Autor Thema: Gott und der Holocaust  (Gelesen 9071 mal)

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Offline DoroteeTopic starter

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Gott und der Holocaust
« am: 07.08.11, 14:40 »
Hallo ihr Lieben.


                         Ich lese zur Zeit das Buch "Schindlers Liste" von Thomas Keneally.

Den Film wollte ich mir nicht ansehen aber beim Buch kann ich aufhören, wenns mir zuviel wird.

Wie können wir an einen Gott glauben, wenn er so ein Unrecht zuläßt, das ist immer wieder mein oberster Gedanke?

Ich glaube, ich muß mit dem Lesen aufhören, denn es geht mir zu nahe.

Dorotee
« Letzte Änderung: 11.08.11, 15:15 von Freya »
herzliche Grüße von Dorotee

Offline annama

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Re: Gott und der Holocaust
« Antwort #1 am: 07.08.11, 17:48 »
Hallo ihr Lieben.


                         Ich lese zur Zeit das Buch "Schindlers Liste" von Thomas Keneally.

Den Film wollte ich mir nicht ansehen aber beim Buch kann ich aufhören, wenns mir zuviel wird.

Wie können wir an einen Gott glauben, wenn er so ein Unrecht zuläßt, das ist immer wieder mein oberster Gedanke?

Ich glaube, ich muß mit dem Lesen aufhören, denn es geht mir zu nahe.

Dorotee

Hallo Dorotee,

den Film habe ich mir angesehen , es war eine furchtbare Zeit was dort geschehen ist. Herr Schindler hat ja über 1000 Juden vor dem Holokaust gerettet und sein Leben riskiert.
Vor einigen Jahren besuchte ich die KZs. in Auschwitz , Stutthof auf der kurischen Nehrung und Dachau  :'(
Konnte auch hier meine Tränen nicht verbergen über die Gräultaten des 2. Weltkriegs. 1996 war ich auf einer Pilgerreise in Israel . Hier waren wir auch in der Gedenkstätte Yad vachem .Eine Halle ist den Millionen Jüd.Kindern gewidmet mit einem Sternenhimmel der Tag und Nacht  die Ansage von den Namen der Kinder aufruft. Das geht einem schon unter die Haut .Den Lebensrettern von Juden wurde hier eine Allee mit Bäumen gepflanzt. Auch Herr Schindler bekam eigens einen Baum mit Namenschild.

Mit dem Glauben an Gott lebt es sich besser .Ohne Glauben ist das Leben ärmer.

Schau dir den Film mal an !

Wir müssen jeden Tag dankbar sein , dass wir in Frieden und Freiheit leben dürfen.

Solch eine Zeit darf nie , nie wieder kommen.

Nachdenkliche Grüße annama


« Letzte Änderung: 11.08.11, 15:15 von Freya »
Gerade wenn eine Frau meint ihre Arbeit sei getan
wird sie Grossmutter

Liebe Grüsse annama

Offline fanni

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Re: Gott und der Holocaust
« Antwort #2 am: 07.08.11, 19:03 »
Der Film ist echt gut!! Ich glaub ich hab ihn schon 3x angeschaut.
« Letzte Änderung: 11.08.11, 15:15 von Freya »
Herzliche Grüße von Fanni

Offline inga

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Re: Gott und der Holocaust
« Antwort #3 am: 07.08.11, 21:51 »
Hej,
Gott und der Holocaust ist hier die Überschrift, irgendwie kann ich nicht sehen, wöfur man Gott alles verantwortlich machen kann oder will. Da gibt es dann soviele Dinge, die Gott eigentlich nicht hätte zulassen dürfen.

**
Inga
« Letzte Änderung: 11.08.11, 15:16 von Freya »

mouhkouh

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Re: Gott und der Holocaust
« Antwort #4 am: 07.08.11, 22:31 »

Solch eine Zeit darf nie , nie wieder kommen.

Nachdenkliche Grüße annama


In einem anderen Buch (Auschwitz, Laurence Rees) steht geschrieben und beunruhigend deutlich gemacht: Der Holocaust ist kein singulärer Exzess, sondern das Ergebnis der menschlichen Veranlagung. Und ähnliches passiert noch heute in anderen Teilen der Erde....
Schindlers Liste ist ein sehr gut gemachter Film, erschütternd...aber es ist eben nur ein Film, er ist (fast) harmlos. Was wirklich damals geschah, ist um ein vielfaches unfassbarer.
« Letzte Änderung: 11.08.11, 15:16 von Freya »

Offline DoroteeTopic starter

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Re: Gott und der Holocaust
« Antwort #5 am: 10.08.11, 17:51 »
Hallo Inga,

Es hat mit Gott zu tun!

