >:(
Titel: Re: Fetz fordert Gleichstellung der Bäuerin via DZ
Beitrag von: maggie am 10.11.12, 19:32
Zitat
ich les hier manchmal mit, weil es mich interessiert, was in der Schweiz so los ist....vor BT-Zeiten wusste ich kaum was über euer Land....
  :-[

Geht mir genauso  :-[.

Luna

so ging es mir mit deutschland - obwohl ich ja seit bald 40 jahren nur ca. 200 m luftlinie von euch entfernt wohne - aber die grenze war einfach immer da
Titel: Fetz fordert Gleichstellung der Bäuerin via DZ
Beitrag von: Uhu am 10.11.12, 19:44
Das macht dieses Forum ja so spannend, man erfährt total viel über die Zustände ennet der Grenze und auch über Mentalitäten. Schade, dass ich nicht mehr da sein kann.
Titel: Re: Fetz fordert Gleichstellung der Bäuerin via DZ
Beitrag von: Kleopatra am 10.11.12, 20:27
mein sv hätte nie die einwilligung gegeben dass wir den hof gemeinsam übernommen hätten - ich wollte auch nicht, aber anschliessend haben wir einen ehevertrag gemacht und da hatte er nichts mehr dazu zu sagen ..

wenn ich mein auswärtsverdientes geld in den betrieb stecke oder mein erbgut, ist das ja notiert und dann wird das bei einer trennung oder todesfall zuerst "auseinandergenommen" -
und erst dann wird der hof geschätzt

dann wird berechnet wieviel mehrwert der hof seit der übernahme oder heirat hat, und dann wird geteilt -
d.h. - wenn bei einer scheidung der bauernverband der bäuerin nicht "unterjubelt" - wenn sie ihren anteil rausnehmen, wird der betrieb eingehen oder jedenfalls nicht mehr überlebensfähig sein -
so geschehen bei meiner schwester vor ca. 20 jahren (nach 15 jahren ehe), sie stand da, mit 4 kindern (zw. 10 und 15) und bekam einen eher knappen unterhalt, da ihr herr gemahlt bei der steuerbuchhaltung einiges vertuschte.... - ginge heute wahrscheinlich nicht mehr -
der betrieb wird trotz ihrer damaligen zurückhaltung nicht weiterexistieren wenn ihr exmann in rente geht, da die kinder nicht mehr oft auf dem hof waren und keiner der 3 buben in die landw. einstieg...
ich hätte mich da durchgesetzt - aber sie - wollte einfach ein ende und ihre ruhe haben -
und ihr anwalt war auch zu wenig für sie da - na ja - der gegenanwalt war ein sehr guter parteikollege ihres eigenen !! -   >:(


Dann müsstest du doch voll auf der Linie Fetz sein.  ;)
Titel: Re: Fetz fordert Gleichstellung der Bäuerin via DZ
Beitrag von: maggie am 10.11.12, 20:56
ganz und gar nicht,

denn erstens waren die beiden parteikollegen von fetz's partei !!! -
und zweitens ist meine schwester zum grossen teil selbst schuld, wir haben sie vorher gewarnt -

einige dinge hat es schon die auf meiner linie liegen, aber das theater mit den frauenquoten etc. geht mir "auf den wecker" - ich möchte jedenfalls nie einen job "als quotenfrau bekommen" !!!
entweder ich bekomme ihn weil ich gut bin und überzeugen konnte, oder sie nehmen jemand anders 


Titel: Re: Fetz fordert Gleichstellung der Bäuerin via DZ
Beitrag von: Kleopatra am 10.11.12, 21:18
denn erstens waren die beiden parteikollegen von fetz's partei !!! -


Das ist aber nicht dein Ernst.
Titel: Re: Fetz fordert Gleichstellung der Bäuerin via DZ
Beitrag von: maggie am 11.11.12, 01:35
denn erstens waren die beiden parteikollegen von fetz's partei !!! -


Das ist aber nicht dein Ernst.

doch !!! - aber er wurde ihr empfohlen, und als sie erfuhr wer der gegenanwalt war, wollte sie nicht wechseln - ich hätte !!!
Titel: Re: Fetz fordert Gleichstellung der Bäuerin via DZ
Beitrag von: Su am 11.11.12, 09:57
Wie Romy es gemacht hat mit dem Lohn und dem Lohnausweis finde ich super! Wäre mir bisher gar nicht in den Sinn gekommen. Aber das mache ich ab nächstes Jahr genauso.

