Autor Thema: Pilze  (Gelesen 47214 mal)

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Offline Edith

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Re: Pilze
« Antwort #15 am: 07.09.06, 08:29 »
Hier schießen die Pilze nur so aus dem Boden. Ich beschränke mich beim Sammeln auf die, die ich schonmal "folgenlos" gegessen habe, und das sind in der Regel Champignonartige.
Bitte, wie friert Ihr die ein? Roh oder muß man erst überbrühen?
Wozu lassen sich eingefrorene Pilze verwenden, ich denke, dass sie doch einigermaßen matschig werden beim Auftauen. Wie lange kann man sie eingefroren verwahren?
Wie geht das praktisch mit dem Trocknen? Auf einem Küchentuch? Und wie lange? Wie bewahrt man getrocknete Pilze auf, damit keine Ungeziefer drankommen?

Für Eure Erfahrungen wäre ich dankbar.
Lieben Gruß
Edith

Offline Sigrid

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Re: Pilze
« Antwort #16 am: 07.09.06, 10:30 »
die ich schonmal "folgenlos" gegessen habe, und das sind in der Regel Champignonartige.
oh, oh...Edith, bitte vergiss nicht, das einer der giftigsten Pilze ein "champignonartiger", naemlich der Knollenblaetterpilz (der gruene) ist!!! Also sehr gut aufpassen!!! Also ich friere sie (die Pilze, nicht den Knollenblaetterpilz) immer roh ein. Aber  nicht waschen, nur ein bisschen abreiben bei Bedarf. Ein bisschen Erde an Pilzen macht dass Essgefuehl erst zu einem "Erlebnis".  :P
Zitat
Wozu lassen sich eingefrorene Pilze verwenden, ich denke, dass sie doch einigermaßen matschig werden beim Auftauen.
Um Himmelswillen,  nicht auftauen, vor der Zubereitung, denn dann werden sie matschig!!!! Gib sie so, gefroren, wie sie sind (auch nicht "antauen",) in das Gericht. Du kannst sie mit Zwiebeln schmoren, und mit Speck, in alle Sossen, Fleisch- und Fischgrichte , auf Pizza, Quiche oder auf oder in was immer geben, da sind eigentlich kaum Grenzen gesetzt.
Zitat
Wie lange kann man sie eingefroren verwahren?
So genau weiss ich das garnicht, meine waren manchmal schon so knapp zwei Jahre in der Gefriertruhe, ohne dass es dem Geschmack was ausgemacht haette.
Zitat
Wie geht das praktisch mit dem Trocknen? Auf einem Küchentuch? Und wie lange? Wie bewahrt man getrocknete Pilze auf, damit keine Ungeziefer drankommen?
Ich habe meine Pilze entweder auf Kuechentuechern oder auf Papier getrocknet. Nicht in der Sonne. Und immer mal wieder "durchruehren", damit sie schoen gleichmaessig trocknen. Wenn sie richtig trocken sind, dann brechen sie entweder, wenn Du sie in der Hand zerdrueckst, manchmal sind sie auch so,' bisschen gummiartig. Du merkst das schon, bei Anfassen.
Wenn Du die getrockneten Pilze zubereitest, solltest Du sie immer vorher in warmem Wasser einweichen, so ca. 20 - 30 Min. Dann gut ausdruecken und in das Gericht geben. Kannst natuerlich auch das Einweichwasser mit verwenden. Du brauchst nicht so viele Pilze, sie sollen eigentlich als getrocknete mehr Geschmacksverstaerker sein!
Wenn ich sehr viel habe, mahle ich einen Teil in der Kaffee- oder Gewuerzmuehle, die kommen dann in Suppen und Sossen, oder in Hackfleischgerichte! Ich bewahre meine getrockneten Pilze immer in Schraubglaesern auf, da behalten sie wunderbar das Aroma. Manche Geben sie auch in Stoffsaeckchen, das finde ich nur gut, wenn ich nicht sicher bin, ob sie auch wirklich trocken sind. Da kann mansie dann spaeter immer noch in Glaeser umfuellen.
So, Edith, dass war's im Moment, was mir zu Pilzen einfaellt.
Bin mal gespannt, wer noch Tipps hat?!
Gruss fuer dich von
                            Sigrid

