Autor Thema: Backen für Andere  (Gelesen 17942 mal)

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Offline MajaTopic starter

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Backen für Andere
« am: 10.10.13, 15:03 »
Meine Frage an die Bäckerinnen unter uns:
Habt ihr schon mal im Auftrag Kuchen und Torten gebacken und wie würdet ihr das verrechnen?
In meiner Umgebung ist ein kleines Cafe in dem nur selbstgebackene Kuchen und Torten verkauft werden, also Hausgebackenes ohne "Chemiezusätze". Jetzt hat man mich gefragt ob ich aushilfsweise bei sehr hohem Bedarf mitbacken könnte bei mir zu Hause..
da kommen jetzt so einige Fragen bei mir auf
wie was kann ich für meine Arbeit verlangen?
wie könnte ich das vorteilhaft anstellen?
macht so was Sinn oder kostet es mich zuviel Energie?
Bin auf Eure Meinung gespannt.

Offline Mathilde

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Re: Backen für Andere
« Antwort #1 am: 10.10.13, 15:16 »
Hallo Maja,

also ich würde mich da erst mal wegen der  "Produkthaftung" schlau machen wenn man für andere bäckt.
Wir waren mal in so einem Kaffee und Gästehaus (das ist das Haus wo der Landarzt gedreht wird) diese Kuchen sind auch alle nicht vom Bäcker und waren richtig ausgefallen und lecker. Wie die das geregelt haben weiss ich nicht.

Hier hat es aber sicher genügend Frauen die sich da auskennen mein Beitrag war nicht wirklich hilfreich  ::)

LG Mathilde
Gelassenheit ist eine anmutige Form des Selbstbewusstseins

Marie von Ebner-Eschenbach

Offline Lulu

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Re: Backen für Andere
« Antwort #2 am: 10.10.13, 16:01 »
Hallo Maja,

es gibt ja nur zwei Möglichkeiten so was abzurechnen. Entweder bekommst du die Zutaten und einen Stundenlohn für deinen Aufwand oder du verkaufst die Kuchen oder Torten zum Preis von X. Letzteres kannst du nur ausrechnen über die Kosten für die Zutaten, ein bischen was für Energie und natürlich deine Arbeitszeit. Und dann musst du das ins Verhältnis setzen, für wie viel das Cafe den Kuchen oder die Torte verkaufen kann. Damit ein Cafe gut wirtschaften kann, muss es den EK mindestens mal zwei (normalerweise nimmt man Faktor drei bis vier, aber beim Cafe wird das anders gerechnet, da die Gewinnspanne relativ hoch ist bei den Kaffeespezialitäten und den Getränken) wieder herausbekommen.
Ich würde die Kuchen je nach Aufwand ansetzen zwischen 9,50 ( Gugelhupf ) bis 20,00 € für eine Torte (Frankfurter Kranz oder so).

Zur Produkthaftung kann ich nur sagen, behalte immer ein kleinen Teil Teig oder Creme (reicht ein Teelöffel) aus vom Kuchen übrig im Gefrierfach. So bist du aus dem Schneider, wenn der Kuchen nicht richtig gelagert oder zu lange im Verkauf ist und es Reklamationen gibt.
Auch eine Zutatenliste mit Hinweis auf Nüsse etc. für Allergiker würde ich dazulegen.
Das müssen z.b. die Kindergärtnerinnen bei uns im Dorf, wenn Sie selber etwas gekocht haben für die Kinder. Das wenn später mal
Reklamationen kommen, das die auf der sicheren Seite sind. Die Warenproben kannst du dann ja laufend nach ein paar Tagen entsorgen.

Ich würde jetzt erst einmal die Zutaten zusammen schreiben von drei Beispielen vom einfachen Kuchen bis hin zur aufwendigen Torte und
überschlagen, wie lange du etwas brauchst. Dann wirst du merken, ob es sich für dich lohnt oder nicht.

Vielleicht konnte ich dir weiterhelfen.

