Autor Thema: Chance als Quereinsteigerin?  (Gelesen 15149 mal)

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Offline mary

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Re: Chance als Quereinsteigerin?
« Antwort #30 am: 08.05.06, 06:10 »
Hallo Tammi,
ich wünsch dir eine lehrreiche und gute Zeit im Tessin. Vor ein paar Jahren hätte ich wohl bei Reki mit den Schultern gezuckt, irgendwas von esoterisch gemurmelt und mich nicht wieter dafür interessiert.
Inzwischen bin ich um einige Jährchen älter und um einige Erfahrungen reicher geworden,
heute sehe ich vieles anders. Bin inzwischen auch überzeugt, dass es viele Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, von denen wir keine Ahnung haben, aber es gibt sie trotzdem.
Dass Reki bei Mensch und Tier wunderbar funtkioniert- das habe ich selbat an mir und an unseren Tieren erfahren- da stand ich einfch nur staunend da- auch meine seit 2o Jahren angewandte Homoöpathie im Stall lässt sich noch erweitern.
Landwirtschaft wieder so hinzubekommen, dass wir in natürlichen Kreisläufen arbeiten können, dass wir mit der Natur arbeiten und nicht gegen sie,
wir versuchen es - aber es ist sicher die für mich schwierigste Herausforderung meines Lebens.

@Herby, nach einigen Erfahrungen in der Landwirtschaft pflichte ich dir bei,
Wiesen und Kühe sind einfacher zu handhaben,
als der Ackerbau- er übersteigt manchmal meine geistigen Kräfte-
denn so wie er jetzt läuft-
kann ich noch nicht zufrieden sein.
Bei einer Umwandlung einer Wiese braucht man Zeit und Geduld,
im Ackerbau reicht das auf keinen Fall aus.
Mir tun die Äcker oftmals leid, sie müssen mit Bedingungen klarkommen, die nicht ganz einfach sind, die wirklich grösste Herausforderung ist der Maisanbau, die unheimlich lange Zeit unbedeckter Fläche- da stösst mein Gehirnschmalz auch an seine Grenzen.
Neulich bin ich mit der Egge die ganzen Getreidebestände abgefahren, ich habe richtig gespürt, wie die Erde aufgeatmet hat, weil wieder Luft in den Boden gekommen ist-
und ein paar Tage später war auch ein klarer Erfolg zu sehen.
Ich bewirtschafte eine kleine Versuchsfläche, dort kann ich alles auspropbieren und herumbasteln, was dann im Ackerbau möglich ist.
Ackerbau mit Regenwurmvermehrung, einem steigenden Anteil an Bodenorganismen, Humusaufbau und Mischkultur- wenn ich das auf die Reihe bekomme-
dann habe ich eine andere Meisterprüfung in der Landwirtschaft bestanden-
aber ich bin mir nicht sicher, ob sie zu erreichen ist.
Im Angesicht von verknappenden fossilen und mineralischen Rohstoffen, einer ständig weniger werdenden Bodenfläche für die landw. Bewirtschaftung, Böden die ihre Leistungskraft erreicht haben, und einem gewaltigen Energiehunger auf landwirtschaftliche Erzeugnisse und einer noch nie dagewesenen Verschwendung von Energie auch  in Form von vernichteten Nahrungsmitteln- frage ich mich immer mehr, ob die knapp 2o cm Boden diesen Hunger nach Energie und Nahrung in diesem Maße aushalten werden-
Wenn ich sehe, wie mühsam es ist, wieder Humusaufbau zu betreiben, dann frage ich mich, wie es die Landwirtschaft schaffen könnte - die Sparkasse Humus wieder aufzufüllen, in den vielen Jahren haben wir davon gezehrt und nicht daran gedacht, wieviel Energie es kosten würde, es zurückzuzahlen.
Herzliche Grüsse
maria