Thema: Schwiegermutter zu Hause dauerhaft pflegen?

[Rosalinde]

Hallo Ihr Lieben!!
Mein GG und ich haben folgendes Problem: Meine Stiefschwiegermutter (2. Frau meines verstorbenen Schwiegervaters) hat ein Hüftleiden und es zeichnet sich ab, dass sie ein dauerhafter Pflegefall wird.
Sie wohnt seit über 20 Jahren bei uns auf dem Hof. Sie hat eine eigene Wohnung im 1. OG mit Wohnrecht. Finanziell ist sie sehr gut bestückt. Wir sind 50 Jahre alt und haben außer Arbeit bisher nichts gehabt (kein Urlaub etc.). Meine Schwiegermutter ist kein sehr herzlicher Mensch. Sie ist nicht nur hart gegen sich, sondern auch anderen gegenüber. Es hat sich nie so recht ein freundschaftliches Verhältnis bzw. eine Vertrauensbasis entwickelt.
Müßten wir ein schlechtes Gewissen haben, wenn wir sie nicht zu hause pflegen?
Was würdet Ihr uns raten? 
LG Rosalinde

[Pferdefrau]

Nein, brauchst Du nicht! Es ist nicht selbstverständlich! Unterstützung solltet ihr ihr geben, aber keinMensch kann das vom anderen Verlangen, dass er von ihm gepflegt wird. Gerade wenn euer Verhaeltniss nicht so gut war, ist es vielleicht auch für beiden Seitennicht schön.
Setzt Euch dochmal mit ihrem Hausarzt und Deiner SM zusammen, wieviel ihr mit einem ambulanten Pflegedienst abfangen könnt.

[christiana]

Hallo,
wenn sie Zuhause bleiben möchte/muss/soll würde ich auch zeitig den Pflegedienst einschalten und vielleicht auch Essen auf Rädern bestellen.
Besorgungen für sie miterledigen wenn Ihr sowieso unterwegs seid,ein Rezept vom Arzt abholen und ähnliches kann man für ein "Danke" schon machen.

Auch wenn Ihr ein super Verhältnis hättet, kann man von niemandem verlangen zu pflegen.
In den Praxen in denen ich vorher gearbeitet habe, habe ich viele Hausbesuche gemacht und die armen Schwieger- und Töchter erlebt, die ihr möglichstes taten, aber selten ein Lob bekamen.

Hat sie auch noch eigene Kinder oder Nichten/Neffen, die Ihr mit ins Boot holen könnt?

Liebe Grüße Christiana

[Rosalinde]

Hallo Christiana!
Eigene Kinder hat sie nicht, auch Neffen/Nichten haben kein Verhältnis zu ihr aufgebaut.
Der Pflegedienst ist eine sehr gute Einrichtung. Mein SV wurde ca. 2 Jahre vom Pflegedienst, meiner Schwiegermutter und von uns zu Hause versorgt. Wir möchten aber diese für alle sehr anstregende Zeit nicht noch einmal mitmachen. Mein GG und ich führen eine sehr gute Ehe und wir möchten, daß das auch so bleibt. Auch wenn der Pflegedienst ins Haus kommt, bleiben noch erfahrungsgemäß zu viele Arbeiten an mir hängen.
Da wir keine Kinder haben, können wir auch keine Aufgaben abgeben.
LG Rosalinde  

[Mucki]

Hallo Ihr Lieben!!
Müßten wir ein schlechtes Gewissen haben, wenn wir sie nicht zu hause pflegen?
Was würdet Ihr uns raten? 
LG Rosalinde

Also ich würd sagen ihr müßt kein schlechtes gewissen haben,jedoch die wichtigste frage ist habt ihr ein schlechtes schlechtes gewissen wen ihr sie ned Pflegt ?
Ich würde mich fragen ob ich damit leben kann sie ned zu Pflegen und wen mein gewissen sagen würde das ich damit leben kann würde ich es nicht tun,wen ich es mit meien gewissen ned vereinbaren könnte würd ich sie Pflegen weil ich sonst immer ein schlechtes gewissen hätte und ich nicht Glücklich wäre.

lg Mucki

[Rosalinde]

Hallo!
Im Übergabevertrag steht nicht drin, daß wir sie pflegen müssen.
Ich glaube, daß meine SM nicht freiwillig ins Pflegeheim gehen würde. Mit Ihr darüber zu reden, bringt nicht viel, da sie dieses Gespräch ganz schnell abblockt. Sie ist der Meinung, daß sie ohne Hilfe in ihrer Wohnung fertig wird. Sie sieht auch nicht ein, daß sie schon viel früher einen Pflegedienst gebraucht hätte, der ihr geholfen hätte. Den Pflegedienst, den sie nach einer früheren OP benötigte, hat sie selbst nach kurzer Zeit wieder abbestellt. Den hätte sie mal lieber weiter in Anspruch nehmen sollen. Da sie geistig aber voll auf der Höhe ist, ist sie noch voll geschäftsfähig. Sie konnte deshalb selbst den Vertrag mit dem Pflegedienst lösen. Um des lieben Friedens willen, diskutieren wir nicht mehr mit ihr. Sie nimmt von uns auch keine Ratschläge an.
LG Rosalinde

[Rosalinde]

Sie liegt zur Zeit im Krankenhaus (Hüft-OP). Der Erfolg der OP ist lt. Arztinfo noch sehr, sehr ungewiss.
Wir machen uns jetzt schon viele Gedanken, wie es in Zukunft weitergehen soll.
LG Rosalinde

[Stephanie]

ich weiß ja nicht wie eure wohnmöglichkeiten sind, aber es wurde hier auch schon mal das thema mit einer osteuropäischen pflegekraft diskutiert, die dann ja im haus wohnt und zu pflegende person den ganzen tag versorgt. vielleicht wäre das eine möglichkeit. sie könnte zuhause bleiben , aber ihr hätte nicht viel damit zu tun
stephanie

[Maja]

ist wohl auch billiger als ein Pflegeheimplatz

[Christel Nolte]

ist wohl auch billiger als ein Pflegeheimplatz

Das ist es nicht unbedingt.