Offline Edith

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Re: Pilze
« Antwort #17 am: 09.09.06, 14:18 »
Liebe Sigrid,
und alle anderen! Ich kann einen Champignon gut von einem Knollenblätterpilz unterscheiden, aber wohl nicht von einem "Giftchampignon", auch Karbolegerling genannt.
Wir waren nämlich inzwischen  schon im Krankenhaus, mein Mann und ich. Der Pilzsachverständige war tätig, und der hat diese Giftchampignons vor unserem Haus identifiziert. Wir sammeln auf dieser Wiese seit mehr als 20 Jahren, und solche hatten wir wohl noch nicht oder nicht in bedeutender Menge dabei.
Die giftigen Champignons werden beim Anschnitt gelb und riechen nach Plastik.
Wir hatten kaum gegessen, da wurde uns schon übel und wir mussten erbrechen. Interessant ist, dass wir zu sechst gegessen haben, und nur drei Übelkeit verspürten.  Unsere Kinder (erwachsen) hatten nichts, so konnten sie die Tiere versorgen, während mein Mann und ich eine Nacht im Krankenhaus waren.   Die Leberwerte wurden überwacht, EKG, Blutdruck, aber es ging uns ohne Medikamente schnell besser.
Im Nachhinein ein Fall zum Lachen, es ist weiter nichts passiert. Ich erzähle es trotzdem, damit die eine oder andere gewarnt ist.
Ich betone, dass ich immer gedacht habe, Champignons im Schlaf zu erkennen.
Trotzdem danke für die Einmachtipps, obwohl im Augenblick bei uns keiner mehr Pilze essen will.
Edith

Offline Sigrid

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Re: Pilze
« Antwort #18 am: 09.09.06, 22:54 »
Ich kann einen Champignon gut von einem Knollenblätterpilz unterscheiden, aber wohl nicht von einem "Giftchampignon", auch Karbolegerling genannt.
Edith, den Karbolegerling kenne ich doch tatsaechlich nicht! Es tut mir sehr leid, dass ihr unter dem alle so leiden musstet. Da wuerde ich nun auch keine Pilze mehr essen!
Bleib weiterhin schoen vorsichtig, falls Du je wieder sammeln solltest!!!  :-*
Lieben Gruss fuer Dich,
                                Sigrid

Offline Danny

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Re: Pilze
« Antwort #19 am: 10.09.06, 13:22 »
Kam letztens erst im Fernsehen, dass der Giftchampignon, der normalerweise sehr selten ist, in diesem Jahr überraschend häufig anzutreffen ist.

Da wurde auch erklärt, wie man ihn von anderen Champignons unterscheiden kann, nämlich:

Pilz nicht abschneiden, sondern mit dem kompletten Stiel aus der Erde ziehen und dann die Stielbasis anschneiden bzw. abschaben. Die "Wunde" verfärbt sich dann sofort gelb.

Bringt mir jetzt nicht viel, da ich mich an wilde Champignons nicht rantraue, aber vielleicht hilft es dir, Edith.

LG
Danny
Liebe Grüße
Danny

Auch an Tagen, da Regendunst den Berg verhüllt, bleibt er wunderschön.

Offline Edith

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Re: Pilze
« Antwort #20 am: 11.09.06, 10:14 »
Genauso hat es der Sachverständige der Giftnotrufzentrale auch erklärt. Er sprach auch von der Häufigkeit dieses Pilzes  in diesem Jahr.
 Auch ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal: Der Geruch. Karbolegerlinge=Giftchampignons riechen nach Karbol, nur das sagt mir auch nichts. Ich finde, sie riechen nach Plastik.

Ich erzähle das alles  auch deshalb öffentlich, damit die Gefahr bekannter wird. Ich wußte also nur von der Verwechslungsmöglichkeit mit dem Knollenblätterpilz, und den kenne ich.

Egal, meine Sippe will keine Pilze mehr. ( Aber lecker waren sie doch. )

Lieben Gruß
Edith

Offline Phlox

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Re: Pilze
« Antwort #21 am: 17.09.06, 20:32 »
Hallo miteinander,

hab hier im Schwarzwald in Hornberg die Ausbildung zum Pilzsachverständigen gemacht und hab eine reichhaltige Pilzpalette, die verspeist werden.
Heute gabs: Pfifferlinge, Speisetäublinge, Totentrompete, Steinpilze, Semmelstoppelpilze, Parasol und Reifpilze.

Hier hab ich mal ein Foto von dem "Vorzeigesteinpilz" in strömendem Regen gesammelt.
Mit Freude

Phlox

Offline peka

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Pilze
« Antwort #22 am: 10.07.07, 22:37 »
Hallo,
ich habe heute einen Bovisten geschenkt bekommen.

Bisher habe ich keinerlei Erfahrung mit diesem Pilz. Was kann ich daraus alles machen? Empfohlen hat man mir: wie Schnitzel panieren und braten.

Das werde ich morgen ausprobieren.

