@Erika,
ich fand die Artikel im Bauernblatt recht interessant, neu waren sie für mich sicherlich nicht.
Und nach meiner Erfahrung ist das bäuerliche Leben schon immer sehr modern gewesen- nichts einfach nur wegzuwerfen, nichts zu verschwenden................................
Ich sehe derzeit 2 Trends, auf der einen Seite, so viel Werbung, Aktionen und Anreize zum Kaufen habe ich so wie es jetzt ist, noch nie bewusst so wahrgenommen.
Kaufen, kaufen, kaufen- ............ und das auch mit allen psychologischen Tricks,
auf der anderen Seite spriessen die Bücher über Entrümpeln geradezu hervor, aber auch neue Begriffe-
upcycling, down-shifting und vieles mehr.
Ich fühle mich manchmal wie erschlagen vor den Bergen, die zum Kaufen angeboten werden-
bei der Bekleidung, bei Schuhen nimmt das für mich inzwischen kranke Züge an.
Dafür müssen Leute in anderen Ländern ihre Gesundheit opfern, und wir werden zur Wegwerfmentalität regelrecht erzogen.
Mich ärgert, dass inzwischen fast alles doppelt und dreifach verpackt ist-
obwohl wir auch ziemliche Selbstversorger sind und ich wirklich einigermaßen achtsam einkaufe- kommt in meinen Augen immer noch viel zu viel Müll zusammen.
Bei uns kommt noch der Bierfahrer und damit in der Regel keine Plastikflaschen ins Haus.
Jeden Samstag ärgere ich mich über die Papiermüllberge, für hinterliste Zwecke braucht man heute kein Papier mehr und zum Anheizen leider bei uns auch nichts mehr.
Dass inzwischen rauskommt, das Geräte bewusst so gebaut werden, dass sie nicht mehr alt werden-
irgendwann werden wir dem guten alten "Made in Germany" gewaltig nachtrauern.
Ich habe auch zum Glück noch einen Elektriker vom alten Schlag, der unsere Geräte repariert, massive Holzmöbel halten zum Glück auch ewig, kaufe zwar inzwischen keine Tupperware mehr, aber manche Teile sind schon über 35 Jahre im Einsatz, so gesehen, haben sie sich bewährt.
Eisdosen schnorre ich mir zusammen, bei Joghurt, wenn ich welchen kaufe, nehme ich die Kübel, die sind noch für viele andere Zwecke zu nutzen- aus den Sahne und Quarkbechern lassen sich Pflanzetiketten schneiden.
Alufolie kommt wirklich nur im Notfall zum Einsatz und beim Einkaufen bin ich sehr zurückhaltend.
Schlechtes Gewissen habe ich nicht, es geht mir darum, dass man ja voneinander und von den Erfahrungen anderer lernen kann-
und deswegen würde mich ein Austausch freuen.
Es muss ja nicht mehr sein, wie früher auf den Flicken noch einen Flicken drauf zu setzen,
aber einen Knopf, einen Reissverschluss einnähen können ist kein Fehler.
Dadurch das Textilien und Schuhe so billig geworden sind- wird das Reparieren auch nicht mehr geschätzt.
Sockenstopfen freut mich bei den gekauften Socken nicht mehr, aber als Singlesocken sind sie noch zum Schuhepolieren ganz gut zum Verwerten. Ich kaufe immer gleiche Farben, damit werden dann eben neue Sockengemeinschaften gebildet.
Und komischerweise, bei den selbstgestrickten Socken kann ich mich dazu aufraffen, kleine Löcher wieder zu stopfen. Zum Glück habe ich Sockenstopfen noch gelernt.
@Steinbock, bei uns gibt's leider keine derartigen Projekte, aber was nicht ist, kann ja noch werden.
Mir ist da auch noch die Tauschbörse eingefallen, muss ich mal nachfragen, was daraus geworden ist.
Das mit dem Wissen weitergeben finde ich ganz wichtig, denn irgendwann geht es verloren.