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Futtermangel durch die Trockenheit - was tun?

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martina:
Moin,

mich beschäftigt die große Frage, wie die Betriebe reagieren, denen durch die Trockenheit jetzt Futter fehlt?

Zukaufen klingt toll, aber es muss ja erst mal kaufbares Futter da sein. Woher nehmen, wenn nichts wächst?

 Wir haben beobachtet, dass dieses Jahr so viel Stroh eingepresst wurde, wie selten, weil einige Betriebe versuchen, mit Stroh die Rationen "zu verlängern".

Viehlose Betriebe haben Stroh verkauft. Wir produzieren Heu zum Verkauf, da stehen uns die Pferdeleute Schlange, auch die Hobbytierhalter sind ja auch betroffen.

Ökologische Vorrangflächen wurden inzwischen zur Futternutzung freigegeben. Viehlose Betriebe dürfen ihren Aufwuchs dort allerdings nicht verkaufen, sondern müssen ihn kostenlos abgeben. Eine Lösung, die ich annehmbar finde. Aber was, wenn auf den Stilllegungen auch nicht wirklich was gewachsen ist?

Welche Futteralternativen gibt es? Oder bleibt wirklich nur der Radikalschnitt mit Bestandsabstockung? Folgen wären ein einbrechender Rindfleischmarkt und später dann evtl. ein Mangel an Zuchttieren?

Wie sind Eure Strategien mit dem Futtermangel umzugehen?
 

Tina:
Grundfutter zu kaufen in nennenswerten Mengen? Da habe ich so meine Zweifel und wenn das Grundfutter dann noch teuer ist (Angebot und Nachfrage), ist es ein Rechenexempel.
Mais hat ja an vielen Stellen nicht mal Kolben angesetzt, da ist auch keine Qualität.
Was nächstes Jahr mit Raps wird? Ob es dann ausreichende Mengen an Rapsschrot gibt?

Da sind bei mir viel Fragen offen.

Zum Thema:
Wir haben auch mehr Stroh als sonst für uns gepresst und ich denke, wir werden da mit einem blauen Auge wegkommen.
Wir haben Ackergras nach WG gesät, aber das muss auch laufend beregnet werden, sonst gibt es keinen Ertrag.

samy:
Wie haben Mais gekauft. Den holen wir nächste Woche selbst vom Feld. Stroh machen wir immer viel und der erste Schnitt Gras war reichlich.
Der zweite nur noch zu Hälfte und einen dirtten Schitt wird es wohl nicht geben.
Die Kontrakte für Rapsschrott und Körnermais haben wir bis Ende des Jahres gemacht.  Wie werden auch unser Getreide nicht alles verkaufen.
Wir sollten es ohne Abstocken bis Oktober 2019 schaffen. Den dann gibt es ja regulär erst wieder neue Maissilage.
Hier gibt es schon die ersten Diebstähle von Heu und Stroh.
Mit den Betrieben bei denen die Lager abgebrand sind fühle ich mit. Wo sollen die 1000 und mehr Strohballen herbekommen.
Hier im Umkreis von 100 km hat es einige Betriebe getroffen. Oft war es Brandstiftung. >:( >:( Wie blöd sind solche Type eigentlich.

apis:
Ökologische Futterflächen sind schwierig zu füttern. Bis auf Flächen mit extrem viel Ampfer gibt es dort kaum noch ein grünes Blatt. Die Pflanzen sind hier fast mit Stroh zu vergleichen, von der Schmackhaftigkeit her werden die Rinder sie erst fressen wenn die Hungersnot schon sehr groß ist.

Bei einem Mutterkuhbetrieb sind mehrere Kühe verendet. Es wurde nachgewiesen das zu viele Gifte aus dem Jakobskreuzkraut in der Leber eingelagert waren. Aus Futtermangel haben die Kühe wohl nicht mehr selektiert und das noch grüne JKK gefressen.

peka:
Hallo, ich selber bin nicht betroffen.
In der LZ  oder im westfälischen Wochenblatt habe ich habe ich die Überlegung gelesen nach vielen Jahren wieder Rübenblatt zu silieren. Dabei kam auch die Frage auf, ob die heutigen Roder überhaupt noch dafür ausgerüstet sind.

Liebe Grüße
peka

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