Die Christen glauben doch, dass alles nach einem göttlichen Plan geschieht.
 
wenn Gott diese schlimmen Ereignisse trotzdem zugelassen hat, dann darf man sich ja bestimmt auch fragen, wie das mit der göttlichen Vorsehung gemeint ist, die immer wieder gepriesen wird:
Wenn das Leiden der Holocoustopfer wirklich nach dem Tod durch ein höheres Gut ausgeglichen wird, stellt sich die Frage, ob dieses Leiden notwendig ist zur Erlangung dieses höheren Gutes.
Falls es notwendig ist, sind andere, denen solches Leiden vorenthalten wurde, um dieses höhere Gut betrogen worden. Sie haben nicht erlebt, was für die Erlangung des höheren Gutes erforderlich wäre. Aus diesem Grund können sie auch nicht erlöst werden. Wenn Erlösung jedoch auch ohne Leid möglich ist, gibt es für das erlittene Leid auch keinen Ausgleich.
Man muß nun annehmen, es gäbe zwei Arten von Menschen, nämlich solche, die Qualen erleiden müssen um das ewige Seelenheil zu erlangen und und solche, die das nicht bräuchten.
Warum sieht der göttliche Plan die Existenz von Menschen vor, die den Himmel nur durch extremstes Leid erlangen können?

« Letzte Änderung: 11.08.11, 15:16 von Freya »
herzliche Grüße von Dorotee

Offline Cendrillon

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Re: Gott und der Holocaust
« Antwort #6 am: 11.08.11, 13:03 »
dorotee,
du vergisst den teufel  ;D
gott hat den menschen ein hirn gegeben. sie können selber entscheiden, wem sie folgen wollen. wenn jemand aber an gott glaubt, und iim leben leiden muss, ist seine bestrafung nach dem tod geringer. also war das leiden doch nicht umsonst. (natürlich gibt es gute menschen, die nicht an gott glauben)

folglich gibt es trozdem 2 arten von menschen: die, die durch ihr leid im leben nach dem tod weniger leiden müssen. und die, die gelitten haben im leben und auch nachher noch leiden werden.

die moslems glauben übrigens, dass jede seele ihre geschichte selbts geschrieben hat vor der geburt. was gott festlegt ist: geburt, tod und gewisse wichtige ereignisse dazwischen.
so hat jeder die wahl.

liebe grüsse
katrin
« Letzte Änderung: 11.08.11, 15:16 von Freya »
liebe grüsse
katrin

ich freue mich auf die zeit, wenn positiv nicht mer negativ und negativ nicht mehr positiv ist.

Offline annelie

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Re: Gott und der Holocaust
« Antwort #7 am: 11.08.11, 13:37 »
Irgendwie verstehe ich das jetzt irgend wie nicht so richtig, ich bin davon ausgegangen, dass der -auch der gläubige- Mensch sein Tun selber entscheiden darf. Nur sollte der gottgläubige Mensch sich an die Gebote Gottes halten (bei uns Katholiken eben die 10 Gebote). Tut er dies nicht, hat er wohl Probleme nach seinem Tod, tut er es, so führt er ein gottgefälliges Leben und sollte sich auf ein Paradies freuen dürfen.

Ich glaube (= nicht wissen), das das nichts mit Leiden zu tun hat oder Qual.

Ich bin Christin und glaube (= nicht wissen) an keinen göttlichen Plan, so lange wir Menschen uns frei entscheiden dürfen.
« Letzte Änderung: 11.08.11, 15:16 von Freya »
Vergangenheit ist Geschichte,
Zukunft ist ein Geheimnis
und jeder Augenblick ist ein Geschenk.

