Hallo martina-s und blackcreen und alle anderen!
Ich habe mich sehr über eure Grüsse gefreut ,es ist schön zu erfahren das es euch interessiert wie so ein Leben mit Behinderungen abläuft.Bei:
www.elterngefuehle.de wird von der Mutter eines "besonderen Kindes " treffend berichtet.Es ist ein Full-Time-Job so eine Mutter zu sein.Aus eigener Erfahrung kann ich sagen man wird erst allmählich mit der Behinderung konfrontiert.Wenn das Kind noch klein ist,ist der Unterschied zu den "Normalen" nicht so gross.Nur ges.Kinder gehen irgendwann eigene Wege.Unsere Kinder brauchen ständige Hilfe.Bei den Gesunden sieht man täglich Fortschritte in der Entwicklung,bei den besonderen Kindern bleiben die oft aus.Gross war die Freude wie z.B. unser Sohn mit 3Jahren endlich laufen konnte!Bei der Tochter war es mit 2Jahren soweit,dass sie selbstständig laufen konnte.
Sehr viel Unterstützung bekam ich von meiner Schwiegermutter,die beide Kinder besonders in ihr Herz geschlossen hatte!Sie nahm die Kinder gern ,wenn Arbeiten im Stall u.s.w.anstanden.Es tut gut ,wenn man ausser Pflege und ständiger Aufsicht auch mal andere Arbeit machen kann.Oft werde ich mitleidig angesprochen: "Hast du nicht schon genug Arbeit mit eurer Tochter?"Ich sage dann:"Es macht mir Freude wenn ich melke oder draussen arbeiten kann, dann kommt man auf andere Gedanken.Auch der Austausch mit anderen Bäuerinnen ist mir wichtig!"
Besonders wichtig ist es angebotene Hilfe anzunehmen,z.B.die von Verwandten,Freunden oder Nachbarn.Wenn das Angebot nicht in Anspruch genommen wird,traut sich keiner nochmal sie anzubieten.Als Mutter glaubt man oft nur ich komme mit meinem Kind am besten zurecht!Für das bes.Kind ist es von grosser Bedeutung dass die Mutter Vertrauen zu den Erzieherinnen u. Lehren aufbaut,diese Personen sind mehrere Std.mit dem Kind zusammen und können es fördern,wo die Mutter es unterfordert.
Am Anfang war es schon schwer zu sehen wie sich der Nachbarsjunge immer weiter entwickelte,während wir froh waren wie unser Ältester nicht mehr so oft ins Kinderkr.h.musste.
Mit viel Eifer und Hoffnung wurde therapiert (turnen nach Bobart) immer in dem Glauben alles bessert sich daduch.Aber die Behinderung kann nicht weggezaubert werden!Das muss man erst einmal erkennen und einsehen!
Bei unserer Tochter (sie wurde geboren als wir unseren Sohn ins Heim geben mussten) haben wir alles viel gelassener gesehn. "Das Kind ist gut so wie es ist"
Dass muss man erkennen um es anzunehmen !
So entwickelte sich Jani selbst,sie bestimmt wenn eine Weiterentwicklung möglich ist oder nicht.
Jani kann nicht sprechen,sie teilt sich über Augenkontakt mit,sie spürt sehr gut wie ihr Gegenüber drauf ist!
Was mir noch einfällt : besondere Kinder wie unsere brauchen sich nie Gedanken über Morgen machen ,sie leben heute!
Vor ca.2000 Jahren sagte ein Gelehrter:
"Den Willigen führt das Schicksal, den Widerstrebenden zerrt es mit Gewalt"
Holland ist auch sehr schön und man lernt viel Neues dort, wo man sich früher nicht mit beschäftigt hätte.
Viele Grüsse willy