Autor Thema: Ausbildung zum/zur Landwirt/in  (Gelesen 20710 mal)

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Offline suederhof1Topic starter

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Ausbildung zum/zur Landwirt/in
« am: 19.06.02, 15:52 »


Die Ausbildungszahlen in den "grünen Berufen" gehen deutlich zurück. :o ???

Was hat euch dazu gebracht gerade Landwirtschaft zu erlernen? ???

Wie sah eure Ausbildung aus?

Würdet ihr diesen Weg wieder einschlagen oder etwas anders machen ? ???

« Letzte Änderung: 01.01.70, 01:00 von 1031090400 »

Offline blackscreen

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Re: Ausbildung zum/zur Landwirt/in
« Antwort #1 am: 20.06.02, 13:41 »
Hallo zusammen,
obwohl ich nicht vom Hof komme, wollte ich immer Landwirtin werden. Nach der 10. Klasse habe ich mit der Ausbildung angefangen. Wie zu DDR-Zeiten üblich suchte ich mir einen Ausbildungsbetrieb, der die Ausbildung bezahlt. Die Lehre selbst lief zentral ab, d.h. Internat, 2-Mann-Zimmer, 14 Tage Schule (Berufsausbildung mit Abitur in drei Jahren) und 14 Tage Stall (Rinder, Schweine, Geflügel, melken, füttern, etc.) und viel Spaß   ;D. Leider musste mein Ausbildungsbetrieb dann in der Wendezeit Konkurs anmelden. Also Ende der Ausbildung und erstmal Abi machen  :P. Danach habe ich mich wieder um eine Lehrstelle bemüht, allerdings hieß es in den NBL dann: "Das ist für Mädchen viel zu schwer. Wir wollen nur Jungs." Das konnte mich allerdings nicht einschüchtern. Ich habe mir eine Ausbilderliste von der LWK OL zukommen lassen und nach drei Telefonaten hatte ich meine Lehrbetriebe fürs erste und zweite Jahr. Das erste Jahr war echt super: Milchvieh (Umstellung von Anbindung auf Boxenlaufstall), Bullen, Sauen und Mast, also von allem etwas. Für einen Neuling wie mich absolut ideal. Chef hatte zwar erst Bedenken, nicht weil ich ein Mädchen war, sondern weil ich Abitur hatte  ;). Es ist aber super gelaufen. Der Familienanschluss war toll: Zwei Mädchen in meinem Alter und noch zwei (damals) kleine Kinder. Mein Ausbilder hat alles toll erklärt und auch die Nerven behalten, wenn etwas schief lief (Frontladerschaufel gegen die Mauer, Spüllleitung im vollen Milchtank etc., war trotzdem weniger Bruch als bei den männlichen Lehrlingen vorher). Das Verhältnis ist heute noch gut. Alle Lehrlinge kommen immer wieder gerne auf den Hof, zu Geburtstagen, 100.000-Liter-Kuh-Feiern usw. Auch der Anhang ist gerne gesehen.
Das zweite Jahr sollte auf einem Pferdebetrieb sein (4 Deckhengste, Junghengste zur Ausbildung, Schafe, Bullen). Die Betreuung war echt schlecht: Der Senior hat Pferde verkauft, Junior war nur auf seiner Farm im Osten und ich stand alleine da ???. Ich konnte keinen Zugang zu den Pferden finden und irgendwann hatte ich nur noch Angst vor den Tieren (hat sich bis heute nicht geändert). Das haben die natürlich gemerkt und es wurde nur noch schlimmer. Nach 2 Monaten habe ich die Segel gestrichen und bin zu einem Direktvermarkter gewechselt (Kartoffeln, Spargel, Erdbeeren, Wurst von eigenen Schweinen, Bullenmast). Hier lief es dann wieder toll. Ich bin da zwar nicht ganz so oft, aber wir verstehen uns immer noch prima. Super war hier die Vorbereitung auf die Abschlussprüfung, Chef war schließlich im Prüfungsausschuss    ;D.
Ich fand es gut, dass ich in so viele Bereiche schnuppern konnte. Das war sicher auch einfacher, weil ich keinen Betrieb zu Hause habe. ich kann es aber jedem empfehlen - so viel mitnehmen wie möglich (manchmal ergeben sich ja auch neue Ansätze für den eigenen Betrieb) und Kontakte pflegen. Das und die vielfältige Ausbildung kommen mir heute bei meiner Arbeit für die Fachpresse echt entgegen  :D. Fazit: Ich würde die Ausbildung immer wieder machen. Wo lernt man so viele Sachen aus verschiedenen Bereichen (z.B. Melken, Schweißen, Verkaufen). Allerdings würde ich mir heute noch mehr Informationen über die Betriebe holen, denn der gute oder schlechte Ruf eilt denen schon voraus.
Liebe Grüße aus Thüringen
Gerit