Warum erst ab nächstem Jahr. Das heurige Jahr ist ja noch nicht zu Ende. Ich denke, wenn Du Dir dieses Jahr bereits einen Lohnausweis machst, ist das jetzt noch möglich und Du hast ein Jahr gewonnen.
Titel: Re: Fetz fordert Gleichstellung der Bäuerin via DZ
Beitrag von: Romy am 11.11.12, 15:36
Ja ich habe mir den Lohn auch immer erst Ende Jahr ausbezahlt, geht mit einem Aufwisch, sind ja nur zwei Buchungen  ;D
Titel: Re: Fetz fordert Gleichstellung der Bäuerin via DZ
Beitrag von: maggie am 19.11.12, 21:19
hier habe ich einen bericht den ich von den schweizer landfrauen erhalten habe - ich werde regi mitteilen dass ich dies im forum deponiert habe ... -
ich hoffe das geht mit dem copyr....

© Zentralschweiz am Sonntag; 18.11.2012
Seite 4ushp
Ausgabe Luzern Schweiz
 
Schneider-Ammann ist bereit zu handeln
Landwirtschaft Viele Bäuerinnen sind in der Schweiz finanziell schlecht abgesichert. Jetzt will der Bund über die Bücher gehen.
Volkswirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann ist bereit, über die bessere finanzielle und soziale Absicherung von Bäuerinnen nachzudenken. «Ich warte darauf, dass mir das Parlament den Auftrag erteilt, das Thema sorgfältig abzuklären, eine Auslegeordnung vorzunehmen und eine Diskussionsgrundlage bereitzustellen», sagte er kürzlich gegenüber der «Zentralschweiz am Sonntag». Diesen Auftrag wird er nun bekommen. Am vergangenen Mittwoch hat die ständerätliche Wirtschaftskommission eine entsprechende Motion verabschiedet. Dies nachdem sie einen Antrag der Basler SP-Ständerätin Anita Fetz abgelehnt hatte, der die Ausrichtung von Direktzahlungen an die Besserstellung der Landfrauen knüpfen wollte.
Genereller Handlungsbedarf
Schneider-Ammann möchte die rechtliche Stellung der Bäuerinnen aber nicht isoliert betrachten. Seine Auslegeordnung würde nicht nur die Landwirtschaft betreffen. «Man muss dann darüber diskutieren, ob es ganz generell Handlungsbedarf gibt», so Schneider-Amman. Fetz bejaht dies: Viele Gewerblerfrauen befänden sich in der gleichen Lage wie Bäuerinnen.

Titel: Re: Fetz fordert Gleichstellung der Bäuerin via DZ
Beitrag von: Kleopatra am 20.11.12, 05:12
Sag ichs doch, ich denke Frau Fetz hat einige geweckt.  ;) ;D
Titel: Fetz fordert Gleichstellung der Bäuerin via DZ
Beitrag von: Uhu am 20.11.12, 07:46
Hoffentlich bleibt es kein Sturm im Wasserglas. Schneider Amann will auch den Freihandel mit China...
Titel: Re: Fetz fordert Gleichstellung der Bäuerin via DZ
Beitrag von: maggie am 20.11.12, 09:25
ich frage mich warum er abwarten will bis ihm das parlament den auftrag erteilt ? - darf ein bundesrat nicht von sich aus etwas aufgreiffen wenn er es für nötig befindet ? - darum traue ich ihm auch nicht so ganz -
mal sehen - er hat es jetzt öffentlich bekannt gegeben und muss sich nun auch damit befassen  >:(
Titel: Re: Fetz fordert Gleichstellung der Bäuerin via DZ
Beitrag von: maggie am 20.11.12, 09:26
Sag ichs doch, ich denke Frau Fetz hat einige geweckt.  ;) ;D

sie hats in die öffentlichkeit gebracht, doch die schweiz. landfrauen arbeiten schon lange daran, aber dafür muss man sich bei ihr schon bedanken !!!!
Titel: Re: Fetz fordert Gleichstellung der Bäuerin via DZ
Beitrag von: Trudi am 20.11.12, 09:39
  Es war doch schon immer so,von etwas reden,oder ausführen,war schon immer zweierlei.
  Und ob Schneider-Amman uns  Bäuerinnen gut gesinnt ist,kann er uns jetzt beweisen.

