Hallo,
das ist wahrlich etwas kompliziert. Und im Prinzip auch noch ziemlich ungelegte Eier. Aber ich werde es trotzdem einmal erzählen.
Also mein Freund hat noch gar keinen Hof. Er macht vorerst noch Ausbildung. Aber seine Großeltern (mütterlicherseits) haben einen Hof, der schon länger nicht mehr landwirtschaftlich genutzt wird. Dazu kommen ungefähr 20ha Land (inkl. dem Land auf väterlicher Seite). Das Land ist momentan wohl verpachtet. Ein Teil davon ist auch noch Wald (wie viel im Detail - keine Ahnung). Öhm, die Lage ist weder Süden noch Norden, sondern eher Osten (Nähe von Cottbus). Ob man Land dazu pachten kann, haben wir noch nicht in Erfahrung gebracht. Wenn die örtliche LPG aber so weiter arbeitet, soll das wohl bald kein großes Problem sein.
Es geht also gar nicht so sehr um eine Hofübernahme, sondern eher um eine Neugründung! Ich habe auch schon den Beitrag unter Agrarpolitik gelesen. Bis da also der erste Stallduft zu riechen ist, werden sicherlich noch ein paar Jahre ins Land gehen. Das erübrigt die Frage nach der Arbeit zur Aushilfe.
Aber die Verwandtschaft wohnt im Ort und eigentlich hat auch jeder schon einmal landwirtschaftlich gearbeitet. Also wir wären nicht allein auf weiter Flur. Eigentliches Problem auch hier: der Großvater. Er ist mit dem Grundsatz aufgewachsen, dass z.B. das Land niemals als Sicherheit bei Krediten genutzt wird. War ja in der DDR auch nicht wirklich nötig. Da ist die eigentliche Überzeugungsarbeit zu leisten. Die Eltern von meinem Freund würden wir bestimmt überreden können. Sie haben beide einen Beruf ausserhalb der Landwirtschaft, wühlen aber lieber im Gemüsegarten.
Schwester hat mein Freund keine, aber einen Bruder. Der hat zwar auch Interesse an LW, aber Anlagenmechaniker gelernt und ist momentan arbeitslos. Notfalls wird der mit eingebunden.
Dann sind wir momentan netürlich nicht in Cottbus, sondern 600km weit entfernt im Rheinland, da ich hier noch meinen Job habe.
Da kann man ganz besonders viel in die Wege leiten. Zum Glück habe ich BWL studiert und keine Sprachwissenschaften oder Ähnliches.
Alles in allem nicht so einfach. Vor allem, da ich von nichts eine Ahnung habe und mir die meisten Sachen übers I-Net besorge. In meiner Familie gibt es leider keine Bauern (mehr). Von der Seite weht auch ein eher starker Gegenwind.
So, ich hoffe keinen wichtigen Apsekt ausgelassen zu haben. Ach doch, immerhin kann ich mit meinem Studium noch einen Neben- und notfalls auch einen Hauptverdienst mit einbringen. Aber ich kann nicht sagen, dass mir die Karrierewelt im Handel zusagt.
Gruß, Bäumchen