Hallo sidelight,
als ich 40 wurde habe ich in meinem Kopf aufgehört schwanger werden zu wollen.... Ich habe mich damit abgefunden und mich beruflich innerhalb der Firma neu orientieren können, nochmal eine neue Sprache gelernt und Auslandsreisen unternommen. Warum ich bis dahin noch keine Kinder hatte, hat verschiedene Gründe, u.A. eine gescheiterte Ehe. Da war ich heilfroh, keine Kinder zu haben aus dieser Ehe. Bei meiner Scheidung war ich 31.
Bis sich ein neuer Lebenspartner fand und die alten Wunden heilten vergingen einige Jahre und auch einige Freundschaften. Als ich meinen Bauern kennenlernte, lief mir schon bald die Zeit davon; da war ich 37.
Wir wünschten uns bald ein Kind, aber es sollte wohl nicht sein.
Als ich 42 war ging ich zum jährl. check-up zum Gyn. der dann zu meiner Überraschung feststellte, daß ich schwanger war.
Ob es der "richtige" Zeitpunkt ist, haben mein Mann und ich uns nie ernsthaft gefragt. Wir waren einfach nur glücklich.
Reserl, Gatterl und Geli haben meinen Sohn und mich schon persönlich kennen gelernt. Ich fühle mich mit ihnen auf einer Wellenlänge, auch wenn ich fast 20 Jahre älter bin und mein Sohn ca. genauso alt wie Geli's oder Reserls Kinder. Es würde mich auch interessieren, was sie dazu sagen
Was ich hier am Ort während der KiGa Zeit bei anderen Müttern habe beobachten können, ist die Tatsache, daß ich, nicht zuletzt wahrscheinlich aufgrund meiner bisherigen Lebenserfahrung, viel ausgeglichener bin in Bezug auf "Aktionen", die das Kind betreffen.
Im ersten Jahr bin ich keinen Schritt aus dem Haus gegangen ohne das Kind, denn ich wollte das so. Auch später noch, bin ich nirgendwo hingefahren, wo ich ihn nicht mitnehmen konnte.
In meinem Leben vor dem Kind, was gleich zu setzen ist mir meinem Leben VOR dem Bauernhof, habe ich so viel erlebt und gesehen, beruflich wie privat, daß ich absolut keine anderen Wünsche mehr offen habe.
Ich hätte nie geglaubt, daß etwas anderes (außer meinem Mann) als mein Beruf mich jemals so ausfüllen kann, daß ich restlos zufrieden bin. Das Leben mit Kind ist ein total anderes; ich hätte es mir nie so vorgestellt, auch nicht in den Jahren des unerfüllten Kinderwunsches.
Ich bemühe mich immer mehr, nicht zu "klammern" und es wird nicht mehr lange dauern, da wird das "Loslassen" auch ein Thema für mich sein. Aber im Moment ist mein Sohnemann 8 Jahre alt und wir sind in der schönsten Zeit des ganzen Jahres. Da genieße ich jede Stunde.
Ich behaupte jetzt einfach mal, ohne jemanden persönlich damit im Auge zu haben, daß "junge" Mütter sich nicht so sehr bewußt sind, welch ein großes Glück es ist, ein gesundes Kind zu haben.
Aber ob die "späten" oder die "jungen" Mütter die besseren sind, das weiß ich auch nicht.
Im Übrigen habe ich nach dem Erziehungsurlaub wieder in meiner alten Firma angefangen für 16 Std. in der Woche. Das läßt sich ganz gut mit der Arbeit auf dem Hof vereinbaren und mein Kind ist ja zu Hause bei Papa und Oma. Im ersten Jahr fiel es mir nicht so leicht, das Kind "zurück zu lassen", abr ich habe bald gemerkt, daß es nicht darauf ankommt, wie lange ich für das Kind da bin, sondern wie intensiv die Zeit zusammen genutzt werden kann.
Im Moment ist die Entscheidung, ob ich weiter auswärts arbeite oder nicht, unabhängig vom Kind. Eigentlich nur davon abhängig, ob meine SM weiter mittags kocht und für die beiden "Männer" Ansprechpartner ist.