[annama]

Hallo ,

für mich gab es damals 1972 gar keine Frage Schwiegermutter zu Hause zu pflegen.Sie hatte 3 Jahre Blutkrebs , war in 3 verschiedenen Krankenhäuser zu Behandlung aber zwischen durch immer wieder zu Hause.

Sie war für mich die beste Schwiegermutter der Welt ,immer war sie für mich da als die Kinder geboren wurden . Eine große Hilfe ,trotz getrennter Wohnhäuser .

Es gab keine Sozial-Station , kein Pflegegeld , wohl hatte ich mir damals eine Stundenhilfe zum Putzen geleistet.

Manchmal denke ich heute nach : Wie hast du das alles geschafft ?

Denkt mal nach ,dass die Jugend auch mal alt wird und wie möchtet ihr gepflegt werden ?

" Alles hat seine Zeit "

In diesem Sinne wünsche ich euch eine gute neue Woche

[frankenpower41]

Hallo Rosalinde

Wenn Ihr zu nichts verpflichtet seid und sie auch keine Hilfe in Anspruch nehmen will, würde ich sie mal ins kalte Wasser springen lassen.
Du schreibst ja, dass sie geistig noch vollkommen fitt ist. Wenn sie merkt, dass sie nicht mehr so kann, wird sie schon Hilfe wollen.
Ihr seid ja nicht mal verwandt, und ich geh jetzt mal davon aus, dass sie Euch am Hof auch nicht geholfen hat. So seid Ihr ihr ja nichts schuldig.
Anders wäre es, wenn sie Euch jahrelang unterstützt hätte. Über ihren Kopf hinweg irgendwelche Entscheidungen treffen könnt ihr eh nicht.
Ich würde sie einfach mal machen lassen.

Marianne

[Conchita]

Wenn sie zur Zeit im Spital ist, wird der Arzt oder der Sozialdienst sicher mit ihr abklären wie die momentane Situation zu Hause ist. Ev. schickt er sie noch in den Kuraufenthalt und auch dort wird meist ganz genau hingeschaut wies weitergeht. Ich weiss bei den Grosseltern meines Mannes, wie sehr die im Spital bemüht waren abzuklären, dass der Patient möglichst gut umsorgt sein wird. Es fanden div. Gespräche mit den Sozialarbeitern statt.

Und Pflegedienst oder bei uns in CH Spitex kommt vielleicht pro Tag 1-2 Stunden, der Tag hat allerdings 24 Std! Und sie wird Therapie benötigen (hinfahren) Arztbesuche werden nötig sein, ausserdem essen muss sie ja auch. Wenn du und dein Mann diese Aufgaben nicht übernehmen wollen, müsst ihr das ganz sicher kommunizieren und das solange sie noch im Spital ist! Egal wie gut sie im Kopf noch ist!

[Paula73]

ich weiß ja nicht wie eure wohnmöglichkeiten sind, aber es wurde hier auch schon mal das thema mit einer osteuropäischen pflegekraft diskutiert, die dann ja im haus wohnt und zu pflegende person den ganzen tag versorgt. vielleicht wäre das eine möglichkeit. sie könnte zuhause bleiben , aber ihr hätte nicht viel damit zu tun
stephanie

Die Pflege mit osteurophäischen Pflegekräften, funktioniert nur wenn sich der zu Pflegende darauf ein lässt.
Wenn sie aber der Meinung ist alleine klar zu kommen, wird es schwer. In der Regel ist es auch nur eine unterstützenden Pflege und man muss 2 zuverlässige Leute finden die sich über die Zeit abwechseln. Die Familie wird aber trotzdem noch ausreichend gefordert.

Bei uns ist es nach knapp einem halben Jahr doch ein Heimplatz geworden.

Ich denke wenn ihr zur SM keine Beziehung habt ist es besser von vorn herein Klartext zu reden. Ich denke nicht das ihr deshalb ein schlechtes Gewissen haben müsst. Auch nicht im Hinblick darauf das man ja selbst älter wird. Helfen im Alltag ist das eine, eine Pflege rund um die Uhr ganz was anderes - aus heutiger Sicht ist das nichts wofür ich meine Kinder verpflichten wollte.

[Gigs]

Hallo,

mich würde interessieren, ob jemand zur Zeit konkret mit Pflege der SM beschäftigt ist.
ich weiß, dass jeder Fall anders ist, aber vielleicht hat jemand Tipps zum weitergeben?

Meine SM ist seit stark 4 Jahre Pflegefall- am Anfang Stufe 3, hat sich aber gebessert in 2.
Seither konnte SV einen Teil übernehmen- Anziehen morgends, regelmäßige Toillettengänge, Vesper- und für mich blieb Wäsche waschen, einkaufen, kochen.
Abends kommt Diakonie zum Waschen und Fr zum Putzen.
Inzwischen ist aber Sv selbst nicht mehr so fit und will uns mehr einspannen.Wir sind aber schon an der Belastungsgrenze angelangt.

Hat jemand Erfahrung mit privatem Pflegedienst oder sonst eine Idee?

Grüße
Gigs