Offline reserl

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Re:Ausbildung zum/zur Landwirt/in
« Antwort #2 am: 18.06.03, 12:12 »
Habt ihr Kinder, die gerade eine Ausbildung zum Landwirt/Landwirtin machen?

Befürwortet ihr die Berufswahl oder gab es auch bei euch Zweifel, ob in der heutigen Zeit eine solche Ausbildung das "Richtige" ist?

Wer von euch bildet Landwirte aus?
Habt ihr Probleme, die Ausbildungsplätze zu besetzen?
lieben Gruß
Reserl



Manchmal ist es ein großes Glück,
nicht zu bekommen, was man haben will.

Offline Mirjam

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Re:Ausbildung zum/zur Landwirt/in
« Antwort #3 am: 18.06.03, 13:23 »
Hallo Reserl,

ich habe - betrifft die Weiterbildung - feed-back z.B. vom landw. Bildungszentrum Triesdorf/Mittelfranken:

Dieses Jahr im WS 2003 wird es zwei FAK-Klassen und DREI Technikerklassen geben.

Interessanterweise mußten die Schulleiter/innen erst die Erweiterung der Klassen durchkämpfen; das Ministerium forderte erst, dass die sich bewerbenden Schüler Absagen bekommen!!!

Der zuständige Bezirksbeamte für die Ausbildung formuliert die Gründe für den Qualifikationsrun so: Die Eltern sind sich unsicher ob der Betrieb weitergeführt werden kann und schicken aus diesem Grund ihre Söhne und Töchter auf weiterführende Schulen, damit sie auch außerhalb in einem Angestelltenverhältnis sich ihren Lebensunterhalt sichern können.

Viele Grüsse

Mirjam
« Letzte Änderung: 18.06.03, 13:24 von Mirjam »
Der Kopf ist rund - damit die Gedanken auch mal die Richtung ändern können!

Offline regi

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Re:Ausbildung zum/zur Landwirt/in
« Antwort #4 am: 05.07.03, 14:24 »
Unser Sohn hatte gestern den letzten Schultag und wird in 4 Wochen mit der Lehre als Landwirt anfangen.

Wir befürworten die Berufswahl! Wer Freude hat daran, soll Landwirt/Landwirtin lernen. Umsatteln kann man immer noch, das machen Absolventen von andern Berufen auch haufenweise!

Wer arbeiten will, findet eine Arbeit in der Landwirtschaft oder im angrenzenden Umfeld. Es ist eine gute Möglichkeit, andere Regionen, Länder oder Sprachen kennen zu lernen, indem man verschiedene Stellen antritt, Auslandspraktika macht usw.

