Autor Thema: Tierschutz in der Landwirtschaft - Entwicklung  (Gelesen 27849 mal)

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Offline Romy

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Re: Tierschutz in der Landwirtschaft - Entwicklung
« Antwort #30 am: 25.06.07, 09:33 »
Wir müssen die Tiere halt öffters auch halftern. Auch auf der Alp, müssen sie eingefangen werden, wenn der Tierarzt kommt. Auf der Alp werden sie auch jeden Tag zweimal im Stall angebunden um zu melken. Auch auf unseren Maiensässe werden sie zum melken eingestallt und angebunden. Ich bin jedenfalls immer froh, dass sie keine Hörner haben. Mit dem Kopf haben sie auch so noch genug Kraft. Wenn sich eine querstellt und die Kette als lästig empfindet, habe ich schon etliche blaue Flecken davon getragen.
Dann kommt noch dazu, dass die meisten ohne Hörner sind auf der Alp. Die Hirten mögen dann die gehornten Tiere nicht, weil sie sich aggressiver verhalten und die anderen Kühe "plooget"
en hübsche tag
Romy

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Offline züsi

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Re: Tierschutz in der Landwirtschaft - Entwicklung
« Antwort #31 am: 25.06.07, 10:11 »
Zum Thema zurück: Je weiter sich der Stadtmensch von der Landwirtschaft weg entwickelt, desto schwieriger wird es Tierschutz unter einen Hut zu bringen. Immer mehr werden wir Landwirte gefordert, wenigstens zu versuchen diese Lücke wieder etwas zu schliessen. Ich denke da müssten auch die Schulen wieder besser informieren
hallo romy, du bringst es auf den Punkt, ein berühmter Tierforscher hat mal gesagt: für die meisten städter sind
tiere "tante emma im Pelzmantel" d.h. wenn sie gerne im liegestuhl an der prallen sonne liegen meinen sie die tiere
möchten das auch etc.
zum zweiten, die schulen stehen und fallen mit den lehrern. und bring mal einen (überlasteten :o) lehrer dazu mit
den kids (vor allem so ab 12/13) etwas richtung landwirtschaft oder auch nur garten zu unternehmen. 1. ist es den
meisten zu viel arbeit und 2. sind die meisten Jungen nicht sehr kooperativ.Ein gutes Beispiel zum Schluss: in der
Nachbarstadt hat ein Lehrer es doch fertiggebracht und ist mit seiner Klasse dabei, in einem Acker haben sie einige
Reihen Kartoffeln gestupft und daneben noch Rüebli, Zwiebeln und sonst noch was gesät. Ob sie allerdings nochmals
gekommen sind oder es jetzt mutter natur überlassen weiss ich nicht, aber ein anfang ist gemacht. gruss susanne

Offline züsi

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Re: Tierschutz in der Landwirtschaft - Entwicklung
« Antwort #32 am: 25.06.07, 10:20 »
swisslady, wo wonsch?
ich seh mir gerne andere betriebe an ;D
nein spass aparti, ich wollte niemandem zu nahe treten, natürlich gibt es überall sottig und andere. ich glaube dir
schon dass ihr nicht so seid. es war ja nur ein beispiel, weil ich sagen wollte wiviel mehr arbeit es gibt und dass
man es sich schon gut überlegen muss ob es für den eigenen betrieb machbar sei mit bio. und was die gehörnten
viecher angeht, wir hatten auch gehörnte bevor wir den laufstall bauten. es war aber auch im anbindestall schon
ein gewisses gefahrenpotential vor allem bei auslassen und wieder anbinden im sommer. vom platz her habe ich
keine bedenken im laufstall, nachts sind sowieso immer die türen offen, da pflatschen die damen auf der weide,
am tag nur wenn's nicht zu heiss ist. aber grad gestern hatten wir eine zu behandeln - wenn die noch hörner
gehabt hätte....dann prost  :o.
gruss susanne

Offline maggie

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Re: Tierschutz in der Landwirtschaft - Entwicklung
« Antwort #33 am: 25.06.07, 14:17 »
:) die verletzungsgefahr da frag ich mich immer?? heut muss man ja nicht mehr über die kühe die rüsche in den obergaden rauf steigen, die kühe müssen oft nicht mal mehr angebunden werden.. ?' das seh ich jetzt nicht so ganz..?


