Hallo Albert,
wir haben uns auch schon von einem Agrarhochglanzmagazin verabschiedet, weil ich die dort geschaltete Werbung für dermaßen daneben hielt, dass ich es mit meinem Gewissen nicht mehr vereinbaren konnte, derartiges noch weiter zu unterstützen. Ich habe mich damals gefragt, auf welchem Intelligenzquotienten wir als Bauern von den Werbefachleuten eingestuft werden?
Werbung läuft in anderen Bereichen auch auf einem Niveau, wo ich mir die gleiche Frage stelle,
aber die Werbung für landw. Betriebsmittel ist noch um Längen weiter unten angesiedelt.
Man muss einfach beim Lesen der Artikel wissen, wem es nützt und dient und die viele Werbung zeigt ja ganz klar, wer eigentlich die Zeitung am Laufen hält.
Ich verstehe Fachzeitschriften als Informationsangebot, aber man muss eben immer im Hinterkopf haben,
was damit ausgesagt werden soll.
@Mirjam, ich gebe es auf, mit dir über die Zukunft der Landwirtschaft zu diskutieren, wir sehen einfach die Welt aus ganz verschiedenen Brillen, von Schweinehaltung verstehe ich nichts, mein Schwerpunkt liegt in der Rinderhaltung und vermutlich stehe ich im Leben einfach schon an einem anderen Platz.
Deine Punkte über die Angst kann ich so nicht unterstreichen,
wir haben einen Arbeitskreis- Bäuerinnen im Betrieb und ich bin mit einigen Unternehmerfrauen, die mit Landwirtschaft nichts zu tun haben, befreundet.
Ich kann dir nur sagen,
Existenzangst geht bei vielen um, egal ob es sich im Landwirtschaftliche Betriebe oder um gerwerbliche und Handwerksbetriebe handelt.
Mag sein, dass das nur in unserer Gegend stärker ist, vielleicht ist das in anderen Gegenden und Bereichen ganz anders.
Ich habe in einem Buch von Amselm Grün über die Arbeit auch über das Thema Existenzangst einen interessanten Artikel gelesen, dort ist beschrieben, dass das ein ganz grosses Thema ist, dass er selbst nicht verstehen kann, dass diese Angst in Deutschland überhaupt kein öffentliches Thema ist,
egal ob bei Selbständigen, bei Managern, es ist in grossem Stil vorhanden.
Hier im Bt wird man dann gleich in die Jammerecke gestellt, wenn man sich Gedanken macht, scheinbar ist die Sorge um die Zukunft nur ein bei uns vorhandenes Phänomen.
Du schreibst, dass du und dein Mann Betriebe berät,
ich glaube gerne, dass du und dein Mann darin sehr gut seit,
habe auch nie irgendwas anderes behauptet,
aber es ist einfach ein Unterschied, ob man von der Beratung oder vom Hof lebt.
Da ich von Schweinhaltung nichts verstehe, möchte ich über Schweinehaltung nichts schreiben,
aber bei der Rinderhaltung nehme ich mir das Recht heraus, meine Sichtweise auch zu sehen.
Und wer von Beratungsseite im Rinderbereich hat diese Arbeit in den Grössenordnungen, die heute als zukunftsfähig vorgegeben wird, wirklcih schon selbstverantwortlich für einen längeren Zeitraum gemacht. Wer davon hat auch die Familie und all das, was sonst noch nebenher geleistet werden muss, überhaupt mitgerechnet.
Die Arbeit der Frauen auf den Höfen wird ja teilweise gar nicht gerechnet.
Ich war selbst lange in einem Beratungsarbeitskreis, ich kenne die Spielregeln, ich bin auch nicht gegen Beratung, aber man muss genau wissen, was Beratung leisten kann und was nicht.
@Mathilde, gegen unvernünftige Berufskollegen habe ich auch kein Konzept, aber diese haben auch Fachzeitschriften, wo sie informiert werden.
Ichhabe nur eine sehr interessante Erfahrung gemacht, in dem Augenblick, in dem der Wettbewerb und Konkurrenz draussen ist, kann man ganz anders zusammenarbeiten.
Wir haben jetzt schon längere Erfahrungen mit einem Frauenarbeitskreis, in dem auch die Ehemänner mitmachen.
Wenn in Arbeitskreisen immer nur nach dem Besten gesucht wird, gibt keiner die wirklichen Sorgen, Schwachstellen und Probleme zu.
Aber das ist in allen anderen Branchen vollkommen ähnlich.
Ich bin nicht prinzipiell gegen Beratung, ich sehe nur die Auswirkungen.
Wir haben auch unsere Berater, solange die Beratung auf gleicher Augenhöhe mit dem Betrieb läuft, ist es auch ganz gut.
Und ich bin 2 solcher Querdenker recht dankbar, weil ich dort als Gleichberechtigt wahrgenommen wurde.
So und jetzt wird die Zukunft und die Betriebswirtschaft bis zum Neuen Jahr eingemottet.
Es gibt auch noch andere wichtige Dinge im Leben
Ein frohes Weihnachtsfest allen hier Mitschreibenden
Herzliche Grüsse
maria