Gruß
Lulu





Offline MajaTopic starter

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Re: Backen für Andere
« Antwort #3 am: 10.10.13, 18:21 »
Lulu das war schon mal sehr gut.
An die Produkthaftung hatte ich ja noch gar nicht gedacht.!!!!
Da mir das Kuchenbacken immer schon  viel Spaß gemacht hat, tendiere ich schon leicht dazu den Job anzunehmen.
Aber die Gedanken von Euch sind schon sehr hilfreich.
Danke schon mal
Maja

Offline suederhof1

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Re: Backen für Andere
« Antwort #4 am: 10.10.13, 18:39 »
Hallo Maja

Du solltest dich auch wegen gewisse Hygieneauflagen erkundigen.
Du selbst wirst sicher eine Hygienebelehrung machen müssen.
Wie sieht das mit den Räumen in denen die Torten u. Kuchen zubereitet werden aus.
Was muss sein und wie soll das dann geregelt werden?

Offline MajaTopic starter

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Re: Backen für Andere
« Antwort #5 am: 10.10.13, 18:42 »
Hygieneauflagen und Belehrung habe ich schon in Betracht gezogen da ich ja von unserem Reiterhof her schon damit konfrontiert war.
Ist aber auch ein wichtiger Punkt!!!

Offline martina

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Re: Backen für Andere
« Antwort #6 am: 10.10.13, 18:59 »
Wir wird das vom Café aus angemeldet und abgerechnet?

Meine Schwägerin wollte mit selbstgemachten Pralinen auf Weihnachtsmärkte gehen, bzw. endlich einmal ein Kleingewerbe dafür anmelden.
Hygieneauflagen waren für sie nicht unbedingt das Problem. Das größte Hindernis war die Bäcker- und Konditorinnung, denn da gibt es für Selbstständige noch eine Meisterbindung. Sie hätte also für ihr Kleingewerbe eine Konditorenmeisterprüfung nachweisen müssen oder jemanden dafür einstellen. Das war es dann mit selbstgemachten Pralinen im kleinen Rahmen auf Weihnachtsmärkten.

Klärt das sicherheitshalber auch einmal ab, wie das geregelt ist.

Offline peka

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Re: Backen für Andere
« Antwort #7 am: 10.10.13, 21:04 »
Hallo Maja,

nach meinen Informationen ist es nicht zulässig in einer nicht "abgenommenen " Küche Speisen für den gewerblichen Verkauf herzustellen.

Als ich vor Jahren mein Kleingewerbe als Mietköchin angemeldet habe, stand mit mal der Lebensmittelkontrolleur vor der Türe: Er wolle meine Küche sehen in der ich arbeite. Habe ihm dann erklärt, dass ich in den Küchen der Auftraggeber koche und keinen Partyservice betreibe.

Ich habe nur meine private Küche und darin darf ich nicht "gewerblich" kochen.

Also ware ich da vorsichtig. Kannst du nicht in der Küche des Cafe's backen? Dann brauchst du nur eine evtl. Auffrischung der Belehrung. Die sollen die Zutaten stellen und du überlegst dir einen Stundenlohn.

Viel Spass beim Backen

Liebe Grüße
peka
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Dann kehre in den Alltag zurück,
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Offline Bärbel

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Re: Backen für Andere
« Antwort #8 am: 10.10.13, 23:04 »
Hallo Maja


Die gleichen Gedanken wie Peka hatte ich auch schon,in einer privaten Küche darf nichts für den gewerblichen Verkauf gebacken werden.
Dafür muß eine extra Küche eingerichtet werden in der nur Kuchen für solche Zwecke gebacken wird.
Liebe Grüße aus Südhessen

Bärbel

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Offline amazone

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Re: Backen für Andere
« Antwort #9 am: 11.10.13, 07:25 »
Naja... wo kein Kläger, da kein Richter  ;)

Meine Mutter hat jahrelang *ihren berühmten Frankfurter Kranz* für jemanden gebacken.
Diese Torte wurde dann auf dem Wochenmarkt zwischen Obst und Gemüse gehandelt.  ;)
Der gewerbliche Gemüsehändler war der Dealer  ;D

50,- DM hat sie zu Anfang dafür bekommen, dann 25,- € und zum Schluss 30,- €.

