Hallo Petra,
danke für diesen wunderschönen Text.
Manchmal braucht es ein bisschen Zeit, bis man begreift,
was diese Arbeit Gutes in sich hat.
Vor allen der Umgang mit lebenden Wesen-
die Höhen und Tiefen,
das Werden und Vergehen-
Es gibt viel Kraft, in diesem Kreislauf des Lebens ein bisschen mitwirken zu dürfen.
Mir fällt auf, es ist oft gar nicht mehr zu trennen,
die Arbeit im Betrieb, die Familie, der Garten,
das Verwoben sein ist manchmal sehr anstrengend,
aber auch unheimlich schön.
Aber das allerschönste an der Arbeit ist der Umgang mit den Kälbern,
diese staunenden Augen, wenn sie auf die Welt kommen,
wenn die Kuh dann oftmals zwar geschafft ihren Zwackerl mit Hingabe abschleckt und beschnuffelt.
Ein Erlebnis geht mir heute noch nach,
bei uns hatte eine Kuh vor 3 Monaten einen Kreislaufkollaps,
ziemlich grossträchtig und nicht mehr die Jüngste-
haben wir sie wieder einigermaßen hinbekommen,
knapp nach dem Trockenstellen muss sie sich beim Aufstehen verletzt haben-
und der TA wollte sie einschläfern.
Aber ihre Augen waren noch so voller Lebensbejahung,
dass wir wieder probiert haben,
wir haben sie auf die Weide gebracht und dort konnte sie wieder aufstehen,
sie wollte die ganze Zeit nicht mehr in den Stall,
am vergangen Freitag stand sie nach Wochen wieder im Stall und am Abend konnte sie wieder nicht mehr aufstehen.
Wir haben sie dann mit viel Mühe in die Abkalbebox geschafft,
sie hat ganz alleine ihr Kalb auf die Welt gebracht-
und von diesem Moment an- war zu spüren, sie hatte keine Kraft mehr zum Kämpfen und zum Leben,
der Blick, den sie auf das Kalb geworfen hat, den werde ich niemals vergessen.
Wir haben die Kuh einschläfern lassen, so schwer ist mir noch nie so eine Entscheidung gefallen,
aber auch so schwer war noch nie der Abschie von einer Kuh,
man mag mich gefühlsdusslig nennen,
aber unsere Alma wird mir unvergessen bleiben.
Mir kommen heute noch die Tränen, wenn ich an sie denke,
ihr Prachtkerl von Kalb ist ein kleiner Trost.
Wenn Kühe älter werden, dann ist man solange zusammengewöhnt, da fällt dann aber auch der Abschied immer schwerer.
Herzliche Grüsse
maria