Liebe Grüße
Annelie

Offline Cendrillon

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Re: Gott und der Holocaust
« Antwort #8 am: 11.08.11, 14:47 »
also deiner meinung nach darf ein gläubiger mensch fehler machen im leben ohne danach für sein tun bestraft zu werden. das heisst, das ein gläubiger, der alles daran gibt alles richtig zu machen und einer, der solala nach seinen regeln des glaubens lebt, nach dem tod gleichgestellt sind? ist irgendwie auch nicht richtig. also werden die, die fehler machen dafür bestraft nach dem tod. wenn jemand in seinem leben qualen erleiden musste, werden ihm die von seiner strafe abgezogen. ergo: weniger strafe nach dem tod aber gleichviel leid wie der, der im leben nicht leiden musste.

eben, jeder schreibt seine geschichte selber (die seele vor der geburt) nur geburt und tod und evt. noch ein paar andere dinge werden von gott festgelegt.
« Letzte Änderung: 11.08.11, 15:17 von Freya »
liebe grüsse
katrin

ich freue mich auf die zeit, wenn positiv nicht mer negativ und negativ nicht mehr positiv ist.

Offline clara22

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Re: Gott und der Holocaust
« Antwort #9 am: 11.08.11, 16:21 »
Ich stelle mir immer wieder die Frage      ein Gott der so allmächtig ist wie kann er einen Menschen erschaffen der so voller Fehler ist
Es kommt dann ja immer diese schöne Antwort wir dürfen selbst entscheiden würden wir aber so erschaffen worden sein dass wir nur friedlich sind d.h. dass böse in mir gibt es überhaupt nicht dann wäre es doch wunderschön.

Alle Religionen haben eine andere Sichtweise    aber in allen Religionen geschehen auch Wunder.        Vielleicht ist alles ganz anders ist dieses Universum doch so unvorstellbar dass ich es nie begreifen kann.


Vielleicht wird meine Seele durch dieses Leben gehen müssen um reif zu werden für etwas ganz anderes. Aber dann ist alles was ich bisher von Religion wei,s niemals dass was man mir bisher erzählt hatt.

Religion hatt auch viel mit Macht zu tun. Religion ist Schuld an x Kriegen. In ganz ganz wenigen Fällen    ( gibt es überhaupt irgendwo auf dieser Welt eine Generation die nicht meint dass ihre Religion des einzig wahre ist , und die die andere Seite nicht bekämpft)
Vielleicht irgendwo im Tibet.  Ich weis es nicht.

Menschen können manchmal unendlich grausam sein.  Warum ?

Ich versuche so weit irgendwie möglich  meinen Mitmenschen so zu begegnen wie auch gerne begegnet werden möchte. Aber trotz allem erwische ich mich immer wieder wie schnell ich in eine Bewertung falle, dann denke ich mir immer wieder meine Güte wie kannst du nur.


Manchmal denke ich mir es kommt darauf an wie reif meine Seele wird in dieser Welt um in der anderen Welt zu bestehen.


Ob ich glaube ich weiß es nicht       geglaubt habe ich lange Jahre sogar sehr intensiv, was übriggeblieben sind, sind viele Zweifel und vor allem dass es etwas gibt aber ich auf der Suche bin.

Offline streuobst

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Re: Gott und der Holocaust
« Antwort #10 am: 11.08.11, 16:25 »
Ich glaube, daß Gott einen Plan hat für mein Leben, und wenn ich ihn nach meinem Weg frage zeigt er ihn mir auf verschiedene Art und Weise, und ich kann jeden Tag neu ja oder nein sagen zu Gottes Weg.
Menschen nicht nach Gottes Weg fragen, keine Beziehung zu ihm eingehen, können ihn auch nicht für ihr Tun und Lassen  verantwortlich machen. Und ich glaube, daß die Leute die den Holocaust verschuldet haben nicht nach Gott gefragt haben, ich sehe den Holocaust als reines Menschen-/Teufelswerk. Es ist doch seit menschengedenken so, daß viele, die eigentlich nicht an die Existenz Gottes glauben ihn für alles missratene, schreckliche in dieser Welt verantwortlich machen.
Zum Glück gab es in dieser schrecklichen Zeit viele Menschen die nach Gott gefragt haben und vielen das Leben gerettet haben.
 

Offline amazone

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Re: Gott und der Holocaust
« Antwort #11 am: 11.08.11, 19:01 »
es liegt in der natur der sache, dass der mensch mehr über negatives = mehr im gedächtnis, berichtet und
darüber nachdenkt, als über die vielen wunderschönen dinge die tagtäglich auf unserer erde passieren.
kaum eine/r lebt nach dem motto: tue gutes und rede darüber!

für mich ist gott überall.
leider auch bei denen, die die macht die sie haben missbrauchen und greueltaten verüben.
gibt es einen menschen, der durch seine greueltaten ein unbeschwertes schönes leben geführt hat?
mir nicht bekannt.

in einem sehr heiligen christlichen buch steht, dass die menschheit eines tages unter einen apfelbaum passen wird.
daran glaube ich.
Beste Grüße von
Amazone

Benita2

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Re: Gott und der Holocaust
« Antwort #12 am: 11.08.11, 20:28 »
Hallo allerseits,

also diese These mit dem Teufel  ::) , da kann ich gar nichts damit anfangen. Sowas schreibt man nur, wenn einem nichts anderes mehr einfällt.

