Hallo zusammen!
Hier eine kurze Erklärung zu den Wildschäden.
Es handelt sich hier um Wildschäden durch Schwarzwild.
Das betroffene Gebiet gehört zum Landkreis Hersfeld-Rotenburg in Osthessen,der von der örtlichen Touristikbranche gern als "Waldhessen" vermarktet wird.Damit deutet sich schon das erste Problem der großen und schön gleichmäßig über das Kreisgebiet verbreiteten Waldflächen an.Dazu kommen noch diverse Naturschutzgebiete die mittel- und langfristig miteinander vernetzt werden sollen indem die dazwischenliegenden Agrarflächen für Ausgleichsmaßnahmen angekauft,stillgelegt und in Naturschutzflächen umgewandelt werden.Damit werden auch noch zusätzliche Rückzugsmöglichkeiten für das Wild geschaffen.Die Waldgebiete befinden sich zum größten Teil in Staatsbesitz,die Jagd in diesen Bereichen üblicherweise an auswärtige solvente Jagdpächter verpachtet,die aber lediglich an der "Trophäenjagd" auf Rotwild interessiert sind und die Bejagung von Reh- und Schwarzwild vernachlässigen.Den ortsansässigen Jagdpächtern blieben die Feldjagden,die aber durch den zunehmenden Wildschaden zunehmend unattraktiv wurden.Die logische Konsequenz dieser Entwicklung hat letztes Jahr unsere Jagdgenossenschaft als erstes erfahren dürfen-es hat sich kein Jagdpächter gefunden,der Jagdpacht und Wildschaden gezahlt hätte!Letztenendes wurde an einen ortsansässigen Jagdpächter verpachtet und die Wildschäden darf die Jagdgenossenschaft im Umlageverfahren selbst bezahlen.Tolle Entwicklung-oder!?
Dieses Jahr mit dem extrem milden Winter hat hier zu sehr viel Schwarzwildrotten geführt,die erhebliche Stückzahlen aller Altersklassen beinhalten.Der verstärkte Maisanbau mag eine Rolle spielen-für unsere Gemarkung mit lediglich zwei Prozent Maisanteil dürfte die Lage zwischen drei großen Waldgebieten der größte Nachteil sein.Dieser Mais ist auch die einzige Kultur,die eingezäunt wird,da durch die kleinteilige Feldstruktur ein kostengünstiges Einzäunen anderer gefährdeter Kulturen meist verhindert wird.Wobei das Einzäunen auch nicht wirklich effektiv war.Verstänkern war witterungsbedingt fast wirkungslos in diesem Jahr.Eine Steigerung der Abschußzahlen konnte aber durch den Wechsel von der Ansitzjagd eines einzelnen Jägers zu der mehrköpfigen Drückjagd erzielt werden.Leider hat die enorme Zunahme der Tiere diesen Erfolg zunichte gemacht.Da die Getreideernte fast abgeschlossen ist,tritt auf den Restflächen die witterungsbedingt noch am Halm stehen zunehmend Totalschäden auf und es werden verstärkt Grünland und Feldwege umgebochen.Besonders unangenehm für viehhaltende Betriebe mit Stroheinstreu ist der starke Verlust an Stroh-ohne gegenseitige Unterstützung wäre es bei einigen Betrieben eng im kommenden Winter.
Ich hoffe,daß ich einiges hab klären können.
Viele Grüße! RALF