Mehr Geld für kleine Bauernhöfe
Quer durch alle Medien wird berichtet, dass bei der Agrarministerkonferenz in München beschlossen wurde, die kleinen und mittleren Betriebe mehr zu fördern.
Leider entspricht diese Meldung in keiner Weise der Realität, genau das Gegenteil ist nämlich beschlossen worden.
Der Aufschlag von 50 Euro für die ersten 30 Hektar und von 30 Euro für die weiteren 16 Hektar, bringt einem durchschnittlichen bayerischen Betrieb auf dem ersten Blick zwar 1.500 Euro mehr Direktzahlungen.
In Wahrheit bezahlt er davon aber über 600 Euro selbst, da zur Finanzierung die Zahlungen für alle Betriebe um
über 6 % gekürzt werden.
Die von den Agrarministern beschlossene Regelung mit den Aufschlägen für die ersten Hektar ersetzt die bisher gültige Regelung, bei der Betriebe, die mehr als 300.000 Euro Subventionen erhalten haben, um 14 % gekürzt wurden.
Der Wegfall der Modulation bringt zum Beispiel der Firma KTG Agrar den zusätzlichen Betrag von ca. 700.000 Euro in die Kasse. Die KTG-Agrar ist eine Aktiengesellschaft, die im Osten Deutschlands eine ehemalige LPG nach der anderen aufkauft oder langfristig pachtet und so bisher für über 26.000 Hektar Direktzahlungen von der EU bekommt.
Damit haben sich der bayerische und deutsche Bauernverband voll durchgesetzt, die jede gerechtere auf den Arbeitsbedarf bezogene Verteilung der Agrarmilliarden zugunsten der bäuerlichen Familienbetriebe verhindern konnten.
Bei Sonnleitner konnte man dieses Verhalten noch verstehen, er war ja neben seiner Position als BBV-Präsident auch deutscher DBV- Präsident und war deshalb verpflichtet, die Interessen der ostdeutschen LPG-Nachfolger zu vertreten.
BBV –Präsident Walter Heidl hätte die Chance sich allein für die bayerischen Interessen stark zu machen.
Stattdessen setzt er sich dafür ein, dass Spekulanten und Profitgeier, die Ackerflächen als Anlageobjekte sehen, auf Kosten der echten Bauern und Bäuerinnen hohe Renditen garantiert bekommen.