Suche aber noch weitere erprobte Rezepte.

liebe Grüße
peka
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Offline joker

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Re: Bovist
« Antwort #23 am: 11.07.07, 07:19 »
Hallo peka,

bei uns wachsen die schönen Dinger auch. Wir schneiden sie in kleine Würfel (< 1 cm) und braten sie mit Zwiebeln, Salz und Pfeffer. Lassen sich auch gut einfrieren, falls sie zu groß sind ...
MfG
Joker

Offline Sigrid

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Re: Bovist
« Antwort #24 am: 11.07.07, 07:26 »
 ::)  das Folgende habe ich irgendwo bei chefkoch abgeschrieben:

fand ich hier im Chefkof-Forum: panieren wie Schnitzel, SUPER! Und jetzt kommts: ich habe einen Teil in große Stücke geschnitten, viel Zwiebel in viel Butter angedünstet, die Pilzstücke, Pfefer, Salz und etwas Sahne dazu und den Deckel draufgetan. Die Sahne deshalb, weil der Riesenbovist kein Wasser zieht wie die anderen Pilze. Nach acht bis zehn Minuten steh dir das Tor zum Himmel der Genüsse weit offen. Genieße es einfach

Hoert sich gut an, probiere es doch einfach mal, peka! Und bitte berichte uns darueber!?
                                                                                                                                     LG, Sigrid

Offline peka

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Re: Bovist
« Antwort #25 am: 11.07.07, 20:44 »
Kurze Rückmeldung zu unserem heutigen Mittagessen:

Ich habe den Bovisten auf beide Arten gemacht. Dazu gab es Reis.

Es war sehr lecker, auch meinem Mann und unserem jüngsten Sohn ( der ältere war zur Ferienfahrschule ) hat es gut geschmeckt. Ich habe den letzten Rest " entsorgt", da ich bei Pilzen mit dem Aufwärmen immer sehr vorsichtig bin.

Auf jeden Fall haben meine Männer den Auftrag die Augen offen zu halten, ob sie irgendwo in den Wiesen "weiße Fußbälle" finden. 

liebe Grüße
peka
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Offline Christine

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Re: Bovist
« Antwort #26 am: 12.07.07, 17:36 »
Kurze Rückmeldung zu unserem heutigen Mittagessen:

Ich habe den Bovisten auf beide Arten gemacht. Dazu gab es Reis.

Es war sehr lecker, auch meinem Mann und unserem jüngsten Sohn ( der ältere war zur Ferienfahrschule ) hat es gut geschmeckt. Ich habe den letzten Rest " entsorgt", da ich bei Pilzen mit dem Aufwärmen immer sehr vorsichtig bin.
Auf jeden Fall haben meine Männer den Auftrag die Augen offen zu halten, ob sie irgendwo in den Wiesen "weiße Fußbälle" finden. 

liebe Grüße
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Hallo, Peka,
mit dieser "Lehre" bin ich auch aufgewachsen, bis ich vor noch gar net all zu langer Zeit mal gelesen habe, dass das mit der schlechten Qualität der Kochgeschirre früher zu erklären ist. Seit dem hebe ich Pilziges auch mal 1 Tag im Kühlschrank auf oder friere auch Reste ein. Und - Hurra, wir leben noch!

Herzlichen Gruß....
Herzlichen Gruß - Christine

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Joachim Ringelnatz

Offline Sigrid

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Re: Bovist
« Antwort #27 am: 12.07.07, 22:32 »
Genau so halte ich es auch, Christine, 1 Tag im Kuehlschrank macht ueberhaupt nichts, Koennen auch gut (fertige Mahlzeiten auch!) eingefroren werden! Nach dem Aufwaermen dann aber gleich verbrauchen.
                                                                                         Sigrid

Offline Peppels

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Verarbeitung von Stockschwämmchen
« Antwort #28 am: 30.09.07, 17:23 »
Hallo,

ich habe heute einen grossen Korb Stockschwämmchen bekommen.
Schon geputzt und nun kochen sie in Salzwasser.
Habt ihr Ideen zur Zubereitung?

Einen schönen Sonntag noch
Peppels
"Hunde kommen, wenn sie gerufen werden.
Katzen nehmen die Mitteilung zur Kenntnis und kommen gelegentlich darauf zurück."

 Mary Bij.

Offline pauline971

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Re: Pilze
« Antwort #29 am: 24.07.08, 12:52 »
Hallo, ich möchte die Pilze-Box mal anschupsen. Ich esse Waldpilze total gerne. Gestern hat mein Mann den ersten STeinpilz gefunden. Wenn es nicht schon so spät gewesen wäre, wär ich sofort los in den Wald. Das ist für mich ne Lieblingsbeschäftigung. Ich brate die Steinpilze (in dünne Scheiben geschnitten) in Olivenöl an, Knoblauch gehackt dazu und mit Weißwein ablöschen. Dann aus der Pfanne auf eine Platte, mit Petersilie gestreuen, Salz und Pfeffer und zusammen mit gebratenen Zucchinischeiben als Vorspeise. Lecker - kann mich fast nicht halten und würde jetzt am liebsten das Büro verlassen und heim und in den Wald. Aber da hat mein Chef was gegen  ;D
Mitleid bekommt man geschenkt, Neid muss man sich hart erarbeiten