hallo brit,
wir haben im moment noch anbindehaltung - junior ist am planen... -
und die rinder sind den ganzen sommer auf der weide - 1 - 2 mal die woche gehen wir nachsehen - einerseits müssen wir wasser bringen, dann müssen sie besamt werden - und dann hat es meist noch galtkühe dabei -
also treffen wir uns öfters in der weide, und da will ich zu den tieren hingehen und sie ein bisschen "knuddeln" - und mit horn - da braucht es nur einen kleinen schlenker mit dem kopf und wo hast du das horn -
ober beim anbinden im stall - das war auch immer ein echtes problem -

nein - ich glaube unsere kühe fühlen sich wohl, auch ohne hörner - und ob die milch darunter zuleiden hat, wie ich hier irgendwo schon mal gelesen habe - na ja - wer's glaubt....

natürlich - nach der op brummt ihnen sicher der kopf, aber ich finde das kann man ihnen zumuten... -

mich stört einfach wenn es heisst - der bauer/bäuerin interessiert mich nicht, mir kommt es nur auf's tier an - das hat uns mal der milchinspektor an den kopf geworfen, da ging es aber um kleinigkeiten (nun bei îhm ging es immer nur um "kleinliches" -
liebi grüess   und
bis bald   -  ihr werdet mich  so schnäll nöd wieder los

margrith  us der schwiiz

Offline MirjamTopic starter

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Re: Tierschutz in der Landwirtschaft - Entwicklung
« Antwort #34 am: 25.06.07, 14:34 »
Hallo,

letzte Woche war ich Boxberg - unserem neue Kompetenzzentrum für Schweinehaltung in Baden-Württemberg.

Auch hier gibt es alternative Stallsysteme und man hat sich hier "Bewegungsbuchten" zum Abferkeln  aus der Schweiz angesehen und eingebaut. Die bisherigen Erfahrungen sind neben den doppelten Platzbedarf je Abferkelplatz mit 7 qm und nicht positiveren Ferkelverlusten (da Sau nicht fixiert wie bei unseren normalen, noch zugelassenen Ferkelschutzkörben) - jetzt nicht so, dass man sagen könnte: Die Kompromiss-Lösung für Mensch und Tier.

Soweit mein Wissen werden diese "Bewegungsbuchten" bald Pflicht für die Schweinehaltung in der Schweiz.

Hat jemand von euch Schweine? Arbeitet schon jemand mit solchen Buchten und wie kommt er mit der nicht-fixierten Sau bzw. Baukosten klar?

viele Grüsse

Mirjam
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brit

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Re: Tierschutz in der Landwirtschaft - Entwicklung
« Antwort #35 am: 25.06.07, 16:08 »
maggie,
wer weiss vielleicht habens dann auch phantomschmerzen?

 möcht jetzt nicht übertreiben ;) aber irgendwie ist das enthornen extrem mode geworden, ohne dass wirklich bedacht wird , ists wirklich notwendig oder nicht..
(und achtet euch mal, wie oft jetzt tiere mit hörner in lw fachzeitschriften als titelbild auftauchen.. ;), in paar jahren gibts ein hornkuhmilchlabel.. ;D.. wetten??)

was habt ihr auch für wilde tiere :) ?
wir müssen sie auch anbinden, auch halftern und verarzten..
klar muss man auf die hörner aufpassen..aber dass das jetzt ein riesenproblem wär??

das mit der milch stand ja im bioaktuell, dass die milchstruktur bei enthornten kühen anders ist? noch schwierig da durchzublicken..keine ahnung!?