Wir bilden seit über 10 Jahren Lehrlinge aus, jetzt kommt dann die 3. Frau. Meistens finden wir jemanden, aber es kann vorkommen, dass man "lehrlingsfrei" bleibt. Dann behelfen wir uns mit Praktikanten - und ich muss öfter draussen mit anpacken.
Tschüss zäme
regi

Mathilde

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Re:Ausbildung zum/zur Landwirt/in
« Antwort #5 am: 14.08.03, 18:27 »
Hallo,
kann mir hier jemand sagen ob man Agraringenieur auch im Fernstudium machen kann?
Nach einigen Jährchen Bäuerin und Kindererziehungszeiten würde mich so etwas richtig reizen.  8)
Mein GöGa hat schon heute morgen die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen und mich belächelt  :o, das reizt mich aber zum "Jetzt erst recht".
Bin für Auskünfte dankbar.
LG
Mathilde

Offline blackscreen

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Re:Ausbildung zum/zur Landwirt/in
« Antwort #6 am: 14.08.03, 18:49 »
Hallo Mathilda,

ja, kann man. Nämlich hier:

Fachhochschule Anhalt Bernburg - Dessau - Köthen
Internet    http://www.hs-anhalt.de

Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, es ist die einzige FH, die sowas anbietet. Viel Glück!   
Liebe Grüße aus Thüringen
Gerit

Mathilde

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Re:Ausbildung zum/zur Landwirt/in
« Antwort #7 am: 15.08.03, 18:42 »
Hallo,
vielen Dank für den Tip.
Bin noch ganz platt von der HP, aber ohne Zutun meines GöGa geht das wohl doch nicht  :-\. Mal sehen, aber sicherlich nicht zu Lasten unserer Kleinen (9 J).
über das Selbstverwirklichungsalter bin ich weg, früher hätte ich da keine Rücksicht genommen. Nochmals vielen Dank  :D.
Übrigens ist die HP auch für manchen ausgelernten Junglandwirt nicht uninteressant.
LG
Mathilde

Offline geli.G

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Re:Ausbildung zum/zur Landwirt/in
« Antwort #8 am: 19.09.03, 22:54 »
Gestern war ich ja in der Landwirtschaftsschule in Klessheim im Salzburger Land.

Es war dermaßen beeindruckend, dass ich euch nochmal darüber berichten muss... ;)

In diese Schule kann man in Österreich nach der 8. Klasse gehen.
Fast alle Schüler leben im Internat (Mo-Fr)

Für Landwirte dauert es 2 1/2 Jahre, danach gibt´s noch spezielle Kurse für ein halbes Jahr.

Das besondere an dieser Schule ist folgendes:
Im 1. Lehrjahr haben alle Schüler Holz- und Metallverarbeitung. Im 2. Lehrjahr muss man sich dann für eine Richtung entscheiden. Bei einer späteren Lehre z.B. als Schreiner oder Zimmerer werden 1-2 Jahre Lehrzeit verkürzt.
Alle angehenden Landwirte "dürfen" Käse machen, Schnaps brennen, Fleisch zerlegen und wursten uvam.
Das heißt natürlich nicht, dass man danach das alles kann, aber zumindest wurde es schon mal gemacht.

Zur Schule gehört ein Milchviehbetrieb mit 54 ha (Wald inbegriffen)
Es werden auch Kartoffel angebaut (der Kartoffelroder hat schon einige Jahre auf dem Buckel, aber laut Direktor der Schule, schadet es ja keinem, sowas auch mal zu reparieren!)


Alles in allem ist´s eine sehenswerte Einrichtung, die ich in dieser Form noch nie gesehen habe.

Übrigens: Am 11. Oktober ist Tag der offenen Tür
in der Lanwirtschaftsschule Klessheim
Man kann dem Leben nicht mehr Tage geben, aber dem Tag mehr Leben.
Viele Grüße von Geli

