Warum habe ich eigentlich einen Landwirten geheiratet?
Also nicht wegen des Berufs, der zu erwartenden Großfamilie, seiner Vereinszugehörigkeit, ...
sondern wegen ihm.
Er wars eben, und da halfen alle gutgemeinten Argumente gegen ihn nicht mehr.
Wir feiern bald Silberhochzeit, und es ist rückblickend wirklich ein Sprung gewesen, den ich da gewagt habe. Aber- um im Bild zu bleiben - man sprang ja stückchenweise.
Warum haben auch hier nette junge Landwirte keine Frau?
Vielleicht suchen sie falsch, ich glaube, das hat oben schon jemand angesprochen. Leider sind immer die duften Bienen die bevorzugten Ziele der Verehrung, Mädchen, die eh 10 an jedem Finger haben. Solche Mädchen zu erobern und zu halten ist auch für Nicht-Landwirte nicht einfach.
Vielleicht sind sie nicht genug rumgekommen und können nur über ihren Hof und ihre Probleme reden. Das nervt immer!
Manche sind verkrampft, weil die Zukunft wirklich schwierig ist. Aber das ist sie auch für andere Berufe, und viele arbeiten mit vierzig ganz woanders als mit 20.
Jugend- sei fröhlich! Der Rest findet sich.
Unsere Landwirtskinder sind sehr originell, können ganz andere Dinge als ihre Altersgenossen, sind belastbar und keine Einzelkämpfer. Und gut gepflegt unterscheiden sie sich höchstens positiv von den Stubenhockerkindern und Diskohengsten.
Wir haben Geschwister, die nicht landwirtschaftlich verheiratet sind. Auch da gehen Ehen kaputt, mischen sich Eltern ein, ist mal kein Geld für Urlaub da usw. Jede Ehe hat ihre Knackpunkte, hier ist es das Ausgehen alleine, dort das Geld, dort die Hobbies.
Und noch eine Anmerkung: Ich denke nicht, dass es in jedem Fall ein Nachteil ist, wenn Bauernfamilien rückständig sind. Es gibt viele Werte, die werden bei der Modernisierung gleich mit über Bord geworfen, oder nicht?