Vielleicht beschreibt uns
@Cendrillon noch wie es in der Hölle zugeht, ich mag gerne solche Geschichten lesen ................. ;) , damit meine Phantasie etwas belebt wird.

Ich möchte noch mehr zu dem Thema schreiben aber jetzt habe ich grad keine Zeit.

Benita2

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Re: Gott und der Holocaust
« Antwort #13 am: 12.08.11, 10:50 »

Ich stelle mir immer wieder die Frage, ein Gott der so allmächtig ist wie kann er einen Menschen erschaffen der so voller Fehler ist
Es kommt dann ja immer diese schöne Antwort wir dürfen selbst entscheiden würden wir aber so erschaffen worden sein dass wir nur friedlich sind d.h. dass böse in mir gibt es überhaupt nicht dann wäre es doch wunderschön.

Alle Religionen haben eine andere Sichtweise    aber in allen Religionen geschehen auch Wunder.        Vielleicht ist alles ganz anders ist dieses Universum doch so unvorstellbar dass ich es nie begreifen kann.


Vielleicht wird meine Seele durch dieses Leben gehen müssen um reif zu werden für etwas ganz anderes. Aber dann ist alles was ich bisher von Religion weiß niemals dass was man mir bisher erzählt hat.


Hallo allerseits,

Viele Verteitiger dieser Ansicht, der Lohn sei eine Vereinigung mit Gott, sind  sich gewiß dass es in einem Leben nach dem Tod geschieht.
Die Übel sind vorausgesehen, aber Gott hat nicht die Macht, sie zu beseitigen?
Oder sollen wir annehmen, sie .......... seien vorausgesehen und könnten auch beseitigt werden aber der Schöpfer habe beschlossen, dies nicht zu tun?
Die Übel, die wir sehen, seien nur kleiner Natur aber leisten doch einen bedeutenden Anteil zu einem höheren Gut.
Es ist eine endlose Schleife, die sich die besonders ehrgeizigen Verfechter dieser Thesen einfallen lassen.
Die Verfechter der göttlichen VORSEHUNG bemühen sich, dieses höhere Gut zu beschreiben und genauer zu bestimmen, warum Schmerz und Leid oder auch Qual dazu notwendig seien.
Tugenden kann es nicht ohne Laster geben und Mut nicht ohne drohende Gefahren.
Wenn es echte Tugend geben soll, müssen die Menschen außerdem frei sein, d.h. es muß die Möglichkeit der Sünde bestehen usw. .........................

Man könnte daraus schließen, dass das Leid der Menschen (und auch der Tiere) einem höheren Ziel dient.
Von göttlicher Gerechtigkeit könnte man nur sprechen, wenn die leidenden Wesen (ob Mensch oder Tier) selbst einen Lohn erhalten würden und ihr Leid nicht einfach nur Mittel zum Zweck wäre, auch wenn dieser Zweck in der großartigen Vollendung der Schöpfung bestünde.

Jetzt wird es mir allmählich zu mühsam, all diese Gedanken in Worte zu fassen ...................


« Letzte Änderung: 12.08.11, 11:23 von Benita2 »

Offline Melitta

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Re: Gott und der Holocaust
« Antwort #14 am: 12.08.11, 12:07 »
Hallo,
ganz passend dazu hörte ich heute Morgen dieses Interview im DLF. Hier gehts eher um "Christen" und den Holocaust und deren ganz menschliche nieder Instinkte, von Gott ist da nicht die Rede und ich finde auch nicht, dass da ein Zusammenhang hergestellt werden kann.
Diese Frage kann sich ja bei jeder persönlichen Katastrophe stellen und ich persönlich finde es völlig unwichtig: "Wieso, Warum lässt Gott das zu ...?"
In meinen Augen ist doch wichtig, wie gehe ich jetzt damit um? Wie gehen die Menschen jetzt auch heute noch mit dem Holocaust um, damit so etwas nie wieder passiert.

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/1527524/

Viele Grüße
Melitta