Offline mary

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Re:Ausbildung zum/zur Landwirt/in
« Antwort #9 am: 20.09.03, 07:05 »
Hallo Geli,

ich habe zwar Kleßheim noch nicht gesehen, aber der Ruf eilt dieser Schule weit voraus.
Unsere Tochter ist inzwischen mit der Ausbildung fertig,
zu Beginn hatten wir von dieser Schule noch nichts gehört, aber wenn jemand die Möglichkeit und die Chance hätte, dort an dieser Schule überhaupt genommen zu werden, würde ich jedem raten, diese Chance zu nützen.
In dieser Schule werden Ausbildungsinhalte gelehrt, die weit stärker zukunftsfähig machen, denn die Möglichkeit noch einen 2. Beruf zu erlernen, so wie es in Kleßheim angeboten wird, das finde ich einfach genial.
Vor kurzem wurde die Ausbildung zur landwirtschaft in Deutschland und österreich in einer Rundfunksendung verglichen, mit deutscher Überheblichkeit unser Ausbildungssystem als das Bessere angepriesen, aber ich kann mir nicht helfen, was in Kleßheim gelehrt wird, gefällt mir einfach für unsere bayerische Landwirtschaft besser.

Es gibt inzwischen Untersuchungen, dass es in unserer Gegend den Landwirten einfach besser geht, die sich frühzeitig ein 2. Standbein aufgebaut oder Nebenerwerbslandwirtschaft  betreiben, sie sind nicht ganz so abhängig von den sinkenden Preisen.

Denn die einzige Alternative, die den Vollerwerbsbetrieben immer vorgeschlagen wird, ist sich in den Strom des Wachsens oder Weichen zu stürzen,
Betriebsaufstockung und Leistungssteigerung, aber macht das wirklich fit für die Zukunft???????
Herzliche Grüsse
maria

Offline Biobauer

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Re: Ausbildung zum/zur Landwirt/in
« Antwort #10 am: 14.01.07, 10:29 »
Hallo,  um zuerst mal ein bissl werbung zu betreiben ,die ausbildung wurde in einen ähnlichen forum schon ausgiebig diskutiert,nämlich hier:
http://www.xtrac.de/index.php?topic=3460.0

ich persönlich würde nie mehr landwirt lernen und ich versuche auch meine kinder davon abzuhalten. ich  denke ,der weg über  eine andere lehre,die wenn möglich der landwirtschaft zuarbeitet und dann ein quereinstieg macht wesentlich mehr sinn.
 was mich ein bissl geschockt hat diese woche,ich hatte ein langes tele mit unseren ausbildungsberater,es ging um eine zulassung meines betriebes als ausbildungsbetrieb,d a kamen wir auch auf lehrinhalte der heutigen berufsschulen bzw auch auf das niveau des dort abgehaltenen unterrichts. selbst de r ausbildungsberater hat zugegeben ,das das immer noch sehr niedrig gehalten wird, so nach dem motto,"für daheim am elterlichen betrieb reichts schon ",erst in den weiterführenden schulen  steigen dann die anforderungen .
warum sollte ich dann meine kinder ermutigen eine landwirtschaftliche lehre zu machen ,da geb ich ihnen ja von anfang an einen schlechten berufsstart mit.
servus Herbert
Streite dich nie mit einem Idioten, er zieht dich auf sein Niveau herunter und schlägt dich mit Erfahrung. (Bob Smith, 1962

Offline Hanse

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Re: Ausbildung zum/zur Landwirt/in
« Antwort #11 am: 14.01.07, 15:06 »
Hallo !

Bin seit 20 Jahren als nebenberufliche Lehrkraft (5 Std /Woche)) angestellt (Fachpraxis )
Wenn wir nach den Vorgaben vom Ministerium arbeiten würden, dann wäre unsere Schule schon lange zu, weil fast keiner mehr Interesse hat an einer rückständigen Ausbildung.
Wenn ein Ausbildungsberater da zuschaut und nichts dagegen unternimmt, dann gehört er weg. Aber manche Beamte machen nur Dienst nach Vorschrift, mehr muß ja nicht sein.

Einen Zweitberuf würde ich trotzdem empfehlen, erstens sehen die Jugendlichen wie es in einer anderen Branche läuft und was einer gelernt hat, das kann er in der LW immer brauchen.

Weiterhin möchte ich anmerken, daß mit dem Gesellenbrief in der Hand so manches Problem mit Förderung usw. ausgeschaltet werden kann.