Die örtliche Polizeiwache hatte zu Weihnachten auch einen Frankfurter Kranz *vor der Tür* stehen.
(Dürfen die ja nicht annehmen). Bei Polizeikontrollen haben  sich die  Polizisten jedoch immer ganz artig dafür bedankt.  ::)

Eine gewerbl. Küche -die Vorschrift gewesen wäre-  hat/te meine Mutter nie.
Den Frankfurter Kranz backt sie nun nur noch zu familiären Anlässen. Wir können ihn alle nicht mehr sehen....  ;)

Maja, wer will überprüfen ob die Torten in dem Cafe von Dir oder von sonst woher stammen?
Beste Grüße von
Amazone

Offline Lulu

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Re: Backen für Andere
« Antwort #10 am: 11.10.13, 07:48 »
Amazone, da bin ich ganz deiner Meinung. Offiziell würde ich das auch nicht unbedingt machen, mit Kontrollen sind die ganz schnell. Aber es
wird ja eine Küche geben in dem Cafe, also kann auch keiner nachweisen, wo die Kuchen gebacken werden. 30 € für einen Frankfurter Kranz, das ist ein echt guter Preis, aber dann muss er auch sensationell gewesen sein. Da liege ich ja mit meinen 20 € geschätzt einiges daneben.

Offline gammi

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Re: Backen für Andere
« Antwort #11 am: 11.10.13, 09:27 »
Passt ein bißchen hierher.

Unsere Landjugend hatte mal Kuchen gebacken und irgendwie viel übrig. Da kamen die Gruppenleiterinnen auf die Idee sich mit einem Stand an die straße zu stellen und den Rest verkaufen. War halt so eine spontane Jux-Idee.

Hält bei denen ein Polizeiauto an und frägt nach Papieren, ob das alles genehmigt ist usw.................die waren ganz schön erschrocken.................dann fangen die Polizisten an zu lachen und sagen, bitte 2 Stück Kuchen. Und glaub ordentlich Trinkgeld haben die Mädchen auch noch bekommen.



Problematisch wird das ganze halt, wenn tatsächlich mal etwas wäre. Und man - ob berechtigt oder nicht - die Schuld dem Kuchen zu schieben würde.
Enjoy the little things

Offline MajaTopic starter

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Re: Backen für Andere
« Antwort #12 am: 11.10.13, 12:07 »
Bis jetzt habe ich ja nur die Anfrage vom Cafe.
Hat mir ja sehr gut gefallen der Gedanke, denn ein wenig positives Feedback braucht ja jeder. Und leckere Kuchen lösen  einfach automatisch Wohlwollen und Freude aus beim Genießer und der Funke geht an die Bäckerin zurück.Auf meinem Hof habe ich viele leckere Kuchen und Torten gebacken und da ich das ja nun nicht mehr darf, wäre es mir schon recht gewesen Kuchen für Andere zu backen.
Doch ich seh schon es ist schwierig durchzuführen.
Da das Cafe eine recht kleine Küche hat ist es dort nicht möglich dass ich auch noch in der Küche stehe. Aber man wird sehen wie es sich entwickelt.
Danke schon mal fürs Mitdenken.

Offline cara

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Re: Backen für Andere
« Antwort #13 am: 11.10.13, 16:01 »
Die vom Cafe müssen sich doch eigentlich mit den Vorschriften auskennen, vielleicht solltest du die mal fragen, wie sie sich das vorstellen?
LiGrüss cara

It's a magical world, Hobbes, ol' buddy...
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Offline Bärbel

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Re: Backen für Andere
« Antwort #14 am: 12.10.13, 00:59 »
Problematisch wird das ganze halt, wenn tatsächlich mal etwas wäre. Und man - ob berechtigt oder nicht - die Schuld dem Kuchen zu schieben würde.

Genau das ist der Knackpunkt. Das Cafe wird dann bestimmt darauf verweisen, das Maja den Kuchen gebacken hat.
Und dann wird Nachgefragt: Wo wurde der Kuchen gebacken, ist alles gewerblich abgenommen u.s.w.
Liebe Grüße aus Südhessen

Bärbel

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