Offline züsi

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Re: Tierschutz in der Landwirtschaft - Entwicklung
« Antwort #36 am: 25.06.07, 19:16 »
hallo brit,
dass es ein riesenproblem wäre will ich nicht behaupten, aber es dünkt mich einfach wenn man eine gefahrenquelle
ausschliessen kann sollte man sie auch. ausserdem sind die tiere irgendwie viel friedlicher ohne, obwohl wir sowieso
keine wilden kühe haben.
 ob das horn wirklich einen einfluss auf die milch hat??? da bin ich gespannt was wieder alles herhalten muss um eine theorie zu untermauern. lassen wir uns überraschen.
gruss susanne

Offline esther4

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Re: Tierschutz in der Landwirtschaft - Entwicklung
« Antwort #37 am: 26.06.07, 07:47 »
Hallo Mirjam
Ich habe schon Schweine,  ;D genau 2 zum mästen für uns selber. Biokontrolle war gerade diese Woche hier und es ist alles paletti. Ausser der fehlenden Auslauf wurde bemängelt. Dann habe ich auch noch ein Hängebauchschwein und das ist nattürlich nattürlicher  ;D. Das läuft nämlich den ganzen Tag ums ganze Heimwesen ohne Einschränkungen. Aber Spass beiseite, ich habe Dir etwas rauskopiert und werde es Dir anhängen, dann kannst Du Dich durchlesen, ist noch heavy wie viel recht gemacht werden soll..... es gibt in der Schweiz ca. 6 Mio Bauern.... und vor allem die in einer Blockwohnung Meerschweinchen züchten wissen und können alles am Besten.... :-*
http://www.bvet.admin.ch/themen/tierschutz/00744/00753/index.html?lang=de
Schau da mal rein es würde zu weit führen alles wiederzu geben, vor allem wenn man nur bei der Hälfte eine Ahnung hat.

Uebringens macht mich die Diskussion hier drin auch etwas muff.... jeder hat seinen Betrieb, auf verschiedenen Meereshöhen, mit verschiedenen Perspektiven, verschiedenen Einkommen usw..... was soll die Diskutiererei was besser und was schlechter ist? Jeder muss heute schauen, und genau dieses unnötige Aufeinander schauen bringt unsere Landwirtschaft nicht weiter. Im Gegenteil , wir verharren. Es könnte ja einer noch mehr bekommen.
Ich sage jedes mal, wenn so kluge Sprüche kommen, können ja mal tauschen. Macht doch mal Bio mit B Preis und sagt mir noch einmal dass man nur mit Direktzahlung wirtschafte....es braucht sehr viel Idealismus und auch Ueberzeugung um so weiter zu machen. Von wegen Bio und IP angeglichen im Berggebiet..... ???
Das soll jetzt nicht gejammert sein, aber wir Bauern müssen nun wirklich anfangen ganzheitlich zu denken, und wenn wir den anderen ( sei es den anderen Bauern oder sei es den Anderen überhaupt) nichts gönnen wird auch uns selber nichts gegönnt.
Gerade im Tierschutz, sind wir weiter , werden als Beispiel in der EU vorgezeigt und so manches ist für uns kaum mehr tragbar. Ich schreibe jetzt nicht nur von Bio. Zeigt mir einen Bauern der nicht massivst verschuldet ist, genau wegen diesen Verordnungen. Baulich musste in den letzten,
(ich sage jetzt nur 10 jahren ) dermassen viel geändert werden, das vielen das liegen schwer fällt. Und meine Betonung fällt aufs MüSSEN. Alpställe wurden gebaut vor 15 Jahren, die Lägerlänge und die Platzmenge reichen heute schon nicht mehr.... es ist manchmal wirklich zum ko....
wenn nicht gebaut wird bekommst Du Kürzungen, mit Kürzungen kannst Du heute nicht wirklich mehr bauern..... und das ist überall so. Nicht nur im BIO auch im IP von konventionell sprechen wir gar nicht mehr.
Dieser verdachte Labelsalat machts dann noch schlimmer, sei s bei den Eiern oder bei den Schweinen. Du baust nach Label, der Abnehmer ist ein Weilchen zufrieden, dann kommen Neuerungen dazu und schon bist Du wieder am Anschlag, entweder wieder anpassen oder Label ( Abnehmer) ist Adieu.....Schaut euch doch die Eier an, unter 6000 läuft doch gar nicht mehr viel, und da kommen wir wirklich irgendwann massivist an den Anschlag. Immer die besten Tierschutzverordnunngen zu haben und gleichzeitig auf Eu Grössen hinzugeifern... wie denn noch  ???
Darum noch einmal, seit doch alle zufrieden mit dem was man hat, es hat niemand wirklich besser, jeder muss schauen und das macht man auch nach seinem Gusto...
Grüessli esther