Kann sein das der Staat in Zukunft seine Ansprüche niedriger schraubt, aber darauf verlassen würde ich mich nicht.

Gruß Hans

Grüße vom Hans

Offline mary

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Re: Ausbildung zum/zur Landwirt/in
« Antwort #12 am: 14.01.07, 16:48 »
Hallo Hans,
wann ist nach deiner Meinung der richtige Zeitpunkt für den Zweitberuf, vor der landw. Ausbildung oder danach?
Bitte hau mich nicht, ich bin von der österr. Ausbildung sehr angetan,
diese Bandbreite und Streuung der Ausbildung -
am liebsten würde ich auf diese Art Landwirtschaft in Ursprung
oder Kleßheim lernen.
Wir haben im letzten Sommer Kleßheim besucht, die tollen Möbel, die die jungen Burschen geschreinert haben, eine Käserei, eine Selcherei, eine Metzgerei, so erleben die jungen Bauern auch, wie sie ihr Produkt veredeln können, was daraus machbar ist-
und mit 4 Jahren 2 Berufe- keine schlechte Option.
Herzl. Grüsse
maria

Offline Hanse

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Re: Ausbildung zum/zur Landwirt/in
« Antwort #13 am: 14.01.07, 17:23 »
Hallo Mary,

meiner Meinung nach wäre es besser, zunächst einen anderen Beruf zu erlernen.
Erstens sind die Leute dann schon reifer und packen das Ganze bewußter an und zweitens haben sie schon was anderes kennen gelernt.

An der österr. Ausbildung können wir uns nie und nimmer messen, das sind Welten. Unser Ausbildungsberater hat sich das Ganze auch schon angesehen und war wie ich begeistert.

Bei uns in D. würden ja die anderen Berufsgruppen auf die Barrikaden gehn wenn wir Bauern uns in ihren Bereich betätigen.

Für die jungen Bauern wäre es doch so wertvoll, wenn sie ihre Neigungen besser erproben können.


Gruß Hans
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Offline martina

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Re: Ausbildung zum/zur Landwirt/in
« Antwort #14 am: 27.01.10, 10:26 »
Wir stehen grad vor der Frage, WIE wir die Ausbildung des Juniors organisieren.

Er kommt im Sommer aus der Schule und wird dann erst 16 Jahre alt werden. Das Zeugnis der Realschule wird wohl auch leider aus verschiedenen Gründen
nicht so toll werden.

1.Variante:
2 Jahre FOS Wirtschaft mit Praktikum im einschlägigen Betrieb, Abschluß: allgemeine Fachhochschulreife
Dann betriebliche Ausbildung 2-3 Jahre.
Danach 1 Praxisjahr (evtl. Zivi Maschinenring) und anschließend 2 Jahre Fachschule Landwirtschaft.

Sind 7 - 8 Jahre Ausbildungszeitdauer, je nach dem, ob die FOS als 1. Lehrjahr anerkannt werden würde.


2. Variante
1 Jahr BGJ
2 Jahre betriebliche Ausbildung
Dann Zivi und 2 Jahre Fachschule.

Dauer: 6 Jahre
Mit der Fachschule könnte er genauso die Fachhochschulreife ablegen, wie mit der FOS und dann immer noch studieren, wenn er sich mit den Jahren doch dazu entschieden wollte.

Vorteile von 1:
2 Jahre, um das Zeugnis aufzubessern, er käme erst mit 18 (PKW-Führerschein) auf den eigentlichen Ausbildungsbetrieb.


Vorteile von 2
Die eigentliche Ausbildung ist schneller fertig, vor allem, falls noch Auslandszeiten dazukommen werden
Probleme bei 2:
Zeugnis
Alter beim Beginn der betrieblichen Ausbildung.


So, jetzt hab ich Gedanken sortiert, bin aber immer noch nicht recht weiter gekommen, bei unserer Entscheidungsfindung.