Hallo,
gerade bei Waldarbeiten passiert sehr viel und mir ist nie wohl, wenn mein Mann und meine Brüder mit Waldarbeiten beschäftigt sind. Aber mit Bruch - und Käferholz ist es halt unabwendbar.
In meinem Freundes- und Bekanntenkreis gab es bereits drei solche schwere Unfälle; der Jüngste erst vergangenes Wochenende:
Ein Freund meines Bruders, ein Landwirtschaftsmeister, 44, war mit Entasten eines Baumes beschäftigt, als sich ein hängengebliebener Gipfel löste und auf ihn herabstürzte. Trotz tragen eines Schutzhelmes hat er sich schwerste Kopf - und Brustverletzungen zugezogen.
Hoffentlich wird wieder alles gut.
Dasselbe ist dem Mann meiner Freundin vor 12 Jahren passiert. Genau derselbe Unfall durch einen hängengebliebenen Gipfel vom Vortag. Trotz Helm ist er seitdem ein Schwerstpflegefall, der im Wach-Koma liegt. Er war damals 30 Jahre und strotzte nur so vor Gesundheit und Lebensfreude.
Meine Freundin war damals beim 2. Kind schwanger und hat 6 Wochen später entbunden. Das Mädchen kennt seinen Vater nicht und der Bub, den sie hin und wieder in das Pflegeheim mitnimmt, in dem ihr Mann jetzt dahinvegetiert, denn " lebt " kann man wirlich nicht sagen, erkennt den Vater auch nicht mehr. Das tut immer noch richtig weh, wenn ich an den Mann denke, den ich so gut kannte und schätzte.
Er reagiert auf rein gar nichts und die Frau mit ihren zwei Kindern muss sich bei geringer Rente über Wasser halten. Sie arbeitet seitdem in einem Haushalt, damit sie sich und die Kinder ernähren kann. Für Reparaturen am Haus ist kein Geld da.
Sie sagte einmal zu mir, dass sie mit einem lebendem Toten verheiratet ist und auch, dass, wenn man überhaupt von Glück im Unglück reden kann, das einzige Gute ist, dass die BG die Heimkosten übernimmt, weil er einen Schutzhelm getragen hat, als das Unglück passiert ist, sonst wär das Haus auch längst weg und sie mit den Kindern wohl auf der Straße.
Bei einem dritten Fall ist ein Nachbar von uns (60) bei Waldarbeiten v. Baum erschlagen worden. Der einzige Enkel (15) hat das mitansehen müssen (war mit dem Opa alleine im Wald) und hat sich 5 Monate später das Leben genommen, weil er das nicht verkraftet hat....
Gruß
Johanna