Offline MirjamTopic starter

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Re: Tierschutz in der Landwirtschaft - Entwicklung
« Antwort #38 am: 26.06.07, 08:02 »
Hallo Esther,

danke für den Link - das ist wirklich eine gute Übersicht *mich-mal-einlesen-werd*

Mir bringt das "Schielen" wie´s die anderen machen schon etwas - weil ich genau weiß, dass allerlei Leute aus Deutschland gen Schweiz (die man von der Tierhaltung/lw.Struktur etc. nicht vergleichen kann!) "schielen"  und kucken was bei euch läuft und was man auch bei uns als Auflage oder als Vorbild stellen kann.

Gruß Mirjam

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Offline esther4

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Re: Tierschutz in der Landwirtschaft - Entwicklung
« Antwort #39 am: 26.06.07, 08:08 »
 ;D ;D ;D
Diese schielen meine ich nicht, dass brauche ich selber...

brit

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Re: Tierschutz in der Landwirtschaft - Entwicklung
« Antwort #40 am: 26.06.07, 08:45 »
hallo esther ,

dass muss dich nicht muff machen.
angeglichen in dem sinn, in der tierhaltung im bergebiet liegt der unterschied bei keinen tieren aus ET,, beim viehtrainer und beim pflanzenschutz(sprich dass blacken nicht gespritzt werden dürfen, wobei ob das immer besser ist???)

schau mal bio argumentiert ethisch, z.b. beim ET oder viehtrainer, jedoch wenn man ethisch über enthornen spricht müffelts?
grad beim viehtrainer gibts auch schöne beispiele, wenn eben die teure variante nicht drin liegt, da werden vor den nacken  der tiere rohre platziert, was im laufe des winters aus den kühen wasserbüffel macht, so ein *buckel* bekommen die im nacken..und das soll besser sein..tia..und oft sind die tiere dreckiger..tierschutz??

ich weiss dass momentan der preis nicht stimmt bei bio.  und jetzt als neuster hit die einschränkungen beim futterzukauf! milch fast zu konventionellen preisen liefern zu müssen jedoch mit wirklich kostenintensiveren auflagen..das ist kein schleck!! nur hei nomal nennt das kind beim namen ;)

 
« Letzte Änderung: 26.06.07, 09:07 von brit »

Offline Gitta

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Re: Tierschutz in der Landwirtschaft - Entwicklung
« Antwort #41 am: 26.06.07, 09:19 »
hallo schweizerinnen,

ich hab jetzt mal ein wenig in der box eingelesen.

da schreibt irgendwer, dass irgendwo ein artikel steht, welcher aussagt,
dass milch von hornlosen kühen anders strukturiert sei als milch von
 gehörnten kühen.

also ehrlich so ein schmarrn  :-X

meines erachtens ist lediglich der kalkabbau bei dem hornwachstum durch das
enthornen gestoppt. so manche hornlose kuh hat manchmal so einen hügel zwischen den beiden
ohren, dass ist die kalkablagerung, welche normalerweise in den hörner sein sollte.

dass die gehörnten kühe mit etwas mehr aufmerksamkeit und ein gewisses gefahrenpotenzial
darstellen, dass leuchtet mir schon ein, aber eine andere milch geben sie bestimmt nicht.

gitta
Wer das Ziel nicht kennt, kann den Weg nicht finden.
Liebe Grüße
Gitta

Offline maggie

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Re: Tierschutz in der Landwirtschaft - Entwicklung
« Antwort #42 am: 26.06.07, 11:13 »
hallo gitta,
das ist irgend so eine "sektierergruppe" ....
bis heute hat das auch noch nie jemand ernst genommen -

ausser ich weiss nicht ob es bei den einzelnen bio gruppen der grund sein könnte, doch bei den meisten biobauern ist es auch einfach die meinung "ohne hörner sind es keine echten kühe" - denke ich mir - oder eben der schmerz, den wir ihnen trotz betäubung zufügen "müssen"....

