Frühförderung - kostenloses Hilfsangebot nutzen
Bayreuth (lsv-fob): Nicht immer können Eltern alles alleine schaffen. Kinder großzuziehen ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Um den jungen Erdenbürgern einen möglichst optimalen Start zu ermöglichen, gibt es in Deutschland das gesetzlich verankerte Hilfsangebot der Frühförderung. Die Land- und forstwirtschaftliche Krankenkasse Franken und Oberbayern rät Eltern von Säuglingen und Kleinkindern dieses kostenlose Angebot zu nutzen, wenn sie der Meinung sind, dass ihr Kind in seiner körperlichen, geistigen oder auch seelischen Entwicklung Unterstützung braucht. Werden Auffälligkeiten oder Beeinträchtigungen frühzeitig erkannt und gezielt behandelt, dann stehen in vielen Fällen die Chancen gut, dass die körperliche und seelische Entwicklung des Heranwachsenden einen günstigen Verlauf nimmt.
Welche Möglichkeiten gibt es für mein Kind?
Frühförderung umfasst medizinische, psychologische, pädagogische oder auch soziale Hilfen. Die bekanntesten darunter sind sicher Krankengymnastik und Physiotherapie etwa zur Schulung der Motorik und zur Einübung richtiger Bewegungsabläufe, Sprachheilpädagogik (Logopädie), also die gezielte Förderung des Umgangs mit der Sprache, sowie die Ergotherapie, deren Ziel es ist, die Wahrnehmung zu schärfen, Abläufe wieder zu erkennen und damit in der Folge zielgerichtetes Handeln zu ermöglichen. Daneben gibt es noch weitere, weniger bekannte Hilfen. Besonders wichtig ist in jedem Fall, das Kind in der Therapiephase nicht alleine zu lassen. Hilft die ganze Familie zusammen, wird so ein Umfeld geschaffen, um mögliche Defizite auszugleichen.
Was bietet die Frühförderung darüber hinaus?
Von einem guten Therapeuten wird erwartet, dass er neben der grundsätzlichen Behandlung des Kindes vor allem auch die Eltern berät und unterstützt. Er wird sie zum Beispiel auch dazu anleiten, zuhause selbständig zusammen mit dem Kind zu üben. Er wird den Therapiefortschritt kommentieren, oder er wird die Eltern darauf aufmerksam machen, wenn er andere Defizite feststellt, die eine andere Behandlung oder weiterführende Therapie erfordern.
Wer berät, welche Maßnahmen für mein Kind sinnvoll sind?
Die Fördermöglichkeiten sind vielfältig und jedes Kind braucht seinen individuellen Weg. Üblicher Weise wird der (Kinder-)Arzt, der auch die Vorsorgeuntersuchungen U1 bis U9 durchführt, der erste Ansprechpartner sein. Entweder er weist selbst aufgrund seiner Erfahrung drauf hin, dass die Entwicklung des Kindes gefördert werden sollte, oder die Eltern sprechen ihn darauf hin an und holen sich gezielt seine Meinung ein.
Sollte dieser Arzt jedoch keine erschöpfende Auskunft geben oder Hilfe anbieten, sollten sich Eltern auch nicht scheuen, weitere Stimmen zu Rate zu ziehen.
Wer trägt die Kosten?
Frühförderung ist Vorsorge und damit für die Eltern kostenneutral. Die Kosten teilen sich die Kranken- sowie die öffentlichen Kassen. Für die Eltern heißt dies, bevor sie mit ihrem Kind eine Therapie beginnen, sollten sie sich die entsprechende ärztliche Verordnung (Rezept oder den Überweisungsschein zu einem Therapeuten) vom behandelnden Arzt ausstellen lassen.