Ich habe das letzte Wochenende bei meinen Eltern verbracht und mich die ganze Zeit mit der kleinen HÜndin amüsiert
Mittlerweile weiß ich, glaube ich, auch, warum mein Neffe solche Angst vor ihr hat- bei Kurzbesuchen fällt das nicht so auf.
Sie ist ziemlich lebhaft, wie schon gesagt. Dabei auch etwas "töffelig." Sie freut sich über jeden, der auftaucht, kommt im Galopp angerast, bremst dann ab- und rutscht weiter, weil die Fliesen so glatt sind. Sie prallt einem dann meist gegen die Beine
Erwachsene können darüber lachen- kleine Kinder wohl eher nicht.
Sie ist auch eine Anhängliche, will immerzu gestreichelt werden, und wenn man nicht reagiert, springt sie auch gerne mal an einem hoch. Ist das anfangs süß- was für ein freundlicher Hund!- nervt es nach ein bis zwei Tagen schon. Ich mag Hunde, will aber nicht immer, sobald ich irgendwo sitze, einen Hund ununterbrochen streicheln.
Ich habs dann so gemacht: Ich sitze, lese die Zeitung, Hündin jault ensetzlich und springt an meinem Bein hoch. Ich sage nein, unten bleiben, drücke ihr mit der Hand leicht hinten auf den Rücken. Hündin setzt sich hin und wartet. Nach 1 bis 2 Minuten hab ich dann die Zeitung beiseite gelegt und sie gestreichelt. Interessanterweise hatte sie es nach einem Nachmittag drauf- "die da" will wohl nicht ständig streicheln
Nachts wars lustig. Erste Nacht: Ich liege auf meinem Gästebett, Hündin heult vor meiner Tür zum Steinerweichen. Ganz furchtbar. Dabei hatte sie sich vor Stunden schon in ihr Nest gelegt- als meine Eltern ins Bett gingen. Nach einigen Minuten denke ich, na, vielleicht muß sie raus- längere Zeit durchhalten ist nämlich nicht immer drin bei ihr. Ich schnappe mir Strickjacke, Schuhe, Leine, nehme die erfreute Hündin und stehe 5 Minuten frierend draußen- aber Madame muß nicht. Kaum wieder drin, geht das Gejaule von vorne los. Ich mache die Tür auf, schimpfe etwas- Hündin läuft ins Gästezimmer, springt auf mein Bett, legt sich auf mein Kissen, rollt sich auf den Rücken- eine Runde Kuscheln, bitte....Von wegen! Nicht mit mir. Ich bin doch keine Hundesklavin! Hündin raus, Tür zu. Finger in die Ohren.
Am anderen Morgen sagt meine Mutter, warum in Gottes Namen ich denn die Kleine nicht ins Zimmer gelassen hätte? Sie hätte doch sooo geweint....
Ich möchte keinen Hund im Bett. Ja, aber wenn sie doch so weint....
Ich hatte immer so den Verdacht, für meine Mama ist der Hund ein Kinderersatz. Für meinen Vater ebenfalls. Ich musste wirklich lachen- wenn sie mit uns so umgegangen wären, wir wären vielleicht verzogene Frätze geworden
Ich hab jedenfalls festgestellt- man kann jemanden auch mit ständiger Anhänglichkeit ganz gewaltig terrorisieren
Und wäre sie meine Hündin, ich hätte da wahrscheinlich schon längst mal Grenzen gesetzt- die Kleine wird eine unerzogene Diva werden, die Herrchen und Frauchen ganz gewaltig im Griff hat