wir begannen mit dem enthornen als wir 1984 den neuen stall bezogen - und zwar hatten wir lange zeit natürlich beides im stall -
nun auf der weide war das eigentlich kein problem - die kühe untereinander - (im moment steht auch wieder eine zugekaufte mit hörnern im stall !! - geht sehr gut )

wir bauten einen doppelstall mit futtertisch - und niedriger krippe - die kinder waren noch relativ klein und eben meist im stall (jahrg. 75 - 83) - das war auch mit ein grund - und dann eben die weidehaltung der rinder.... - und unsere gesundheit.... - sooo tierliebend sind wir denn doch nicht, dass wir nicht bei der täglichen arbeit für unsere sicherheit "ein wenig " geschaut hätten -

vorher war es auch kein so grosses problem, da auch in der schweiz jahrelang die kühe oft nie auf die weide kamen - da musste göga dann einiges dazulernen ...
liebi grüess   und
bis bald   -  ihr werdet mich  so schnäll nöd wieder los

margrith  us der schwiiz

Offline züsi

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Re: Tierschutz in der Landwirtschaft - Entwicklung
« Antwort #43 am: 26.06.07, 21:58 »
hallo esther,
wieso macht dich das muff? wir sind ja ganz friedlich - bloss nicht alle einer meinung! und wegen dem preis - da
sitzen wir doch alle im selben boot ob bio, ip oder sonstwas. wir haben vor jahren mit dem migros label angefangen
bei der munimast, da war der preis noch interessant, jetzt ist er praktisch wieder gleich wie konventionell, nur die
auflagen sind die strengeren und der absatz lässt manchmal zu wünschen übrig.
was mich muff macht sind die vorschriften die immer wieder ändern, die gleichen leute können heute dies und morgen
das befehlen und wir dummen bauern müssen rennen und die vorgaben erfüllen. egal ob bauliche oder andere änderungen die welch heute hüst und morgen hott befehlen haben ihren zahltag genau gleich - nur wir müssen immer
dem geld nachtrauern das wir nicht haben. denn die ganze tierschutzgeschichte läuft doch saumässig ins geld, wenn
man alles recht machen will. früher konnten wir z.b. noch stroh verkaufen, heute müssen wir zukaufen und mit dem
ballenpressen zusammen macht das eine 5 stellige summe. ist doch auch  verrückt. also du siehst ob berg ob tal es
geht uns allen gleich.
gruss züsi

Offline Romy

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Re: Tierschutz in der Landwirtschaft - Entwicklung
« Antwort #44 am: 27.06.07, 09:07 »
@Mirjam, unser Sohn hat einmal für einen Monat auf einem Schweinebetrieb gearbeitet. Der hatte auch so eine Art Bewegungsbuchten, hat diese aber selber gebastelt. Da funktionierte es sehr gut. Er hat mir dann einen Prospekt gebracht, das sah aus wie Europapark für Schweine. Die konnten da sogar duschen. Alles war betoniert damit man die Fläche mit dem Hochdruckreiniger abspritzen konnte. Aber die Kosten für so einen Luxus-Schweinestall - wahnsinn. Und bezahlt bekommst du eh nicht mehr für Schweinefleisch.

Das Problem bem Tierschutz ist, dass sich so schnell alles immer wieder ändert. Manchmal habe ich wirklich das Gefühl, da sitzt jemand im Büro und denkt sich: So! Was könnten wir jetzt noch verlangen?
Das ist ein ewiger Kreislauf, der Landwirt muss sich verschulden um zu bauen, kaum auf dem neusten Stand und Top Tierschutzgerecht eingerichtet, kommen schon die nächsten Vorschriften. Und aussenvor stehen die Konsumenten und denken: Boha! Den Landwirten geht es gut, die können bauen und bauen, da muss recht Geld vorhanden sein.
Und schon unterschreiben sie die nächste Initiative vom Tierschutzverein. Nebenbei bringen sie das Zwergkaninchen wieder ins Tierheim zurück weil ihre Kids jetzt lieber mit dem Fahrrad spielen als mit dem Häschen. Oder wie mir letzthin eine Mutter erzählte: Die Meerschweinchen werfen so viele Junge, dass sie laufend ein paar am Waldrand aussetzen muss.
en hübsche tag
Romy

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