  Warten wir es ab.

     Trudi.
Titel: Re: Fetz fordert Gleichstellung der Bäuerin via DZ
Beitrag von: Kleopatra am 20.11.12, 19:49
Schneider Amman ist BR, damit Exekutive. Ohne Auftrag von der Legislative macht er nicht viel. Aber ich denke die schlafenden Hunde sind geweckt, ein 1. Schritt ein wenig Hoffnung. Fetz ist keine die sich billig abfertigen lässt. Also ihr vertraue ich mehr als den Landfrauen, die sind mir zu zahm. Aber ich bin keine Landfrau.  ;)
Titel: Re: Fetz fordert Gleichstellung der Bäuerin via DZ
Beitrag von: hildy am 24.11.12, 20:38
Ach, richtig, Maria - Du bist ja ein Landwirt! ggg 8)

Und  - wie bist Du abgesichert?

Hildy
Titel: Re: Fetz fordert Gleichstellung der Bäuerin via DZ
Beitrag von: Kleopatra am 25.11.12, 07:10
Lohn, 1.2.3. Säule, not. begl. Ehevertrag.

Ich bin weder Landfrau noch Landwirtin, ich bin weder Fisch noch Vogel, ich habe viel mehr Facetten. Wie wir Frauen allgemein, wie auch du, halt so sind.  ;)

Titel: Re: Fetz fordert Gleichstellung der Bäuerin via DZ
Beitrag von: Romy am 25.11.12, 11:23

Ich bin weder Landfrau noch Landwirtin, ich bin weder Fisch noch Vogel, ich habe viel mehr Facetten. Wie wir Frauen allgemein, wie auch du, halt so sind.  ;)



Also eine typische Bäurerin  ;D
Titel: Re: Fetz fordert Gleichstellung der Bäuerin via DZ
Beitrag von: hildy am 25.11.12, 18:32
Siehst Du Maria, wie Du selber sagst, jede Bäuerin hat ihre eigene Geschichte. Ich hätte sehr Mühe zu erklären, was eine typische "Landfrau" ist.
Deine Absicherung ist ja top - aber auch das hat sicher seinen Grund, der in der Geschichte Deines Lebens liegt!
Mit lieben Grüssen
Hildy
Titel: Re: Fetz fordert Gleichstellung der Bäuerin via DZ
Beitrag von: regi am 05.12.12, 09:05
So, nun bin ich auch wieder mal hier - da laufen ja interessante Diskussionen. Wir Schweizer Bäuerinnen und Landfrauen sind am Ball - mit zahm ist da nicht viel  ;D Es läuft sehr viel zum Thema "Frauen in der Landwirtschaft", seit dem Frauenstreiktag 2011 ist sehr vieles ins Rollen gekommen.
Es werden Resultate kommen, aber über den Leist brechen bringt nichts. Die rechtlichen Möglichkeiten für die soziale Absicherung der Bäuerin sind vorhanden - nun geht es darum, dass diese auch umgesetzt werden. Dafür braucht es provokative Diskussionen und Forderungen

Ich war auch gegen die Idee von Frau Fetz. Unterdessen ist diese Forderung ja auch vom Tisch, da nicht realisierbar. Mit diesem Vorstoss wäre die Betriebsübernahme zum Ertragswert gestorben gewesen. Und was Übernahme zum Verkehrswert heisst, können sich alle selber ausrechnen. Solange wir das bäuerliche Boden- und Erbrecht wollen, gehört der Betrieb ins Eigengut der Übernehmerin/ des Übernehmers. Überlegt euch das Ganze mal aus Sicht der abtretenden Generation, mit dem Seitenblick auf eure andern Kinder.



Titel: Re: Fetz fordert Gleichstellung der Bäuerin via DZ
Beitrag von: Kleopatra am 05.12.12, 19:07
Dann darf man ja gespannt sein wie lange es dauert bis man etwas von den Ungezähmten hört.  :-\