hallo ,
ich hab ja als kind rinder/ kühe gehütet..und es wär uns nie in den sinn gekommen, sich in sicherheit zu bringen, bevor auch die rinder/ kühe in sicherheit sind...aber natürlich hat man versucht, die bessern tage für steileres gelände zu nutzen, und in den schlechten tagen dass ungefährlichere gebiet. wir sind damals noch mit den tieren gezogen,- *ausgefahren* wie wir sagen-, im rucksack wurst käs und brot und kalter kaffee für den durst..am morgen gings nach dem melken los und hat die kühe/rinder in die vorgesehenen steilhänge getrieben und gehütet , und am abend zum melken zurück..(bei den rindern früher los und später zurück
)
trotzdem in unsern steilen hängen sind auch den guten hirten tiere verunglückt , jedes jahr etwa drei/ vier. natürlich wars mit unerfahrenen hirten schwieriger, da ging aber dann einfach bei schwierigen passagen ein bauer oder eben wir kinder mit. (eigentlich mussten immer wir mit, weil die kinderrreichste familie
)
damals wurde schon viel umzäunt, damit ein hirte allein auskommt, heute habens die wiesen geteilt und gefährliche passagen ausgezäunt, *ausgefahren* wird nur noch selten, die steilern weiden fressen nur noch die rinder, und ein hirt muss genügen, die bauern haben halt durch die grössern betriebe insgesamt weniger zeit, und kinderreiche familien sind auch rar, und kinderarbeit wird eh anders beurteilt.
wenn ich auf fotos gucke, wieviele leute sich zur kindheitszeit meines vaters auf der alp getummelt haben, wieviele es noch zu meiner kindheit waren, und die paar dies jetzt sind ... da hat sich schon extrem viel geändert.
es war aber auch früher manchmal extrem primitiv, und die bauern haben ihre knechte auch manchmal nicht grad sehr fein behandelt, und im gegensatz zu dir herby, fand ich es natürlich grad mit kindern auf der alp toll, nen elektromotor für ne zugegeben sehr eigenartige waschmaschine zu haben, und die kinder ab und zu sauber anziehen zu können (bei schlechtem wetter war ich nur schon froh sie trocken anziehen zu können, auch wenn die hosen vor schmutz fast selber stehen konnten
)
das grösste wars immer, wenns von der tiefern alp zur höhern ging, oder zurück, den ganzen *karsumpel* zusammenpacken, alle viecher hochtreiben (da waren dann die säue dass grosse problem). da herrschte oft ne grosse rivalität zwischen den bauern wer wann die kühe als erster ins frische gras treiben konnte, überhaupt war die entscheidungsfindung was wie gemacht wird oft ein schwieriger und sehr emotionaler prozess, und auch *einander fast das bauchweh vergönnen* war durchaus dabei
liebe grüsse brit